Friedensroute{d867dcdc-92c2-e093-d2a1-a9877599bd6c}

I

n den letzten Jahren des 30-jährigen Krieges galoppierten regelmäßig Reiterkuriere zwischen den Rathäusern in Münster und Osnabrück hin und her. Denn dort hatten sich die Verhandlungsgremien versammelt, die den Westfälischen Frieden (1648) vorbereiten sollten. Die Spur der alten Reiterwege auf den damaligen Reichspostwegen will eine Streckenführung für Radfahrer nachvollziehen, die Münsterland-Touristik und Tourismusverband Osnabrücker Land entworfen haben. Die durch einen Friedensreiter symbolisierte Radwander-Route führt vorbei an den Höhenzügen des Teutoburger Waldes durch das sanft wellige Osnabrücker Land und die weiten Ebenen des Münsterlandes. Ausgangspunkt und Ziel sind zwei moderne Großstädte mit dem Charme historisch gewachsener Gemeinwesen. Dazwischen liegen anheimelnde Ortschaften, die dem Besucher mit freundlicher Geste ihre Besonderheiten anbieten. Der friedensbewegte Pedalritter kann sich auf dieser Route im Kreisverkehr bewegen – dann fährt er 170 km – oder die einzelnen Strecken im Osten oder Westen von je etwa 100 km auswählen. Die Friedensroute wurde zur „Radroute des Jahres 2008 in NRW“ ernannt.


Charakteristik:

Die Streckenführung der Friedensroute ist zum größten Teil breit und asphaltiert und eignet sich daher auch gut für Familien mit Kindern. Die Landschaft im Münsterland ist recht flach, aber im Osnabrücker Land und am Teutoburger Wald gibt es durchaus einige Hügel mit mäßiger Steigung zu erklimmen.

Ortschaften entlang der Route

Münster / Osnabrück  / Bad Iburg  / Tecklenburg  / Telgte / Bad Laer / Hasbergen / Lienen / Greven  / Ostbevern  / Ladbergen  / Hagen / Lengerich / Glandorf

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Münster

M
ünster ist die Fahrradhauptstadt Deutschlands. Eine grüne Promenade zieht sich wie ein Ring um die Innenstadt und so kann man alle Sehenswürdigkeiten bequem mit dem Fahrrad erreichen. Rund 50.000 Studenten lernen hier an 8 Hochschulen. Bedingt durch das junge Publikum gibt es in Münster viele Szenekneipen, moderne Gastronomie und Geschäfte, die den Eindruck einer jungen und dynamischen Großstadt vermitteln. Bereits im Jahre 793 hatte der Missionar Liudger hier an einer Furt über die Aa ein Kloster gegründet. Aus dem lateinischen Namen für Kloster ‚monastarium’ entwickelte sich der heutige ‚Münster’. Als sich sechs Jahre später Papst Leo III. und Kaiser Karl der Große trafen, gründete der Papst das Bistum Münster und Liudger wurde der erste Bischof. Seit dem 14. Jahrhundert ist Münster Mitglied der Hanse und wurde so zur wichtige Handelsmetropole. Die Patrizierhäuser mit ihrer beeindruckenden Silhouette und ihren mittelalterlichen Bogengängen zeugen von diesem Aufschwung und dem daraus resultierenden Wohlstand. Bereits seit 1170 besitzt Münster das Stadtrecht. Eine dramatischer Zeitabschnitt in der Geschichte der Stadt ist die des ‚Täufer- reiches von Münster’. Im September 1535 rief Jan van Leyden das Königreich Zion aus und erklärte sich selbst zum König. Im Juni des folgenden Jahres wurde aber die belagerte Stadt durch Bischof Franz von Waldeck eingenommen, und die drei führenden sogenannten ‚Wiedertäufer’ wurden inhaftiert und später hingerichtet. Zur Abschreckung hing man drei Körbe weithin sichtbar mit den Leichen an der Lambertikirche auf. Die originalen Körbe hängen dort noch immer als Mahnung für alle Münsteraner, sich nie wieder gegen die Kirche zu erheben. Das wichtigste historische Ereignis aber ist die Unterzeichnung des Westfälischen Friedens im Jahre 1648,  mit dem der Dreißigjährigen Krieges beendet wurde. Aber auch die folgenden Jahre wurden unruhig und dramatisch: die Bürger Münsters versuchten, ihre Stadt in den Stand einer Freien Reichsstadt zu erheben. Fürstbischof Christoph Bernhard von Galen belagerte die Stadt acht Monate lang und nahm sie schließlich im Jahre 1661 ein. Heute geht es hier bedeutend friedlicher zu: 30 Museen laden zum Besuch ein, darunter das Graphikmuseum Pablo Picasso mit ständigen Wechselausstellungen. Alle zehn Jahre finden die Skulptur Projekte Münster statt, bei denen namhafte und führende Künstler zeitgenössische Skulpturen im Stadtgebiet errichten. Einige der Skulpturen bleiben nach Ablauf des Events erhalten. So können originale Arbeiten von Henry Moore, Eduardo Chilida, Richard Serra, Donald Judd, Claes Oldenburg, Otto Freundlich, Heinz Mack, Thomas Schütte und Rebecca Horn innerhalb eines riesigen innerstädtischen Skulpturenpark betrachtet werden.

Sehenswertes:

Das Fürstbischöfliche Schloss in Münster wurde in den Jahren 1767 bis 1787 durch den berühmten westfälischen Baumeister Johann Conrad Schlaun im spätbarocken Stil erbaut. Auftraggeber für das Residenzschloss war Maximilian Friedrich von Königsegg-Rothenfels, Münsters vorletzter Fürstbischof. An gleicher Stelle hatte hier für kurze Zeit eine Zitadelle, die so genannte Paulsburg gestanden. Fürstbischof Christoph Bernhard von Galen hatte die abtrünnige Stadt acht Monate lang belagert und sie schließlich 1661 eingenommen. Um der renitenten Bevölkerung Münsters seine Macht zu demonstrieren, wurde diese Zitadelle errichtet. Sie galt der Münsteranern daher seit jeher als Zwingburg, und so wurde sie nach 100 Jahren wieder abgetragen und durch das prächtige Barockschloss ersetzt. Für Schlaun als Architekten war es sein Spät- und Meisterwerk. Seine Fertigstellung allerding erlebte er nicht mehr, er starb bereits 1773. Das Schloss entstand als Dreiflügelanlage. Die beiden Seitenflügel laufen zur Stadt hin und beschreiben den vor dem Gebäude liegenden Ehrenhof. Das dreistöckige Residenzschloss besitzt einen über 90 m langen Corps de logis und wird abgeschlossen durch ausgebaute Mansardendächer. Als Baumaterialien dienten, typisch für Schlaun, rote Backsteine, die von hellem Baumberger Sandstein für die Simse und Pilaster gegliedert werden. Auch die reichlich vorhandenen Schmuckelemente, wie Statuen, Putten, Säulen und Ranken, bestehen aus Sandstein. Der streng geometrisch gestaltete Bau wird dominiert von einem fünfachsigem konkav gewölbten Mittelrisalit, in dem sich das Hauptportal befindet. Bekrönt wird der Mittelteil von einem Glockentürmchen. Im Giebel findet sich das fürstbischöflichen Wappen, umgeben von musizierenden Engeln. Als die Bauarbeiten für das Residenzschloss abgeschlossen waren, war die Zeit des Barock lange vorbei, und der Stil des Klassizismus herrschte bereits vor. Wilhelm Ferdinand Lipper, der Schlauns Werk vollendete, bevorzugte eigentlich klassizistische Formen, was zu Folge hatte, dass er einige Änderungen, insbesondere im Innenbereich, vornahm, die seinen Vorstellungen entsprachen. Auch Fürstbischof Maximilian Friedrich erlebte die Fertigstellung seines Schlosses nicht mehr. Erste Bewohner waren 1802 Marschall Blücher und der Freiherr von und zum Stein. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Schloss schwer beschädigt, später aber wieder aufgebaut. Seit 1954 beherbergt es die Westfälische Wilhelms-Universität.

Der Botanische Garten im Schlosspark ist zwar der Öffentlichkeit frei zugänglich, aber in erster Linie ist es eine wissenschaftliche Einrichtung der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster. Er wurde 1803 auf Anregung der Medizinischen Fakultät gegründet, da es kein pflanzliches Lehr- und Anschauungsmaterial gab. Heute wachsen im Botanischen Garten 8000 Pflanzen auf einer Gesamtfläche von 4,6 Hektar, davon 2000 qm in Gewächshäusern. Von diesen 10 Häusern sind sechs für die Öffentlichkeit zugänglich. Führungen durch den Garten sind nach telefonischer Absprache möglich und dauern ungefähr 90 Minuten.

  

Geschichtlicher Ablauf

1661

Bischof Christoph Bernard von Galen erbaute eine fünfeckige Zitadelle auf dem Grund des heutigen Residenzschlosses. Die Paulsburg galt den Münsteranern als Zwingburg. So wurde gefordert, eine Residenz zu bauen.

1719

Fürstbischof Clemens August erteilte dem Baumeister Gottfried Laurenz Pictorius den Auftrag, Pläne für eine solche Residenz zu erstellen. Aber zunächst kam es nicht zu einer Verwirklichung.

1762

Erst nach dem Tode von Clemens August, als Maximilian Friedrich von Königsegg-Rothenstein zum neuen Bischof gewählt wurde, und Franz von Fürstenberg zum Minister ernannt wurde, wurden die Pläne zum Bau eines Schlosses wieder aufgenommen.

1767

Genehmigung für den Bau des Fürstbischöflichen Schlosses durch den Kurfürsten von Köln und Fürstbischof von Münster, Maximilian Friedrich, auf dem Platz der alten Zitadelle. Mit der Ausführung des Baus wurde Johann Conrad Schlaun beauftragt. Es wird das Spät- und ein weiteres Meisterwerk des berühmtesten Baumeisters Westfalens.

1773

Schlaun stibt 76jährig, ohne sein letztes Bauwerk vollenden zu können. Nur der Außenbau war bis dahin fertiggestellt. Die architektonische Leitung des Baus übernahm Wilhelm Ferdinand Lipper, dessen Vorstellung allerdings nicht immer mit denen Schlauns übereinstimmte. Schlaun baute im Stil des Spätbarock, Lipper vertrat bereits die Epoche des Klassizismus und empfand Schlauns Pläne als altmodisch.

1784

Tod des Bauherren Fürstbischof Maximilian Friedrich.

1787

Das Residenzschloss wird fertig gestellt.

1802

Einzug der ersten Bewohner: Marschall Blücher und der Freiherr vom Stein, der Oberpräsident der späteren Provinz Westfalen.

März 1945

Bei einem Bombenangriff getroffen, brannte das Innere des fürstbischöflichen Schlosses völlig aus. Von der Inneneinrichtung konnte nichts gerettet werden. Nach dem Krieg wurde der alte äußere Zustand des Schlosses wieder hergestellt.

Heute

dient das Schloss als zentrales Verwaltungsgebäude der Westfälischen Wilhelmsuniversität.

Der Erbdrostenhof ist ein dreiflügeliges barockes Adelspalais inmitten der Stadt Münster, erbaut von 1753 bis 1757 durch den berühmten westfälischen Baumeister Johann Conrad Schlaun. Bemerkenswert ist die diagonale Gestaltung des hoch repräsentativen Gebäudes auf einem verhältnismäßig kleinen Eckgrundstück. Auftraggeber war seinerzeit Erbdrosten Adolf Heidenreich Freiherr von Droste zu Vischering. Das im Zweiten Weltkrieg weitgehend zerstörte Gebäude wurde von 1953 bis 1970 nach alten Plänen wieder aufgebaut und so strahlt auch der barocke Festsaal wieder im alten Glanz. Der Erbdrostenhof dient heute verschiedenen Kulturdienststellen des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe.

Eine unheimliche Geschichte rankt sich um das Schloss Wilkinghege: Einst soll hier einmal ein böser Landmann eine unbefleckte Jungfrau verführt und danach innerhalb des Schlosses eingemauert haben. Seit dieser Zeit spukt die Jungfrau als die sogenannte ‘graue Frau’ durch das alte Gemäuer. Aber anstatt die Menschen zu erschrecken, stößt sie immer nur unheilvolle Warnungen aus. So gab es denn einen ihrer rätselhaften Auftritte einige Wochen vor dem Selbstmord eines im Schloss angestellten Dieners, der sich mit einer Schrotflinte das Leben nahm. Auch warnte sie den Schlossbesitzer vor dem Ausbruch des Ersten und des Zweiten Weltkrieges von großem bevorstehenden Unglück!





  

Geschichtlicher Ablauf

1390

Erstmalige urkundliche Erwähnung

1534

Hauptquartier von Bischof Franz von Waldeck bei der Belagerung der Stadt Münster, als sich die Bewohner der Stadt vom Katholizismus abwendeten und der radikalen Reformbewegung der Wiedertäufer anschlossen.

1570–91

Neubau eines Renaissance-Wasserschlosses

1657–61

Erneut wurde Wilkinghege Hauptquartier eines Fürstbischofs, als der ‘Kanonenbischof’ Christoph von Galen die Stadt Münster belagerte.

1719/20

Umbau des Herrenhauses mit den Innenräumen

1759

Quartier des Marquis d’Armentière, Oberkommandierender des französischen Heeres bei der erneuten Belagerung der Stadt Münster.

1886

Bau der Traukapelle

1958

Nach einem verheerendem Brand wurde das Schloss restauriert und zu einem Hotel und Restaurant umgebaut. Diesem Zweck dient es noch heute.

Die ehemalige Wasserburg Haus Kump am äußersten Ende des Aasees ist als solche kaum noch zu erkennen. Fast alle Bauwerke der landschaftlich genutzten Hofanlage stammen inzwischen aus dem vorherigen Jahrhundert, dabei ist Haus Kump eines der ältesten Höfe im Münsterland und bestand bereits im 9. Jahrhundert. Der Spiker aus dem 16. Jahrhundert ist das letzte erhalten gebliebene Relikt des ehemaligen Gräftenhofes. Es ist heute das älteste bäuerliche Gebäude in Münster.






 

Hinter der Szenerie: Der Maler Otto Modersohn, der später die bekannten Künstlerkolonien Worpswede und Fischerhude prägen sollte, wuchs im Münsterland auf. Die Aasümpfe bei nahe der Stadt Münster hatten es ihm besonders angetan. Hier entstanden einige Skizzen und Gemälde, die unter anderem auch Haus Kump Ende des 19. Jahrhunderts zeigen. Zu seiner Erinnerung wurde ein Weg am Waldrand nach ihm benannt: der Modersohnweg. Er führt fast unmittelbar am Haus Kump vorbei.


  

Geschichtlicher Ablauf

889

Erstmalige urkundliche Erwähnung als Gutshof.

1549

Bau eines Speichers (Spieker) auf der Fluchtburg Kump. Er ist der einzige noch erhaltene Teil des in den Aasümpfen entstandenen Gräftenhofes.

17. Jhd.

Umbau und Restaurierung des Spiekers

19. Jhd.

Erneute Restaurierung des Speichers

1979–80

Wiedererrichtung des ursprünglichen Bauwerkes
Haus Kump ist heute Bildungs- und Tagungszentrum

Schloss Hohenfeld war eines der letzten Schlossbauten im Münsterland. Trotzdem ist von ihm nur noch ein kleiner Teil erhalten. Im rechten Seitenflügel der klassizistischen Dreiflügelanlage waren die Kapelle und ein Pferdestall untergebracht. Alle anderen Gebäudeteile wurden wieder abgerissen. Heute steht an der Stelle ein mehrstöckiger Hotelklotz, der das alte Bauwerk an die Seite drückt.






  

Geschichtlicher Ablauf

17. Jhd.

An der Stelle des späteren Schlosses befand sich ursprünglich ein landschaftliches Gut.

1830

Kauf des Gutes durch Heinrich von Olfers, vormals Oberbürgermeister von Münster und Betreiber eines Bankhauses. Er ließ das alte Gut niederreißen und errichtete stattdessen eine klassizistische Dreiflügelanlage.
Außer dem rechten Seitenflügel wurden alle Gebäudeteile wieder abgerissen. Der verbliebene Flügel dient als Hotelrestaurant.

Das außerhalb der Stadt Münster in einem Waldgebiet liegende Rüschhaus ist eng mit zwei Namen verbunden: Johann Conrad Schlaun und Anette von Droste-Hülshoff. Schlaun erwarb den Gräftenhof und ließ ihn nach eigenen Plänen für sich als Sommerwohnsitz vollständig neu erbauen. Dabei schuf er ein repräsentatives westfälisches Bauernhaus im barockem Stil, welches mit seinen beiden Vorbauten stark an ein dreiflügeliges Herrenhaus erinnert und verband damit Merkmale der bäuerlichen mit der herrschaftlichen Architektur. Den hinteren Teil des Grundstückes gestaltete er neu als einen von einer Gräfte umrandeten barocken Zier- und Nutzgarten. Die berühmte Dichterin Anette von Droste-Hülshoff lebte im Rüschhaus über 20 Jahre und schrieb hier wesentliche Teile ihres Werkes, wie ‚Die Judenbuche’ und Teile des ‚Geistlichen Jahres’. Das von ihr liebevoll ‚Schneckenhaus’ genanntes Zimmer der ‚Droste’ ist noch erhalten und gehört zum Droste-Museum, das im Rahmen einer Führung besichtigt werden kann.




  

Geschichtlicher Ablauf

14. Jhd.

Das Gut Rüschhaus geht in den Besitz der Erbmänner von Wijk über.

1699

Bernhard Droste zu Hülshoff erwarb für kurze Zeit den Hof. Er ist Ahne von der später hier lebenden Anette von Droste-Hülshoff.

1729

Bernhard Wilhelm Graf von Plettenberg kauft den Gräftenhof für 7500 Reichstaler.

1743

Nach dem Tod von Plettenbergs kaufte Johann Conrad Schlaun, Baudirektor des Bistums Münster, das Anwesen. Er ließ die alten Gebäude abreißen.

1745-1749

Schlaun ließ das Rüschhaus nach eigenen Plänen für sich als repräsentatives Wohnhaus neu errichten. Er schuf eine Verschmelzung zwischen einem westfälischen Bauernhauses und einer Dreiflügelanlage eines Herrensitzes.

1825

Verkauf an Freiherr Clemens August II. Droste zu Hülshoff, dem Vater von Anette von Droste-Hülshoff.

1826-1846

Nach dem Tode ihres Vaters wurde das Rüschhaus Wohnsitz der Dichterin Anette von Droste-Hülshoff. Hier entstanden viele ihre Balladen und mit ‚Die Judenbuche’ und Teilen des ‚Geistlichen Jahres’ zwei ihrer bedeutendsten Werke.

1890

Das Rüschhaus wird der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

1936

Einrichtung des Rüschhaus-Museums

1979

Die Familie Droste zu Hülshoff verkauft den Hof an die Stadt Münster sowie den Landschaftsverband Westfalen-Lippe. Die Außenanlagen werden überarbeitet und das Gutshaus wird umfangreich renoviert und anschließend als Droste-Museum neu eröffnet.

Am Nordwestrand von Münster, etwas abseits auf dem Lande, liegt Haus Vögeding. Von der ursprünglichen Burganlage steht nur noch ein kleiner Teil: das lang gestreckte, zweigeschossige Brauhaus aus dem 16. Jahrhundert mit dem daran anschließenden Rundturm. Dieser besaß ursprünglich nur Schießscharten. Erst später wurden diese durch herkömmliche Fenster ersetzt. Brauhaus und Turm werden von einer Gräfte umgeben. Ein öffentlicher Wirtschaftsweg führt direkt an der Burggräfte vorbei. So wirkt das Bauwerk von einer Seite als wehrhafte historische Anlage mit massivem Turm, Schießscharten, Dreistaffelgiebel und Gräfte, von der anderen Seite als umtriebiger Bauernhof mit riesigem Scheunentor, Traktoren, muhendem Vieh und freilaufenden Hunden.





 

Hinter der Szenerie: Die Erbmännerprozesse

In der Zeit des Mittelalters gab es in Münster die sogenannten Erbmänner. Sie bekleideten hochrangige, städtische Ämter. Trotz ihres mächtigen Einflusses waren die Erbmänner vom Adel standesrechtlich nicht anerkannt. Dieser längere Zeit schwelende Konflikt eskalierte im Jahre 1557. Alle Erbmänner gaben ihre städtischen Ämter auf und zogen sich vor die Stadttore von Münster auf das Land zurück. Haus Vögeding spielte bei dieser Auseinandersetzung eine zentrale Rolle, weil von hier aus die Planung und die Durchführung des Konfliktes betrieben wurde. In den folgenden Jahrzehnten wurden die Gräftenhöfe der Erbmänner zu wehrhaften Burgen ausgebaut. Auch Haus Vögeding wurde in diesem Verlauf zur Wasserburg aufgerüstet. Der Spähturm und die Schießscharten zeugen noch von dieser Zeit. Im Jahre 1707 schließlich, nach genau 150 Jahren, gab es endlich die lang ersehnte standesrechtliche Anerkennung durch den Adel.


  

Geschichtlicher Ablauf

1353

Erstmalige urkundliche Erwähnung des Gutes

1557

Beginn des Erbmännerprozesses, der von Haus Vögeding ausging. Während des massiven Streites der Erbmänner mit dem Adel um deren standesrechtliche Anerkennung wurde Haus Vögeding neben einigen anderen Gräftenhöfen zu einer wehrhaften Wasserburg ausgebaut.

1707

Ende des Erbmännerprozesses.
Haus Vögeding wird immer noch privat bewohnt und dient als Teil eines Bauernhofes.

Im Mündungsbereich der Werse in die Ems bei Münster liegt in einem Waldstück die Haskenau. Von der alten Burganlage aus der Zeit der Karolinger sind nur noch ein künstlich aufgeschütteter Hügel und einige Erdwälle erhalten. Einst bestand die auf einer 5 Meter hohen Motte gelegene Burg wahrscheinlich aus Holz, besaß aber ein steinernes Fundament. Der Durchmesser des Turmhügels betrug 30 Meter und der Wall war fünf Meter breit. Ungefähr 60 Meter entfernt liegt ein zweiter Wall, in dessen Innerem sich die Gehöfte befanden. Die inzwischen zum Bodendenkmal erklärte Wallburg Haskenau ist frei zugänglich und wird mit Bildtafeln anschaulich erklärt.





  

Geschichtlicher Ablauf

12.Jhd.

Bau einer Turmhügelburg auf einem etwa 5 m hohen Hügel mit einem Durchmesser von ungefähr 30 m. Ausgrabungsfunde legen die Vermutung nahe, dass die Motte bereits zu der Karolingerzeit bestand.

1611

Urkundliche Erwähnung als ‚Haskenauw’

1987

Einstufung als Bodendenkmal

Die Geschichte von Haus Havichhorst reicht über 1000 Jahre zurück. Das imposante Gutshaus mit seinem auffälligen Tennengiebel wurde im Stil der Neo-Renaissance errichtet. Zwei Torpfeiler, auf denen zwei Löwen sitzen, bilden den repräsentativen Eingang zum Hof. Lange Jahrhunderte war die Anlage, zu der auch die Havichhorster Mühle gehörte, im Besitz des Domkapitels, später erwarb die Familie Hovestadt das Anwesen.

  

Geschichtlicher Ablauf

1032

Erstmalige urkundliche Erwähnung als ein ‚zu Handorf gehörender Hof’.

1318

Urkundliche Erwähnung einer zum Gut gehörenden Havichhorster Mühle an der Werse.

1534

Das Gut geht vollständig in das Eigentum des Domkapitels über.

1773

Der letzte Schulze Havichhorst verstirbt.

1795

Heirat der Witwe des verstorbenen Pächters mit Theodor Hovestadt.

1803

Im Zuge des Reichsdeputationshauptschluss geht Haus Havichhorst an den preußischen Staat über. Pächter war weiterhin die Familie Hovestadt.

1831

Kauf des Gutes und der Mühle durch die Familie Hovestadt.

19. Jhd.

Bau einer Sudmühle. Der Hovestadt-Korn, der in der hiesigen Brennerei hergestellt wurde, machte Havichhorst überregional bekannt.

1998

Pachtung durch die Stiftung ‚Westfälische Landschaft’, die hier ein Tagungszentrum einrichtete. Die Stallungen von Haus Hovestadt werden durch die Westfälische Reit- und Fahrschule genutzt.

Am Rande des Bonigurger Waldes entdeckt man die mächtigen Ökonomiegbeäude des alten Herrensitzes Haus Dyckburg. Ursprünglich war die Dyckburg eine vierflügelige, von Gräften umgebene Wasserburg. Nach 1735 wurde aber die gesamte Anlage im barocken Stil neu gestaltet. Johann Conrad von Schlaun errichtete die beiden parallel zueinander liegenden Wirtschaftsgebäude und gestaltete einige Zeit später auch die Loretokapelle, die in ihrer Vergangenheit mehrfach ausgebaut wurde und die 1949 schließlich zur Pfarrkirche erhoben wurde. Zur Ausführung eines neuen Herrenhauses kam es dagegen nicht mehr.





  

Geschichtlicher Ablauf

1400

Erste urkundliche Erwähnung als „mansus to dycke“ (Haus zum Teich). Ursprünglich war das Anwesen im Besitz der Erbmännerfamilie von Bischoping, später wurde die Wasserburg von dem Patrizier und Kaufmann Johann von Berswordt gekauft, der viermal Bürgermeister von Münster war.

1534/35

Zur Zeit des Wiedertäuferreiches diente Haus Dyckburg dem Fürstbischof Franz von Waldeck und seinen Truppen sowie den gesandten Reichsständen als Feldlager für die Belagerung der Stadt Münster.

1722

Domprobst Christian von Plettenberg-Marlhülsen erwirbt Haus Dyckburg

1735-40

Bau von zwei Wirtschaftsgebäuden auf der Vorburg nach Plänen von Johann Conrad Schlaun.

1750

Schlaun baut auch die Loretokapelle, die vom Domprobst Friedrich Christian Freiherr von Plettenberg sowie seinem Bruder Johannes Mauritius gestiftet wurde.

1884

Graf von Hatzfeld kauft das gesamte Gelände, erweiterte die Kapelle und errichtet die ‚Boniburg’, eine schlossartig ausgebaute Villa an der Werse, die aber wegen Baufälligkeit längst schon wieder abgerissen wurde.

1894

Rundanbau an die Kapelle im Stile des Neubarocks. Es entsteht ein Zentralbau mit Chor.

1914

Erneuter Ausbau der Loretokapelle. Die Grabkapelle und das Pfarrhaus entstehen neu.

1945

Teile der Kirche werden zerstört und in den Folgejahren leicht verändert wieder aufgebaut.

1990

Endgültige Fertigstellung der Kirche durch Einsetzen der noch fehlenden Fenster. Die Kirche ist als Pfarrgemeinde jedem zugänglich. Die noch existierenden Gebäude der Vorburg werden privat bewohnt.

Das Rathaus von Münster ist mit seinem imposanten Giebel eines der schönsten Profanbauten der Gotik. Berühmt aber wurde es als Stätte des Westfälischen Friedens. Ein erstes Versammlungsgebäude an dieser Stätte stammte aus dem 12. Jahrhundert. Dieser wurde kurz vor 1200 von einem zweigeschossigem Steinbau ersetzt. Das untere Stockwerk ist der heutige Friedenssaal. Zunächst diente er aber als Ratskammer und als Gerichtssaal. Im Jahre 1643 wurde die Stadt Münster für die Dauer der Friedensverhandlungen zum Dreißigjährigen Krieg für ‘neutral’ erklärt und von den Pflichten gegenüber dem Kaiser und des Reiches entbunden. So wurde der Friedenssaal zum zentralen diplomatischen Schauplatz der europäischen Politik. Für die Friedensverhandlungen reisten 150 Gesandte der kriegsteilnehmenden Staaten an. Die Verhandlungen zogen sich über fünf Jahre hin, bis sie endlich 1648 mit dem Westfälischen Frieden abgeschlossen wurden. Im Friedenssaal befindet sich zur Erinnerung an diesen Friedensschluss eine große gusseiserne Ofenplatte mit der Inschrift: ‘Anno 1648. Pax optima rerum, 24. Oct.’ (Der Friede ist das höchste Gut). An den Wänden des Friedenssaals hängen 37 Porträt der Souveräne und wichtigsten Gesandten der kriegsteilnehmenden Nationen, wobei nicht alle von ihnen in Münster selber anwesend waren. Diese Porträts wurden schon bald nach dem Friedensschluss angefertigt und angebracht. An den Längsseiten des Saales wurden aufwendige Täfelungen angebracht. Sie stammen aus dem Jahre 1577 und gelten als Meisterwerke der Renaissance. Die Nordwand wird geprägt von einer mächtigen Schrankwand, dem Richtertisch und der Bürgermeisterwand. Weitere Besonderheiten der Ausstattung sind der Goldene Hahn, ein vergoldetes Silbertrinkgefäß, welches aus der Zeit um 1600 stammt, sowie die abgeschlagene Hand. Der Überlieferung nach stammt sie von einem Urkundenfälscher und diente damals wohl als Abschreckungsmaßnahme. Heute bleibt es ein makabres Beispiel für die in dieser Zeit üblichen Körperstrafen. Am 18. Juni 1990 trafen sich der deutsche und der russische Außenminister, Hans-Dietrich Genscher und Eduard Schewardnadse in Münster im historischen Rathaus, um die Zwei-Plus-Vier-Gespräche vorzubereiten, die schließlich den Weg zur Deutschen Wiedervereinigung ebneten. Noch heute dient der Friedenssaal repräsentativen Anlässen. Wichtige Gäste der Stadt werden hier vom Bürgermeister empfangen, um sich in das Goldene Buch der Stadt einzutragen.

Der St.-Paulus-Dom ist der wichtigste Kirchenbau in Münster und besitzt für das Bistum eine herausragende Bedeutung. Der Kathedralenbau im Zentrum der Stadt markiert auch das Zentrum des katholischen Bistums. Der Dom besaß drei Vorgängerbauten. Im Wesentlichen stammt er aus dem 13. Jahrhundert, wobei das Westwerk mit seinen beiden markanten Türmen den Bischofschroniken nach bereits aus der Zeit um 1192 entstand. Nach dem Krieg, in denen erhebliche Schäden am Gotteshaus entstanden, wurde es in vereinfachter Form wieder aufgebaut. Der Dom spiegelt den Übergang vom romanischen zum gotischen Stil wider. Die gewölbte Basilika mit dem doppelten Querschiff wurde im Stile der Gotik mit hellem Sandstein errichtet. Mit seinen zahlreichen Kunstwerken gehört der St.-Paulus-Dom zu den herausragenden Gotteshäusern Westfalens und ist neben dem historischen Rathaus eines der Wahrzeichen der Stadt Münster

Das Glockenspiel ertönt jeweils werktags um 12 Uhr, sonn- und feiertags um 12:30 Uhr. Von der Kirche aus gelangt man in die Domkammer mit dem sehenswerten Domschatz sowie zum Kreuzgang mit dem Domherren-Friedhof.

  

Geschichtlicher Ablauf

793

Der friesische Missionar Liudger gründete an einer Furt über die Münstersche Aa ein Kloster. Die sich hieraus entwickelnde Stadt war Münster.

805

Das Bistums Münster wird gegründet und Liudger wird zum ersten Bischof geweiht. Bau einer ersten karolingischen Bischofskirche.

1071 / 90

Die Bischofskirche brennt nieder. Ein neuer Dom wird südlich des ersten Dombaus errichtet.

1225

Grundsteinlegung für den dritten, bis heute erhaltenden Dom

1264

Weihe des neuen Domes.

1390 / 95

Ein Kreuzgang und die Marienkapelle werden errichtet.

1508 – 22

Weitreichende Umbauarbeiten an der Westfassade, die Seitenschiffswände sowie die Südseite des Ostquerschiffes werden umgestaltet.

1536 / 56

Nach den Zerstörungen durch die Wiedertäufer wird das Innere des Domes aufwendig neu eingerichtet.

1620 / 1700

Weitere Ausgestaltung des Dominneren. Bilder, Skulpturen, Kapellen und Altäre werden im barocken Stil ergänzt.

1941 – 45

Während des Zweiten Weltkrieges wird der Dom fast vollständig zerstört.

1946 – 56

Wiederaufbau des Gotteshauses.

1981

Die Domkammer wird gebaut.

Das Museum bietet auf einer Ausstellungsfläche von 600 qm regelmäßig überregional beachtete Wechselausstellungen rund um das Thema ‚Kunst der Moderne’. Die Ausstellungen beschränken sich also nicht nur auf das Werk von Pablo Picasso, sondern gehen in Themenausstellungen auf die interessante Kunstentwicklung dieser Zeit ein.

Der Prinzipalmarkt ist ein Straßenzug in Münster. Mit seinen prägende Bogengängen bezeichnen ihn die Münsteraner als ihre ‚gute Stube’. Der Name ‚Prinzipalmarkt’ prägte sich erst Anfang des 17. Jahrhunderts. Münster war seit 1358 Mitglied der Hanse. Seit 1494 erlangte die Stadt als Vorort der Hanse große Bedeutung. Der Prinzipalmarkt mit seinen repräsentativen Patrizierhäusern ist ein sichtbares Zeugnis dieser wirtschaftlichen Blütezeit. Das Erscheinungsbild des Prinzipalmarktes wird durch gereihte Giebelhäuser geprägt, aber kein einziger Giebel gleicht dem anderen. Ein weiteres gemeinsames Gestaltungsmerkmal ist das Baumaterial: alle Gebäude bestehen aus Baumberger Sandstein. Leider wurde ein Großteil dieser prächtigen Kaufmannshäuser im Zweiten Weltkrieg durch Bombenangriffe zerstört und einige Bauten sind nicht mehr im ursprünglichen Originalzustand wieder errichtet worden.

Im Herzen der Stadt Münster befindet sich der Aasee inmitten eines Parkes, der bei schönem Wetter von Spaziergänger, Jogger, Rollerblader und natürlich Radfahrer genutzt wird, während auf dem See selber sich unzählige Segelboote tummeln. Ein Wasserbus wird im Linienverkehr eingesetzt. Gespeist wird der künstliche Stausee aus der Münsterschen Aa, die 15 Kilometer südlich der Stadt in die Ems mündet. Mit dem Bau wurde bereits 1914 begonnen, aber die ursprüngliche Gestalt erhielt der ‚Alte Aasee’ zwischen 1926 – 34. Er sollte die Anwohner vor Hochwasser schützen. 1972 – 76 wurde er schließlich um das doppelte erweitert, so dass der heute eine Fläche von 40,2 Hektar mit einer Länge von 2,3 Kilometern besitzt. Seine maximale Tiefe beträgt 2 Meter. Um den See herum haben einige namhafte Künstler anlässlich der alle 10 Jahre stattfindenden Münster Skulptur Projekte ihre Werke hinterlassen. Das erste Kunstwerk waren drei mächtige Betonbälle, ‚Giant Pool Balls’ getauft, des amerikanischen Künstlers Claes Oldenburg. Er schuf die Skulptur im Jahre 1977. Aus dem gleichen Jahr stammt auch das Kunstwerk von Donald Judd, während die kunstvoll geformten immergrünen Taxusbäume von Rosemarie Trockel erst im Jahre 2007 hinzukamen. Am und auf dem Aasee finden regelmäßig Veranstaltungen statt, von Ruderregatten auf der 2 Kilometer langen Regattastrecke bis hin zum Massenstart von Heißluftballonen bei der Mongolfiade.

Am nördlichen Ende des Prinzipalmarktes steht die Lambertikirche. Sie wurde von Kaufleuten finanziert und sollte als Gegenkirche zum mächtigen Dom fungieren. Die Grundsteinlegung erfolgte im Jahr 1375. Die Kirche gilt als der bedeutendste sakrale Bau der westfälischen Spätgotik. Ende des 19. Jahrhunderts wurde der alte Turm wegen Einsturzgefahr abgerissen und im neugotischen Stil neu errichtet. Dabei wurde in verkleinerter Form das Freiburger Münster kopiert. Der berühmteste Pfarrer von St. Lamberti war Clemens August Graf von Galen, der später Bischof von Münster und noch später sogar Kardinal wurde. Als in Münster im Jahr 1534 das ‚Königreich Zion’ durch die so genannten Wiedertäufer ausgerufen wurde, bedeutete dies einen ketzerischen Affront gegen die etablierte katholische Kirche. Der reformatorische Aufstand wurde gewaltsam niedergeschlagen, deren Anhänger wurden verfolgt und eingekerkert. Ihre Anführer, Jan van Leiden, Bernd Knipperdolling und Bernd Krechting, wurden gefangen genommen, gefoltert und schließlich hingerichtet. Ihre Leichname wurden, als makabre Mahnung für die renitente Münsteraner Bevölkerung, in schmiedeeisernen Körben am Turm von St. Lamberti angebracht. Nie wieder sollte sich die Stadt gegen die allein selig machende Kirche erheben. So hängen die originalen Körbe selbst heute noch am inzwischen neu errichteten Kirchenturm von St. Lamberti.

Die Clemenskirche wurde in den Jahren 1745 bis 1753 zum Kloster und Hospital der Barmherzigen. Sie wurde vom westfälischen Barockmeister Johann Conrad Schlaun mit den für ihn typischen Materialien, roter Backstein und heller Sandstein, errichtet. Auf einem geschwungenem, unregelmäßigem Sechseck basiert der Grundriss des Gotteshauses. Seine Kuppel wird von einer Laterne gekrönt. Während bei der prächtig ausgestatteten Inneneinrichtung Stilelemente des Rokoko vorherrschen, gilt die Clemenskirche äußerlich als der bedeutendste barocke Kirchenbau in Norddeutschland.

Der Allwetterzoo von Münster wurde 1974 als Nachfolgeeinrichtung des alten Zoos eröffnet. Um wetterunabhängig zu sein, wurden im neuen Zoo die großen Tierhäuser mit überdachten Wegen verbunden, den so genannten ‚Regenwegen’. So ist der Besucher auf ungefähr 1000 Metern der Wege vor Regen geschützt. Die ‚Sonnenwege’ führen dann an den Freianlagen vorbei. Im Allwetterzoo legt man darauf Wert, dass man die Tiere hautnah erleben kann. So darf man beispielsweise unter der Anleitung der Tierpfleger Pinguine, Elefanten und Papageien füttern. Einige Tiere, wie die Affen, darf man sogar in ihren Gehegen besuchen. Andere wiederum laufen im Sommer auf den Besucherwegen herum. Ein besonderer Anziehungsmagnet ist das Delphinarium mit seinen Großen Tümmlern und Kalifornische Seelöwen.

Das Pferdemuseum ist dem Allwetterzoo angegliedert und widmet sich auf ungefähr 1000 m² Ausstellungsfläche der Natur- und Kulturgeschichte des Pferdes in Westfalen sowie der Beziehung zwischen Mensch und Pferd von der Urzeit bis zur Jetztzeit. In der Arena direkt am Museumsgebäude finden regelmäßig Vorführungen im Showreiten, Westernreiten und Voltigieren statt.

In unmittelbarer Nähe zum Aasee im Stadtteil Sentrup befindet sich das Freiluftmuseum Mühlenhof. Hier werden auf einem 5 Hektar großen Areal an die 30 historische Bauten gezeigt, Bauernhöfe und handwerkliche Betriebe, Dorfläden und Kapellen. Sie wurden entweder von ihrem alten Standort hierher verlegt oder originalgetreu rekonstruiert. So kann man in diesem Museum einen weitgehenden Überblick über die bäuerliche und handwerkliche Kultur dieser Region der letzten 400 Jahre gewinnen. Das erste wiedererrichtete Gebäude war eine Bockwindmühle aus dem 18. Jahrhundert. Sie gab dem Museum ihren Namen, als es 1961 eröffnet wurde.

Das Landesmuseum des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) liegt direkt am Aasee und bietet interessante Einblicke in fremde Welten und Kulturen. In der Dinosaurierausstellung ist beispielsweise ein 16 Meter langes Skelett eines Tyrannosaurus Rex zu bestaunen. Die Weltanschauungen und Wertesysteme der Plainsindianer werden anschaulich erklärt anhand von Exponaten, wie Friedenspfeifen, Waffen, Zelten, Gemälden und Skulpturen erklärt. Die Ausstellung ‚über den Landschaftswandel Westfalens’ beschreibt, wie sich unter dem Einfluss des Menschen die heimische Tier- und Pflanzenwelt in den vergangenen 15.000 Jahren verändert hat. Das Modell eines Mammuts, das nach einem in Westfalen gefundenen Originalskelett rekonstruiert wurde, ist hierbei das spektakulärste Ausstellungsstück. Das Zeiss-Planetarium wurde im Jahre 1981 eröffnet und besitzt einen Kuppeldurchmesser von 20 Metern. Hier finden regelmäßig wechselnde Vorführungen über verschiedene Sternenthemen statt.

Am Domplatz befindet sich das LWL-Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte. Es gilt als das bedeutendste Kunstmuseum Westfalens. Im Jahr 2013 plant man die Eröffnung eines Erweiterungsbaus, der die Ausstellungsfläche auf insgesamt 7500 m² vergrößern wird. Im Museum werden Kunstwerke vom frühen Mittelalter bis zur Gegenwart gezeigt. In der ‚Modernen Galerie’ widmet man sich den deutschen Impressionisten Max Liebermann, Max Slevogt und Lovis Corinth, aber auch dem Expressionismus mit den Künstlergruppen ‚Die Brücke’ und ‚Blauer Reiter’ sowie dem Bauhaus. Darüber hinaus ist der aus Westfalen stammende August Macke mit zahlreichen Werken vertreten. Das Museum ist Veranstalter der seit 1977 alle 10 Jahre stattfindenden Münster Skulptur Projekte, bei der berühmte Künstler im gesamten Stadtgebiet ihre Skulpturen zeigen. Die Ausstellung dauert jeweils die Sommermonate an.

Das Museum für Lackkunst gehört zur BASF Coatings AG und ist weltweit das einzige seiner Art. In der Sammlung des Museums befinden sich mehr als 1000 Kunstobjekte aus Ostasien, der islamischen Welt, Russland und Europa. Die ältesten Exponate stammen aus China und Korea und sind bereits über 2000 Jahre alt. Die ältesten Ausstellungsstücke japanischer Lackkunst (Urushi) stammen aus dem 9. Jahrhundert. Als diese Luxusartikel nach Europa eingeführt wurden, begann man Ende des 16. Jahrhunderts auch hier, Lackkunstwerke herzustellen. Auf der Basis von Ölen, Harzen und Bindemitteln entstanden Lackrezepturen, mit deren Hilfe man Schnitzereien und Verzierungen herstellte, aber auch Lackgemälde auf Möbeln oder Perlmuttarbeiten.

Im 5. Stock eines sanierten Getreidespeichers befindet sich die Ausstellungshalle zeitgenössische Kunst Münster (AZKM). Hier wird auf 1.000m² Projektfläche aktuelle Kunst von etablierten Künstlern, aber auch von Neulingen der Kunstszene in Einzel- und Gruppenausstellungen präsentiert. Dabei versteht sich die AZKM nicht nur als Präsentationsstätte für zeitgenössische Kunst, sondern auch als Diskussionsforum für aktuelle Tendenzen uns als Produktionsort und Laboratorium für experimentelles, künstlerisches Arbeiten.

Das Stadtmuseum Münster zeigt dem Besucher auf zwei Obergeschossen in 30 Kabinetten die Entwicklung und den Wandel der Stadt vom Kloster ‚monasterium’ im Jahre 793 bis in die Neuzeit. Zahlreiche Miniaturmodelle veranschaulichen die topographischen Veränderungen und bilden den roten Faden durch die vielen Ausstellungsräume. Nach der Bistumsgründung 799 und dem Erhalt der Stadtrechte 1170 im Mittelalter findet die dramatische Episode des Täuferreichs von Münster (1534/35), die in der Proklamation des ‚Königreichs Zion’ gipfelte, breiteren Raum. Das Zweite Obergeschoß widmet sich dann der Geschichte Münsters im 19. und 20. Jahrhundert von der Angliederung an Preußen und dem damit verbundenen Verlust seiner Souveränität bis zur Gegenwart. Dabei geht man neben der Geschichte auch auf kulturelle Aspekte ein. Als Exponate sind Gemälde, Grafiken und Skulpturen zu sehen, aber auch Möbel, Textilien, Waffen und Alltagsgegenstände. So bekommt der Besucher einen weit reichenden Überblick über die Lebensumstände in der Stadt in den verschiedenen Epochen.



Radrouten die durch Münster führen:

Friedensroute
Werse Rad Weg
100 Schlösser Route – Südkurs
100 Schlösser Route – Nordkurs
100 Schlösser Route – Ostkurs
Rad-Route Dortmund-Ems-Kanal
Radroute Historische Stadtkerne




Osnabrück

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ingebettet zwischen Wiehengebirge im Norden und Teutoburger Wald im Süden in der wunderschönen Hügellandschaft des Osnabrücker Landes liegt die Stadt Osnabrück. Sie ist die einzige Großstadt, die inmitten eines Naturparks liegt: dem UNESCO Geopark TERRA.vita. Karl der Große gründete um 780 Osnabrück als Bischofssitz an einem Kreuzungspunkt alter Handelsstraßen. Osnabrück entwickelte sich im Mittelalter zu einem florierendem Handelsort und wurde ein führendes Mitglied der Hanse. Das wichtigste Ereignis in der Geschichte Osnabrücks ist aber die Unterzeichnung des Westfälischen Friedens 1648 in den Rathäusern von Osnabrück und Münster. Die Innenstadt wird von Kirchen geprägt: vom Dom St. Peter, der St. Katharinenkirche, der St. Johanniskirche und die St. Marienkirche direkt neben dem Rathaus des Westfälischen Friedens. Sieben Türme, eine Wallanlage und zwei verbliebene Mauern säumen den Stadtring, Relikte der alten Stadtbefestigung. Innerhalb der Innenstadt erstreckt sich die historische Altstadt. Besonders beachtenswert sind die vielen Gebäude des Klassizismus, die Fachwerkhäuser und das Heger Tor. Im Jahr 1998 erstellte Daniel Liebeskind in Osnabrück nahe dem Zentrum das Felix-Nussbaum-Haus. Nussbaum, ein deutscher Maler jüdischen Glaubens, wurde 1904 in Osnabrück geboren und 1944 in Auschwitz ermordet. Die Stadt Osnabrück würdigt das Werk Nussbaums in diesem außergewöhnlichen Museum, denn die Architektur Liebeskinds beinhaltet nicht nur die Museumsräumlichkeiten, sie möchte auch eine Botschaft transportieren, sie ist selber Kunst. Die Architektur tritt in den Dialog mit den in ihr ausgestellten Werken:eine gelungene Symbiose.

Sehenswertes:

Im Rathaus von Osnabrück wurde 1648 der Westfälische Friede geschlossen und damit der 30-jährige Krieg beendet. Das Gebäude war im Jahre 1512 nach über 25-jähriger Bauzeit fertiggestellt worden. Im Friedenssaal des spätgotischen Baus hängen 42 Portraitgemälde. Sie zeigen die Gesandten des Friedenskongresses sowie einige Herrscher jener Zeit. Vermutlich haben allerdings nicht alle der hier abgebildeten Landesfürsten auch tatsächlich dem Friedensakt beigewohnt. Ein großes Modell in den oberen Stockwerken des historischen Gebäudes stellt die Stadt Osnabrück detailgetreu um das Jahr 1633 dar. Außerdem zeigt eine Dauerausstellung den Wiederaufbau der Stadt nach der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg. Die Fotodokumentation trägt den Titel „Zerstörung und Aufbau“.

Den ersten Dom weihte Bischof Agilfred im Jahre 785. Doch die Kirche stand nicht lange. Ein verheerendes Feuer brannte sie nieder. Auch der zweite Dom fiel um 1100 einem Brand zum Opfer. Auf seinen Mauerresten wurde schließlich ein drittes Gotteshaus errichtet. Es überstand die Zeiten. Sein mächtiger, achteckiger Vierungsturm prägt noch heute das Erscheinungsbild dieses mächtigen Sakralbaus. In den Jahren 1218 bis 1277 erhielt der Dom sein heutiges, romanisch geprägtes Aussehen. Das bronzene Taufbecken (1225) und das Triumphkreuz im Innern stammen aus dem 13. Jahrhundert. Im 15. Jahrhundert wurde anstelle des anderen Zwillingsturms ein spätgotischer Turm hinzugefügt.

Der jüdische Maler Felix Nussbaum wurde 1904 in Osnabrück geboren. Er starb 1944 im Vernichtungslager Auschwitz. Sein Lebensweg führte ihn über Hamburg und Berlin nach Rom, wo er ein Jahr lang als Stipendiat in der Villa Massimo verbrachte. Er emigrierte in die Schweiz und kam später über Frankreich nach Belgien. Abseits des akademischen Lehrbetriebes und der anerkannten Avantgarde entwickelte sich Nussbaum zum Maler des jüdischen Schicksals. In eindrucksvollen Bildern setzte er sich mit seinen eigenen Erfahrungen als Jude sowie mit der existenziellen Bedrohung des jüdischen Volkes auseinander.

Das Felix Nussbaum-Haus ist Museum und Denkmal zugleich. Entworfen wurde das Gebäude von Daniel Liebeskind, der auch die Pläne für das Jüdische Museums in Berlin und die Neubebauung von Ground Zero in New York gezeichnet hat. Den Osnabrücker Museumsbau hat Liebeskind beklemmend konstruiert. Wände und Fenster sind schiefwinkelig, der Fußboden uneben ausgelegt. Der Besucher soll sich hier bewusst nicht wohl fühlen und spüren, was es bedeutet, verstoßen und heimatlos zu sein, ungeschützt und orientierungslos zu leben. In den Räumen ist eine Dauerausstellung mit 160 Arbeiten von Felix Nussbaum untergebracht. Sie gilt als die größte Sammlung seiner Werke weltweit und umfasst alle künstlerischen Stationen seines Lebens. Besonders ausdrucksstark sind seine Bilder, die er im Exil gemalt hat.

Durch das Heger Tor betritt der Besucher die historische Altstadt von Osnabrück. Auch wenn es zunächst den Anschein hat: das Heger Tor war nie ein Teil der städtischen Wehranlage. Die ursprüngliche Wehranlage wurde 1815 weitgehend abgetragen. Im gleichen Jahr fand die berühmte Schlacht bei Waterloo statt, in der Kaiser Napoléon seine vernichtende Niederlage gegen die Engländer erlitt. An dieser Schlacht nahmen auch Soldaten aus Osnabrück teil. Um sie zu ehren, stiftete Friedrich Gerhard von Gülich dieses Tor. Johann Christian Sieckmann hat es entworfen und den antiken Triumphbögen nachgebildet.

Die Geschichte der St. Marienkirche reicht bis ins 10. Jahrhundert zurück. Sie gründet vermutlich auf einer hölzernen Vorgängerkirche. Urkundlich erwähnt wurde sie erstmals 1173. Im 13. Jahrhundert erhielt sie als gotische Hallenkirche mit dreischiffigem Langhaus weitgehend ihre heutige Gestalt. Chor und Chorgewölbe wurden im 15. Jahrhundert hinzugefügt. Der Hauptaltar mit den farbigen Szenen der Leidensgeschichte Jesu wurde im 16. Jahrhundert in Antwerpen gefertigt. Aus dieser Zeit stammen auch die „Strahlenmadonna auf der Mondsichel“ und das Taufbecken aus Baumberger Sandstein.

Die St. Marienkirche bildet zusammen mit dem Rathaus und der Stadtwaage eine architektonische Einheit am Osnabrücker Markt. Das Ensemble repräsentiert das ehemals wohlhabende und stolze Bürgertum der Stadt. In der Marienkirche wurden bis in das 18. Jahrhundert hinein die verstorbenen Mitglieder der reichsten Osnabrücker Familien bestattet.

Die St. Katharinenkirche wird erstmals 1248 erwähnt. Ihr Bau zog sich über 200 Jahre bis ins 15. Jahrhundert hin. Da wurden Turm und Gewölbe durch Baumeister Gerd de Meyer von Dornheim fertig gestellt. Der Turm – bei einem Brand 1493 schwer beschädigt – wurde 1511 wieder errichtet und um ein Stockwerk erhöht. Mit seiner Gesamthöhe von 103 Metern ist er das höchste mittelalterliche Bauwerk Niedersachsens. Im Zweiten Weltkrieg wurde das evangelische Gotteshaus schwer beschädigt. Nach seinem Wiederaufbau 1950 stattete Dieter Hausmann die Seitenschiffe 1992 mit moderner Gewölbemalerei aus.

Bischof Detmar gründete 1011 das Stift St. Johann. Der Grundstein für die frühgotische Stiftskirche wurde über zwei Jahrhunderte später 1256 gelegt. Besonders beeindruckt noch heute der hohe, lichte Innenraum der St. Johanniskirche. Im Gotteshaus ist seit dem 14. Jahrhundert auch eine Schatzkammer untergebracht.

Vergleichsweise jung ist die Luther-Kirche, ein nach den Plänen von Christian Friedrich Börgemann 1907 errichtetes schlichtes Gotteshaus. Der Zeit entsprechend wurde der Innenraum mit Jugendstilgemälden ausgeschmückt. Sie waren zwischenzeitlich übertüncht worden, konnten aber bei Sanierungsarbeiten 1985 wieder freigelegt werden. Der 50 Meter hohe Kirchturm besitzt eine Aussichtsplattform auf einer Höhe von 37 Metern.

Die Stadtwaage war im ausgehenden Mittelalter eine öffentliche Einrichtung zum Wiegen von Kaufmannsgütern. Da sich die Gewichtseinheiten von Stadt zu Stadt unterschieden, waren Kaufleute, die auf dem Osnabrücker Markt Handel treiben wollten, verpflichtet, ihre Waren in der Stadtwaage wiegen zu lassen. Die Stadtwaage am Osnabrücker Markplatz wurde 1532 erbaut, brannte aber im Zweiten Weltkrieg völlig aus. Im Jahre 1953 wurde sie nach alten Plänen wieder aufgebaut. Heute beherbergt sie das Standesamt.

In den Gebäuden der ehemaligen Steinkohlezeche Piesberg ist heute das Museum Industriekultur eingerichtet. Die Ausstellung zeigt die industrielle Entwicklung Osnabrücks vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart.

Das 1871 errichtete Haseschachtgebäude wurde zur zentralen Ausstellungshalle umfunktioniert. Hier kann man Dampfmaschinen in Aktion erleben und mit einem gläsernen Fahrstuhl 30 Meter hinab in den alten, wieder frei gelegten Bergwerkstollen einfahren.

Auf der Fläche um das Museum wurde am Piesberg ein etwa 5 Kilometer langer Wanderweg angelegt, der am Rande des canyonartigen Steinbruchs entlangführt. Der Weg ist allerdings nur am Wochenende frei zugänglich. Innerhalb der Woche kann man ihn nur unter Leitung eines vom Museum gestellten Führers beschreiten.

Darüber hinaus ist auch eine Radwanderroute von 13 Kilometern durch die Industriekulturlandschaft Piesberg ausgewiesen. Informationsmaterial darüber erhält man im Museum.

1988 wurde das Museum am Schölerberg Natur- und Umwelt eröffnet. Der Museumsbau ist spiralförmig entworfen und einem Ammoniten nachempfunden. Er beherbergt naturwissenschaftliche Sammlungen. Außerdem werden regelmäßig Ausstellungen zu wechselnden naturwissenschaftlichen Themen organisiert. Zur Anlage gehört auch das 1986 eröffnete Planetarium. Die Dauerausstellung „unter.Welten – das Universum unter unseren Füßen“ informiert als größte europäische Ausstellung über das Thema Boden. Zuletzt wurde noch ein unterirdischer Zoo eröffnet.

Am Südhang des Schölerberges liegt ein 5000 m² großer Nuturgarten. In der idyllischen Anlage wird gezeigt, wie man behutsam mit der Natur umgehen kann.

1667 ließ Ernst August I. von Braunschweig inmitten der Bistumsstadt ein Schloss als repräsentative Residenz errichten. Es sollte das Schloss Iburg ersetzen. Der Fürstbischof konnte das Anwesen aber nur vier Jahre lang nutzen. Dann trat er das Erbe seines Bruders in Hannover an. Lange Zeit stand das Schloss verwaist, bis es im 19. Jahrhundert als Verwaltungsgebäude genutzt wurde. Während der Nazi-Zeit hauste die Gestapo darin. Während des Zweiten Weltkrieges wurde das Schloss bei alliierten Luftangriffen stark beschädigt. Nach dem Wiederaufbau zog 1974 die Universitätsverwaltung in die Schlossräume.

Im Westflügel des Schlosses erinnert eine Gedenkstätte an die Zeit des Nationalsozialismus.

Der Schriftsteller Erich Maria Remarque zählt zu den meist gelesenen deutschen Autoren des 20. Jahrhunderts. Im Jahr 1929 veröffentlichte er den Anti-Kriegsroman ‘Im Westen nichts Neues’, der ihn auf der ganzen Welt berühmt machte. Remarque wurde 1898 in Osnabrück geboren. Aus diesem Grunde wurde 1996 am historischen Marktplatz das Erich Maria Remarque Friedenszentrum eröffnet. Es wird von der Stadt und der Universität Osnabrück gemeinsam betrieben. Das Zentrum informiert in einer Dauerausstellung unter dem Titel „Unabhängigkeit – Toleranz – Humor“ über Leben und Werk des Schriftstellers. Die angeschlossene Forschungsstelle „Krieg und Literatur“ beschäftigt sich mit dem Problemkreis “Krieg und Literatur“. Daneben ergänzen Wechselausstellungen über „Krieg und Kultur“ den Themenkreis.

In der gotischen Kirche des ehemaligen Dominikanerklosters „zum heiligen Kreuz“ ist heute eine Kunsthalle eingerichtet, in der auf rund tausend Quadratmeter Ausstellungsfläche im Wechsel Werke der Gegenwartskunst gezeigt werden. Das Kloster stammt aus dem 13. Jahrhundert. Als Stifter wird Rembertus Düvelius, Herr zur Düvelsburg, genannt. In den Wirren der Nachreformation plünderte der Pöbel 1543 das Kloster. In der Zeit der Gegenreformation gab Bischof Franz Wilhelm von Wartenberg dem Kloster seine frühere Rechtsstellung zurück. 1803 wurde das Kloster im Zuge der Säkularisation endgültig aufgelöst. Die leeren Gebäude nutzten später die französischen Truppen sowie die kaiserliche Infanterie als Magazin und Kaserne. Als Kunstmuseum dient die Dominikanerkirche seit 1993.

Dem Schloss Osnabrück gegenüber liegt der 1588 fertig gestellte Ledenhof. Der reich verzierte Renaissancebau diente ursprünglich als Herrenhaus. Heinrich von Leden hatte ihn errichten lassen. Im Treppenturm des Ledenhofes windet sich die älteste Spindeltreppe Norddeutschlands aufwärts. Der siebenstöckige Speicher aus Bruchstein stammt bereits aus dem 14. Jahrhundert und diente einem Steinwerk als Lagerstätte. Heute ist der Ledenhof Sitz der Deutschen Stiftung Friedensforschung und des Literaturbüros Westniedersachsen. Im Renaissancesaal finden regelmäßig kulturelle Veranstaltungen statt.

Einige Türme der alten Stadtbefestigung sind noch erhalten geblieben: Der Bucksturm aus dem 13. Jahrhundert war ursprünglich mit 28 Metern der höchste Befestigungsturm der Stadt. Im Mittelalter diente er als Gefängnis. Hier wurden auch hochrangige Adlige wie Graf Simon von der Lippe (1305) oder Johann von Hoya (1534) gefangen gehalten. 1534 wurden die Abgesandten der Wiedertäufer im Bucksturm festgesetzt. Zur Zeit der Hexenverfolgung im 16. und 17. Jahrhundert wurde hier eine Folterkammer eingerichtet. Heute informiert eine Ausstellung über die Hexenverfolgung.

Der „Bürgergehorsam“ ist der jüngste der großen Wehrtürme und wurde zwischen 1517 und 1519 erbaut. Auch dieser Turm diente zwischenzeitlich als Gefängnis. Sowohl der „Plümersturm“ als auch der „Gesperrte Turm“ am Johannistorwall gehören zu der Wehranlage der Neustadt. Der Plümersturm diente wohl als Verstärkungsbau des Neustädter Mauerrings. Der Gesperrte Turm, der durch seine Höhe auffällt, wurde wahrscheinlich in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts errichtet. Zu den noch erhaltenen Türmen der Osnabrücker Wehranlage gehören weiter der Barenturm im Nordosten und der mehrfach umgebaute Pernickelturm. Der Barenturm galt als der strategisch wichtigste der Stadt, da sich in seiner Nähe die Stauwehre befanden. Darüber hinaus sind noch einige Mauerreste erhalten wie die westlich vom Bucksturm 1280 erbaute Hohe Mauer und die zwischen 1180 und 1250 errichtete Hellingsmauer mit ihren beiden runden Türmen.

Unter dem Namen „Heimattiergarten“ wurde 1936 der Osnabrücker Waldzoo eröffnet. Im Rahmen einer besonders schönen Waldkulisse leben über 2000 Tiere und 300 Arten. Neben einem Tetra-Aquarium mit Terrarium und einer Großvoliere kann der Besucher Elefanten in einem parkartigen Gehege beobachten. Im Menschenaffenhaus lebt eine bedeutende Zuchtgruppe von Klammeraffen.

Osnabrück ist als die Stadt der ‚Steinwerke’ bekannt. Dabei handelt es sich um einen besonderen Osnabrücker Bautypus. Steinwerke aus gelblichem Muschelkalk sollten die gespeicherten Güter vor der permanenten Brandgefahr in der mittelalterlichen Stadt schützen. Das ‚Steinwerk’ ist ein Speicherbau, der rückwärtig an das Fachwerkvorderhaus angefügt ist. Er ist unterkellert. Im Hochpaterre zur Straße hin liegen die Wohnungen. Die anderen Geschosse und der hintere Bereich wurden ausschließlich als Speicher genutzt. Den gelblichen Muschelkalk als Baumaterial holte man vom nahen Westerberg. Die beiden ältesten Steinwerke stehen in der Bierstraße 7 sowie in der Dielingerstraße 13, sie haben ihr ursprüngliches Aussehen weitgehend erhalten, können aber nur von außen besichtigt werden.

TERRA.vita ist ein großer Naturpark, der die Stadt umgibt. Damit ist Osnabrück die einzige deutsche Großstadt, die inmitten eines Naturparks liegt. Das Gelände ist Teil des Europäischen Geopark-Netzwerkes. Damit gehört Osnabrück seit 2004 zu den Gründungsmitgliedern des weltweiten UNESCO Geoparks.

Der Name TERRA.vita bedeutet „Lebenslauf der Erde“, und das beschreibt die Besonderheit dieses Naturparks: 300 Millionen Jahre Erdgeschichte finden sich hier auf einem relativ kleinen Raum in verschiedensten Landschaftsformen wieder. In dieser vielschichtigen Umgebung finden sich Saurierspuren. Und nach neueren Erkenntnissen fand auch die berühmte Varusschlacht vor über 2000 Jahren nicht – wie lange angenommen – im Teuteburger Wald, sondern hier bei Kalkriese statt.

Durch den Naturpark wurden 17 Radwanderrouten, die so genannten TERRA.trails, eingerichtet. Dazu gibt es umfangreiches Karten- und Informationsmaterial.



Radrouten die durch Osnabrück führen:

Friedensroute
Brückenradweg Osnabrück ↔ Bremen




Bad Iburg

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och über Bad Iburg thront das Wahrzeichen der Stadt, das Schloss. Die Anfänge dieser Festungsanlage stammen aus dem 11. Jahrhundert, aber schon im Jahre 772 hatte Karl der Große hier eine Burganlage gegen seinen Wider- sacher Herzog Widukind erobert. Fürstbischof Philip Sigismund von Wolfen- büttel-Braunschweig ließ die vierflügelige Renaissanceanlage im 17. Jahrhundert errichten, der mächtige achteckige Bergfried stammt als ältestes Gebäudeteil aus der Zeit Ende 15./Anfang 16. Jahrhundert. Auf dem Schloß wurde 1668 Sophie Charlotte geboren, die später erste preußische Königin wurde und Mutter Frie- drichs des Großen war. Nach ihr wurde hier unter anderem der Charlottensee benannt, in Berlin das Schloss Charlottenburg samt Stadtteil. Da Iburg an einem Einschnitt des Teutoburger Waldes liegt, war es immer auch strategisch wichtig. Genau im Grenzgebiet liegend zwischen Osnabrücker Land im Norden und Münsterland im Süden, wechselten nach der Besetzung der Schweden im Dreißigjährigen Krieg die Katholischen und Evangelischen Fürstbischöfe ein- ander ab. Und noch heute liegt Bad Iburg in Niedersachsen direkt an der Grenze zu Nordrhein-Westfalen. 1953 schließlich wird Bad Iburg Kneipp-Kurort und erhält 1959 aufgrund seiner geschichtlichen Bedeutung die Stadtrechte wieder- verliehen.

Sehenswertes:

Oben auf einem Vorsprung des Teuteburger Waldes gelegen, trohnt das ehemalige Residenzschloss Iburg. Die Aussenfassade ist weiss verputzt und wirkt recht uneinheitlich, ein Zeugnis vieler Umbauten. Durch einen breiten Torboge erreicht der Besucher über Kopfsteinpflaster den Innenhof. Hier befindet sich auf der linken Seite der achteckige Bergfried, der auf den Resten einer sächsischen Fliehburg aus dem 11. Jahrhundert errichtet wurde und der damit den ältesten noch erhaltenden Teil der gesamten Schlossanlage bildet. Der die gesamte Anlage überragende Turm wurde in seiner heutigen Form um 1500 erbaut. Im Volksmund wird er ‚Bennoturm’ genannt, nach dem Bennedektiner und Klostergründer Benno. Denn ursprünglich diente die Iburg sowohl als Schloss als auch als Kloster. Auf der rechten Seite befindet sich die katholische St. Clemenskirche. Das aus Bruchstein errichtete Gotteshaus stammt noch aus dem 13. Jahrhundert. Innerhalb des Gebäudes befindet sich auch eine evangelische Schlosskirche, denn nach der in Osnabrück eingeführten ‚alternierenden Sukzession’ mussten katholische und evangelische Landesherren jeweils einander ablösen. Zunächst hatte die evangelische Schlosskirche nur als Hofkapelle für den Bischof gedient, später wurde sie auch dem Volk zugänglich gemacht. Ihre barocke Erstausstattung ist weitgehend erhalten geblieben. Heute ist das Iburger Schloss ist Sitz des Amtsgerichts Bad Iburg sowie seit Mai 2005 Sitz der Niedersächsischen Schulinspektion. Im Rittersaal wird die Ausstellung Zwischen Prunkgeschirr und Wäscheleine – die Rekonstruktion des Rittersaales der Iburg gezeigt. Er ist bei Schlosskonzerten und bei Führungen sowie anderen öffentlichen Veranstaltungen zugänglich.

  

Geschichtlicher Ablauf

1070 Ursprünglich existierte hier auf der Anhöhen des Teuteburger Waldes eine sächsische Fluchtburg. Die Bischöfe Benno I. (1052-1067) und Benno II. (1068-1088) errichteten an deren Stelle eine feste Burganlage mit Holzkapelle und bauten diese zur Residenz der Fürstbischöfe von Osnabrück aus. 600 Jahre lang diente Schloss Iburg sowohl als Residenzschloss als auch als Kloster.
1080 Gründung eines Benediktinerklosters durch Benno II. Auf ihn geht auch die St. Clemens-Kirche zurück.
13. Jhd. Die St. Clemens Kirche wird in seine heutige Form umgestaltet.
um 1500 Errichtung des achteckigen Bergfrieds auf den Resten des aus dem 11. Jahrhundert stammenden Gebäudes durch Bischof Konrad von Rietberg. Der Turm bildet heute den ältesten erhaltenen Teil der Schlossanlage und wird in der Bevölkerung ‘Bennoturm’ genannt.
1534 Gefangenhaltung von Angehörigen des Täuferreichs von Münster (die sogenannten ‘Wiedertäufer’ im Bennoturm. Nach Verhör und Folter, welche einem der Gefangenen bereits das Leben kostete, wurden bis auf einen alle enthauptet.
17. Jhd. Umgestaltung von Burg und Kloster zu einer gegliederten Schlossanlage durch Fürstbischof Philipp Sigismund von Braunschweig-Wolfenbüttel (1591 bis 1623). Der heutige Rittersaal entsteht als Jagd- und Speisesaal.
1621, 23, 33 Schwere Schäden durch Plünderungen während des Dreißigjährigen Krieges
1632 Besatzungen durch die Niederländer
1634–50 Besatzung durch die Schweden. Sie vertrieben die Mönche, die erst 1645 wieder zurückkehren konnten und ließen das Schloss stark verfallen. Beim Abzug schließlich hinterließen sie die Anlage in einem miserablem Zustand.
1650 Rückkehr von Bischof Franz Wilhelm von Wartenberg auf das Schloss, der zuvor vor dem Schwedenheer geflohen war. In den folgenden Jahren ließ er ganze Gebäudeflügel von Grund auf erneuern.
1656/57 Johannes Crafft gestaltete den Rittersaal. Mit seiner Deckenmalerei von Andrea Alovisii in perspektivischer Scheinarchitektur bietet er eine herausragende Besonderheit. Sie zeigt den Göttervater Zeus im Mittelpunkt, umrahmt von den Heldentaten des Herakles. Das Gemälde ist das einzige dieser Art, das nördlich der Alpen noch im Original erhalten geblieben ist. An den Wänden zeigen 73 Porträtgemälde die Osnabrücker Bischöfe und Landesherren in der Iburg. Der Steinfußboden besteht aus in Rautenform verlegten blau-schwarzen und weiß-grauen Fliesen. Sie symbolisieren das bayrische Wappen Franz Wilhelm von Wartenbergs.
1664 Integration der evangelischen Schlosskirche im ersten Obergeschoss des Südflügels oberhalb des Tores durch Ernst August I., dem ersten lutherischen Bischof aus dem Haus Braunschweig-Lüneburg. Zunächst diente sie nur als Hofkapelle für den Bischof. Die barocke Erstausstattung ist weitgehend erhalten geblieben. Im Fürstbistum Osnabrück war die alternierenden Sukzession eingeführt worden. Diese besagte, dass katholische und evangelische Landesherren jeweils sich einander ablösen mussten.
1668 Geburt von Sophie Charlotte als Tochter von Ernst August I. und Sophie von der Pfalz auf Schloß Iburg. Sie wurde 1701 erste preußische Königin.
1673 Umzug der fürstbischöfliche Familie in das neu gebaute Schloss Osnabrück, das damit neues Residenzschloss wurde. Damit endete die 600 Jahre lange Ära der Bischöfe von Osnabrück auf Schloss Iburg.
1674 Vollendung der Wiederaufbauarbeiten.
18. Jhd. Klosterneubau durch den westfälischen Barockbaumeister Johann Conrad Schlaun. Die Innenausstattung der St. Clemens-Kirche wird barock umgestaltet.
1716 Nach dem Tode Ernst August I. ließ dessen katholischen Nachfolger die evangelische Schlosskirche schließen. Als mit Ernst August II. wieder ein evangelischer Landesherr die Regentschaft übernahm, ließ dieser die Kirche wieder öffnen und renovieren.
1781 Fertigung des schmiedeeisernen Eingangstors an der so genannten ‘Klotzbahn’.
1803 Im Zuge der Säkularisierung wurde das Kloster am 13. Februar als erstes im Fürstentum Osnabrück aufgehoben. Zu dieser Zeit hatte das Konvent noch 22 Mitglieder.
1803–07 Die St. Clemens-Kirche diente als Pulvermagazin.
1836 Übertragung der St. Clemens Kirche der katholischen Kirchengemeinde.
1890 Umgestaltung der St. Clemens-Kirche im Neo-Gotischem Stil.
1913 Anbau eines Treppenvorbaus im Stil der Neurenaissance. Er dient als Aufgang für die evangelische Schlosskirche. Gestiftet wurde dieser durch Berta von Bardeleben. Ihr Wappen befindet sich im Bleiglasfenster des Treppenvorbaus.
1885-1932 Sitz der Kreisverwaltung Iburg.
1934–39 Sportschule der Sturmabteilung der NSDAP.
1942–45 Nutzung als ‘Deutsche Heimschule Schloss Iburg‘. Das Internat war die erste Oberschule im damaligen Flecken Iburg.
1948–71 Als ‘Niedersächsische Heimschule Iburg’ sollten die Schule jetzt vor allem dazu dienen, Kindern aus Flüchtlings- und Vertriebenenfamilien den Besuch des Gymnasiums zu ermöglichen.
1971 Umwandlung in eine Halbtagsschule, das Internat wurde geschlossen.
1971–2004 Nutzung als Polizeischule. Danach ging die Liegenschaftsverwaltung an das Niedersächsische Kultusministerium über.

Das neugestaltete Schlossmuseum wurde im Jahre 2002 mit der Dauerausstellung ‘Befestigung, Bischofsresidenz, Kloster – archäologische Forschungen auf der 1200 Jahre alten Iburg’ eröffnet. In der Ausstellung wird die Entstehungsgeschichte der Doppelanlage von Schloss und Klosteranlage nachvollzogen. Zu den Exponaten zählen Abtsstäbe, Teile einer Armbrust aus dem hohen Mittelalter sowie Alltagsgegenstände wie Schreibgriffel, Bodenfliesen und Behältnisse aus Keramik. Sie stammen aus archäologischen Grabungen aus der Umgebung. Die Bischöfe und Mönche, die einst in den Mauern des Schlosses wohnten, haben viele Alltagsgegenstände hinterlassen, die etwas über das frühere Leben erzählen. Ein besonders beachtenswerter Teil des Schlossmuseums ist das Münzkabinett. Präsentiert werden Münzen und Medaillen aus 800 Jahren Münzgeschichte des Osnabrücker Landes. Der Schlossverein Iburg e. V. ist Träger des Museums.

Das Uhrenmuseum von Bad Iburg zeigt über 800 Exponate aus 300 Jahren Uhrengeschichte, darunter auch 17 Kirchturmuhren.

Der Speicher des Hofes Averbeck in Bad Iburg wurde in den 90er Jahren restauriert. Seit 1998 wird er als Heimatkundliches Museum genutzt. Betrieben und organisiert wird es vom Heimatverein Glane und vom Verein für Orts- und Heimatkunde. Neben ständigen Dauerausstellungen werden auch wechselnde Sonderausstellungen präsentiert.

Der Charlottensee ist ein künstlich angelegter Teich im Kurpark unterhalb des Schlosses Iburg. Er besitzt eine Fläche von gut 15,5 ha und wurde 1932 bis 1933 geschaffen. Früher befand sich an dieser Stelle der Mühlenteich der Schlossmühle. Aber nachdem die Mühle seit 1900 nicht mehr mit Wasserkraft betrieben wurde, versumpfte der Teich zusehends. Die Schlossmühle selber blieb erhalten und dient heute als Restaurant. Der See liegt heute eingebettet in einer hübschen Gartenanlage. Im Jahre 1992 wurde eine Veranstaltungsinsel im See angelegt und der nordöstliche Bereich des Geländes neu gestaltet. Man kann hier Boote ausleihen und den See damit befahren. Der Charlottensee wurde benannt nach Sophie Charlotte, die 1668 als einzige Tochter des Fürstbischofspaars im Iburger Schloss geboren wurde und als spätere Ehefrau von Friedrich I. erste Königin in Preußen wurde.

Im Waldkurpark von Bad Iburg wurde ein Naturentdeckungspfad eingerichtet. Der Weg ist 1,3 Kilometer lang und umfasst zwanzig Stationen. Schautafeln an den verschiedenen Standorten vermitteln jeweils einen Überblick über Flora und Fauna.

Im Frühjahr bietet sich dem Spatziergänger und Wanderer ein besonderes imposantes Naturschauspiel, wenn die Hänge des Wandergebietes ‘Freden’ und der Schlossberg von den violett-rot und weissen Blüten des Lerchensporns geprägt werden.

Die Fleckenskirche St. Nikolaus in Bad Iburg ist die älteste Hallenkirche im Osnabrücker Land. Sie wurde im romanischen Stil erbaut und später im gotisch umgebaut. Der Flecken Iburg bezeichnet die Gemarkung, die unterhalb von Schloss und Benediktinerabtei Iburg entstand.



Radrouten die durch Bad Iburg führen:

Friedensroute
100 Schlösser Route – Nordkurs
Sagenroute
Grenzgängerroute Teuto-Ems




Tecklenburg

M
alerisch auf dem Teutoburger Wald gelegen, liegt das romantische mittelalter liche Tecklenburg. Die Stadt, die der Region ihren Namen gab. Von hier aus kann man einen weiten Blick über das Münsterland genießen. Da die Friedensroute aber am Fuße des Teutoburger Waldes entlangführt, muß man hierfür schon eine beschwerliche Bergauffahrt in Kauf nehmen. Oben aber findet man ein Städtchen mit engen Gässchen, historischen Fachwerkhäusern, steilen Treppen und einer alten Höhenburganlage, die heute die größte Freichlichtbühne Deutschlands beherbergt. Tecklenburg besaß im Mittelalter eine besondere Bedeutung, weil hier eine Passstraße über den Osning verlief und die erhobenen Zölle der Stadt einen gewissen Wohlstand bescherten. Das Thema ‚Hexen’ ist in Tecklenburg heute zur touristischen Attraktion geworden, da hier im Mittelalter die Exzesse der Hexenverbrennung durch das reformierte Grafenhaus verhindert wurden. Der ‚Hexenpfad’ ist ein beliebter Wanderweg, wie auch die gesamte Region um das nördlichste deutsche Bergstädtchen wunderbare Wandermöglichkeiten durch das Tecklenburger Land mit seinen sagenumwobenen Fels- und Klippenforma- tionen und seinen ausgedehnten Wäldern bietet. Unten in der Talaue, direkt an der ‚Friedensroute’, liegt das Wasserschloss Haus Marck. Im Dreißigjährigen Krieg fanden hier 1643 Vorverhandlungen zum West- fälischen Frieden statt. Dörfliches und gemütliches Flair dagegen bieten die Ortsteile Tecklenburgs, wie beispielsweise das direkt an der Friedensroute liegende Brochterbeck mit seiner Wassermühle.

Sehenswertes:

Verträumt am Fuße des Teuteburger Waldes, direkt von einer Gräfte umspült, liegt das Haus Marck. Von weitem wirkt die Anlage fast, als würde sie im Wasser versinken oder sich hinter Bäumen verstecken. Ursprünglich war das im 16. Jahrhundert entstandene Gebäude zweistöckig und wirkte so sehr viel wuchtiger. Aber im Laufe der Zeit war das Wasserschloss sehr baufällig geworden. Einer der damals noch vorhandenen Ecktürme stürzte Mitte des 18. Jahrhunderts ein. So wurden in der Folgezeit auch die anderen Ecktürme sowie das gesamte Obergeschoß abgebaut. Haus Marck hatte während des Dreißigjährigen Krieges eine bedeutende Rolle, denn hier fanden Vorverhandlungen zum Westfälischen Frieden statt. Die geschlossene Vierflügelanlage ist von außerhalb der Gräfte gut zu besichtigen. In den Monaten April bis Oktober finden jeweils am Samstag um 10:00 Uhr und gegebenenfalls auch um 11:00 Uhr Führungen statt.

  

Geschichtlicher Ablauf

um  1400

Bau einer urkundlich nachgewiesenen Wasserburg durch die Herren von Horne.

1512

Erweiterung der Burg.

1550

Nach dem Aussterben der männlichen Linie kam die Burg durch Heirat an Jürgen von Holle, einen Obristen des Kaisers.

1562-65

Umbau der Schlossanlagedurch die Herren von Holle. Durch die Heirat seiner Tochter gelangte Haus Marck in den Besitz der Familie Diepenbrock.

1643

fanden auch hier Vorverhandlungen zum Westfälischen Frieden statt.

1754

Geburt des Friedrich von Bodelschwingh als Sohn des Ernst von Bodelschwingh, Landrat von Tecklenburg und späterer Minister. Friedrich, der ‚Vater der Armen’, verbrachte hier seine Kindheit und Jugend. Später baute er in Bielefeld die Anstalten von Bethel auf.
Haus Marck wird privat bewohnt. Im Rittersaal finden regelmäßig Konzerte und Lesungen statt.

Am Rande des Habichtswaldes, umgeben von Fischteichen und Wiesen, liegt verträumt das romantische Haus Habichtswald. Es wurde 1641 vom Grafen Bentheim-Tecklenburg als Jagdresidenz errichtet. Eine Kastanienallee führt zu der Herrschaftlichen Anlage, dessen Hauptgebäude im frühbarockem Stil ausgeführt wurde. Heute beheimatet das Jagdschloss ein kleines Hotel mit einem Restaurant für gehobene Ansprüche.

  

Geschichtlicher Ablauf

1641

Bau des Jagdschlosses im Auftrag vom Grafen von Bentheim-Tecklenburg.

1707

Der Habichtswald wird preußische Domäne, als die Grafschaft Tecklenburg an das Haus Hohenzollern fiel.

1826

Verkauf eines Teiles des Areals mit dem Schloss an Arnold Rehorst. Der größere restliche Teil wird Staatsforst.

1562 – 65

Umbau der Schloßanlagedurch die Herren von Holle. Durch die Heirat seiner Tochter gelangte Haus Marck in den Besitz der Familie Diepenbrock.

2002

fanden auch hier Vorverhandlungen zum Westfälischen Frieden statt.
Eröffnung des Restaurant & Hotel & Resort Jagdschloss Habichtswald.

Der historische Stadtkern von Tecklenburg mit seinen vielen liebevoll restaurierten Fachwerkhäusern und seinen verwinkelten Gässchen ist besonders sehenswert. Da Tecklenburg in den Hang des Teutoburger Waldes hineingebaut wurde, gibt es wunderschöne Ausblicke über die roten Dächer hinweg in das Tecklenburger Land und bis weit in das Münsterland hinein. Tecklenburg wird daher auch ‚Balkon des Münsterlandes’ genannt. Die Fachwerkhäuser stammen aus dem 16. – 18. Jahrhundert. Der zentrale Platz des Städtchens ist der Markt. Hier gruppieren sich einige Restaurants und Cafés, die zur Rast einladen.

Von der ehemals stolzen mittelalterlichen Burganlage von Tecklenburg blieben nur noch einige Mauerreste und einige unterirdische Gewölbe aus Bruchstein erhalten. Der überwiegende Teil der Höhenburg verfiel im 18. Jahrhundert. In die historische Anlage wurde eine Freilichtbühne integriert. Mit 3000 Sitzplätzen ist es die größte Freichlichtbühne Deutschlands, auf der im Sommer sowohl Schauspiele als auch klassische Musikaufführungen stattfinden. Das Restmauerwerk und die Freilichtbühne sind außerhalb der Veranstaltungszeiten jederzeit zu besichtigen.

  

Geschichtlicher Ablauf

12. Jhd.

Bau der Höhenburg für die Grafen von Tecklenburg.

16. Jhd.

Bau der Geschützbastion, einer unterirdischen Befestigungsananlage, von denen einige unterirdische Gewölbe noch erhalten sind.

18. Jhd.

Die Burg zerfällt und wird in der Folgezeit auch nicht mehr aufgebaut.

In einem alten Fachwerkhaus von 1684, etwas unterhalb des Marktes, befindet sich das Puppenmuseum. Die Sammlung Nahrath und Botsch gilt als eine der wertvollsten des Landes. Die älteste Puppe stammt aus der Zeit um 1875. Neben historischen Puppen werden auch Puppenstuben und weiters Spielzeug gezeigt. Darüber hinaus präsentiert das Museum sechs Gemälde des Worpsweder Künstlers Otto Modersohn, ein eingerichtetes Biedermeierzimmer und eine Ausstellung zum Thema Leinenproduktion, die als Wirtschaftszweig im 17. bis ins 19. Jahrhundert hinein für die Region eine hervorgehobene Rolle spielte.

Tecklenburg ist ein Kneipp- und Luftkurort. Vom Kurpark her bietet sich dem Besucher ein herrlicher Blick auf das Städtchen. Hier wurden ein Heilkräutergarten mit Lehrpfad und eine Kneippsche Wassertretanlage errichtet. Beides ist frei zugänglich.

Die Grafen von Tecklenburg gehörten dem reformierten Glauben an und sie unterstützten Johann Weyer (auch Wier), einen Arzt, der sich im 16. Jahrhundert als erster in Deutschland gegen die Hexenverfolgung auflehnte. So kam es in Tecklenburg zu keinerlei Hexenverbrennungen. Weyer starb im Jahre 1588 auf der Tecklenburg und zu seinen Ehren wurde innerhalb der Burganlage der Wierturm errichtet. Dieser ist der Ausgangspunkt für den etwa vier Kilometer langen ‚Hexenpfad’. Dieser besonders auch für Kinder geeignete Wanderweg führt an einigen Orten vorbei, von denen verschiedene Mythen und Sagen überliefert sind. Den Höhepunkt der Wanderung bietet der Abstieg in die ‚Hexenküche’. Der Überlieferung nach flogen des Nachts zur Mitternachtsstunde die Hexen auf ihren Besen herbei, um dort ihren Zaubertrunk zu brauen und ausgelassen um das Feuer zu tanzen. Auch der Teufel persönlich soll an diesen Feiern oftmals teilgenommen haben. Wer aber als normaler Sterblicher diesen Zeremonien beiwohnte, der war dem Tode geweiht!



Radrouten die durch Tecklenburg führen:

Friedensroute
100 Schlösser Route – Nordkurs
Sagenroute




Telgte

T
elgte lag ursprünglich an mehreren Handelsstraßen, da hier über eine Furt die Ems überquert werden konnte. Während des 30jährigen Krieges wurden bei Kämpfen Teile der Befestigung zerstört. Fürstbischof Christoph Bernard von Galen gab 1654 den Bau einer Wallfahrtskapelle in Auftrag. Es entstand ein barocker Achteckbau, der als erste Folge des Westfälischen Friedens gilt. Seit der Fertigstellung der Kapelle ist Telgte offizieller und überregional bekannter Wallfahrtsort. Weiteren Bekanntheitsgrad erlangte Telgte durch das Buch ‚Tref- fen in Telgte’ von Günter Grass. In diesem Buch geht es um eine fiktive Zu- sammenkunft von zwanzig deutschen Dichtern, die über den westfälischen Frieden diskutieren. Heute gibt es in Telgte drei Museen, das Museum Heimathaus Münsterland, das Krippenmuseum und das Kornbrennereimuseum. Seit einigen Jahren stehen in den Straßen und auf den Plätzen Telgtes Bronzeskulpturen des Künstlers Jörg Heydemann, die die Atmosphäre der Kleinstadt bereichern und auflockern.

Sehenswertes:

Die Telgter Wallfahrt, eine große Marienwallfahrt von Osnabrück nach Telgte, machte den Ort Telgte überregional bekannt. Der Hauptanziehungspunkt der Wallfahrt ist das um 1370 aus Pappelholz geschnitzte Gnadenbild der schmerzhaften Muttergottes.

  

Geschichtlicher Ablauf

1654

Grundsteinlegung durch den Fürstbischof von Münster, Christoph Bernhard von Galen. In seinem Auftrag schuf Pater Jodokus Lüke ein Oktogon, einen achteckigen Zentralbau, überwölbt von einer Kuppel. Acht Säulen umstehen die Kapelle außen. Gekrönt werden sie von korinthischen Kapitellen.

1763

Achteckiger Ausbau mit Glockenturm als Sakristei

  

Geschichtlicher Ablauf

13. Jhd.

Die ursprüngliche romanische Kirche wurde errichtet. Das heute in der neuen Kirche im Chorbogen aufgehängte Kreuz aus Eichenholz stammt noch aus dem alten Kirchenbau. Es wurde in der Zeit um 1210 von einem unbekannten Künstler erschaffen, der Korpus Christi ist beschlagen mit Silberplatten.

Um 1450

Ein unbekannter Künstler schuf die Madonna mit Kind aus Baumberger Sandstein. Sie befindet sich heute im nördlichen Chorpfeiler in einer gotischen Nische.

Um 1460

Die 10 Apostelfiguren aus Baumberger Sandstein, die heute die Stirnwände der Seitenflügel flankieren, bzw. sich zwischen den Chorfenstern befinden, entstehen.

Um 1500

Beim großen Stadtbrand wird die alte Kirche vernichtet.

1522

Baubeginn der neuen Probsteikirche, einer spätgotischen Hallenkirche westfälischen Typs.

1876

Fertigstellung des neuen Turmes

Ab 1950

Die Chorfenster wurden vom Telgter Künstler Ludwig Baur entworfen. Sie zeigen Motive aus der Offenbarung. Seine Werkstatt schuf auch die Kirchenfenster des Langhauses. In den unteren Feldern der Fenster befinden sich die Namen und die Wappen verschiedener Gemeinden, die zur Wallfahrtszeit traditionell hierher pilgern.

1974

Ludwig Baur schuf in diesem Jahr auch das Aluminiumkreuz.

Das 1994 eröffnete Krippenmuseum ist eigentlich nur eine räumlich getrennte Abteilung des Museum Heimathaus Münsterland. Auf zwei Etagen werden auf einer Grundfläche von 460 qm eine Vielzahl von historischen Weihnachtskrippen vorgestellt. Insbesondere wird hier auf die historische Entwicklung des Weihnachtsfestes und der Weihnachtskrippe in Deutschland eingegangen. Im Erdgeschoß finden mehrfach im Jahr wechselnde Sonderausstellungen statt, die sich thematisch an Weihnachten bzw. Krippenbräuche anlehnen.

Das Museum wurde bereits 1934 von dem ehemaligen Juristen Paul Engelmeier gegründet. Der Museumskomplex besteht heute aus meheren Häusern. Das älteste ist eine Pfarrscheune aus dem Jahre 1607. 1937 wurde das Museum bereits erweitert, im Jahre 1983 kamen noch einmal große Flächen dazu, die für Wechselausstellungen genutzt werden. 1994 kam ein weiterer Neubau dazu, der das Krippenmuseum beherbergt. Das Heimatmuseum konzentriert sich auf zwei Schwerpunkte: die religiöse Alltags- und Festkultur in Westfalen sowie die Geschichte des Handwerks im Münsterland jeweils vom 16. Jahrhundert bis heute. Als das wertvollste Ausstellungsstück gilt das sogenannte ‚Telgter Hungertuch’, ein großes Leinentuch mit Darstellungen der Leiden und der Auferstehung Jesu Christi sowie Szenen aus dem Alten Testament. Darüber hinaus beherbergt das Museum eine Sammlung persönlicher Gegenstände vom Kardinal Clemens August von Galen sowie Exponate aus der Telgter Wallfahrtsgeschichte. Die frühere Scheune dient heute auch als folkloristischer Veranstaltungsraum mit Herdfeuer und bäuerlichem Mobiliar.

Mitten in der Telgter Altstadt befindet sich das 1996 eröffnete Kornbrennereimuseum. Das Gebäude wurde 1900 erbaut und die Räumlichkeiten dienten bis 1979 einer Brennerei. Die technische Anlage ist nahezu vollständig erhalten und kann daher sehr anschaulich den industriellen Ablauf einer typisch münsterländischen Kornbrennerei aufzeigen. Darüber hinaus wird in dem Museum auf die Entwicklung der Kornbranntweinbrennereien eingegangen, die einen wichtigen regionalen Wirtschaftszweig im 19. und 20 Jahrhundert darstellten. Im Keller wurde eine Probierstube eingerichtet, die zur Verköstigung einläd. Der ehemalige Kornboden im 2. Obergeschoß wurde zu einer Galerie für zeitgenössische Kunst umfunktioniert.

Der Bildhauer Professor Dr. Jörg Heydemann aus Billerbeck schuf für die Stadt Telgte zehn verschiedene Skulpturen aus Stein und Bronze. Die Kunstwerke bereichern den öffentlichen Raum auf den Strassen und Plätze der Stadt. Sie fallen auf, wollen bewundert werden – und doch regen sie zum Nachdenken an. Tatsächlich haben die Figuren, Tiere und Gegenstände einen Bezug zu der Stadt. Der Wagenmacher erinnert an das alte Wagenmacherhandwerk, der Pferdekopf bezieht sich auf den Mariä-Geburts-Markt, der früher Vieh- und Pferdemarkt war. Am Markt steht die Bronze des Stadtausrufers. Heydemann stellt hier die Person des Heinrich Sauerland dar. Der 1914 verstorbene Sauerland war der letzte offizielle Stadtausrufer in Telgte, seinerzeit verantwortlich für die Verkündung von Neuigkeiten. Besonders beachtenswert ist auch der Mythologische Brunnen an der Mühlenstrasse. Die Brunnenanlage stellt keine komplexe Einzelgeschichte dar, sondern fügt sich aus verschiedenen Mythen und Bildern zusammen. An zentraler Stelle wird ein jugendliches Mädchen von wasserspeienden Unholden emporgehoben. Die spiegelhaltende Figur wirkt im Gegensatz zu den unteren Figuren unvollendet. Das ‚Werdende’ der Zukunft schwebt über der Gegenwart, der Übergang zwischen den Eckpunkten ist fließend.



Radrouten die durch Telgte führen:

Friedensroute
100 Schlösser Route – Ostkurs
EmsRadweg

 



Bad Laer

I
m Übergang zwischen Osnabrücker Land im Norden, Münsterland im Süden und Ostwestfalen im Osten liegt das Sole-Heilbad Bad Laer am Südwesthang des 208 m hohen Blombergs, einem Ausläufer des Teutoburger Waldes. Das Wahrzeichen, der ‚Griese Torn’ überragt die gemütliche Innenstadt. Der um 1050 erbaute romanische Kirchturm der katholischen Pfarrkirche St. Marien ist der einzige mittelalterliche Turm im Osnabrücker Land, der ein Satteldach mit Treppengiebel besitzt. Die Kirche ist von einer Kirchhofsburg umgeben. Ein Ring von Häusern umgibt das Gotteshaus. Ursprünglich standen diese so dicht, dass sie einen geschlossenen Wall nach außen bildeten. Wie es sich für einen modernen Kurort gehört, bietet Bad Laer vielfältige Möglichkeiten zum Radwandern, Wandern, Reiten und für Nordic Walking. Die natürliche Sole wurde bis 1973 aus der alten Martinsquelle versorgt. Heute wird sie aus 160m Tiefe gefördert.

Sehenswertes:

Das Heimatmuseum von Bad Laer zeigt verschiedene Exponate aus der Geschichte des Ortes. So wird im ‘Leinenraum’ ein Webstuhl aus dem 18. Jahrhundert gezeigt. Eine Besonderheit aber ist die sogenannte ‘Geschiebesammlung’, eine Kollektion von Findlingen, die ursprünglich aus dem skandinavischen Raum und dem Ostseegebiet stammen. In der Eiszeit wurden sie von Gletschern soweit nach Süden verschoben, bis sie hier in Bad Laer im Bereich der Heideseen und des Kalvarienberges zum Liegen kamen.

Seit dem Beginn des 12. Jahrhunderts wurden viele Kirchhofsburgen errichtet, so wie es eine auch in Bad Laer gibt. Sie wurden damals auch Spiekerburgen genannt. Um sich gegen Feuer und Überfälle zu schützen, baute man um die Kirche herum einen Kreis von Häusern, die so dicht beieinander standen, dass sie ein Bollwerk nach außen bildeten. Die Kirchhofsburg am Thieplatz ist noch recht gut erhalten.

Der 208 Meter hohe Blomberg bietet als Erholungsgebiet eine ganze Anzahl von Spatzier- und Wanderwegen mit verschiedenem Schwierigkeitsgrad. Blomberg bedeutet auf Niederdeutsch Blumenberg. Das hat seine Ursprung darin, dass hier in der Kreidezeit mehrere Kalkablagerungsschichten entstanden, die sehr nährstoffreich sind. So siedelten sich hier neben Buchenwäldern und zahlreichen Sträuchern auch eine Vielzahl verschiedener Blumen an, wie Bingelkraut, Aronstab, Perlgras, Waldmeister, Wurmfarn, Veilchen, Goldnessel, Bärlauch und sogar Orchideen.

Mitten im Niemandsland, zwischen den Ortschaften Bad Laer, Versmold und Füchtorf liegt das Dreiländereck. Nichts deutet mehr darauf hin, dass hier einmal eine Staatsgrenze existierte, an der sich Kulturen, Religionen und Wirtschaftsräume schieden. Hier trieben bewaffnete Schmugglerbanden ihr Unwesen, Räuberbanden benutzten diese Gegend als Unterschlupf, um Handelsreisende zu überfallen. Hier am Dreiländereck trafen bereits im 13. Jahrhundert die Grenzen des Bistums Münster, des Hochstifts Osnabrück und die Grafschaft Ravensberg aufeinander. Über die Jahrhunderte war die Gegend ständigen regionalen Konflikten ausgesetzt. Im Jahre 1609 schließlich fiel die Grafschaft Ravensberg an das Kurfürstentum Brandenburg, aus dem 1701 das Königreich Preußen wurde. Später, im Jahre 1815, wurde auch Münster preußisch, Osnabrück folgte 1866. So wurde die Staatsgrenze am Dreiländereck aufgehoben. Nach Beendigung des Zweiten Weltkrieges wurde Preußen aufgelöst. Bei der Neuordnung der Länder im Jahre 1946 wurden die alten Grenzlinien wieder aufgenommen, um neue Länder und Landkreise zu markieren. So trafen fortan an dieser Stelle die Kreise Warendorf, Halle und Osnabrück aufeinander, außerdem trennt hier die Grenze die neu geschaffenen Länder Nordrhein-Westfalen (Warendorf und Halle) von Niedersachsen (Osnabrück). Bei der Gebietsreform 1972 ging Halle im Kreis Gütersloh auf. Auf einem alten Grenzstein findet man noch die Buchstaben ‘P’ für Preußen und ‘H’ für Hannover.

Der höchste Punkt auf der Straße nach Glandorf markiert den Kalvarienberg. Auf der linken Seite entdeckt man eine uralte, verkrüppelte Linde. Sie verdankt ihre merkwürdige Wuchsform der Ursache, dass man einst ihre Krone kappte, um an dieser Stelle eine Kanzel anbringen zu können. Der Baum wird daher auch ‘Prediger-Linde’ genannt. Vor dem Baum steht das ‘Buschkotten Krüß’. Dieses Kreuz wurde vom Bauern Buschkotte im Jahre 1829 errichtet, nachdem sein Sohn an dieser Stelle von einer Gesichtsrose geheilt wurde. Gegenüber schließt sich ein Kreuzweg an, der vom Schulvikar Sommer Mitte des 19. Jahrhunderts angelegt wurde. Bereits im 13. Jahrhundert hatten hier die Gemeinden Laer und Glandorf gemeinsame Gottesdienste abgehalten. Sommer errichtete den 275 Meter langen Kreuzweg gemeinsam mit seinen Schulkindern. Das Land hatten einige Bauern zur Verfügung gestellt, entscheidende finanzielle Hilfe erhielt er von einigen nach Amerika ausgewanderten Bürgern. Aus diesem Grund wird die neugotische Kapelle auch ‘Auswandererkapelle’ genannt. Sie wurde 1861 errichtet. Im gleichen Jahr tauschte man die 14 ursprüngliche hölzernen Stationsbilder aus dem Jahre 1857 gegen wetterfeste Steinplastiken aus. Alten Überlieferungen zufolge befand sich hier auf dem Kalvarienberg bereits früher eine germanische Fluchtburg sowie in späteren Jahren eine Gerichts- und Kultstätte.

Auf einer Waldlichtung des Blomberges befindet sich in einem Fachwerkhaus seit 2000 einen Lehrbienenstand. Er bietet eine liebevoll zusammengetragene Ausstellung mit imkerlichen Utensilien. In einem Schaukasten kann man ein Minivolk und Großvölker mit je 50 bis 70.000 Immen bestaunen.

Der große Thieplatz mit seinen kleinen Grünanlagen und seinen Wasserspielen hat eine wechselvolle Geschichte hinter sich. Er gehört im gesamten niedersächsischen und westfälischen Siedlungsgebiet zu den wenigen Orten, wo noch der historisch ursprüngliche Kern erkennbar ist. An ihm sind noch einige kulturhistorisch wichtige Bauten erhalten, wie  das Fachwerkhaus Beutelmann, das Wohn- und Wirtschaftsgebäude Richard sowie das Hotel Storck. Die ältesten aus Stein gebauten Häuser des Thieplatzes sind das Haus Blase und das Haus Heimsath.

Schon vor Jahrtausenden sollen hier kultische Spiele betrieben worden sein. Am ersten Ostertag fanden auf dem Thie bis in die frühere Vergangenheit Schlagballspiele statt. Hier war das Dorfzentrum, hier fanden unter freiem Himmel die Versammlungen statt, hier wurde Gericht gehalten. Im Mittelalter diente der Thie auch als Übungsplatz für die Bauernwehr. Im 18. Jahrhundert, zur Zeit der aufstrebenden Leinenweberei fand in Laer auf dem Thie ein großes Wettspinnen mit anschließendem Volksfest statt.

Der Thieplatz umfasste im Mittelalter auch den heutigen Paulbrink, wo der Schandpfahl stand. Daher leitet sich der Name ab: ‘Pauol’ ist niederdeutsch und bedeutet ‘Pfahl’.

Der Kurort Bad Laer besitzt mit der Martinsquelle eine natürliche und heilende Sole. Von 1938 bis 1973 nahm man das Wasser aus der ‘Alten Martinsquelle’, danach wurde es aus 160 Meter Tiefe aus der ‘Neuen Martinsquelle’ gefördert. Die aus der Martinsquelle austretende Solewasser speist sowohl das unterhalb liegende Wassertretbecken als auch den Glockensee.

Im 17. und 18. Jahrhundert war das Spinnen und Weben eine vorrangige Erwerbsquelle für die Bevölkerung der Region. Das Leinen aus dem Ort Laer hatte einen hervorragenden Ruf. So entwickelte sich Laer zum wichtigen Leinenzentrum im Osnabrücker Land. An das Leinengewerbe erinnert heute auf dem Paulbrink die Statue eines Leinenwebers.

Der Griese Torn, der romanische Kirchturm der katholischen Pfarrkirche St. Marien ist das Wahrzeichen von Bad Laer. Er besitzt anstatt einer Kirchturmspitze ein Satteldach mit Treppengiebel, was einzigartig im Osnabrücker Raum ist.

  

Geschichtlicher Ablauf

 

1010 – 50

Bau des Griese Torn. Die Quader aus Laerschen Sinterkalk geben eine Mauerdicke von 2 Metern. Das zeugt von dem Umstand, dass der Turm nicht nur kirchlichen Zwecken, sondern auch dem Schutz der Bürger diente. In der unteren Hälfte des Turmes sind sogar Schießscharten zu erkennen, was den wehrhaften Charakter des Turmes noch einmal betont. Das ursprüngliche Kirchenschiff existiert nicht mehr.

1871-73

Bau der Hallenkirche. Sie besteht aus drei Längsschiffen und vier hohen Jochen im Langhaus. Eingeweiht wurde sie 1874.

1924

Einbau der Buntfenster aus Kevelaer.

1939

Neuerrichtung der Portale.
1949 Guss der Bronzeglocken. Das Gewicht der größten Glocke beträgt 2110 kg.

Nach dem großen Brand von 1767 wurde in Laer der Notbrunnen gebaut. Dieser war ein großes, offenes Wasserbecken mit einer Steintreppe. So konnten die Bürger beim Ausbruch eines Brandes sofort mit dem Löschen beginnen. Am Südrand des Paulbrinks erinnert noch eine Holzverschalung an diese Besonderheit.

Der Sage nach ließen Laerer Bürger eine Glocke für ihren Kirchturm gießen. Der Guss gelang zwar, aber man hatte vergessen, die Glocke weihen zu lassen. Beim ersten Glockengeläut erschien der Teufel unter tosendem Brausen und riß die Glocke aus dem Turm, um kurz darauf mit der Glocke in der Tiefe der Salzquelle zu verschwinden. Lange Zeit sollen die Schäden am Turm, die der Teufel hinterließ, noch zu sehen gewesen sein. Und lange Zeit blieb der Kirchturm verwaist und es läuteten keine Glocken. Aber an hohen Feiertagen tönte die im See versenkte Glocke leise aus dem Untergrund als Mahnung, Gott niemals zu vergessen! Das soll sie angeblich noch heute noch tun, aber nur, wenn ebenfalls die inzwischen wieder installierte und diesmal auch geweihte Glocke vom Turm der Marienkirche erklingt.

Einer Sage aus dem 12. Jahrhundert nach lebte im Norden von Laer, in Westerwiede, ein Bauer, der insbesondere bei schlechtem Wetter über den langen und beschwerlichen Weg zur Kirche fluchte. An einem Weihnachtsmorgen, als es stürmte und schneite, und der Bauer wieder schimpfend auf seinem Wege zur Kirche war, trat der Teufel an ihn heran und bot ihm im Austausch für seine Seele an, eine Kirche ganz nah an seinem Hofe zu bauen. Er solle nur die Frist bestimmen. Der Bauer entgegenete: ‘Sobald der erste Hahnenschrei am Morgen ertönt, soll die Kirche fertig sein’. Mit Hilfe aller bösen Geister fing der Teufel an, Quader und Steine für den Bau der heranzutragen. Die Kirche gewann rasch an Gestallt, und der Bauer bekam es mit der Angst zu tun. Schließlich fehlte nur noch der Schlußstein. Da schickte der Bauer ein Stoßgebet zum Himmel und rief: ‘Gott, hilf mir!’. Und Gott sendete ihm den rettenden Gedanken – er rief laut ‘Kikeriki!’ Der Teufel, der gerade mit dem Schlußstein angeflogen kam, schleuderte diesen voller Wut gegen die unvollendete Kirche, so dass diese in sich zusammenfiel. Die Trümmer blieben bis heute liegen und wurden fortan die Teufelssteine genannt. Einer anderen Sage nach hat der Teufel in einem im heutigen Kurpark liegenden Findling seinen Handdruck hinterlassen.

Der Kurpark von Bad Laer bildet einen besonderen Anziehungspunkt des Ortes. Er gilt als besonders schön und wurde als Erlebnis-Kurpark ausgebaut.

Zwei Seen befinden sich im Park. Im Springmeyers Kolk entspringt eine Solequelle, die das Wasser außergewöhnlich färbt. Es fließt weiter durch den Salzbach in den Glockensee – so genannt, weil der Teufel hier einmal eine Kirchenglocke versenkt haben soll. Hier befindet sich auch das historische Restaurant „zur Mühle“ mit seiner gehobenen, mediterran geprägten Küche. Am Glockensee hat sich bereits nachweislich im 16. Jahrhundert eine Mühle befunden, ein Mühlenrad wird noch bis heute durch das fließende Gewässer angetrieben.

Eine Besonderheit des Kurparkes ist der Gradier-Pavillon. Hier rieselt hochprozentige Sole direkt aus der Martinsquelle durch vier Meter hohe Reisigwände. Die Salze zerstäuben dabei zu feinstem Nebel und bilden so ein wohltuendes, meerähnliches Klima. Das stimuliert die Durchblutung der Lunge und den Sauerstofftransport ins Blut auf natürliche Weise. Auf diese Weise werden Atemwegserkrankungen, Pollenallergien und Erkältungskrankheiten gelindert.

Der Eiskeller, ein ehemaliger Salzbergstollen unweit des Kolks, wurde bereits im 19. Jahrhundert im Sommer als Kühlraum für Getränke genutzt.

Fühlen Sie im Barfußpark mit Ihren Sinnen und Ihren Füßen den besonderen Reiz von Holz, Steinen, Rindenmulch, Gras, Lehm und Wasser. Spüren und unterscheiden Sie kalt und warm, trocken und feucht. Daneben haben Sie die Möglichkeit, im Wassertretbecken etwas für Ihre Gesundheit zu tun und nach kneippschen Grundsätzen Ihre Vitalität zu stärken.

Das umfangreiche Angebot des Erlebnis-Kurparks umfasst darüber hinaus einen Bewegungsparcours, der zum Trimmen, Turnen und Joggen einläd, einen Irrgarten, den Garten der Sinne, einen Spielplatz für die Kleinen, eine Kapelle und eine Bühne für Kurparkkonzerte.

Im Zentrum des Ortes an der Remseder Straße, direkt neben dem Kurpark gelegen, befindet sich der Daliengarten. In einem 8000 m2 großen, weitläufigen Park blühen farbenfroh die herrlichsten Dahlien. Ihre Blütezeit beginnt Mitte Juli und endet beim ersten Nachtfrost. Die Sortenvielfalt dieser prächtigen Blumenart ist schier unüberblickbar, einige Stauden werden bis zu drei Meter hoch. Die atemberaubende Blütenpracht des Gartens lockt im Sommer viele Besucher an.



Radrouten die durch Bad Laer führen:

Friedensroute
Grenzgängerroute Teuto-Ems




Hasbergen

S
üdwestlich von Osnabrück liegt die Gemeinde Hasbergen, die bereits 836 in einer Urkunde des Klosters Corvey erstmals erwähnt wurde. Im Mittelalter lag Hasbergen im Spannungsfeld zwischen Osnabrücker- und Tecklenburger Land. Die ehemalige Burg Haslage existiert aber heute nicht mehr. Dafür stammen einige Bauernhöfe noch aus dem 15. und 16. Jahrhundert. Im Süden der Gemeinde erstreckt sich der ‚Hüggel’, der zum Landschaftsschutzgebiet Teutoburger Wald gehört. Seine Höhenlage reicht von 62 bis 228m über NN. Sehenswert ist der sich am Ortsrand befindliche Geologische Lehrpfad. Am nördlichen Rand des Hüggels befindet sich der 1819 eingerichtete Augustus- schacht Ohrbeck. Hier wurde einst Silbererz gewonnen. Bereits im Jahre 1035 hatte das Osnabrücker Stift eine Silbergrube auf dem Hüggel beliehen. Bis 1951 wurde im Hasberger Raum Erz gefördert. Der Augustusschacht aber diente 1944/45 als Straflager. Eine Gedenkstätte erinnert heute noch an diese Zeit.

Sehenswertes:

Der Hüggel ist ein bewaldeter Höhenzug, der zum Teutoburger Wald gehört. Er ist 226 m hoch und erstreckt sich 4 km lang zwischen den Gemeinden Hasbergen, Hagen und Georgsmarienhütte. Seit dem 12. Jahrhundert werden am Hüggel Silber- und Eisenerze, Kalk und Steinkohle abgebaut. 1860 wurde der Augustaschacht Ohrbeck an der Stadtgrenze zwischen Georgsmarienhütte und Hasbergen in den Berg getrieben. Von Januar 1944 bis zum Kriegsende 1945 dienten die Räumlichkeiten dieses Schachtes als “Arbeitserziehungslager Ohrbeck”. Mehr als 2000 Menschen waren hier gefangen. Sie wurden von der Gestapo zur Arbeit im benachbarten Eisenhüttenwerk sowie zur Trümmerbeseitigung gezwungen. Mehr als 100 Lagerinsassen kamen dabei um. Heute ist das alte Lagergebäude eine Gedenkstätte. Ein Verein kümmert sich um den Erhalt der Anlage sowie um die Organisation von Ausstellungen, die sich mit der Geschichte der Zwangsarbeit und des Nationalsozialismus in der Region Osnabrück auseinander setzen.

Der ‚Geologische Lehrpfad am Hüggel’ erschließt 300 Millionen Jahre Erdgeschichte. Als Ausgangspunkt kann man den Wanderparkplatz am Roten Berg, unweit der Gaststätte Schierke, benutzen. Die Wanderwege sind unterteilt in einen Kleinen und einen Großen Geologischen Lehrpfad. Hier versammelt sich auf einem verhältnismäßig kleinen Raum eine Vielzahl geologischer Besonderheiten. Entlang des Lehrpfades weisen 25 sogenannte Exkursitionspunkte Hinweise auf die erdgeschichtliche Entwicklung, den geologischen Aufbau, auf Gesteine und Böden hin.






Lienen

A
m südlichen Rand des Teutoburger Waldes liegt das ursprünglich landwirt- schaftlich geprägte Lienen, gleich hinter der Grenze zu Nordrhein-Westfalen. Inzwischen hat sich die Gemeinde mit dem kleinen historischen Ortskern zu einem staatlich anerkannten Erholungsort mit vielfältigen Möglichkeiten für Aktivurlauber gemausert. Besonders zu erwähnen ist der Nordic Walking Park. Mit seinen 35 Routen und mit über 300 km Strecke gilt er als der Größte in Norddeutschland. Die Lage Lienens am Natorpark TERRA.vita und dem Holperdorfer Tal im Teutoburger Wald einerseits und des flachen Münster- landes im Süden andererseits bieten darüber hinaus weitläufige Möglichkeiten zum Wandern. Auch hierfür ist ein ausgedehntes Netz geschaffen. Eine weitere Besonderheit ist der Lienener Barfußpark. Auf dem etwa 2,5 km langen Rund- kurs können Sie barfuß abwechselnd über verschiedene Untergründe laufen.

Sehenswertes:

Der Ortskern von Lienen wird geprägt von liebevoll restaurierten Zweiständer-Fachwerkhäusern rund um den Thieplatz, die Kirche und den Dorfteich. Das auffälligste Gebäude im Zentrum Lienens ist das ‚Hohe Haus’. Ursprünglich stand hier ein Jagdschlösschen der Grafen von Tecklenburg, das jedoch Anfang des 18. Jahrhunderts abgerissen wurde. An gleicher Stelle wurde nach dem Vorbild herrschaftlicher Bauten des 18. Jahrhunderts ein zweistöckiger Fachwerkbau mit Mansardenwalmdach errichtet.

Eine besondere Attraktion ist der Barfußpark. Auf einer Streckenlänge von 2,5 km soll man mittels der blanken Füße Untergründe fühlen, Natur erfahren sowie die Sinne beleben und anregen. Der Weg führt durch Wasser, über Gras, Holz, Rindenmulch, Kiesel, Splitt, Schotter, Lehm, Kalkstein, Sand, Erde, Beton und Pflastersteinen. Darüber hinaus gilt regelmäßiges Barfuß laufen als gesund, weil es das Herz-Kreislaufsystem anregt, den Blutdruck reguliert und durchblutungsfördernd wirkt. Start und Ziel des Rundkurses befinden sich direkt neben dem Dorfteich und der Tourist-Information im Haus des Gastes. Der Eintritt in den Park ist frei.

Der “Nordic Walking Park Tecklenburger Land” gilt als größter Park seiner Art in Norddeutschland. Er wurde 2005 eröffnet und bietet ein ungefähr 300 Kilometer langes Wegenetz mit 33 Routen aller Schwierigkeitsgrade und unterschiedlicher Höhendifferenzen an. So werden alle Anforderungsprofile bedient, sowohl für Einsteiger mit Rundkursen auf einfachen Strecken, als auch für durchtrainierte Sportler mit Strecken, die Höhenunterschiede von bis zu 288 m aufweisen und bis zu 17 km lang sind. Aber auch für den einfachen Wanderer und Spatziergänger sind die Wege geeignet.

Das Holperdorper Tal in Lienen zählt zu den schönsten Tälern des Teutoburger Waldes. Mit seinen sanft geschwungenen Hügeln bietet es wunderschöne Ausblicke und reizvolle Wanderwege. Besonders beliebt ist das Holperdorper Tal während der Kirschblüte, es wird auch als Tal der Kirschen genannt.

Wo einst die Staatsgrenze zwischen dem Bistums Münster und dem Hochstifts Osnabrück verlief, befindet sich heute noch die Landesgrenze zwischen Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen. Die Friedensbank markiert diesen Grenzverlauf und bietet dem Reisenden die Gelegenheit, kurz einmal Ruhe und Besinnung zu finden.

Am südlichen Hang des Teutoburger Waldes auf 225 m über dem Meeresspiegel befindet sich die wohl nördlichste Jausenstation: Malepartus. Diese kleine Plateau, von dem man einen herrlichen, weiten Blick über das Münsterland genießen kann, war bereits Ende des 19. Jahrhunderts Ausrichtungsort für das Lienener Schützenfest. Im Jahre 1910 befand sich hier mit einer Blockhütte bereits eine Raststation für Wanderer. In den 30ger Jahren wurde die Wirtschaft bei Wanderern und Ausflüglern immer beliebter, so wurde Malepartus immer wieder ausgebaut, bis der Betrieb gegen Ende der 60ger Jahre dann doch eingestellt wurde und das Gebäude in der Folgezeit dann mehr und mehr verfiel. Erst Mitte der 90er Jahre erwachte es aus seinem Dornröschenschlaf, als man hier in die alten Räumlichkeiten renovierte und ein modernes Restaurant mit bayrischem Ambiente eröffnete.

Der Name Malepartus stammt aus der Tierfabel ‘Reinecke Fuchs’ von Johann Wolfgang von Goethe. Reineke Fuchs nennt darin sein Schloß ‘Malepartus’. So dient der Fuchs auch heute als Wahrzeichen für die Waldwirtschaft.



Radrouten die durch Lienen führen:

Friedensroute
Sagenroute
Radroute Historische Stadtkerne
Grenzgängerroute Teuto-Ems




Greven

G
revens Entwicklung wurde einst von der Lage an der Ems geprägt. Bis hierher war der Fluß schiffbar und Greven profitierte vom Fernhandel durch flache Flussschiffe. Im Dreißigjährigen Krieg am es in Greven zu ausgedehnten Plün- derungen, Bränden und Seuchen und somit auch zum Niedergang des Dorfes. Erst nach 1700 kam es durch den Textilhandel wieder zum Aufschwung. Mehrere stolze Bürgervillen zeugen von dieser Blütephase. Der Ortskern wird zudem von der Martinuskirche geprägt. Sie wurde 793 duch Bischof Liudger gegründet. Greven gehört zu den Urpfarreien, die von Liudger gegründet worden waren. Die Schiffsverkehrt auf der Ems spielt heute für Greven keine große Rolle mehr, dafür aber der Luftverkehr: der Internationale Flughafen von Münster-Osnabrück liegt auf dem Stadtgebiet und auch direkt an der Friedensroute. Diese führt auch direkt am Sachsenhof in Pentrup vorbei, eine Rekonstruktion eines frühmittelal- terlichen Anwesens, welches ursprünglich im münsterschen Stadtteil Gelmer ausgegraben wurde. Weiter führt die Friedensroute auch durch den Ortsteil Gimbte. Das idyllisch gelegene Dorf zieht viele Ausflügler an.

Sehenswertes:

Der Internationale Flughafen von Münster-Osnabrück, auch ‘FMO’ genannt, ist ein besonderer Anziehungsmagnet im Münsterland. Das Ende der Neunziger Jahre entstandene Flughafenterminal entspricht den Anforderungen eines modernen Flughafens mit Einkaufsmöglichkeiten und Restaurants. Von der Besucherterrasse aus kann man die Flugzeuge auf dem Vorfeld sehen und sie beim Starten und Landen beobachten.

  

Geschichtlicher Ablauf

793 Karl der Große hatte im ausgehenden 8. Jahrhundert den heiligen Liudger, den späteren ersten Bischof von Münster, mit der Missionierung des Münsterlandes beauftragt. Greven gehört zu den von Liudeger gegeründeten Urpfarreien.
12. Jhd. Bau des ersten steinernen Kirchengebäudes St. Martinus. Teile des Wehrturmes stammen noch aus dieser Zeit. Zuvor hatte es möglicherweise einen Sakralbau aus Holz gegeben.
15. Jhd. Neubau des Kirchenschiffes
1722 Erschaffung der Kreuzigungsgruppe durch Philipp Gröninger.
19.Jhd. Erweiterung der Kirche.

Ein typischer Haustyp für Greven sind die Bürgervillen. Nachdem die Industrialisierung im 17. Jahrhundert einsetzte, wurde Greven ein Zentrum der Web- und Leinenindustrie. Die gründerzeitlichen Bürgervillen zeugen von dieser erfolgreichen Epoche. Die Villen Biederlack, Schründer und Kalbhen an der Marktstraße stehen für diesen Haustyp.

In unseren Breiten existieren noch viele architektonische Beispiele aus dem letzten Jahrtausend, aber Zeugnisse aus der Zeit davor findet man leider nur noch recht selten. So ist auch relativ wenig von den Lebensumständen der Menschen in unserer Region zu erfahren, die zu dieser Zeit lebten. Aufklärung in dieser Hinsicht bietet der Sachsenhof in der Pentruper Mersch, die Rekonstruktion einer Ausgrabung in Münster-Gittrup. Hier fand man die Überreste einer frühmittelalterlichen sächsischen Hofanlage aus dem 6. – 8. Jahrhundert n. Chr. In Greven-Pentrup, in unmittelbarer Nähe der Ems, wurde dieser Hof wieder aufgebaut. Das Herzstück dieser Anlage ist das Haupthaus, eine Kombination aus Wohn- und Stallhaus. Darüber hinaus entstanden als Nebengebäude ein Grubenhaus, eine Scheune und ein sogenannter Heuberg – ein Vorratslager mit verschiebbaren Dächern. Daneben wurde ein Töpferofen und ein Rennofen nach archäologisch fundamentierten Befunden nachgebaut, um die Lebensweise im frühen Mittelalter möglichst anschaulich und lebensnah zu charakterisieren. Auf dem Gelände der Hofstelle wurde auch ein Garten angelegt, wo Nutz- und Kulturpflanzen der damaligen Zeit angebaut werden. Die gesamte Anlage ist frei zugänglich und kostenfrei.

Das Dorf Gimbte ist ein sehr beliebtes Ausflugsziel für die in dieser Region lebenden Menschen. Mitten im Ort steht die Dorfkirche. Sie enthält mit ihrem Taufstein aus dem 12. Jahrhundert einen der ältesten des gesamten Münsterlandes. Nahe bei Gimbte liegen die Bockolter Berge, ein Naturschutzgebiet mit einer Wacholderheide. Bei Gimbte führt auch der Dortmund-Ems-Kanal vorbei. Bemerkenswert ist die 1899 erbaute alte Kanalüberführung, auch ‘KÜ’ genannt. Hier wurde die ‘Alte Fahrt’ mittels einer Brücke über die Ems geführt. Die neu geschaffene ‘Neue Fahrt’ ersetzt aber seit den 40er Jahren des 20. Jahrhunderts den alten Kanalverlauf.



Radrouten die durch Greven führen:

Friedensroute
EmsRadweg
Radroute Historische Stadtkerne




Ostbevern

A
uch Ostbevern war ein sogenannter ‚Ort der Mitte’, wo Vorverhandlungen zum Westfälischen Frieden hätten stattfinden sollen, wozu es dann allerdings nie kam. Das zum Fürstbistum Münster gehörende Kirchspiel wurde 1088 erstmals als ‚Beverne’ erwähnt. Zeugen aus der Vergangenheit sind die alte Mühle mit der Sammlung Kock’s Kutschen und historische Raitäten, das Heimathaus, die Pfarr- kirche St. Ambosius, von der teile des Turmes noch aus dem 12. Jahrhundert stammen sowie das alte Pastorat aus dem Jahre 1640. Das Wasserschloss Loburg stammt ursprünglich aus dem Jahre 1760 und wurde vom berühmten westfä- lischen Barockbaumeister Johann Conrad Schlaun errichtet. Nach einem Blitz- schlag 1899 brannte das Schloss vollständig ab. Bereits im folgenden Jahr wurde mit dem vergrößerten Wiederaufbau in Anlehnung an das alte Bauwerk begon- nen und 1901 fertig gestellt. Heute dient es als Privatschule und Internat.

Sehenswertes:

Am Rande eines großen Rhododendrenparks gelegen, liegt das Schloss Loburg. Ursprünglich war das Wasserschloss im Jahre 1760 durch Johann Conrad Schlaun als kleines zweistöckiges Barockschloss erbaut worden. Aber im Jahre 1899 wurde die Anlage von einem Blitz getroffen und brannte daraufhin völlig nieder. Man baute es sofort wieder im Schlaun’schen Stil vergrößert wieder auf. Der rote Backsteinbau mit der Sandsteingliederung beitzt einen Mittelrisaliten aus Sandstein, der oben von einem Dreiecksgiebel abgeschlossen wird. Bekrönt wird das Schloss von einem Glockentürmchen. Vor dem Hauptportal befindet sich eine Flügentreppe. Auch auf der Rückseite befindet sich eine doppelläufige Freitreppe, die direkt an der Gräfte endet Da Schloss Loburg als Internatsgymnasium genutzt wird, ist eine Innenbesichtigung nicht möglich. Aber es finden im Rittersaal regelmäßig Konzerte statt. Von außen ist die gesamte Anlage mit dem Innenhof frei zugänglich. Der Rhododendrenpark hinter dem Schloss läd zu einem Spatziergang ein. Die Blütezeit der Rhododendren reicht von Januar bis August, die meisten Gattungen blühen aber im April/Mai.

  

Geschichtlicher Ablauf

1294

Erstmalige Erwähnung als Schulzenhof der Herren von Lohove

1412

Urkundliche Erwähnung eines ‚Castrum Johannes de Beveren’. Demnach war das Schloss eine Ritterburg, die von einer bis zu 20 Meter breiten Gräfte umgeben war. Die Herren des Schlosses besaßen zu jener Zeit einen Sitz sowie eine Stimme in der landständigen Versammlung des Fürstbischofs von Münster.

1760

Das marode Schloßgebäude wird abgerissen. An selber Stelle entstand nun ein kleines zweistöckiges Barockschloss, erbaut nach den Plänen des großen Barockbaumeisters Johann Conrad Schlaun. Es besaß bereits eine Flügeltreppe, seitlich vorspringende Risalite, ein Mansardendach und einen ovalen Innenhof. Im Schloss wurden Stuckarbeiten und Täfelungen angebracht.

1785

Zwangsversteigerung des Schlosses durch Johann Kaspar von Nagel, dem Sohn des Bauherren. Neuer Besitzer wurde Friedrich Clemens von Elversfeldt, ein Ahne der heutigen Besitzer.

1899

Ein Großfeuer, hervorgerufen durch einen Blitzschlag, vernichtete das barocke Schloss bis auf die Grundmauern.

1900-02

Neubau des Schlosses in stilistischer Anlehnung an das ursprüngliche Gebäude nach Johann Conrad Schlaun, jedoch stark vergrößert. Kurz darauf entstand der Rhododendrenpark hinter dem Schloss.

1951

Verpachtung von Schloss Loburg mit allen Nebengebäuden an das Bistum Münster. Bischof Michael Keller gründete hier das ‚Collegium Johannium’, ein katholisches Internat mit Gymnasium, während die Eigentümer seitdem die ehemalige Rentei, die ‚Lüttge Loburg’ bewohnen.

In über 5000 Exponaten wird hier die Entwicklung des Waschens nachvollzogen. Vom Waschzuber über Kaltmangeln und Waschbretter bis hin zur Seife gibt es alles zu sehen, was mit dem Säubern zu tun hat. Das älteste Ausstellungsstück stammt aus dem 17. Jahrhundert, der Großteil der Sammlung stammt aber aus dem letzten Jahrhundert.

Die ‚Alte Mühle’, eine ehemalie Buke- und Kornmühle, stammt aus dem Jahr 1776. Die Familie Kock restaurierte sie 1968 und richtete sie neu ein. In einem Nebengebäude hat der Besitzer der Wassermühle ein Kutschenmuseum eröffnet. Hier finden sich zahlreiche Planwagen, Bauernkutschen, eine Brake, Pferde- und Hundeschlitten aus der Vergangenheit. Darüber hinaus wurde eine Rüst-, Geschirr- und Sattelkammer sowie eine alte Schmiede eingerichtet.

Das Geburtshaus des Bischofs Johannes Prangenberg, ein Fachwerkhaus aus dem 19. Jahrhundert, wurde 1995 dem Heimatverein Ostbevern e.V. überlassen, der das Haus daraufhin restaurierte. Heute zeigt der Heimatverein dort eine Sammlung handwerklichen und bäuerlichen Brauchtums. Übrigens sind im Heimathaus auch Eheschließungen möglich.

Der 397 gestorbene Ambrosius war Bischof von Mailand. Er ist der Patron der Pfarrkirche.

  

Geschichtlicher Ablauf

1194 Vermutlicher Bau einer ersten hölzernen Kirche. Der untere Teil des heutigen Kirchturms stammt noch aus dieser Zeit.
16. Jhd. Zu Beginn des Jahrhundert Bau eines dreijochigen gotischen Saales mit dreiseitigem Chor.
1886 Ausbau der Kirche, Erhöhung des Kirchturms auf 60 m.
1960-62 Weiter Ausbau, so dass sich der heutige Kirchenraum westlich an den Kirchturm anschließt.

Gleich neben der Pfarrkirche St. Ambrosius befindet sich in der Dorfmitte das alte Pastorat. Das Fachwerkhaus stammt aus dem Jahre 1640 und gehört zu einem nur noch wenig erhaltenen Bautyps, der sowohl Form als auch Funktion von Pfarr- und Bauernhaus vereint. In den Jahren 1978 und 79 wurde es zu einer Altentagesstätte mit Pfarrbücherei umgebaut. Zusammen mit der Kirche prägt es das Bild der Ortsmitte.

Die Nepomukbrücke ist eine alte dreibogige Steinbrücke,die über die alten Bever verläuft. Auf dieser Brücke befindet sich das Standbild des heiligen Nepomuk, geschaffen vom 1754 geborenen Bildhauer Joseph Guidobald Licht.



Radrouten die durch Ostbevern führen:

Friedensroute
100 Schlösser Route – Nordkurs
100 Schlösser Route – Ostkurs
Grenzgängerroute Teuto-Ems




Ladbergen

I
n Ladbergen ist man stolz auf seine über 1000jährige Geschichte. Bereits 950 wurde der Ort in einer Urkunde des Klosters Fleckenhorst erwähnt. Besiedelt war die Gegend aber schon bedeutend früher, was Gräberfunde belegen, obwohl der Boden ursprünglich als schlecht nutzbar galt. Ladbergen ist der südlichste Zipfel des Tecklenburger Landes und auch hier fanden während des Dreißig- jährigen Krieges im immer noch existierenden Hotel ‚Zur Post’ Vorverhand- lungen für den Westfälischen Frieden statt. Unweit des Ortes befindet sich die Getreidemühle Erpenbeck, der einzige ehemaliger Gräftenhof im Tecklen- burger Land mit gut erhaltener und restaurierter Wassermühle (Öl- und Getreidemühle) sowie mit hölzernen Torbogen.

Sehenswertes:

Der Friedenspark ist ein kleiner, liebevoll angelegter Park mit einem Spatzierweg. Er liegt zwischen der ehemaligen Hauptschule, die heute als Rathaus und Kindergarten genutzt wird, und dem Seniorenheim auf der anderen Seite des Mühlenbachs. Die bronzene Plastik ‘Torfstecher und Amme’ erinnert an die in früheren Jahrhunderten übliche Verdienstmöglichkeiten der armen Bürger.

Das Schuhmachermuseum ist ein kleines, liebevoll hergerichtetes Museum, das einmal eine komplett eingerichtete Werkstatt zeigt und darüber hinaus eine Schuhmodeausstellung präsentiert. Das Schumacherhandwerk hat sich zwischen der Zeit des Mittelalters bis zum Ende des 18. Jahrhunderts kaum geändert. Die Industriellen Revolution im 19. Jahrhundert führte dann aber zur maschinellen Schuhproduktion. Somit änderte sich das Arbeitsfeld eines Schuhmachers von dem eines Maßschuhmachers zu dem eines Reparaturschuhmachers. Dieser Strukturwandel wird durch die ausgestellten Maschinen und Werkzeuge eindrucksvoll dokumentiert. Als besondere Attraktion des Museums gilt eine Holzschuhmaschine. Die Schuhmodeausstellung zeigt Fußbekleidungen aller Art, von der einfachen Ledersandale bis hin zu schicken Pumps.

Die zum Gut Erpenbeck gehörende Oel- ,Boke- und Zichorienmühle wurde um 1840 fertiggestellt. Sie wurde 1991 restauriert und ist heute ein Baudenkmal. Reguläre Öffnungszeiten gibt es nicht, dennoch kann die Mühle im Rahmen einer Mahlvorführung besichtigt werden.

Das Ladberger Heimatmuseum befindet sich am Rande des Naturschutzgebietes Lönsheide und bietet einen Einblick in die Entwicklung dieser Region von der prähistorischen Zeit bis in die heutige Gegenwart. Ein Teil der Ausstellung widmet sich aber auch Neil Armstrong, dem ersten Mann auf dem Mond, denn sein Urgroßvater, Friedrich Kötter, stammte aus Ladbergen.

  

Geschichtlicher Ablauf

1643

In den Räumen des Gasthauses zur Post fanden Vorverhandlungen für den Westfälischen Frieden statt, der den Dreißigjährigen Krieg beendeten. Am 17. Juni 1643 wurde vom Kaiser Ferdinand der Gräfin Alexandrine von Taxis befohlen, in Münster und Osnabrück Posthäuser einzurichten und die Postroute Köln – Hamburg über Münster und Osnabrück zu führen. So bekam auch Ladbergen eine eigene Poststation.

1871

Seit dem 1. September 1871 beherbergte das Gebäude des heutigen Gasthauses zur Post die Poststation. Umwandlung der Postexpedition in eine Postagentur. Postagent wurde der Gastwirt, Bäcker und Gemeinderechner Heinz Schulte-Freckling, der alle Aufgaben in Personalunion ausführte. Der Postausspann erfolgte grundsätzlich in Ladbergen. So gehörten zum Hotel auch Stallungen zur Aufnahme von zwölf Pferden und für die Fahrgäste standen vier Fremdenzimmer zur Verfügung.

1918-1957

Verlegung der Poststelle nach dem Tode des Heinz Schulte-Frecklin.

1957

Neubau eines Postgebäudes auf dem Hofe des Hauses Schulte-Freckling. Am 30. November erfolgte der Umzug.

1980

Umzug der Post in ein größeres Gebäude, da die Räumlichkeiten zu klein wurden. Damit endete die Geschichte der Post im Gasthaus zur Post. Das Gasthaus wird noch heute von den Nachfahren des Heinz Schulte-Freckling geführt.
An die Zeit der Postkutschen erinnern heute das am Giebel der Stirnwand angebrachte Wappenschild mit dem Posthorn, gleich neben dem Ladberger Wappen, und der über der Eingangstür prangende, aus Messing geschmiedete Ausleger, der eine mit vier Pferden bespannte Postkutsche darstellt. Das Gasthaus zur Post ist heute auch eine offizielle Station des Jacobweges. Jacobspilgerer bekommen hier den Pilgerstempel und erhalten auch Sonderkonditionen.

Ladbergen ist eine protestantische Hochburg im katholisch geprägten Münsterland. Die Evangelische Kirche wurde Mitte des 19. Jahrhunderts erbaut und steht im Zentrum von Ladbergen direkt am Marktplatz. Das als große Muschel geformte Taufbecken ist eine Schenkung des Missionars Heinrich Sundermann.

Ladbergens ältestes Gebäude ist das im Jahre 1624 erbaute ‘Königs Backes’. Im alten Backhaus wird hier immer noch Brot gebacken.



Radrouten die durch Ladbergen führen:

Friedensroute
Rad-Route Dortmund-Ems-Kanal
Sagenroute




Hagen

H
agen liegt am südöstlichen Rand des Ruhrgebietes. Das ‚Tor zum Sauerland’ liegt an gleich vier Flüssen: der Lenne, der Ruhr, der Volme und der Ennepe – insgesamt 398 km Fließgewässer. Dazu kommt die Lage am Südufer gleich zweier Ruhrstauseen: dem Hengsteysee und dem Harkortsee. In Hagen bezeichnet man sich selber gerne als ‚grünste Großstadt in Nordrhein-Westfalen’, denn 42% der gesamten Stadtfläche ist bewaldet. Obwohl mit dem Schloss Hohenlimburg und dem Wasserschloss Werdringen gleich zwei bedeutende historische Schlossanlagen auf dem Stadtgebiet existieren, war Hagen im Mittelalter noch ein unbedeutendes Dorf. Erst 1746 erhielt Hagen die Stadtrechte, heute ist sie kreisfreie Großstadt und kulturelles Zentrum. Das 2009 eröffnete Kunstquartier vereint mit dem Emil-Schumacher-Museum und dem Osthausmuseum gleich zwei hochkarätige Kunstmuseen unter einem Dach. Aber auch das Museum für Ur- und Frühgeschichte, das LWL-Freilichtmuseum, das moderne Stadtmuseum und das Brandt-Zwiebackmuseum lohnen einen Besuch. Hagen ist Sitz der ersten und bislang einzigen öffentlich-rechtliche Fernuniversität in Deutschland und besitzt das erste begehbare Planetenmodell der Welt.

Sehenswertes:

In den alten Gebäuden der ehemaligen Kettenfabrik Wippermann ist heute das Stadtmuseum untergebracht. Hier werden 1.200 Jahre Stadtgeschichte vom frühen Mittelalter bis in die Gegenwart plastisch präsentiert. Dabei versucht man mit einer modernen Konzeption, sich von herkömmlichen Heimatmuseen abzusetzen. Mit ergänzenden Multimedia-Stationen und einem Ausstellungskino werden neue Präsentationsmöglichkeiten genutzt, die die Exponate spannend inszenieren. Neben der Dauerausstellung werden auch immer wieder interessante Wechselausstellungen gezeigt.

Das Kunstquartier Hagen wurde im Jahr 2009 als neues Museumsviertel eröffnet. Zu ihm gehören das Osthaus-Museum in der Folkwang Villa, das Emil-Schumacher-Museum im modernen Neubau sowie das ‚Junge Museum’, welches für Veranstaltungen und Museumspädagogik genutzt wird. Die beiden großen Museen werden durch ein mit Licht durchflutendes Foyer verbunden.

Das Karl-Ernst-Osthaus-Museum existierte bereits vor der Eröffnung des Kunstquartiers. Osthaus war Kunstmäzen und Sammler, auf dessen Sammlung auch das berühmte Folkwang-Museum beruhte, welches zunächst in Hagen seinen Sitz hatte und erst 1922, kurz nach Osthaus’ Tod,  nach Essen umzog. Das 1945 eröffnete Karl-Ernst-Osthaus-Museum musste in der Nachfolge seines Namengebers erst eine neue Kunstsammlung aufbauen. 1955 zog man in die alte Folkwang-Villa ein, die Osthaus zwischen 1908 und 1902 für seine Sammlung hatte bauen lassen. Nach einer umfangreichen Renovierung wurde die Institution als Osthaus-Museum wiedereröffnet. Sie zeigt Werke aus dem Bereichen ‚Klassische Moderne’ sowie ‚Zeitgenössische Kunst’.

Das Emil-Schumacher-Museum wurde 2009 in einem neu erbauten Museumsgebäude eröffnet. Emil Schumacher wurde 1912 in Hagen geboren. Er gehört zu den bekanntesten und bedeutendsten Vertretern des Informell und fühlte sich der gegenstandslosen Malerei verbunden. In den Nachkriegsjahren sorgte er in der Malerei für entscheidende Impulse. Zwischen 1966 und 1977 wirkte er als Professor an der staatlichen Akademie der bildenden Künste in Karlsruhe. Schumacher starb 1999 in seinem Haus auf Ibiza.

Das Emil-Schumacher-Museum geht auf eine Stiftung zurück und kann auf einen Bestand von 500 Werken aus allen Schaffensperioden Schumachers zurückgreifen.

Der Hohenhof ist ein architektonisches Gesamtkunstwerk und wurde zwischen 1906 und 1908 durch Henry van de Velde für Karl Ernst Osthaus erbaut. Osthaus (1874 – 1921) war Kunstmäzen und Sammler. Auf seine Sammlung geht das Folkwang-Museum zurück, welches zunächst in seiner Heimatstadt Hagen angesiedelt war und erst nach seinem Tode nach Essen verkauft wurde. Er gründete ebenfalls das Deutsche Museum für Kunst in Handel und Gewerbe und das Museum der Weltkulturen. Den Hohenhof im Ortsteil Emst ließ er für sich als künstlerisches Wohnhaus errichten. Nach dem Tode Osthaus diente der Hohenhof den verschiedensten Zwecken, als Handweberei, Schule, Lazarett und Frauenklinik. Später war das Gebäude Sitz der Pädagogischen Hochschule Hagens. Heute ist der Hohenhof der Öffentlichkeit als Kunstwerk zugänglich.

Die FernUni Hagen ist die erste und bislang einzige öffentlich-rechtliche Fernuniversität in Deutschland. Sie wurde 1974 gegründet und bietet als Hochschule die Möglichkeit des Studierens, ohne in Hörsälen bei den Vorlesungen anwesend sein zu müssen. Dieses Angebot wird viel von Berufstätigen genutzt, die sich weiterbilden wollen. Dabei sind die zu erwerbenden Abschlüsse (Bachelor, Master, Diplom) denen an den anderen Universitäten gleichrangig. Die FernUni Hagen besitzt auch das Promotions- und Habilitationsrecht. Sie gilt allerdings nicht als Volluniversität, da einige Studiengänge nicht im Fernstudium angeboten werden können. Im Jahre 2011 waren fast 75.000 Studierende eingeschrieben, die von 64 Professorinnen und Professoren betreut wurden.

Nachdem die Lenne 130 km lang ihren Weg durch das Sauerland genommen hat, mündet sie bei Hagen in die Ruhr. Die Lenne ist der wasserreichste und längste Nebenfluss der Ruhr. Wenn man sich mit dem Rad dem Ruhrtal nähert, ist von weitem bereits die Ruine Hohensyburg zu sehen, die hoch über dem Tal thront. Die Lenne ist hier schon zu einem recht breiten Fluss geworden, bevor sie sich in die noch größere Ruhr ergießt. Leider stört eine Eisenbahnbrücke, die an dieser Stelle quer über die Ruhr führt, die natürliche Schönheit dieses Ortes.

Die Volme ist ein ungefähr 50 km langer Nebenfluss der Ruhr und entspringt bei Meinerzhagen im Märkischen Kreis. Mehr als 20 km fließt sie davon durch das Stadtgebiet von Hagen, bevor sie bei Hagen-Eckesey, gegenüber der Stadt Herdecke, in die Ruhr mündet.

Am Rande des Sauerlandes bei Hagen liegt die Hasper Talsperre. Sie wird vom Hasperbach gespeist  und wurde zwischen 1901 und 1904 zur Trinkwassergewinnung angelegt. Der idyllisch gelegene See ist heute ein beliebtes Ausflugsziel. Ein Rundweg führt einmal um die Talsperre herum, ein umfangreiches Wegenetz bietet Wandermöglichkeiten durch die Wälder in der Umgebung. In der Nähe des Sees befinden sich zwei Wildgehege mit Dammwild und Wildschweinen sowie auch ein Restaurant.

Das Freilichtmuseum des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe betreibt in Hagen ein Museum, welches die Geschichte von Handwerk und Technik beschreibt. Dabei dringt aus jeder Ecke des Geländes eine geschäftige Betriebsamkeit, von überall her kommen Geräusche, die historische Handwerksarbeiten nachstellen. In den verschiedenen Werkstätten wird geschmiedet, geschnitzt und Öl gepresst. Das Konzept des sehenswerten Freilichtmuseums ist es, alte und vergessene Arbeitstechniken zu zeigen und für den Besucher im geschichtlichen Zusammenhang erfahrbar zu machen.

Besonders beliebt bei Kindern ist der Märchenwald Hohenlimburg. Eingebettet in einen landschaftlich reizvollen Park werden an 33 Stationen nach Art von Dioramen mit bewegten Puppen verschiedene bekannte Märchen vorgespielt.

Leider wurde der Märchenwald Hohenlimburg durch den Orkan Kyrill im Jahre 2008 so stark beschädigt, dass er längerfristig geschlossen werden musste. Erst nach hohem Arbeitsaufwand konnte die Märchenwelt im Sommer 2011 der Öffentlichkeit wieder zugänglich gemacht werden.

Hoch über dem Lennetal auf einem Bergsporn gelegen, befindet sich das Schloss Hohenlimburg. Die Wehranlage wurde um 1240 durch den Grafen Dietrich von Altena-Isenberg erbaut. Obwohl die damalige Burg mehrfach belagert und erobert wurde, und obwohl sie im 16. Jahrhundert aus repräsentativen Gründen zum Schloss umgebaut wurde, erhielt das Anwesen bis heute seinen ursprünglichen mittelalterlichen Charme. Wesentliche Teile der Hohenlimburg, darunter der Palas, der Bergfried und die Ringmauer, blieben aus dem 13. bzw. 14. Jahrhundert erhalten. Damit ist sie eine der besterhaltensten Höhenburgen Westfalens. Im 19. Jahrhundert diente das Schloss als Residenz der Fürsten von Bentheim-Tecklenburg und ist noch heute in deren Familienbesitz.

Die Anlage ist heute als Schlossmuseum zugänglich und mauserte sich zum beliebten Ausflugsziel.

Daneben wurde im Schloss auch das Deutsche Kaltwalzmuseum untergebracht, denn der überwiegende Teil der gesamten deutschen Kaltwalzerzeugnisse stammt noch heute aus dem Lennetal. Das Museum beleuchtet die geschichtliche Entwicklung dieses Industriezweiges.

Das Wasserschloss Werdingen befindet sich im Hagener Stadtteil Vorhalle am Fuße des Kaiserbergs in einer ausgesprochen reizvollen landschaftlichen Lage. Die Ursprünge der ursprünglich als Wasserburg konzipierten Anlage liegen im Mittelalter, eine erste urkundliche Erwähnung findet sich im 13. Jahrhundert. Die Burg wurde damals auf einer Motte, einem aufgeschütteten Erdhügel, errichtet. Das heute noch erhaltene Herrenhaus mit seinem markanten Stufengibel sowie eine Remise blieben noch aus dem 14. Jahrhundert erhalten. Die meisten anderen Gebäude wurde bei einem umfangreichen Umbau Mitte des 19. Jahrhundert im neugotischen Stil neu errichtet. Aber die Grafenfamilie von der Recke von Volmerstein nutzte das Anwesen nur bis 1870 als Wohnstätte. Im 20. Jahrhundert verfiel das Wasserschloss, bis die Stadt Hagen es 1977 erwarb, renovierte und in dem Gebäude das Museum für Ur- und Frühgeschichte einrichtete.

Das Museum präsentiert eine umfangreiche und bedeutende archäologische Sammlung. Auf drei Etagen wird die Entwicklung des Lebens sowie die Siedlungsgeschichte der Menschheit in dieser Region beleuchtet. Die frühesten gezeigten Fossilien stammen bereits aus einer Zeit von vor 450 Mio. Jahren.

Das Haus Stennert ist ein lang gestrecktes denkmalgeschütztes Fachwerkhaus aus dem Jahre 1750 und diente ursprünglich als Poststation. Seit den 1930er Jahren ist das historische Gebäude im Besitz der Familie Brandt, noch heute Besitzer der berühmten Brandt-Zwieback-Werke. Das Fachwerkhaus bietet ein uriges Ambiente für den Werkverkauf und den Betrieb eines Bistros. Darüber hinaus hat die Firma Brandt hier auf 200 m² Ausstellungsfläche das kleines Museum ‚Unsere kleine Zwiebackwelt’ eingerichtet. Es behandelt die fast 100jährige Geschichte der Firma Brandt und die Erfolgsgeschichte des Zwiebacks.

Der Hengsteysee ist ein Stausee auf der Stadtgrenze von Dortmund und Hagen. Seinen Namen erhielt er durch den angrenzenden Hagener Stadtteil Hengstey. Zwischen 1927 und 29 wurde der See, der an dieser Stelle die Ruhr staut, angelegt. Er dient der natürlichen Selbstreinigung der Ruhr und dem Hochwasserschutz. Der Hengsteysee besitzt inzwischen auch für die Naherholung einen beträchtlichen Wert. Rad- und Wanderwege führen direkt an dem Stausee entlang, das Fahrgastschiff ‚Freiherr vom Stein’ lädt zu einer Bootstour ein.

Neben dem Stauwehr, das auch mit dem Fahrrad befahren werden kann, befindet sich das Laufwasserkraftwerk Hengstey. Die drei Turbinen erzeugen jährlich eine Leistung von über 3 MW.

Nahe der Mündung der Volme in die Ruhr befindet sich das Wasserwerk Hengstey. Es dient bis heute der Wasserversorgung für die Stadt Hagen und wurde bereits 1887 in Betrieb genommen. Bis zu 65.000 m³ Wasser speist es täglich in die Leitungen ein. Die Doppelkolbenpumpe, die sich vor dem Werk befindet, ist heute ein technisches Denkmal. Es besitzt einen Dampfmaschinen-Antrieb und wurde 1920 in Betrieb genommen.

Auf dem Goldberg nahe der Stadt Hagen befindet sich der 24 m hohe Bismarckturm. Er wurde in Form einer Säule aus Ruhrsandstein in den Jahren 1900/1901 errichtet. Graf Otto von Bismarck-Schönhausen (1815 – 1898) war der erste Reichskanzler des Deutschen Reiches. Er hatte sich maßgeblich für die Deutsche Einigung und für die Gründung des Deutschen Reiches eingesetzt. Fast dreißig Jahre lang war er außerdem Ministerpräsident von Preußen sowie zeitweilig auch Bundeskanzler des Norddeutschen Bundes.

Der Bismarckturm gehört zum Hagener ‚Drei-Türme-Weg’.

Im Hagener Stadtteil Wehringhausen steht der Eugen-Richter-Turm. Die 23 m hohe Doppelturmanlage aus Bruchstein wurde 1911 zu Ehren des liberalen Politikers und Publizisten Eugen Richter (1838 – 1906) errichtet. Richter war einer der einflussreichsten Gegenspieler von Otto von Bismarck. Er vertrat seinen Wahlkreis Hagen-Schwelm im Reichstag und im preußischen Abgeordnetenhaus. In Hagen wurde er auch beigesetzt.

Der Eugen-Richter-Turm gehört zum Hagener ‚Drei-Türme-Weg’.

Im Hagener Stadtteil Vorhalle befindet sich auf dem Kaisberg der Freiherr-vom-Stein-Turm. Der im Stil der Neorenaissance gestaltete Turm wurde 1869 als Denkmal für den westfälischen Politiker Heinrich Friedrich Karl Freiherr vom und zum Stein (1757 – 1831) errichtet, der als Minister im preußischen Staatsdienst grundlegende Reformen durchsetzte. Eine Ruhmeshalle mit Büsten mehrerer regionaler Größen, die sich neben dem Turm befand, existiert heute nicht mehr.

Oberhalb des Hagener Stadtteils Haspe befindet sich auf der Hesterthardt der Kaiser-Friedrich-Turm. Er entstand 1910 als Nachfolgebau eines 1891 errichteten Holzturmes. Der neue 17 m hohe Turm bestand nun aus Backstein und wurde mit Naturstein verblendet. Im Sockel wurde Naturstein verwandt. Der Kaiser-Friedrich-Turm bildet den höchsten Aussichtspunkt der Stadt Hagen und gehört zum Hagener ‚Drei-Türme-Weg’. Kaiser Friedrich III. (1831 – 1888) war preußischer Feldherr im Deutschen und im Deutsch-Französischen Krieg. Der Deutscher Kaiser und König von Preußen starb nach nur 99 Tagen Regierungszeit.



 

Lengerich

L
engerich liegt direkt am Südhang des Teutoburger Waldes. 1727 wurde dem Ort durch Wilhelm I. von Preußen die Stadtrechte verliehen. Die erste urkund- liche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1147, aber bereits um 1050 wurde hier die erste Bauernschaft urkundlich erwähnt. Ausgrabungen, Urnenfunde sowie das Megalithgrab in Wechte beweisen, dass hier bereits vor 4000 Jahren gesie- delt wurde. Zwischenzeitlich zog Lengerich als Wallfahrtsort viele Pilger an, so dass die spätgotische Pfarrkirche bereits 1497 ihre heutige Gestalt erhielt. Während des Dreißigjährigen Krieges erhielt Lengerich besondere Bedeutung, da hier in den letzten Jahren der kriegerischen Auseinandersetzung wichtige Vorverhandlungen geführt wurden. Daran erinnert der Friedensreiterbrunnen in der Altstadt, einer von mehreren interessanten Brunnenanlagen. Neben dem alten Rathaus, wo sich heute die Tourist Information befindet, und dem alten Heimathaus, fällt in der Altstadt besonders das alte Torhaus, genannt ‚Römer’ auf, der bereits um 1250 erbaut wurde und heute eines der Wahrzeichen der Stadt ist. Lohnend für einen Abstecher ist auch der Alva Skulpturenpark auf dem Gelände der beiden Lengericher Kliniken im Norden der Stadt. Für die Skulpturbiennale 2001 hatte der amerikanische Künstler einen kunstvollen Garten angelegt, welchen er ‚Lengerich Garden Projekt’ nannte und der für jedermann frei zugänglich ist.

Sehenswertes:

Das Wasserschloss Haus Vortlage ist ein ehemaliger Rittersitz, der auf einem aufgeschüttetem Erdwall, einer so genannten Motte errichtet wurde. Das heutige klassizistische Hauptgebäude aus dem 18. Jahrhundert ist bereits die dritte Anlage dieser Art, sie wird aus diesem Grunde auch kurz ‚neue Vortlage’ genannt. Die beiden vorigen Burgen lagen in unmittelbarer Nähe, wurden aber wieder abgebaut. Haus Vortlage dient auch heute noch als Wohngebäude und befindet sich im privatem Besitz. So ist die Schlossanlage nur von außerhalb des Tores zu besichtigen. Vor der Brücke zum Innenhof befindet sich eine alte, sanierte Wassermühle, die ebenfalls privat bewohnt wird.

  

Geschichtlicher Ablauf

um  1000

Ursprung der Schlossanlage auf einen Motte, dessen Reste noch heute an der vorbeiführenden Straße sichtbar sind. Später entsteht in unmittelbarer Nähe eine zweite Burg, die ‘alte Vortlage’. Auch sie existiert heute nicht mehr.

14. Jhd.

Das Rittergut Haus Vortlage wird zum Adelssitz.

18. Jhd.

Anfang des Jahrhunderts entsteht im barocken Stil unweit der alten Anlage auf einer quadratischen Insel eine neue, die nunmehr dritte Wasserburg, die ‘neue Vortlage’.

1730

Bau der aufwendigen Brückenanlage
Bei neuere Umbauarbeiten wurde dem Gebäude ein Mansardendach aufgesetzt und ein Dreiecksgiebel angebaut.

Als Rathaus dient das Gebäude schon lange nicht mehr. Aber das 1897 erbaute Alte Rathaus war seinerzeit das erste Verwaltungsgebäude der Stadt Lengerich. Mehrfach wurde es umgebaut und heute dient es als Kulturtreff und Bibliothek sowie als Tourist-Information.

Der Römer ist das Wahrzeichen Lengerichs. Die ältesten teile des Gebäudes werden auf die Zeit um 1250 datiert. Urkundlich erwähnt als ‚Römer’ wurde es erstmals 1723.Im Jahre 1852 erwarb die Stadt das alte Torhaus. Zwischenzeitlich diente unter anderem als Rathaus und als Klassenraum für die Rektoratsschule. Heute ist hier ein Restaurant untergebracht.

Nahe der Rathausfreitreppe befindet sich der 2003 geschaffene Brunnen ‚Friedensreiter’ von Volker Johannes Trieb. Die eiserne Skulptur ähnelt frappierend dem Logo der Friedensroute und stellt ebenfalls einen Friedensreiter dar, der die Botschaft vom Ende des dreißigjährigen Krieges verkündet.

Der vom Osnabrücker Künstler Gerd Ruwe geschaffene Brunnen ‚Der Zwischenfall’ stellt eine witzige Begebenheit dar: Ein Mann versucht mit Hilfe seines Gehstockes seinen ins Wasser gefallenen Hut zu angeln. Dabei wird er am Rockzipfel von einer Frau gehalten, die wiederum von einem Jungen, der wiederum von einem Hund. Gemeinsam halten sie das Gleichgewicht. Die humorvolle Plastik wirkt sehr dynamisch und ist ein visueller Anziehungspunkt in der Fußgängerzone.

Die Stadtkirche wurde um 800 als Urkirche des nordwestfälischen Raumes gegründet. Besonders beachtenswert ist das romanische Portal. Nach der Dionysiuskirche in Rheine ist die Evangelische Stadtkirche das größte Gotteshaus im Kreis Steinfurt.

Das vom Heimatverein Lengerich verwaltete Heimathaus war einst ein für die Region typisches Ackerbürgerhaus aus dem 17. Jahrhundert. Sein heutiges äußeres Erscheinungsbild erhielt das Haus mit seiner klassizistischer Werksteinfassade erst in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Auf telefonische Anfrage ist eine Innenbesichtigung möglich.

Ein weiterer künstlerisch interessanter Brunnen ist der 1990 von der Künstlerin Christine Rostalski aus Beton geschaffene und von der Dyckerhoff AG gestiftete Brunnen am Wapakoneta-Platz. Die nach außen geschlossene und innen durchbrochene Skulptur symbolisiert die Harmonie zwischen Wasser und Design. Der Platz wurde anlässlich der zehnjährigen Partnerschaft 2004 nach der Partnerstadt Wapakoneta in Ohio benannt.

Die Drahseilfabrik Gent wurde im Jahre 1856 gegründet. Ihre Produktionshallen und der markante, 60 Meter hohe Schornstein mit seinem 150.000 Liter fassenden Kühlwasserbehälter wurden 1919 fertig gestellt. Zwischenzeitlich wurden die Hallen von 1957 bis 2002 als Gießerei und Lager von einer Maschinenbaufirma genutzt. Nach einem kompletten Umbau wird der Komplex seit 2004 schließlich als Veranstaltungszentrum genutzt.

Im Park um die beiden Lengericher Kliniken wurde der Alva-Skulpturenpark eingerichtet. Hier sticht besonders ein Werk hervor: das ‚Lengerich Garden Projekt’ des amerikanischen Künstlers Ronald Jones. Er schuf es im Zuge der Skulpturbiennale 2001. Ein wasserspeiender Steinbrocken in einem kleinen Wasserbassin bildet das Zentrum einer kleinen, kunstvollen Gartenanlage, die zum Verweilen einlädt.

In der Bauernschaft Wechte an der Landstraße nach Brochterbeck entdeckte man1928 ein 4000 Jahre altes Megalithgrab. Das Hünengrab ist frei zugänglich und liegt an der Brochterbecker Straße.

Ein weiteres prähistorisches Grab in der Bauernschaft Wechte ist das Steinhügelgrab an der Straße nach Ladbergen. Das Grab wird auf etwa 1700 v. Chr. Datiert und stammt aus der späten Stein- oder frühen Bronzezeit.



Radrouten die durch Lengerich führen:

Friedensroute
100 Schlösser Route – Nordkurs
Sagenroute
Radroute Historische Stadtkerne




Glandorf

G
landorf, die südlichste Gemeinde des Landkreises Osnabrück, besitzt einen ländlich-bäuerlichen Charakter. Ein Wahrzeichen des Ortes ist die Windmühle aus dem Jahr 1839 mit einem dazugehörigen Backhaus. Bis 1960 war die Mühle in Betrieb. Nach der Gemeindereform 1972 wurde Glandorf kurzzeitig Bad Laer zugeteilt, seit 1981 ist der Ort wieder selbstständig. Während des 30jährigen Krieges, so berichten die Chroniken, konnten die Glandorfer den gestellten Vorderungen der schwedischen Besatzer nicht mehr nachkommen. Daraufhin wurde das Dorf im Jahre 1639 von schwedischen Soldaten vollständig nieder- gebrannt. Glandorf gilt heute als ‚Spargelhochburg’ im Osnabrücker Land. Zahlreiche Landwirte haben sich auf den Anbau dieses Gemüses spezialisiert und in der Spargelsaison von Mitte April bis Ende Juni kann man frischen Spargel direkt ab Hof kaufen. In dieser Zeit sollte man sich auf keinen Fall ein Spargelessen in einem der örtlichen Restaurants entgehen lassen.

Sehenswertes:

Die Glandorfer Windmühle ist der auffälligste Bau in der Gemeinde und deren Wahrzeichen

  

Geschichtlicher Ablauf

1839 – 40

Bau der Windmühle, um das Monopol der Wassermühlenbetreiber zu brechen.

1878

Verkauf an eine Privatperson, da größere Renovierungsarbeiten anstanden.

30er Jahre

Ein Dieselmotor ersetzte die Windenergie.

1960

Einstellung des Mühlenbetriebes, die Windmühle zerfiel zusehens.

1970

Erwerb des Bauwerkes durch die Gemeinde Glandorf. Die Fassade wurde neu verputzt und die Windmühlenflügel erneuert. Ansonsten stand das Mühlengebäude für lange Zeit brach.

1985-86

Vollständige Renovierung der Innenräume. Ein Windmühlenverein wurde gegründet, der die Mühle im Anschluß übernahm und in den Räumen verschiedene Veranstaltungen organisiert.

2000

Einrichtung eines Standesamtzimmers. Seitdem finden hier Trauungen statt.

SwinGolf ist eine vereinfachte Variante des traditionellen Golfsports. Den Namen bekam es durch den Begriff ‚Bewegung, dem ‚Swin(g)’. Im Jahre 1982 entwickelte der Franzose Laurent de Vilmorin einen Schläger und den ersten Swin-Ball für Spieler, die Golf auf einer einfachen Wiese ausüben wollen. So dient auch heute noch eine normale gemähte Wiese als Spielfläche. Der Ball ist etaws größer und weicher als der herkömmliche Golfball und das Ziel des Spieles ist es, diesen mittels des Schlägers über eine Spielbahn von 65 bis 300 Metern Länge in ein Loch zu befördern. In Frankreich hat sich SwinGolf bereits zur Trendsportart entwickelt, denn im Gegensatz zum klassischen Golf kann man diesen Sport ohne Vorkenntnisse betreiben. Da er auch von Kindern ab acht Jahren gespielt werden kann, eignet sich SwinGolf als Freizeitaktivität für die ganze Familie. Der Hof Horstmann betreibt neben einem Restaurantbetrieb eine solche Anlage, von denen es in Deutschland noch gar nicht so viele gibt. Daneben kann man auf der am Hof vorbeifließenden Bever Boot fahren oder im sogenannten Heuhotel übernachten.

  

Geschichtlicher Ablauf

1862 Der Lehrer Mathias Niehaus legte nach einem Gelübte einen Kalvarienberg mit Kreuzweg, Ölgarten und Grabmahl Christi an. Noch im selben Jahr gründete es den Maria-Joseph-Verein, der sich zur Aufgabe machte, eine Marienkapelle zu errichten. Niehaus selber hatte das gesamte Geld zusammengesammelt.
1863 Bereits am 4. August konnte die Kapelle eingeweiht werden. Mathias Niehaus aber starb im November desselben Jahres.
1865 Bau des Vikarhauses.
1866 Neubau einer größeren Kapelle im neogotischen Stil aus Bruchsteinen durch die Schweger Bürger, wobei der kleine Turm der ersten Kirche zunächst erhalten blieb. Die neue Kirche bot nun 400 Gläubigen einen Sitzplatz und besitzt seitdem einen großen Chorraum für Altar, Kanzel und Beichtstuhl sowie 10 große Kirchenfenster.

  

Geschichtlicher Ablauf

1270 Die ältesten Teile der heutigen Kirche stammen aus diesem Jahr. Im selben Jahrhundert wurde auch das hölzerne Vortragskreuz erschaffen, welches sich noch heute im Inneren der Kirche befindet.
1636 Während des 30jährigen Krieges brandschatzten schwedische Truppen am 6. Mai den Ort. Die Kirche brannte vollständig nieder, wurde in den folgenden Jahren wieder aufgebaut. Aus dem 17. Jahrhundert stammt auch der Sandstein-Seitenaltar mit dem Kreuzigungsrelief.
1550 Nach dem Aussterben der männlichen Linie kam die Burg durch Heirat an Jürgen von Holle, einen Obristen des Kaisers.
1817-20 Erweiterung der Kirche nach Süden, Umbau zu einer klassizistischen Hallenkirche.
1937 Erhöhung des Turmes auf 54 Meter.

Dieses kleine Museum wurde im Jahre 2002 eröffnet und zeigt ungefähr 200 historischer Landmaschinen und Geräte aus der Zeit von 1870 – 1970. Während der Öffnungszeiten werden diese auch vorgeführt. Darüberhinaus gibt es ein kleines kulinarisches Angebot mit Steinofenbrot sowie Kaffee und Kuchen.

Die Merschmühle stammt ursprünglich aus dem 13. Jahrhundert Die Wasser- und Staurechte der Familie Dallmöller, die heute noch die Mühle betreibt, stammen noch aus der Zeit um 1235. Betrieben wurde und wird die Mühle durch das Wasser aus dem Glaner und dem Remseder Bach. 1980 wurde die Wassermühle für fast zehn Jahre stillgelegt und modernisiert. Heute treibt der Wasserstrom kein Rad mehr an, sondern eine unterwasser gelagerte Saugturbine.

Die beiden im Ortsteil Averfehrden liegenden Findlinge zählen zu den größten im Osnabrücker Raum. Ursprünglich war es einmal ein zusammenhängender Stein. Aber bei der Freilegung zerbrach dieser in einen großen ‚Goliath’, und in einen kleinen ‚David’. Der Fundort lag eigentlich 300 m nordöstlich der heutigen Position. Der Findling stammt eigentlich aus der Gegend bon Mittelschweden. Gletscher transportierten ihn vermutlich während der Saale-Eiszeit (die mittlere der drei großen Eiszeiten in Mitteleuropa, ca. 230.000 bis 130.000 Jahre vor heute) bis nach Glandorf. Goliath besitzt ein Gewicht von 63 t und mißt einen Umfang von 11 Metern. David dagegen wiegt nur ca. 4,5 t und sein Umfang beträgt ungefähr 6 Meter.



Radrouten die durch Glandorf führen:

Friedensroute
100 Schlösser Route – Nordkurs
Radroute Historische Stadtkerne
Grenzgängerroute Teuto-Ems