Main-Werra-Radweg

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er Main-Werra-Radweg stellt eine häufig genutzte Verbindung zwischen dem unterfränkischen Maintal bei Würzburg und dem südthüringischen Werratal bei Meiningen dar. Viele starten diesen Radfernweg daher erst in Schweinfurt und/oder fahren auf dem beliebten, aber etwas längeren Main-Radweg zwischen Würzburg und Schweinfurt.

Aber der offizielle Start befindet sich in der alten Universitätsstadt Würzburg am Fuße der Festung Marienberg. An der Stelle einer ursprünglich keltischen Fliehburg entstand die 706 geweihte Marienkirche als frühester Sakralbau östlich des Rheins.  Sie bildete den Kern der 1201 gegründeten Burganlage. Von 1253 bis 1719 diente die Festung als Residenz der Würzburger Fürstbischöfe. Die 1720 bis 1744 nach Plänen von Balthasar Neumann erbaute Residenz gehört als Hauptwerk des süddeutschen Barock zu den bedeutendsten Schlössern Europas und gehört heute zum UNESCO Weltkulturerbe. Der barocke Hofgarten geht in seinem heutigen Aussehen auf Fürstbischof Adam Friedrich von Seinsheim zurück. Die Alte Mainbrücke entstand im 15. und 16. Jahrhundert als Nachfolgebau für die angeblich erste Steinbrücke Deutschlands. Ihre charakteristischen viereinhalb Meter hohen Heiligenfiguren wurden um 1730 ergänzt. Darüber hinaus sind das Käpperle, eine ebenfalls von Balthasar Neumann entworfene Wallfahrtskirche auf dem Nikolausberg, die Alte Universität mit der Neubaukirche aus der Zeit der Renaissance, der imposante Dom St. Kilian sowie die Kirche St. Burkard sehenswert. Abseits vom Main startet der rund 140 km lange Radfernweg, der an dem orange-farbigen Logo mit der Aufschrift ‚Main Werra‘ erkennbar ist, zunächst nach Norden über Rimpar und geht dann durch den Gramschatzer Wald. Hinter Schweinfurt führt dieser dann durch das obere Werntal bis nach Münnerstadt. Von dort aus geht es entlang der Lauer und der Fränkischen Saale bis nach Bad Neustadt an der Saale am Rande des Naturparks Bayerische Rhön. Die Kurstadt besitzt eine sehenswerte Altstadt, die von einer gut erhaltenen Stadtmauer umgeben wird.


Nun folgt man noch ein kleines Stück der Fränkischen Saale entlang bis zur Mündung der Streu bei Heustreu, um dann die Streu bis Mellrichstadt, dem wirtschaftlichen und kulturellen Zentrum des Streutals, zu begleiten.

Von hier aus führen zwei Alternativen  zum Zielort Meiningen: entweder folgt man dem Main-Werra-Radweg weiter über Obermaßfeld und dann der Werra entlang, oder man nimmt die etwas westlicher verlaufende und rund sechs Kilometer kürzere Strecke ‚Meiningen – Haßfurth‘. Bleibt man auf der offiziellen Routenführung, wird kurz hinter Mühlfeld die ehemalige deutsch-deutsche Grenze und damit auch der einstige Todesstreifen überfahren.

Die Theaterstadt Meiningen im fränkisch geprägten Süden Thüringens gilt als der Ort, in dem das moderne Regietheater erfunden wurde. Im späten 19. Jahrhundert ließ Herzog Georg II. von Sachsen-Meiningen historisierende Bühneninszenierungen erstmals als Gesamtkunstwerke einstudieren. Am Rand der historischen Altstadt und unmittelbar am Ufer der Werra steht das barocke Schloss Elisabethenburg. Der imposante Rundbau wurde im späten 17. Jahrhundert begonnen und beherbergt heute die Staatlichen Museen Meiningen sowie die Stadtverwaltung. Noch bis zum Jahr 1918 diente das stolze Prunkschloss als Residenz für die Herzöge von Sachsen-Meiningen.

Der hier endende Main-Werra-Radweg lässt sich nun über den Werra-Radweg fortführen.

Charakteristik:

Der Main-Werra-Radweg verläuft zu großen Teilen durch Flusstäler – dort ist er flach. Doch wenn man die Täler verlässt, gibt es einige leichte bis mittlere Steigungen. So gilt der Radfernweg als mittelschwer und daher für Familien mit Kindern als eher weniger geeignet.

Überwiegend werden zwar wenig befahrene Forst- und Feldwege abseits vom Straßenverkehr genutzt, dennoch verläuft der Radweg auch häufig auf schwach befahrenen Landstraßen ohne Radweg. Die Streckenoberfläche ist meist asphaltiert, oft auch fein geschottert. Daher ist der Radweg für Rennräder nur bedingt geeignet. Bei der Beschilderung gab es zuletzt leider einige Lücken.

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Ortschaften entlang der Route

Würzburg / Rimpar / Unterpleichfeld / Hausen bei Würzburg / Werneck /  Bergrheinfeld / Schweinfurt / Niederwerrn / Poppenhausen (Unterfranken) / Rannungen / Münnerstadt / Burglauer / Niederlauer / Salz (Unterfranken) / Bad Neustadt an der Saale / Heustreu / Unsleben / Oberstreu / Mellrichstadt / Grabfeld (Gemeinde) / Wölfershausen /  Ritschenhausen / Untermaßfeld / Meiningen

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Bad Neustadt a. d. Saale

A
m Zusammenfluss von Brend und Fränkischer Saale liegt die Kur- und Kreisstadt Bad Neustadt. Kaiser Karl der Große errichtete hier die Kaiserpfalz Salce (Salz), in der er damals den byzantinischen Kaiser Nikephoros I. empfing. Die genaue Lage der Pfalz ist heute allerdings nicht mehr bekannt, möglicherweise entspricht sie der Position der Salzburg. Der Legende nach soll Kaiser Karl seiner Gattin Fastrada versprochen haben, als Zeichen seiner Liebe im Tal eine Stadt in Herzform errichten zu lassen, als er auf dem Berg der Salzburg stand. Noch heute ist der herzförmige Grundriss Bad Neustadts erkennbar. Die mittelalterliche Stadtmauer, die die Altstadt umschließt, ist mit drei Rundtürmen und dem vorgelagerten Graben noch vollständig erhalten. Das 1578 erbaute Hohntor ist das Wahrzeichen der Stadt und leitet den Besucher direkt auf den langgestreckten viereckigen Marktplatz. Mit seinen beiden Brunnen ist er die gute Stube Bad Neustadts. Der historische Innenstadtbereich wird bestimmt durch Fachwerkhäuser aus dem 18. und 19. Jahrhunderts sowie einigen noch älteren Giebelhäusern. Wesentliche Bauwerke der ehemaligen Ackerbürgerstadt sind die 1836 fertig gestellte Stadtpfarrkirche mit ihrem klassizistischen Turm und das ehemalige Karmelitenkloster, das wegen seiner barocken Innenausstattung als das städtische Schatzkästchen gilt.
Die hoch über der Stadt liegende Salzburg entstand im 11. Jahrhundert, um die wichtigen hier vorbeiführenden Handelswege zu überwachen. Die riesige Burganlage beherbergte einst sieben eigenständige Kleinburgen und war mit einer langen, hohen Mauer umfasst. Die Bedeutung der Mehrfamilienburg nahm erst im 18. Jahrhundert ab und Teile der Spornburg verkamen zur Ruine, andere wurden landwirtschaftlich genutzt. Auch heute noch wird die Burg teilweise privat bewohnt und ist daher nicht überall frei zugänglich.
Im Jahre 1232 taucht zum ersten Male der lateinische Name ‚nova civitas‘ (dt: neue Stadt) auf. Zuvor war die Siedlung ‚Obersalz‘ genannt worden. Den Zusatz ‚Bad‘ trägt die Stadt seit der Eingemeindung des Kurortes Neuhaus im Jahre 1934. In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts entstanden im Kurviertel am Fuße des Salzberges das dreiflügelige Schloss Neuhaus, in dem heute ein Hotel untergebracht ist und die hübsch eingerichtete Schlosskapelle. 1853 wurde das erste Badehaus errichtet, um die bitter- und glaubersalzhaltigen Heilquellen zu nutzen und aus dem ehemaligen Schlosspark wurde der weitläufige Kurpark.
Im Stadtteil Brendlorenzen steht die romanische Kirche St. Johannes Baptista. Sie wurde auf den Grundmauern einer karolingischen Basilika errichtet, die bereits im Jahre 742 bestanden hat. Die Pfarrkirche gilt damit als eine der ältesten Kirchenbauten Deutschlands.


Sehenswertes:

Historische Altstadt mit Stadtmauer und Rundtürmen
Hohntor
Stadtpfarrkirche Mariä Himmelfahrt
Karmelitenkloster
Salzburg
Ehemaliges Schloss Neuhaus mit Kurpark und Badehaus
Schlosskapelle Heiliges Kreuz in Neuhaus
Schloss Löwenhain
farrkirche St. Johannes Baptista in Brendlorenzen
Kirche St. Nikolaus in Herschfeld
Kuratiekirche Mariä Geburt in Lebenhan
Kirche St. Jakobus in Löhrieth


Radrouten die durch Bad Neustadt an der Saale führen:

Rhön-Radweg
Main-Werra-Radweg