Prümtal-Radweg

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urch die tiefen und wunderschönen naturbelassenen Täler der Vulkaneifel windet sich die Prüm nach Süden. Sie gehört sicherlich nicht zu den bekanntesten Flüssen Deutschlands – dafür ist sie zu klein und abgelegen. Dennoch besitzt sie im Kajak-Sport eine nicht unerhebliche Bedeutung, da die Stromschnellen zwischen Prümzurlay und Irrel regelmäßig für Wettbewerbe für die wendigen Paddelboote genutzt werden. Die Prüm ist ein 95 km langer Fluss und entspringt auf einer Höhe von rund 650 m über N.N. zwischen Ormont und Reuth an der Schneifel, einem Bergrücken in der Eifel. Sie ist nach der Kyll der zweilängste Fluss in der Eifel und begleitet diese auch recht lange in einem westlichen Paralleltal. Bis zu ihrer Mündung in die Sauer an der Grenze zu Luxemburg verliert das Gelände fast 500 m an Höhe. Das lässt bereits vermuten, dass der Charakter des rund 100 km langen Prümtal-Radweges durchaus als anspruchsvoll zu bezeichnen ist. Natürlich: folgt man dem Verlauf des Flusses, dann geht es überwiegend bergab. Trotzdem gibt es auch immer wieder kräftige Steigungen zu meistern – das gehört bei dieser Radroute einfach mit dazu. Der Radfernweg startet in Stadtkyll und folgt zunächst dem Tal der Wirft, einem Nebenfluss der Kyll, flussaufwärts. Dieser Abschnitt ist geprägt von einem längeren Anstieg, der zunächst moderat, später auch stark ausfällt. Bald erreicht man das Quellgebiet der Wirft und auch der Prüm, doch die Route spart die Quelle selber aus und führt etwas südlich auf der Höhe der Ortschaft Reuth vorbei. Erst bei Neuendorf bekommt man den jungen Fluss erstmals zu sehen. Überwiegend bergab geht es nun in den staatlich anerkannten Luftkurort Prüm, der bereits im Jahre 720 erstmals urkundlich erwähnt wurde. Die dortige Abtei war einst Mittelpunkt eines selbstständigen Fürstentums. Die barocke Sankt-Salvator-Basilika mit ihrem prächtigen Portal wurde nach Plänen des Barockbaumeisters Balthasar Neumann im 18. Jahrhundert erbaut.


Zwischen dem Blumenstädtchen Waxweiler und Biersdorf entfernt sich die Routenführung vom Fluss und hier wird es auch wieder recht bergig. Am Bitburger Stausee schließlich ist man wieder zurück an der Prüm und fortan wird das Flusstal nicht mehr verlassen – aber weitere Anstiege gibt es auch hier. Kurz vor Irrel wird die Prüm noch einmal sehr unruhig und bildet hier einige Stromschnellen, die auch Irreler Wasserfälle genannt werden. Sie gehören zu den touristischen Anziehungspunkten des Naturparks Südeifel. Nur wenige Kilometer später mündet der Fluss in Minden in die Sauer. Über den Sauertal-Radweg und über luxemburgisches Territorium lässt sich die Radtour an die Mosel fortsetzen, wo es dann die nächsten Bahnhöfe gibt.

Weitere Höhepunkte auf der Tour sind die Basilika in Stadtkyll, das Schloss Hamm in Biersdorf, Schloss Holsthum, die St. Remigiuskirche in Pronsfeld, der Eifelzoo in Lünebach und das Interaktiv-Museum ‚Devonium‘ in Waxweiler.

Der Radfernweg wird durch die Eifel Tourismus Gesellschaft betreut. Das standardisierte Routenzeichen nutzt das Eifellogo, ein gekipptes ockerfarbiges kleines ‚e‘ auf hellrünem Grund, dass als Weg für einen blauen Radfahrer dient, an dessen Ende (in der Mitte) ein kleiner blauer See angedeutet wird. Darüber wird das Schild wird mit dem Begriff ‚Prümtal‘ ergänzt.

Charakteristik:

Der Prümtal-Radweg ist kein einfacher Radfernweg und eher etwas für sportlich ambitionierte Radler. Nur auf dem Abschnitt zwischen Prüm und Waxweiler verläuft die Routenführung auf einer 18 km langen ehemaligen Bahntrasse mit nur leichten Steigungen und ist daher auch für Familien mit Kindern zu empfehlen. Ansonsten gibt es immer wieder mäßige und auch schwerere Steigungen. Bereits kurz nach dem Start beginnt ein 10 km langer Anstieg mit teils recht steilen Passagen hinauf zum Quellgebiet. Hinter Waxweiler wird das Prümtal für rund 30 km verlassen. Bei dem Übergang in das Ehlenzbachtal müssen fast 300 Höhenmeter erklettert werden. Eine besonders steile Passage gibt es bei Mauelermühle, bei der die Route auf drei Kilometern über Serpentinen mit einer Steigung von teilweise über 10% geführt wird.  Aber auch der letzte, gut ausgebaute Routenabschnitt vor der Mündung besitzt immer wieder leichte und stärkere Steigungen. Insgesamt besitzt der Prümtal-Radweg flussabwärts fast 1000 Höhenmeter, flussaufwärts sogar rund 1300 Höhenmeter. Die Routenführung nutzt wenig befahrene Wirtschaftswege, Nebenstraßen sowie separate Radwege und ist überwiegend asphaltiert. Teilweise werden aber auch naturbelassene Waldwege genutzt.

Ortschaften entlang der Route

Stadtkyll / Reuth (Eifel) / Neuendorf (Eifel) / Olzheim / Weinsheim (Eifel) / Prüm / Watzerath / Pittenbach / Pronsfeld / Lünebach / Kinzenburg / Manderscheid / Waxweiler / Lascheid (Eifel) / Plütscheid / Oberweiler (Eifel) / Niederweiler (Eifel) / Biersdorf am See / Wiersdorf (Eifel) / Wißmannsdorf / Brecht / Oberweis / Bettingen (Eifel) / Wettlingen / Peffingen / Holsthum / Prümzurlay / Irrel / Menningen (an der Prüm) / Minden (Sauer)

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