Heidelberg-Schwarzwald-Bodensee-Weg

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leich eines vorweg: wie großartig und abwechslungsreich diese Radstrecke auch ist – sie ist nichts für Anfänger! Sie führt über ein paar Höhen des Schwarzwaldes und ihr höchster Punkt liegt dabei auf 770 m über dem Meeresspiegel. Als Ausgleich für die Strapazen bietet sie allerdings kolossale Ausblicke über die weite Umgebung und das  Erleben dreier attraktiver Ferienregionen im Ländle: das malerische Neckartal mit dem historischen Heidelberg, den Schwarzwald, Deutschlands höchstes und größtes zusammenhängendes Mittelgebirge, und den Bodensee, das Schwäbische Meer mit seinem türkis funkelnden Wasser.

Start des rund 300 km langen Radfernweges ist die ehemalige kurpfälzische Residenzstadt und älteste Universitätsstadt Deutschlands, Heidelberg, wo der Neckar die Mittelgebirgsregion des Odenwaldes verlässt und in die oberrheinische Tiefebene eintritt. Das Heidelberger Schloss, das majestätisch über der Stadt thront, gilt als Innbegriff der deutschen Romantik. Das Wahrzeichen der Stadt war bis zu seiner Zerstörung über fünf Jahrhunderte lang die Residenz der Kurfürsten von der Pfalz.

Der Heidelberg-Schwarzwald-Bodensee-Weg führt nun in südlicher Richtung durch den hügligen Kraichgau und den Naturpark Stromberg-Heuchelberg bis nach Pforzheim, der Goldstadt am Nordrand des Schwarzwaldes am Zusammenfluss von Enz, Nagold und Würm. Am Rande des Schwarzwaldes geht es durch das Tal der Nagold über Bad Liebenzell nach Calw. Die Fachwerkstadt entwickelte sich im Mittelalter zu einer bedeutenden Handelsstadt. Noch heute spiegeln die über 200 denkmalgeschützten Häuser den damaligen Reichtum wieder. Sehenswert ist der historische Marktplatz mit dem Haus Schäberle und dem Geburtshaus Hermann Hesses. Weiter geht es über den bezaubernden Ort Nagold, der von der schon von weitem sichtbaren Burgruine Hohennagold beherrscht wird, und bei Horb den Lauf des oberen Neckars erreicht.


Hoch über der Stadt thront majestätisch die Stiftskirche und nicht ganz zu Unrecht behauptet man hier, eine der schönsten Stadtsilhouetten Deutschlands zu besitzen.

Nun geht es weiter dem Neckartal entlang bis Rottweil, der älteste Stadt Baden-Württembergs. Die ehemalige Reichsstadt beeindruckt mit seiner historischen Innenstadt, mit seinen stillen verträumten Gässchen und mit seinen prächtigen, erkergeschmückten Bürgerhäusern. In Donaueschingen kommt man direkt an der Donauquelle vorbei, obwohl der Fluss doch eigentlich – so haben wir es in der Schule gelernt – aus dem Zusammenfluss aus Brigach und Breg entsteht. Über Singen erreichen wir nun mit Radolfzell den Bodensee und damit das Ziel der Radreise. Hier erwartet den Radler bei guten Sichten ein herrliches Alpenpanorama.

Der Heidelberg-Schwarzwald-Bodensee-Weg ist ein wirklicher Klassiker unter den Radfernwegen. Er wurde bereits 1985 eingerichtet und ist damit einer der ältesten Radwanderrouten Deutschlands. 2018 wurde er schließlich durch den ADFC als Qualitätsroute mit drei Sternen ausgezeichnet.

Der Radfernweg wird durch das standardisierte Logo der Tourismus Marketing GmbH Baden-Württemberg gekennzeichnet, das einen stilisierten weißen Radfahrer mit Vorderrad vor rotem Hintergrund zeigt. Die Piktogramme werden mit dem Schriftzug ‚Heidelberg-Schwarzwald-Bodensee-Weg‘ ergänzt.

Charakteristik:

Der Heidelberg-Schwarzwald-Bodensee-Weg gilt als schwer, da er über die Hügel des Kraichgaus und über einige Höhen des Schwarzwaldes führt. Immer wieder gibt es mittlere und auch starke Steigungen. Insgesamt werden in südlicher Richtung über 1700 Höhenmeter erklettert, in Gegenrichtung über 1400 Höhenmeter. Längere flache Abschnitte gibt es nur im Tal der Nagold. Ab Donaueschingen herrschen dann längere Abfahrten in Richtung Bodensee vor, obwohl es auch auf dem letzten Abschnitt einige moderate Anstiege gibt.

Die Wege sind überwiegend asphaltiert und gut befahrbar. Die Verkehrsbelastung ist überwiegend gering, häufig auch vollständig autofrei. Ansonsten werden größtenteils Nebenstraßen genutzt.

 

Ortschaften entlang der Route

Heidelberg / Sandhausen / Reilingen / St. Leon-Rot / Kronau / Bad Schönborn / Ubstadt-Weiher / Bruchsal / Gondelsheim / Bretten / Ölbronn-Dürrn / Neulingen / Pforzheim / Engelsbrandt / Unterreichenbach / Bad Liebenzell / Calw / Wildberg (Schwarzwald) / Nagold (Stadt) / Horb am Neckar / Empfingen / Sulz am Neckar / Vöhringen (Württemberg) / Oberndorf am Neckar / Epfendorf / Dietlingen / Rottweil / Deißlingen / Dauchingen / Villingen-Schwenningen / Brigachtal / Donaueschingen / Hüfingen / Blumberg / Tengen / Hilzingen / Singen (Hohentwiel) / Radolfzell

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Radolfzell am Bodensee

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ie Kur- und Große Kreisstadt strahlt eine erfrischende Gemütlichkeit aus. Überall im Zentrum begegnet einem die 1.200 Jahre alte Geschichte der einst einflussreichen Stadt am Untersee. Bischof Radolf von Verona hatte 826 eine Basilika erbauen lassen, die Keimzelle des heutigen Radolfzell. Im 13. Jahrhundert wurde der Ort Münzstätte des Klosters Reichenau, ab 1540 übte Radolfzell das Münzrecht selber aus. Von der mittelalterlichen Stadtbefestigung blieben noch der Höllturm und der Pulverturm erhalten. Der ehemalige Stadtgraben wurde in den 1920er Jahren zum Stadtpark umgestaltet und einst wegen seiner Nähe zum Bahnhof als ‚schönster Wartesaal Deutschlands‘ bezeichnet. In der Stadtmitte Radolfzells prägen das Münster ‚Unser Lieben Frau‘, das Österreichische Schlösschen und das Rathaus den zentralen Marktplatz. Das futuristisch anmutende Konzertsegel prägt die Promenade am Bodenseeufer. Hier finden in den Sommermonaten häufig Konzerte statt. Vom Anleger wird ein regelmäßiger Schiffsverkehr auf die Insel Reichenau mit Anschlüssen nach Stein am Rhein, Schaffhausen und Konstanz angeboten. Auf der Halbinsel Mettnau findet der Kurbetrieb der renommierten Herz- und Kreislaufklinik statt. Ein großer Teil der Halbinsel ist jedoch dem Vogelschutz vorbehalten und darf in der Brutzeit nicht betreten werden. Auch der Mindelsee im Norden des Stadtzentrums ist ein bedeutendes unter Naturschutz stehendes Feuchtgebiet für Wasservögel.

Sehenswertes:

Das Radolfzeller Münster ULF wurde zwischen 1436 und 1488 im spätgotischen Stil als Nachfolgebau einer kleineren romanischen Kirche errichtet und im 16. Jahrhundert noch einmal ausgebaut. Dieser erste Kirchenbau wurde um 826 durch Bischof Radolf von Verona, nach dem die Stadt benannt wurde, gestiftet. Die heutige dreischiffige Pfeilerbasilika besitzt mit 82 m den höchsten Turm am Bodensee. Dieser wurde allerdings erst 1903 fertig gestellt. Die katholische Pfarrkirche im Zentrum Radolfzells ist das Wahrzeichen der Stadt und beherbergt die Reliquien der heiligen Hausherren Theopont, Senesius und Zeno. Noch heute wird jeden Mittwoch eine Wallfahrtsmesse abgehalten. Neben den gotischen Wandmalereien aus dem 16. Jahrhundert ist die Kreuzigungsgruppe besonders sehenswert. Sie wurde um 1625 durch den Bildhauer Hans Schenk (um 1585 – 1648) geschaffen. Das Meisterwerk wurde 2011 vorübergehend nach Freiburg verbracht, um dort als Kulisse für eine von Papst Benedikt XVI. gehaltene Messe zu dienen. Weitere Kunstwerke sind der Marienaltar von 1632, die Plastiken der Stadtpatrone in der Hauskapelle (17. Jhd.) sowie der neugotische Hochaltar.

In der alten Stadtapotheke in Radolfzell befindet sich heute das Stadtmuseum. Das dreistöckige Gebäude wurde 1834 im Biedermeierstil umgebaut. Das Museum präsentiert eine umfangreiche Ausstellung über die Stadtgeschichte und geht auch insbesondere auf die Geschichte des Hauses als Apotheke ein. Mehrere Räume zeigen Apothekenausstattungen aus verschiedenen Epochen, die aus heutiger Sicht recht abenteuerlich anmuten! Die älteste Einrichtung stammt aus dem Jahre 1689. Das Museum besitzt eine Sammlung von Gemälden Carl Spitzwegs – schließlich war auch dieser in seinem beruflichen Leben Apotheker gewesen. Zwischenzeitlich werden in den Museumsräumen auch immer wieder interessante Wechselausstellungen gezeigt.

Das markante dreistöckige Ratsgebäude im Zentrum Radolfzells fällt durch seine vielen Rundbogenfenster auf. Es wurde 1848 erbaut. Durch seine großen Tore wurden früher die Waren in das Gebäude gebracht, denn das Erdgeschoss des Rathauses diente einst auch als Frucht- und Markthalle.

Das Schloss am Marktplatz von Radolfzell besitzt eine bewegte und wechselvolle Geschichte, aber als repräsentativer Adelssitz diente es nie. Unter Übernahme der Bausubstanz zweier mittelalterlichen Chorherrenhäuser ließ Erzherzog Leopold V. von Österreich im Jahre 1619 mit dem Bau des Schlosses beginnen. Doch Geldmangel und der Dreißigjährige Krieg sorgten dafür, dass zunächst nur der Gewölbekeller und das Erdgeschoss fertig gestellt wurden. In diesem Zustand wurde das Gebäude nur als Speicher und Weinlager genutzt. Erst im frühen 18. Jahrhundert vollendete man den Bau, der nun als Rathaus und später als Schule diente. In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts beherbergte es die Altertümersammlung. Heute ist hier die Stadtbibliothek untergebracht.

Radolfzell war schon im 15. Jahrhundert ein beliebter Rittersitz. Ab 1557 tagte hier sogar regelmäßig die Hegauritterschaft, die die Stadt zum Verwaltungszentrum erhob. Das eindrucksvolle Ritterschaftshaus, das in unmittelbarer Nähe des Münsters im 16. Jahrhundert für diese Sitzungen erbaut wurde, zeugt noch heute von dieser städtischen Blüte Radolfzells im ausgehenden Mittelalter. Heute dient das Gebäude als Amts- und Arbeitsgericht.

Der Stadtgraben, der im Mittelalter noch der Verteidigung diente, wurde 1922 zu einem langgezogenen Park umgestaltet. Er umgibt einen Großteil der historischen Altstadt mit einer Vielzahl von prächtigen bunten Blumenbeeten und großen seltenen Kübelpflanzen. Da der Bahnhof in unmittelbarer Nähe zum Park liegt, bezeichnete ihn der Dichter Ludwig Finckh einmal als den schönsten Wartesaal Deutschlands.

Von der mittelalterlichen Stadtbefestigung Radolfzells sind noch zwei alte Türme erhalten. Der Höllturm, im Volksmund auch ‚Hölle‘ genannt, ist ein nach außen wuchtig wirkender Rundturm, der zur Stadtseite viereckig ausgebaut ist. Er wird oben von Zinnen abschlossen.

Da im Zuge des Eisenbahnbaus während der 1860er Jahre weite Bodenflächen angehoben werden mussten, verschwand auch der untere Teil des Pulverturms im aufgeschütteten Erdreich. So wirkt er heute nicht mehr so stattlich wie noch im Mittelalter. Der Zustand des Stadtgrabens und der Stadtbefestigung ist seit dem Ende des 19. Jahrhunderts unverändert erhalten geblieben.

Die Mettnau ist eine langgezogene Halbinsel im Bodensee bei Radolfzell. Sie ist 3,5 km lang und besitzt eine Breite von 800 m. Ein Großteil dieser Halbinsel ist als Naturschutzgebiet deklariert, da sich hier ein wichtiges Brutgebiet für Wasservögel befindet. Daher ist die Mettnauspitze zwischen April und August für Spaziergänger und Wanderer gesperrt. Das gilt auch für die im Süden vorgelagerte Liebesinsel. Am äußersten Ende des öffentlichen Floerickeweges steht der Mettnauturm, von dem man einen wunderschönen Blick über den Untersee nach Markelfingen genießen kann.

Die übrige Mettnau ist bebaut und wird durch die vier Häuser der Mettnau-Kur genutzt. Diese hat sich auf Herz- und Kreislaufkrankheiten spezialisiert und gehört zu den bedeutendsten Bewegungstherapiezentren in Deutschland. Die Kurverwaltung befindet sich im Scheffelschlösschen, der ehemaligen Villa des Dichters Joseph Victor von Scheffel.

Joseph Victor von Scheffel (1826 – 1886) war im 19. Jahrhundert ein bekannter Schriftsteller und Dichter. Zeit seines Lebens hatte er regelmäßig die Halbinsel Mettnau besucht. 1876 erwarb er, frisch geadelt, das Gut Mettnau und baute es zu einem kleinen Schloss im Stil der Neo-Renaissance aus. Heute sitzt hier die Kurverwaltung und daher ist das Scheffelschlösschen nur eingeschränkt zu besichtigen.

Der Apotheker Karl Josef Bosch (1809 – 1881) ließ 1865 eine Villa als Wohnhaus erbauen. Heute befindet sich das Haus im Besitz der Stadt Radolfzell und dient als Städtische Kunstgalerie. Die Institution kümmert sich insbesondere um die Pflege zeitgenössischer Kunst. Daneben finden regelmäßig kulturelle Veranstaltungen, wie klassische Konzerte renommierter Künstler, Lesungen und Kleinkunstvorstellungen statt.

Das heutige Weltkloster erhielt sein heutiges klassizistisches Aussehen in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, als der damalige Bürgermeister die alte Klosterkirche des Kapuzinerordens zu einem Wohnhaus umgestaltete. Die alten Wohngebäude aus dem 17. Jahrhundert ließ er abreißen. Zwischenzeitlich diente das alte Klostergebäude auch einem Weingroßhandel, bevor hier das Weltkloster einzog. Die Institution des Weltklosters ist ein Ort interreligiösen Lebens, die auf die friedensstiftende Kraft des Dialogs zwischen den Religionen und Kulturen vertraut.

Im Wasserschloss Möggingen befindet sich heute die Vogelwarte Radolfzell des Max-Planck-Instituts für Ornithologie. Daneben wird es von der Familie Bodman noch privat bewohnt.

Der Ursprung der Wehranlage liegt im frühen 12. Jahrhundert, als auf einer erhöhten Landzunge ein erster Burgturm entstand. Um das Jahr 1600 errichteten die Herren von Bodman an dieser Stelle einen von Wassergräben umgebenen Schlossbau. Nachdem dieser im Dreißigjährigen Krieg schwer beschädigt wurde, baute man ihn Ende des 17. Jahrhunderts wieder neu auf. Bei einem letzten Umbau im Jahre 1834 erhielt das Wasserschloss sein heutiges Aussehen.

Die auch als ‚Landkirche‘ bezeichnete katholische Pfarrkirche St. Zeno steht im Stadtteil Stahringen. Der schlichte Bau mit der klassisch gegliederten Fassade und dem kleinen Türmchen stammt aus der Mitte des 19. Jahrhunderts und gilt als typisches Beispiel für den frühen Historismus. Im Radolfzeller Münster werden noch immer die Reliquien des Schutzpatrons Zeno bewahrt.

Die heutige katholische Kirche in Güttingen erhielt ihr heutiges Aussehen bei einem Ausbau 1886. Teile von ihr sind aber erheblich älter. Ein erster Kirchenbau stammt wahrscheinlich noch aus dem 11. Jahrhundert. Dieser wurde jedoch wegen Baufälligkeit im 18. Jahrhundert fast vollständig abgetragen. Allein die Südmauer blieb erhalten. Sie wurde in den 1736 fertig gestellten Neubau übernommen. In den 1970er Jahren entdeckte man alte Fresken, die zum Teil noch aus der Frühgotik stammen. Von der ehemaligen barocken Ausstattung blieben nur noch ein Altarbild sowie einige Barockepitaphe erhalten.

Die katholische Pfarrkirche mit dem wuchtigen Turm wurde vermutlich 1462 erbaut. Eine Vorgängerkirche hatte hier schon seit 1000 bestanden. Das heutige Aussehen erhielt das Gotteshaus im Jahre 1612, als es noch einmal erheblich erweitert wurde. Aus dieser Zeit stammen auch die Fresken, die Jesus, Maria und die 12 Apostel darstellen. Das mittelalterliche Kreuz und die Figuren Maria und Johannis stammen noch aus dem 16. Jahrhundert.

Nach einer alten Urkunde schenkte König Ludwig der Deutsche im Jahre 860 Kirche und Land dem Kloster St. Gallen. Seitdem war das Kirchengebäude jedoch zahlreichen Um-, Auf- und Ausbauten unterworfen. Im Bauernkrieg 1525 sowie während des Dreißigjährigen Krieges 1632 und 1636 fügten Brände der Kirche erhebliche Schäden zu. Vom 1747 abgeschlossenen Wiederaufbau zeugen noch heute viele barocke Ausstattungsgegenstände. Eine letzte Erweiterung des schlichten Kirchengebäudes mit seinem charakteristischen seitlich angefügten Zwiebelturm stammt aus der Zeit nach 1879, als wiederum ein Feuer Teile der Bausubstanz zerstört hatte.

Die Kirche in Böhringen fällt durch ihren charakteristischen Zwiebelturm und ihre außergewöhnliche Architektur auf, da es sich bei ihr um eine seltene Winkelkirche handelt. Beide Flügel bilden einen gemeinsamen Innenraum. Der ältere barocke Kirchenteil wurde 1749 fertig gestellt. 1954 wurde an der Nordseite im rechten Winkel ein weiterer Flügel angefügt, um das Gotteshaus zu vergrößern. Zu der Ausstattung gehört der Hochaltar von 1735, zwei Seitenaltäre sowie ein sehenswertes Mosaikbild, das von Hans Baumhauer in den 1950ger Jahren geschaffen wurde.

Der Mindelsee gilt als bedeutendes Feuchtgebiet für Wasservögel und steht daher unter Naturschutz. Hier brüten 98 verschiedene Vogelarten. Im Randbereich des Sees tummeln sich eine Vielzahl von Amphibien und Reptilien. Mehr als 700 Blütenpflanzen, darunter mehr als 20 Orchideenarten, wurden am Mindelsee gezählt. Der gut 2 km lange und 560 m breite See ist am Ufer kaum bebaut. Ein alter Mischwald säumt den südlichen Teil des hügligen Uferbereiches. Ein idyllischer Fuß- und Radweg führt einmal um den Gletscherzungensee herum und lädt so zu einem kleinen Abstecher ein.

Die ‚Narrizella Ratoldi‘ wurde 1841 gegründet und ist damit die älteste Narrenvereinigung der Umgebung. Das Museum im Zunfthaus erzählt von der alten Tradition des Vereins und der Radolfzeller Fasnacht. Präsentiert werden Masken, Narrenhäs und Larven, aber auch alte Fotografien.

In diesem Museum werden Kommunikationsgeräte gezeigt, von denen die ältesten aus den Anfängen des 20. Jahrhunderts stammen. Neben historischen Telefonapparaten, Schreibmaschinen und alten Schalttafeln werden die ersten Rechenmaschinen bis hin zu modernen Computern präsentiert. So wird die Entwicklung der technischen Kommunikation und die des Computers verständlich und nachvollziehbar erklärt.


Radrouten die durch Radolfzell am Bodensee führen:

Bodensee Radweg
Rheintal-Radweg
Heidelberg-Schwarzwald-Bodensee-Weg