Spree-Radweg

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ie Spree ist ein rund 400 km langer Nebenfluss der Havel, der im Oberlausitzer Bergland entspringt und bei Berlin-Spandau in die Havel mündet. Dabei hat die Spree am Zusammenfluss den deutlich längeren Weg hinter sich gebracht und führt auch mehr als doppelt so viel Wasser wie die Havel – eigentlich müsste die Havel dort ihren Namen verlieren.

Die Spree hat gleich drei Ursprünge – historische Aufzeichnungen berichten sogar von fünf Wasserquellen. Sie entspringen allesamt im Oberlausitzer Bergland und es gab über Jahrhunderte einen langen Streit, welche Quelle nun die wirkliche Spreequelle sei. Salomonisch hat man sich inzwischen darauf geeinigt, dass es eben drei Spreequellen gibt: am Berg Kottmar bei Eibau, in Neugersdorf sowie in Ebersbach-Spreedorf.

Der Spree-Radweg startet an der höchsten Quelle am Kottmar und klappert dann die anderen beiden Quellen ab, ehe man dann dem Verlauf des Flusses folgt. Von der jungen Spree bekommt man zunächst jedoch relativ wenig zu sehen – dafür aber ist die Oberlausitzer Landschaft wunderschön! Am Oberlauf fließt die Spree über eine Länge von 700m durch Tschechien, ansonsten bahnt sie sich ihren Weg durch die Bundesländer Sachsen und Brandenburg nach Berlin. Zwischen Großpostwitz und Bautzen folgt der Fluss einem tiefeingeschnittenen Tal, ehe sie sich in ihrem Unterlauf immer wieder verzweigt. In den Lausitzer Dörfern sieht man vielfach die hier typischen Umgebindehäuser. Diese stellen einem besonderen Haustyp dar, der Blockbau-, Fachwerk- und Massivbauweise miteinander verbindet.

Besonders sehenswert ist das 1000-jährige Bautzen mit seiner beeindruckenden Altstadt und der Ortenburg, die das Sorbische Museum beherbergt. Im Gebiet des Braunkohletageabbaugebietes Bärwalde war die Spree einst sogar verlegt worden, um die Kohle weiter abtragen zu können. Die Stadt Cottbus bildet hier das Zentrum der Niederlausitz.


Im Bereich des Spreewaldes besteht der Fluss aus einem weitverästeltem natürlichen Flusssystem, dass man durch viele Kanäle noch erheblich erweitert hat. Die Post wird hier zum Teil noch auf dem Wasserweg mit gelben Postkähnen zugestellt. Die Moorlandschaft des Spreewaldes wurde ursprünglich von den Sorben (auch ‚Wenden‘ genannt) besiedelt, einer in Deutschland anerkannten nationalen Minderheit, die eine eigene Kultur,  Sprache, Hymne und Flagge besitzt. Viele Schilder sind hier auch heute noch zweisprachig und in den kleinen Dörfern fallen immer wieder die typischen sorbischen Holzhäuser auf. Der Spreewald besitzt für den Naturschutz eine wesentliche Bedeutung und ist als Biosphärenreservat geschützt. Darüber hinaus ist er eines der ältesten touristischen Ziele in Deutschland. Eine Kahnfahrt durch die Sümpfe sollte man auf jeden Fall einmal mitgemacht haben. Nordwestlich vom Spreewald erreicht der Flussradler später  den historischen Stadtkern von Beeskow und die Domstadt Fürstenwalde. Die Spree schlängelt sich dann als ‚Müggelspree‘ über den Dämeritzsee und den Müggelsee in Richtung Berlin-Köpenick. 44 Kilometer fließt sie durch Berlin, direkt am Reichstag, Kanzleramt und Hauptbahnhof vorbei durch das neue Regierungsviertel.

Der Spreeradweg führt sogar direkt durch das Brandenburger Tor hindurch und endet kurz darauf am Berliner Hauptbahnhof, ohne die restlichen 14 Kilometer bis zur Mündung zu berücksichtigen. Unter den Downloads bieten wir aber eine ergänzende GPS-Streckenführung nach Spandau an, die auch unmittelbar am Tiergarten und am Schloss Charlottenburg vorbeiführt.

Das einheitliche Routenlogo zeigt einen aus einem Springbrunnen entstehenden Fluss in Blau, einen grünen Hügel und darunter das Brandenburger Tor in schwarz.


Charakteristik:

Aufgrund ihres sehr geringen Gefälles fließt die Spree sehr langsam. So besitzt auch der flussbegleitende Radweg kaum Steigungen.  Ein paar Anstiege  gibt es lediglich am zu Beginn der Route im Oberlausitzer Bergland. Hinter Bautzen bleibt es bis Berlin flach. Der Weg führt überwiegend über asphaltierte und fast immer gut ausgebaute Strecken, nur gelegentlich geht es über Kopfsteinpflaster oder unbefestigte Wege.  Im Spreewald muss man häufiger vom Rad steigen, um das Rad über die steilen Kanalbrücken zu schieben.


Ortschaften entlang der Route

Kottmar  /  Ebersbach-Neugersdorf  /  Neusalza-Spremberg  /  Sohland an der Spree  /  Schirgiswalde-Kirschau  /  Großpostwitz  / Obergurig  /  Doberschau-Gaußig  /  Bautzen  /  Malschwitz  /  Boxberg O.L.  /  Spreetal  /  Spremberg  /  Neuhausen (Spree)  /  Cottbus  / Teichland  /  Peitz  /  Burg (Spreewald)  /  Lübbenau (Spreewald)  /  Lübben (Spreewald)   /   Schlepzig  /  Unterspreewald  /  Tauche  / Beeskow  /  Rietz-Neuendorf  /  Briesen (Mark)  /  Bersenbrück  /  Fürstenwalde (Spree)  /   Spreenhagen  /  Erkner  /  Berlin Treptow-Köpenick  /  Berlin Friedrichshain-Kreuzberg  /  Berlin-Mitte

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