Geest-RADweg

G

eest und Marsch sind zwei der wesentlichen Landformen Norddeutschlands.  Die leicht wellige Geest liegt dabei generell etwas höher als die flache Marsch, da sie aus in der Eiszeit gebildeten Endmoränen besteht – daher wird sie häufig auch als Geestrücken bezeichnet. Oder als Sandrücken, da die Moränen zumeist aus unfruchtbaren Sandböden bestehen. Häufig findet man im niederdeutschen Sprachgebrauch auch die Wortteile ‚Güst‘, ‚Gast‘, ‚Gaste‘ oder ‚Geist‘. Die Geest wurde sehr viel eher besiedelt als die Marsch, da sie als höheres Gelände Schutz vor Sturmfluten bot. Aus diesem Grunde finden sich hier eine Vielzahl von frühzeitlichen Großsteingräbern. Da die Böden aber sehr viel kärger und trockener waren, bildete sich bald eine kulturgeschichtliche Grenze zur wohlhabenderen Marsch. Mit den armen Bauern der Geest wollten die Marschbewohner nichts zu tun haben!

Auf dem im Jahre 2012 neu überarbeiteten Geest-RADweg (so die offizielle Schreibweise) kann der Radwanderer diese besondere Region Norddeutschlands erfahren. Die naturnahe Route verbindet über 177 km die Ems bei Meppen mit der Weser in Bremen. Immer wieder stößt man auf steinzeitliche Großsteingräber, in denen die Germanen vor über 4.000 Jahren ihre Toten beisetzten: Der sogenannte ‚Visbeker Bräutigam‘ ist das längste Hünenbett Niedersachsens und der ‚Opfertisch‘ in Engelsbake zählt zu den größten Steingräbern im deutschsprachigem Raum.

Wir beginnen unsere geokulturelle Radwanderung in Meppen. Hier, nur knapp 20 km von der Grenze zu den Niederlanden entfernt, fließen Ems, Hase und der Dortmund-Ems-Kanal zusammen. Die alte Festungsstadt besitzt eine reizvolle Altstadt. Das Rathaus wurde bereits 1408 erbaut und beherrscht mit seinem offenen Laubengang und seinem markantem Stufengiebel den Markt. Unbedingt sehenswert ist die Gymnasialkirche, die Mitte des 18. Jahrhunderts im Stil des Spätbarock und Frührokkoko entstand. In die gleiche Bauzeit fällt auch das nächste Highlight auf der Tour: das sternförmig angelegte Jagdschloss Clemenswerth bei Sögel wurde nach den Plänen des berühmten westfälischen Barockbaumeisters Johann Conrad Schlaun für Clemens August, den Kurfürsten von Köln errichtet. Die Radroute führt nun durch den waldreichen Hümmling und durch das Oldenburger Münsterland.


Nach rund 80 km wird Cloppenburg erreicht. Im Stadtpark, unmittelbar neben dem alten Amtshaus, sind noch die Fundamente der alten Cloppenburg zu sehen. Das berühmte Museumsdorf in unmittelbarer Nähe des Stadtzentrums ist eines der ältesten Freilichtmuseen Deutschlands. Nun erreichen wir den Nationalpark Wildeshauser Geest, in dessen Zentrum die namensgebende Kreisstadt Wildeshausen liegt. Deren Rathaus mit seinem markanten hochgotischen Stufengiebel entstammt noch dem 13./14. Jahrhundert. Nicht weit entfernt liegt das Pestruper Gräberfeld. Auf einer ca. 30 ha großen wunderschönen Heidefläche befinden sich mehr als 500 prähistorische Grabhügel aus der Zeit zwischen 900 bis 200 v. Chr. – einmalig im gesamten nordeuropäischen Raum.

Das eindrucksvollste Gebäude Harpstedts ist der Amtshof. Der dreiflügelige Fachwerkbau aus dem 18. Jahrhundert ist von einem Burggraben umgeben und dient heute als Rathaus.

Im Syker Ortsteil Ristedt liegt der Hohe Berg. Die höchste Erhebung rund um Bremen gilt mit seinen 58m über N.N. für norddeutsche Verhältnisse als geradezu hochalpin. Von hier aus hat man einen weiten Blick in die Umgebung bis an die Weser und bis zur Skyline der Wesermetropole.

Der Geest-RADweg endet schließlich am Hauptbahnhof der Freien Hansestadt. Zuvor sollte man allerdings dem Bremer Marktplatz mit dem Roland, dem Rathaus und dem Schütting, dem Domshof, dem Schnoorviertel und der Böttcherstraße einen Besuch abgestattet haben.

Natürlich kann man den Radfernweg auch in entgegengesetzter Richtung abfahren. Das Piktogram, das den Radwanderer durchgehend auf seinem Weg begleitet, zeigt eine geschwungene ockerfarbige Linie, die einen Weg symbolisieren soll, quer über einer grünen und einer blauen Linie, die für die grüne Natur und einen Flusslauf stehen. Darunter befindet sich der Schriftzug ‚Geestweg‘.

Charakteristik:

Der Geest-RADweg verläuft weitgehend eben –  nennenswerte Steigungen gibt es nicht. Die Route ist gut ausgebaut und zumeist asphaltiert oder gepflastert und nutzt überwiegend ruhige Nebenstraßen und Feldwege.  Der Radfernweg kann auch für Familien mit Kindern sowie für ungeübte Radler empfohlen werden.

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Ortschaften entlang der Route

Meppen / Stavern / Sögel / Spahnharrenstätte / Werlte / Vrees / Molbergen / Cloppenburg / Emstek / Visbek / Wildeshausen / Harpstedt / Dünsen / Syke / Riede (Landkreis Verden) / Weyhe / Bremen

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Bremen

B
remen, die Hafen- und Handelsmetropole an der Weser, besitzt ein gemütliches und maritimes, aber auch historisches Flair. Heute ist Bremen Hauptstadt des Zwei-Städte-Staates Bremen, zu dem auch noch Bremerhaven gehört. Das Streben nach Freiheit und Selbstständigkeit war schon immer ein herausragendes Attribut der Freien Hansestadt, deren Leitspruch ‚Buten un binnen – wagen und winnen’ (Draußen und drinnen – wagen und gewinnen) über dem Portal des Schüttings, dem ehemaligen Gildehaus der Bremer Kaufmannschaft prangt. Der mittelalterliche Marktplatz, zu dem auch der Schütting gehört, gilt als einer der Schönsten in Deutschland. Neben dem St. Petri-Dom ist das historische Rathaus aus dem 15. Jahrhundert mit seiner prächtigen Weserrenaissancefassade eine herausragende Sehenswürdigkeit. Zusammen mit der davor stehenden Rolandstatue wurde das Rathaus in den Kanon des UNESCO Weltkulturerbes aufgenommen. Der Roland ist nicht nur ein Wahrzeichen Bremens, er symbolisiert auch Recht und Freiheit für die Stadt. Das andere Wahrzeichen der Stadt, die bronzene Statue der Bremer Stadtmusikanten von Gerhard Marcks, steht in unmittelbarer Nähe neben dem Rathaus. Ein Rundgang durch Bremen wäre allerdings unvollständig ohne einen Bummel durch das verwinkelte und verträumte Schnoorviertel mit seinen Häusern aus dem 15. und 16. Jahrhundert, sowie die Böttcherstraße mit seiner expressionistischen Backsteinarchitektur. Auch ein Spatziergang auf der Schlachte, ehemals Stadthafen und heutige Weserpromenade und Flaniermeile, gehört zu einem Besuch. Darüber hinaus bietet Bremen auch einige musealische Höhepunkte. Die Kunsthalle Bremen besitzt eine der bedeutendsten Gemälde- und Skulpturensammlungen in Deutschland, das Neue Museum Weserburg gilt als herausragende Präsentationsstätte für zeitgenössische Kunst und auch das Paula-Modersohn-Becker Museum und das Gerhard-Marcks-Haus lohnen eine Besichtigung. Mit dem Übersee-Museum besitzt Bremen eines der bedeutendsten Völkerkundemuseen und das Focke-Musum präsentiert interessante Bremensien.

Sehenswertes:

Das Bremer Rathaus wurde in den Jahren 1405 bis 1410 mit einer zunächst schlichten gotischen Fassade errichtet. Sein prächtiges heutiges Erscheinungsbild erhielt das Ratsgebäude erst in den Jahren 1608 bis 1612. Die Marktplatzfassade gilt als Höhenpunkt des Baustils der Weserrenaissance. Das Ratshaus ist bis heute Sitz des Bürgermeisters und besitzt mehrere Säle und repräsentative Zimmer für Empfänge und andere Anlässe. In der Oberen Rathaushalle findet seit 1545 alljährlich im Februar das ‚Schaffermahl’ statt, wo sich bedeutende Bremer Kaufleute, Reeder, Kapitäne und Repräsentanten zum Erfahrungsaustausch treffen. Die Güldenkammer wurde vom Worpsweder Maler Heinrich Vogler im Jugendstil neu gestaltet. Im Senatssaal trifft sich der Senat einmal in der Woche zu einer Sitzung. Auf dem Balkon des Rathauses wird die Mannschaft von Werder Bremen gefeiert, wenn sie wieder einmal einen Titel geholt hat. Im Jahre 2004 wurde das Rathaus zum UNESCO Welterbe erklärt. In den Gewölben des Rathauses befindet sich mit dem ‚Bremer Ratkeller’ eine der traditionsreichsten Gaststätten Deutschlands. Er besteht seit über 600 Jahren und verfügt mit über 600 Sorten und Lagen über die größte Weinkarte in Deutschland. An der linken Seitenfront des Rathauses befindet sich seit 1953 eine zwei Meter große Skulptur der Bremer Stadtmusikanten vom Bildhauer Gerhard Marcks. In Bremen sagt man, es brächte Glück, die beiden Vorderläufe des Esels zu umfassen.

St. Petri Dom mit Bleikeller, Dommuseum und Bibelgarten

Auf dem höchsten Punkt des Dünenzuges, auf dem die Stadt Bremen entstand, wurde der St. Petri Dom errichtet. Bereits im Jahre 789 hatte Priester Willehad hier einen ersten, noch aus Holz bestehenden Dom geweiht, der nach 805 durch ein erstes steinernes Kirchenhaus ersetzt wurde. Eine dreischiffige Sandsteinbasilika aus dem 11. Jahrhundert mit zwei Krypten und doppeltem Chor gab den Grundriss für den heutigen Bau vor. Im 13. Jahrhundert erfolgten wesentliche Kapellenanbauten, und die markante Doppelturmsfassade entstand. Eine Turmbesteigung des heute evangelischen Domes ermöglicht einen weiten Blick über Bremen und sein Umland. In einem kleinen Nebengebäude des Domes befindet sich der Bleikeller, in dem sechs mumifizierte Leichen in ihren offenen Särgen zu bestaunen sind. Früher befanden sich die Leichen in der Ostkrypta, wo man auch das Blei lagerte. So stammt der Begriff ‚Bleikeller’ nicht, wie vielfach angenommen, von bleihaltiger Luft, die zur Mumifizierung führte. Das Dom-Museum ist ein ökumenisches Museum für Bremer Kirchengeschichte. Gezeigt werden Grabbeilagen aus mittelalterlichen Bischofsgräbern, Textilien aus dem 11. – 15. Jahrhundert, kirchliche Kunstgegenstände, wie Gemälde, Plastiken und Altargeräte sowie Leihgaben der bremischen katholischen Kirche. Der Bremer Bibelgarten wurde im Jahr 1998 im ehemaligen Kreuzgang an der Südseite des Domes angelegt. Über 60 verschiedene Pflanzenarten gruppieren sich um eine Jakobuspilgerstatue, die sich in der Mitte des Gartens befindet. Der Garten bietet eine Stätte der Ruhe und der Besinnung inmitten des geschäftigen Treibens eines Großstadtzentrums.

Roland

Bremen-Marktplatz RolandDer Roland ist das Wahrzeichen von Bremen. Die steinerne Statue misst mit Sockel und Baldachin eine Gesamthöhe von über 10 Metern, und ist gegen den Dom ausgerichtet. Damit ist sie die größte freistehende Plastik des Mittelalters in Deutschland. Roland war ein großer Heerführer und Neffe Karls des Großen. Als Repräsentant des Kaisers soll er die Stadtrechte und die Reichsfreiheiten Bremen verkündet haben. In Bremen sagt man, dass die Stadt so lange frei bliebe, so solange der Roland über die Stadt wacht. Die Statue aus Sandstein wurde 1404 als Ersatz für eine hölzerne Figur aufgestellt. Der Abstand zwischen den Spitzen der Knie beschrieb die Größe einer ‚Bremer Elle’ und galt lange als offizielle Maßeinheit. Jedes Jahr zur Freimarktzeit erhält der Roland ein Schild mit der Aufschrift ‚Ischa Freimark!’ umgehängt, damit auch er bei der ‘fünften Jahreszeit’ der Bremer mitfeiern kann.

Schütting

Bremen-Marktplatz SchüttingDer Schütting wurde im Stile der Renaissance Flanderns mit hellem Sandstein in den Jahren 1537 und 1538 am Marktplatz erbaut und war zunächst Gildehaus der Bremer Kaufmannschaft. Diese hatten ihr repräsentatives Gebäude sehr bewusst genau gegenüber dem Rathaus bauen lassen, um ihre Macht innerhalb der Stadt Bremen zu demonstrieren. Das Prunkportal des Schüttings besitzt eine Inschrift, die sich heute zu Bremens Leitspruch entwickelt hat: ‚Buten un binnen – wagen und winnen’ (Draußen und drinnen – wagen und gewinnen) Seit 1849 ist der auch wegen seiner prächtigen Innenräume berühmte Schütting Sitz der Bremer Handelskammer.

Haus am Markt

Bremen-Deutsches HausAuf der Nordwestseite des Marktplatzes stehen heute eine Reihe hoher Giebelhäuser, die die Marktplatzbebauung abschließen, darunter das Haus am Markt, 1594 im Renaissancestil errichtet und 1830 durch Biedermeierfassade ersetzt, und das Deutsche Haus von 1909. Auf seiner Eckfassade steht die Mahnung: ‚Gedenke der Brüder, die das Schicksal unserer Trennung tragen’. Diese auf die deutsche Teilung abzielende Innschrift wurde nach der Wiedervereinigung an seiner Stelle belassen.

Haus der Bürgerschaft

Bremen-Marktplatz Senat DomDort, wo vor dem zweiten Weltkrieg noch die ‚Alte Börse’ stand, befindet sich heute das Haus der Bürgerschaft. Das Gebäude der Alten Börse war in den Kriegstagen so schwer durch Bomben getroffen worden, dass es nicht wieder aufgebaut wurde. Mit der Bürgerschaft entstand das einzige moderne Gebäude des Marktplatzensembles, entworfen vom Berliner Architekten Wassili Luckhardt. Dieser war stilprägend für die Moderne im Nachkriegsdeutschland gewesen. Sein Bau stieß aber zunächst auf wenig Gegenliebe bei den ansonsten eher konservativen Bremern. Doch inzwischen haben sie sich mit diesem Gebäude angefreundet, zumal es inzwischen auch unter Denkmalschutz steht. Das Haus der Bürgerschaft ist ein Stahlbetonbau mit vorgehängter Glasfassade. Luckhardt verband in fast allen seinen Arbeiten die Architektur mit der Kunst. Hier integrierte er Aluminiumreliefs des Künstlers Bernhard Heiliger in die Außenfassade. Der Plenarsaal im Inneren der Bürgerschaft ist in den Bremer Farben rot und weiß gehalten. Neben den Abgeordneten finden hier auch 225 Zuschauer sowie 30 Pressevertreter Platz.

Die Böttcherstrasse ist eine zwischen 1922 und 1931 erbaute Gasse zwischen Marktplatz und Weser. Errichtet wurde sie als modernes Gesamtkunstwerk in rotem Backstein von Ludwig Roselius, Bremer Kaufmann und Erfinder des koffeinfreien Kaffees. Sie gilt heute als die heimliche Hauptstrasse Bremens und als eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten. Roselius hatte hier im Jahre 1902 ein 600 Jahre altes Speicherhaus erworben, und das später Roselius-Haus getaufte Gebäude sanieren lassen. Daraufhin ließ er mit Hilfe des berühmten Worpsweder Skulpteur und Architekten Bernhard Hoetger die gesamte Strasse expressionistisch neu gestalten. Dies diente ihm als zum einen als Umsetzung seiner Weltanschauung und natürlich auch als Werbung für seinen Kaffee HAG. In der Böttcherstrasse finden sich heute einige interessante Fachgeschäfte, exquisite Restaurants, das Bremer Spielcasino sowie zwei Museen.

Man betritt die ehemalige Gasse der Fassmacher (= Böttcher) unter einem großen Blattgoldrelief von Hoetger, das den Erzengel Michael im Kampf mit dem Drachen zeigt. Ein besonderer Anziehungspunkt ist das Glockenspiel der Böttcherstrasse. Dabei erklingt eine Melodie, gespielt auf 30 weißen Meißner Porzellanglocken, und parallel dazu rotieren an einem Türmchen auf zehn farbigen von Hoetger geschaffenen Holztafeln berühmte Ozeanbezwinger.

Das Roselius-Haus ist ein Museum, das die Privatsammlung Ludwig Roselius zeigt sowie auf niederdeutsche Wohnkultur und Kunst vom Mittelalter bis zur Barockzeit eingeht. Zu sehen sind unter anderem Bilder von Lucas Cranach und Ludger tom Ring sowie ein Beweinungsaltar von Tilman Riemenschneider. Das Paula Modersohn-Becker-Museum ist das erste Museum weltweit, welches einer weiblichen Künstlerin gewidmet ist. Paula Modersohn-Becker gilt als die bedeutendste Worpsweder Künstlerin, da sie sehr viel mehr als die anderen den Aufbruch in die Moderne mitgestaltete. Sie gehörte zu der ersten Generation der Künstlerkolonie und war mit deren Gründer Otto Modersohn verheiratet. Das Museum zeigt neben ihren Werken auch Sonderausstellungen zu Themen der klassischen Moderne. Darüber hinaus präsentiert das Museum eine umfangreiche Sammlung von Skulpturen Bernhard Hoetgers. Roselius selber gab dem Gebäude dem Namen ‚Paula Becker-Modersohn-Haus’ und stellte damit den Namen der Künstlerin als Hommage an sie um. Im Handwerkerhof kann man Kunsthandwerkern, wie Goldschmieden und Glasbläsern bei der Arbeit zusehen.

Die Liebfrauenkirche steht gleich links neben dem Rathaus und ist nach dem Dom die älteste Kirche Bremens. Eine erster Holzbau wurde bereits im Jahre 1020 errichtet. Vom ersten Steinbau Mitte des 12. Jahrhunderts ist noch der romanische Südturm erhalten. Ab 1229 wurde dann die heute noch erhaltene fühgotische Hallenkirche erbaut. Den ursprünglich drei Schiffen wurde um 1300 noch ein viertes angefügt. Bis zum Bau des Rathauses diente die Liebfrauenkirche auch als Versammlungsstätte für den Rat der Stadt Bremen. Bemerkenswert sind auch die in der Krypta wieder freigelegten Wandmalereien aus dem 14. Jahrhundert. Von 1964 bis 1979 wurde neue abstrakte und farbige Glasmosaike in die mittelalterlichen Fenster eingesetzt. Sie stammen vom französischen Maler Alfred Manessier und verleihen dem Kircheninneren durch das je nach Wetter und Tageszeit wechselnde einfallende Licht eine immer wieder veränderte Athmosphäre.

Der Schnoor ist Bremens ältester erhaltener Stadtteil. Um die St.-Johannis-Kirche herum entstand seit dem 13. Jahrhundert dieses mittelalterliche Altstadtquartier mit engen Gässchen und verträumten Winkeln. Die meisten erhaltenen Häuser des Schnoors entstanden um 1500, das älteste wurde allerdings bereits 1404 errichtet. Es dient heute als Galerie. Der niederdeutsche Begriff ‚Schnoor’ bedeutet Schnur und leitet sich von den wie an einer Schur aufgereihten Häusern ab. Damals war das Viertel Wohnort für Fischer und Handwerker. Heute befinden sich hier zahlreiche Lädchen, Restaurants und Cafés, die zum Bummeln und Verweilen einladen. Die Probsteikirche St. Johannis wurde im 14. Jahrhundert im Stil der norddeutschen Backsteingotik ursprünglich als Klosterkirche eines nicht mehr erhaltenen Franziskanerklosters erbaut. Sie ist die einzig erhaltene ehemalige Klosterkirche Bremens. Das St. Jacobus-Packhaus ist das einzig erhaltene Packhaus der Hafenstadt Bremen, von denen es einst um die hundert gab. Ursprünglich diente das wohl aus dem 17. Jahrhundert stammende Gebäude als Wohn- und Lagerhaus. Im 18. Jahrhundert nutzte es die Jacobus-Bruderschaft als Witwenwohnheim und um 1890 erhielt es nach einem Umbau sein heutiges Erscheinungsbild. Heute ist hier ein besonderes Museum untergebracht: das Bremer Geschichtenhaus. Hier soll man hören, sehen, schmecken und mitmachen. In allen Räumen trifft man auf Bremer Berühmtheiten, gespielt von ehemaligen Langzeitarbeitslosen, die Stadtgeschichten zur Bremer Stadtgeschichte zwischen 1600 und 1960 lebendig erzählen.

Die Schlachte ist heute ein Uferweg an der Weser, bestehend aus einer ‚Oberen -‘ und einer ‚Unteren Schlachte’. Hier kann man spazieren gehen, alte Schiffe bewundern und Kaffee trinken gehen. Erstmals wurde die ‚Slait’, aus dem sich der Begriff ‚Schlachte’ ableitet, bereits im Jahr 1250 urkundlich erwähnt. Damals wurde das Weserufer mit Pfahlbauten verstärkt, um es einerseits zu schützen, andererseits aber auch als Hafengelände nutzbar zu machen. Bremen wurde zu dieser Zeit bereits mit Handelskoggen angefahren. Später folgten eine hölzerne Kaianlage und schließlich eine steinerne Kaimauer. Als im 19. Jahrhundert weitere Häfen nördlich des Zentrums sowie in Bremerhaven entstanden, nahm die Bedeutung des Uferhafens stark ab. Die Anlagen verfielen, bis die Schlachte 1899 zu einer Grünanlage umgestaltet wurde. Nach dem Zweiten Weltkrieg, in dem die Innenstadt nahezu vollständig zerstört wurde, sorgten die Trümmerteile für eine erneute Befestigung der Schlachte. Im Jahr 1999 wurde die Schlachte noch einmal vollständig umgestaltet und erhielt so ihr heutiges Gesicht, das geprägt ist von zahlreichen Terrassen und Biergärten, vor allem aber vom maritimen Flair. Zahlreiche teils historische Schiffe bieten abwechslungsreiche Unterhaltung. Das Theaterschiff bietet auf zwei Bühnen Komödien und Musicals sowie montags ‚Jazz on Board’ an, auf der Fregatte ‚Admiral Nelson’ hat sich ein Pannekoeken-Restaurant etabliert, auf mehrere weiteren Schiffen wurden Gastronomiebetriebe eingerichtet. Flussdampfer, Barkassen und Segelschiffe bieten Besichtigungs- und Fahrtmöglichkeiten an.

Die Bremer Kunsthalle gehört zu den bedeutendsten Kunstmuseen in Deutschland und besitzt eine umfangreiche Sammlung von Kunstwerken des 14. Jahrhunderts bis zur Neuzeit. Dabei ist es das einzige deutsche Kunstmuseum dieser Größenordnung, welches mit dem gemeinnützigen Kunstverein eine private Trägerschaft besitzt. Der Kunstverein in Bremen wurde bereits 1823 gegründet und zählt heute rund 7000 Mitglieder. Die 1849 eröffnete Kunsthalle am Ostertor in den Wallanlagen war seinerzeit das erste eigenfinanzierte Kunstmuseum Deutschlands. Die Kunsthalle vereint Werke der alten Meister, des Impressionismus, der klassischen Moderne bis zur zeitgenössischen Kunst. Sie besitzt eine umfangreiche Skulpturensammlung sowie ein Kupferstichkabinett, das mit 200.000 Handzeichnungen und druckgraphischen Blättern eines der bedeutendsten seiner Art ist. Mit einigen sehr erfolgreichen Sonderausstellungen hat sich die Einrichtung in den letzten Jahren ein stetig wachsendes Ansehen erworben.

Mit der Weserburg besitzt Bremen eines der umfangreichsten Museen für zeitgenössische Kunst in Deutschland. Seit 1991 werden in vier ehemaligen Speichergebäuden auf dem Teerhof auf 6000 m² Schaufläche die Werke der einflussreichsten Künstler der Gegenwart gezeigt. Dabei hat man in der Weserburg ein neues Konzept umgesetzt: das Sammlermuseum. Exponate aus mehreren großen Privatsammlungen werden thematisch in einen neuen Kontext gegliedert, kunsthistorisch vorgestellt und bewertet. So werden jährlich mehrere neue Ausstellungen kuratiert und später teilweise auch an andere Museen weitergegeben.

Das Gerhard-Marcks-Haus zählt zu den renommiertesten Bildhauermuseen Europas. In Wechselausstellungen werden sowohl Werke der modernen und zeitgenössischen Bildhauerei präsentiert als auch Stücke der eigenen Sammlung. Gerhard Marcks selber hatte große Teile seines Werkes in eine 1969 in Bremen gegründete Stiftung übergeben, die sein Lebenswerk bewahren sollte. Der Bestand beläuft sich auf ungefähr 430 Plastiken, 14.000 Handzeichnungen und 1.200 druckgraphische Blätter. Gerhard Marcks gehörte zu den bedeutendsten deutschen Bildhauern des 20. Jahrhundert. Er prägte die klassische moderne Bildhauerei wesentlich mit. 1889 in Berlin geboren, lehrte eine Zeit lang bei Walter Gropius am Staatlichen Bauhaus in Weimar. Im Dritten Reich wurde er mit einem Ausstellungsverbot belegt. Seine Hochphase erlangte er dann in den späten 50er Jahren des letzten Jahrhunderts. Im Jahre 1981 starb er 92jährig. Marcks, der nie in Bremen gelebt hatte, besaß dennoch einen Bezug zu der Stadt. Die berühmte Bronzestatue der Bremer Stadtmusikanten neben dem Rathaus stammt von ihm. Somit schuf er eines der bekanntesten Wahrzeichen der Stadt. Der Stiftungszweck wurde inzwischen erweitert und umfasst heute die Erforschung und Präsentation der gesamten Bildhauerkunst in Deutschland vom 20. Jahrhundert bis zur Gegenwart.

Das in unmittelbarer zum Hauptbahnhof befindliche Überseemuseum gilt als eines der bedeutendsten völkerkundlichen Museen Europas. Das bereits 1896 unter dem Namen ‚Städtisches Museum für Natur-, Völker- und Handelskunde’ eröffnete Haus besitzt umfangreiche Sammlungen aus den Regionen Ozeanien, Asien, Afrika und Amerika und gehört zu den meistbesuchten Museen Deutschlands. Im Jahre 2007 wurde im benachbarten Gebäude eines Kinos das Übermaxx eröffnet, ein Schaumagazin mit 30.000 Exponaten. Auf fünf Etagen und einer Fläche von 2000m² werden die Sammlungsgegenstände der Öffentlichkeit zugänglich gemacht, die auf den eigentlichen Schauflächen keinen Platz mehr finden. Das Überseemuseum ist durch eine Brücke mit der Übermaxx verbunden.

Das Bremer Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte, kurz ‚Focke-Museum’ genannt, liegt im Ortsteil Riensberg. Es wurde als Museumsanlage in einem 4,5 ha großen Park konzipiert und umfasst neben einem modernen Hauptgebäude vier historische Hofgebäude aus dem 16. bis 19. Jahrhundert. Dr. Johann Focke, Bremer Senator und Vater des Luftfahrtpioniers Heinrich Focke, hatte allerlei historische Bremer Relikte gesammelt, mit denen er das ‚Historische Museum’ eröffnete. Später wurde die Einrichtung in ‚Focke-Museum für bremische Altertümer’ umbenannt. Auf der Grundlage von Dr. Fockes Sammlung wurde im Jahre 1953 schließlich das Museum auf dem heutigen Gelände neu eingerichtet. 1964 erhielt es sein neues Hauptgebäude im Stil der klassischen Moderne. Präsentiert werden sowohl Grabungsfunde aus dem Mittelalter als auch originale Borgward-Autos und Schiffsmodelle aus dem 20. Jahrhundert. Als besonderes Exponat wird im Focke-Museum der originale Rolandkopf aufbewahrt.

Das Theater am Goetheplatz gehört zum Theater Bremen und ist dessen größte Bühne. Das Gebäude am Rande der Wallanlagen wurde 1913 eröffnet und ist heute die Hauptspielstätte der Bremer Oper. Daneben werden aber auch Schauspielstücke und Musicals sowie zur Adventszeit die traditionelle Weihnachtsaufführung für Kinder aufgeführt.

Eine innovative Sehenswürdigkeit Bremens in das futuristisch anmutende Universum. Hier wurde im Jahre 2000 ein interaktives Wissenschaftscenter mit Erlebnischarakter eröffnet. Von außen mutet der Bau wie eine Riesenmuschel an, die aus einem künstlich angelegten See ragt. Das Gebäude wurde mit rund 40.000 Edelstahlschindeln verkleidet. Im Science Center befindet sich auf 4.000 m² eine Dauerausstellung zu den Themen Mensch, Erde und Kosmos, bei der der Besucher bei rund 250 Exponaten selber mitmachen und ausprobieren soll. Im Außenbereich wurde der EntdeckerPark mit Mitmachexperimenten zum Thema ‚Bewegung’ geschaffen. Ein besonderer Anziehungspunkt ist der 27 m hohe ‚Turm der Lüfte’, von dem man nicht nur eine weite Aussicht über Bremen genießen kann, sondern auch Experimente zum Themenkomplex Wind und Wetter durchführen kann. In der SchauBox finden wechselnde Sonderausstellungen statt.

Ursprünglich gab es innerhalb der Wallanlagen des inneren Stadtgebietes von Bremen acht Windmühlen. Sie stammten alle aus dem 17./18. Jahrhundert, aber nur eine hat die Zeiten überdauert. Allerdings ist die Mühle am Wall in den Jahren 1832 bzw. 1898 zweimal abgebrannt. Danach wurde jeweils wieder aufgebaut. 1891 hatte die Stadt Bremen die Mühle erworben und sie weiter verpachtet. Bis 1950 wurde in ihr noch Mehl gemahlen. Seit 1997 befindet sich nun in der Mühle ein Café-Restaurant. Heute wird hier Kaffee statt Mehl gemahlen und als ‚Kaffeemühlenmischung’ verkauft.

Die Sögestraße ist die Haupteinkaufsstrasse Bremens. Sie führt von den Wallanlagen bis zur Obernstraße und ist heute Teil der Bremer Fußgängerzone. Am Beginn der Sögestraße steht die bekannte Schweinebronze des Bildhauers Peter Lehmann, eine kleine Schweineherde mit ihrem Hirten und seinem Hund. Das Werk nimmt Bezug auf den Namen und die Historie der Straße. Bereits im Jahre 1306 wurde sie als ‚Soghestate’ urkundlich erwähnt. Das niederdeutsche Wort ‚sögen’ bedeuten ‚sauen’ und bezieht sich auf die vermehrte Schweinetierhaltung in der Straße.

Der Bürgerpark ist eines der beliebtesten Ausflugsziele der Bremer. Als grüne Lunge der Innenstadt schließt er sich nordöstlich an die Altstadt an. Das zusammen mit dem Stadtwald über 200 ha. große Parkgelände wurde Mitte der 60ger Jahren des 19. Jahrhunderts angelegt und bietet heute vielfältige Erholungsmöglichkeiten an. Auf dem Emmasee kann man von April bis Oktober Ruderboote mieten, es gibt ein Tiergehege, eine Minigolfanlage, eine Naturlehr- und Erlebnispfad sowie eine Boule-Bahn. Die 1,7 km lange und bis 23:00 Uhr beleuchtete Finnbahn bietet Joggern die Möglichkeit, auf besonders gelenkschonenden Untergrund zu laufen. Mehrere Cafés und Restaurants laden zum Verweilen ein. Während der Sommermonate werden häufig Freiluftkonzerte gegeben und in der Waldbühne werden ganzjährig Jazzkonzerte dargeboten. Erwähnenswert sind auch die Theateraufführungen der Shakespeare Company im August auf der Freilichtbühne an der Melchersbrücke.

Der Rhododendronpark ist ein 46 ha. großes Parkgelände. Die ersten Rhododendren wurden 1936 gepflanzt. Heute wachsen hier 2.500 verschiedene Rhododendron- und Azaleenarten, die in der Blütezeit im Mai und Juni das Gelände in ein prächtiges vielfarbiges Blütenmeer verwandeln. Der Park besitzt seit 1950 einen Botanischen Garten und wurde in der Folgezeit durch einen Rosengarten mit 230 verschiedenen Rosensorten, einen Bonsaigarten sowie einen Japanischen Garten mit Teich und exotischen Koi erweitert. Als interaktives Entdeckerzentrum wurde die ‚botanika – das grüne Science Center’ erschaffen. Hier soll man die exotischen Gefilde des asiatischen Kontinentes sinnlich wahrnehmen. Verschiedene Themenbereiche behandeln die Gebirgslandschaft des Himalajas, die Djungelwelt von Borneo oder einen Japanischen Garten. Der Besucher nimmt die verschiedenen Düfte, Geräusche und Temperaturen mit seinen Sinnen auf und erforscht auf diese Weise den Kreislauf der Natur hautnah.



Radrouten die durch Bremen führen:

Weser-Radweg
Brückenradweg Osnabrück ↔ Bremen
Weser-Radweg
Radfernweg Hamburg-Bremen
Vom Teufelsmoor zum Wattenmeer
Mönchsweg (Munkevejen)
GeestRADweg




Harpstedt

I
m Naturpark Wildeshauser Geest liegt die Samtgemeinde Harpstedt, dessen größte Mitgliedsgemeinde und Schwerpunktsort der Flecken Harpstedt ist. Eine Besiedelung hat hier bereits vor 6000 Jahren stattgefunden. Prähistorische Zeugnisse liefern die Hügelgräberfelder in Wohlde und in der benachbarten Pentruper Heide, die Megalithgräber in Reckum und die Sonnensteine von Harpstedt und Beckstedt. Die archäologischen Rad-Erlebnisrouten verbinden diese uralten Sehenswürdigkeiten. Wahrzeichen Harpstedts ist das Amtshaus, eine von einer Gräfte umgebenen Fachwerk-Dreiflügelanlage, das heute als Rathaus dient. Das Gebäude wurde an der Stelle einer Wasserburg erbaut, nachdem ein verheerendes Feuer im Jahre 1739 fast alle Häuser des Ortes und auch die Burg vernichtet hatte. Sehenswert ist auch das Scheunenviertel Koems, welches ebenfalls in der Folge dieses Großbrandes entstand.

Sehenswertes:

Inmitten einer schönen Parkanlage befand sich einst, mitten im Flecken Harpstedt, eine alte Wasserburg. Das Gemäuer aus dem 13. Jahrhundert war zweifach von einer Gräfte umgeben und fiel im Jahre 1739 einem verheerenden Feuer zum Opfer. Die Reste wurden abgetragen und der innere Burggraben wurde zugeschüttet. Auf dem Fundament der alten Burg wurde zwischen 1741 und 1744 das Amtshaus als schlichter zweistöckiger Fachwerkbau errichtet. Dabei besaß das ursprüngliche Gebäude nur zwei Flügel, die im rechten Winkel zueinander ausgerichtet waren. Der Westflügel wurde erst in den 1980er Jahren hinzugefügt, so dass das Amtshaus heute eine Dreiflügelanlage darstellt. Heute dient das Bauwerk als Rathaus der Gesamtgemeinde Harpstedt.

In den 1920er Jahren fand man am Galgenberg eine 80 x 80 cm große rote Granitplatte, auf der 12 Kreise eingeritzt sind. Eine genaue zeitliche Einordnung ist bis heute umstritten. Experten datieren den Sonnenstein auf die Bronzezeit oder das frühe Mittelalter. Er befindet sich heute vor dem Haupteingang des Amtshofes. Eine weitere Sonnenscheibe wurde in Beckstedt gefunden.

In der weitläufigen Parkanlage, die den Harpstedter Amtshof umgibt, befindet sich eine uralte Linde. Das Naturdenkmal besitzt eine Höhe von 22 Metern und einen Stammumfang von ungefähr 7,4 Metern. Ihre riesige Krone misst einen Durchmesser von 18 Metern. Der Baum wird auf ein Alter von ungefähr 400 Jahren geschätzt.

Zu der alten Wasserburg, die einst dort stand, wo sich heute das Amtshaus befindet, gehörte auch eine Wassermühle, die bis heute erhalten geblieben ist. Das heutige Fachwerkgebäude besaß mindestens einen Vorgängerbau und wurde 1712 neu errichtet. Die Mühle, die am Oberlauf der Delme liegt, besaß wahrscheinlich einst zwei Wasserräder, die aber 1882 durch eine Turbine ersetzt wurden. Mit dieser Turbine wurde bis in die 1940er Jahre hinein auch Strom erzeugt. Erst 1962 wurde der Mühlenbetrieb eingestellt. Heute besitzt das Gebäude zwar wieder ein Wasserrad, jedoch ist dieses nicht funktionsfähig. Die Mühle dient heute als Café und Restaurant und ist einem Hotel angegliedert.

Am Marktplatz des Fleckes Harpstedt befindet sich die evangelische Christuskirche. Sie wurde zwischen 1742 und 1753 im barocken Stil erbaut. Der sandsteingegliederte rote Backsteinturm wurde erst 1880 fertig gestellt. Ursprünglich war im 18. Jahrhundert eine andere Kirchturmspitze geplant gewesen. Sehenswert ist der barocke Kanzelaltar aus der Mitte des 18. Jahrhunderts.

Der dreistöckige Galerieholländer wurde 1871 erbaut und diente zunächst als Lohmühle mit angegliederter Sägerei. Später kam auch eine Dreschmaschine hinzu. Die Windrose ersetzte in den 1920er Jahren den einfachen Steert. Die Mühle befindet sich im Privatbesitz und kann nicht besichtigt werden.

Obwohl Harpstedt von der Deutschen Bahn nicht bedient wird, gibt es hier eine langjährige Eisenbahntradition. Bereits in den 1930er Jahren wurde hier eine Kleinbahn betrieben und heute verkehrt zwischen Harpstedt und Delmenhorst die beliebte Museumsbahn ‚Jan Harpstedt’. Der Verein ‚Delmenhorst – Harpstedter Eisenbahnfreunde e.V.’ hat sich zum Ziel gesetzt, einen Kleinbahnbetrieb in Form der 1950er Jahre durchzuführen. Nun schnaubt an den Betriebstagen im Sommer wieder eine ehrwürdige Dampflok durch die Wildeshauser Geest. Im Winter wird auf der Strecke ein Triebwagen eingesetzt. Auf der 22 Kilometer langen Strecke hält die Kleinbahn an mehreren Bahnhöfen, so dass man diese Haltestellen gut als Ausgangspunkte für Ausflüge nutzen kann. Auch Fahrräder werden transportiert!

Seit 1989 steht dem Verein auch eine Fahrzeughalle zur Verfügung. In ihr können Lokomotiven und Waggons untergebracht und Reparaturen durchgeführt werden.

Im Jahre 1739 vernichtete ein verheerendes Großfeuer fast alle Häuser in Harpstedt. Diese Katastrophe vernichtete auch die gesamten Erntevorräte des Dorfes. Aus dieser Erfahrung heraus entstand die Überlegung, einen Scheunenkomplex außerhalb des Ortes anzulegen. Um 1850 entstand so auf gemeindeeigenem Gebiet der Koems. Der Begriff entstammt dem niederdeutschen. Er bezeichnet damit eine Scheunenform, die auch als Schafstall und Geräteschuppen genutzt wurde. Im Laufe der Zeit verfielen die Scheunen wieder, von den anfänglich 17 Scheunen sind heute noch neun erhalten. Seit den 1980er Jahren kümmert sich die Fördergemeinschaft Koems e.V. um den Erhalt und den teilweisen Neuaufbau des historischen Scheunenviertels.

Bereits im Jahre 1925 befand sich an der Stelle der heutigen Ozeanbrücke ein einfacher Steg, der über die Moorfläche nahe der Dorfschaft Amerika führte. Die 1967 errichtete Holzbrücke wurde im Jahre 2006 komplett erneuert. Sie besitzt eine Länge von ungefähr 175 Metern, aber nur eine Breite von 1,5 Metern. Ihren Namen verdankt die Ozeanbrücke einem zurückgekehrten Amerika-Auswanderer, der sich Anfang des letzten Jahrhunderts unweit der heutigen Brücke häuslich niedergelassen hatte.

Rund um einen inzwischen verlandeten See befindet sich ein archäologisch bedeutendes Gräberfeld. Ihre außergewöhnliche Vielfalt machte sie den Forschern interessant. Insgesamt 81 Grabhügel sind hier noch erhalten. Allerdings sind nicht alle unmittelbar als Erdhügel zu erkennen, denn einige sind nur gerade 30 cm hoch. Andere wiederum messen über einen Meter, ihre Durchmesser variieren zwischen 5 und 23 Metern. Die Forscher stießen bei ihren Grabungen auf verschiedenste Funde, die auf unterschiedliche Bestattungsriten hinweisen. Auch konnten sowohl Urnenbestattungen als auch einfache Begrabungen nachgewiesen werden. Nachdem Ende des 19. Jahrhunderts Keramik als Grabbeilage gefunden wurde, führte das zu der Definition des so genannten ‚Harpstedter Typs’.

Westtlicher der Bauernschaft Reckum befinden sich zwei außergewöhnlich gut erhaltene Megalithgräber. Ihr Alter wird auf rund 5000 Jahre geschätzt. Beide Gräber liegen ungefähr 150 Meter voneinander entfernt. Eines der Gräber befindet sich unmittelbar am Wegesrand. Es ist 19 m lang und bis zu 2 m breit, besitzt acht Decksteine und ist nahezu noch vollständig erhalten. Die andere Grabkammer liegt etwas abseits auf einem Feld hinter Bäumen versteckt. Sie besitzt eine ähnliche Größe, ist aber nicht ganz so gut erhalten.

 

Hinter der Szenerie: Die Sage der beiden Schäfer: In einer längst vergangenen Zeit im Sommer hüteten einmal zwei Schäfer ihre Herde, als ein Bienenschwarm vorbei flog. Beide wollten ihn zuerst gesehen haben und gerieten ob dieser eigentlich unwichtigen Frage in einen heftigen Streit, der in heftigsten Beleidigungen mündete. Da rief der eine Schäfer voller Wut: „Ich will, dass Du als Stein für ewig sitzen bleibst!“ Da entgegnete der andere Schäfer nicht minder verärgert: „Dann will ich, dass Du mir dabei Gesellschaft leistest!“ Und sogleich verwandelten sich beide Schäfer mitsamt ihren Herden zu Stein. Aber alle 100 Jahre, wenn die Heide blüht, löst sich der Fluch des Nächtens und beide ziehen mit ihren Schafen durch die monderleuchteten Felder. Aber während des Morgengrauens verfallen sie wieder in ihre steinerne Position, als wäre nichts gestehen…

In der Pentruper Heide, eigentlich schon zu Wildeshausen gehörend, befindet sich ein gigantischer prähistorischer Friedhof. Auf einem Gelände von rund 39 ha. befinden sich über 530 erhaltene Grabhügel. Die einzelnen Erdhügel besitzen einen Durchmesser von 6 bis 12 Meter und entstammen der Zeit von 900 bis 200 v. Chr. In den Grabhügeln wurden Urnen mit der Asche der Verstorbenen beigesetzt. Mehrere Hügel im Norden des Areals überragen die anderen deutlich. Sie besitzen eine Höhe von 1,2 Metern und einen Durchmesser von 30 Metern und werden deshalb Königshügel genannt. Insbesondere zur Zeit der Heideblüte im Spätsommer ist das Pestruper Gräberfeld bei Spatziergängern sehr beliebt.

Eine markante Besonderheit ist die Birkengruppe inmitten des Geländes, denn das Heidekraut verhindert normalerweise das Entstehen von Bäumen. An dieser Stelle aber stürzte während des Zweiten Weltkrieges ein amerikanisches Bombenflugzeug ab und brannte am Boden völlig aus. Dabei wurde das Heidekraut zerstört und die Birkensamen konnten aufgehen. So kann man noch heute genau sehen, wo sich die Absturzstelle befunden hat. Das Pentrumer Gräberfeld ist heute sowohl Naturschutzgebiet als auch Grabungsschutzgebiet.



Radrouten die durch Harpstedt führen:

Brückenradweg Osnabrück ↔ Bremen
GeestRADweg




Weyhe

S
üdlich von Bremen liegt die zum Kreis Diepholz gehörende Gemeinde Weyhe. Die Landschaft wird geprägt von der Marsch und den ersten Geesthügeln. Schon Mitte des 9. Jahrhunderts wurde der Ort als ‚Wege‘ erstmals schriftlich erwähnt. Über ‚Weige‘ änderte sich der Ortsname schließlich zu ‚Weyhe‘. Schon im 13. Jahrhundert beschreiben alte Quellen die beiden Dörfer Kirchweyhe und Sudweyhe. Sie bilden die Keimzellen der Gemeinde, zu der heute auch Ahausen, Dreye und Leeste gehören. Der neu gestaltete Marktplatz nahe des Bahnhofs Kirchweyhe bildet das neue Zentrum Weyes. Der viereckige Platz ist über 4000 m² groß und wird gesäumt von rotverklinkerten Wohn- und Geschäftshäusern. Das älteste Gebäude der Gemeinde ist die Felicianuskirche, dessen Kirchturm um 1250 entstanden ist. Der Rest des Gotteshauses stammt allerdings erst aus dem 19. Jahrhundert. Weitere sehenswerte Baudenkmäler sind die Sudweyher Wassermühle, der Lahauser Spieker und der über 130 Jahre alte Kichweyher Bahnhof.

Sehenswertes:

Das älteste noch erhaltene Bauwerk der Gemeinde Weyhe ist der Turm der evangelisch-lutherischen Felicianuskirche. Er stammt aus der Mitte des 13. Jahrhunderts und wurde aus alten Backsteinen im romanischen Stil erbaut. Das ursprüngliche Kirchenschiff war im 19. Jahrhundert so baufällig geworden, dass es abgetragen und 1863 durch ein neues, größeres Gebäude im neugotischen Stil ersetzt wurde. Auffällig im Inneren der hellen Kirche sind die farbigen Glasfenster, die 1967 von Heinz Lilienthal geschaffen wurden.

Als Nachfolgebau einer früheren Kirche entstand im 18. Jahrundert in Leeste die evangelisch-lutherische Marienkirche. Der klassizistische Backsteinbau wurde 1783 eingeweiht. Auffällig sind die verschiedenen Ziegelgrößen des Kirchturmes. Er musste bereits 1790 wieder erneuert werden, weil er durch ein Unwetter weitgehend zerstört wurde. Die Marienglocke von 1516 ist der Namensgeber des Gotteshauses und klang bereits vom Turm der Vorgängerkirche herab. Sie gehört zu den ältesten Glocken der Region. Die Orgel wurde 1872 durch Philip Furtwängler erbaut, inzwischen aber bei einer Renovierung stark verändert. Ansonsten wurde die Innenausstattung der Kirche in den 1950er Jahren dem damals modernen Zeitgeschmack angepasst.

Der Bahnverkehr besitzt in Kirchweyhe eine lange Tradition. Hier entwickelten sich schon früh ein Eisenbahnknotenpunkt sowie der größte Güterverschiebebahnhof Norddeutschlands. 1920 waren in Kirchweyhe 1.500 Menschen bei der Bahn angestellt – bei insgesamt 3.000 Einwohnern! Der erste planmäßige Personenzug hielt hier im Jahre 1873. Im selben Jahr war auch das Bahnhofsgebäude entstanden. Das denkmalgeschützte rote Backsteingebäude dient auch heute noch als Bahnhofshalle und gehört zusammen mit dem neu gestalteten Marktplatz zum Ortsmittelpunkt Weyhes.

Das Fachwerkgebäude entstand 1880 und diente lange Zeit als Speicher (niederdeutsch: Spieker). Ende der 1980er Jahre wurde es unter Mithilfe aller hier ansässigen Ortsvereine liebevoll restauriert und dient heute als Vereinsheim und Proberaum der ‚Lahauser Bühne‘.

Der Sudweyher Gutshof ist ein ehemaliges Rittergut, das bereits im Jahre 1513 erstmals erwähnt wurde. Es liegt an dem kleinen Flüsschen Hache. Das Herrenhaus war 1999 wegen Baufälligkeit abgerissen worden.

Zu dem Gut gehörte auch die gegenüberliegende Wassermühle. Eine Mühle wurde in Weyhe bereits im 13. Jahrhundert urkundlich erwähnt. Das heutige Gebäude entstand jedoch erst 1819 und ersetzte einen Vorgängerbau, der sich zuvor an gleicher Stelle befunden hatte. Anfang des 20. Jahrhundert erhielt die Mühle einen ergänzenden Sauggasmotor, wenig später auch einen leistungsstarken Elektromotor. Das Mühlengebäude, das sich seit 1982 im Besitz der Gemeinde Weihe befindet, wurde von Grund auf saniert und beherbergt heute ein Mühlenmuseum. Im Obergeschoß finden häufig Ausstellungen statt.

Die angrenzende Mühlenscheune, die wahrscheinlich bereits 1807 erbaut wurde, wird für verschiedene kulturelle Veranstaltungen genutzt.



Radrouten die durch Weyhe führen:

Weser-Radweg
GeestRADweg




Meppen

M
itten im grünen Emsland, wo die Hase in die Ems mündet, befindet sich die Kreisstadt Meppen. Entstanden aus mehreren Siedlungen, die im Mündungsbereich der Hase lagen, wurde Meppen erstmals bereits im Jahre 834 urkundlich erwähnt. 1360 wurde dem Ort das Stadtrecht verliehen. Der Gegenwall der Festungsanlage blieb bis heute erhalten, der Rest der Stadtmauer wurde jedoch im Siebenjährigen Krieg geschleift. Das Wahrzeichen der betulichen Kleinstadt ist das historische Rathaus. Ein Bummel durch die historische Altstadt mit der Probsteikirche, der Arenberg’schen Rentei und dem Heyl’schen Haus ist lohnenswert.

Sehenswertes:

Das historische Rathaus ist das Wahrzeichen der Stadt Meppen und bildet am Markt den Mittelpunkt der historischen Altstadt. Das Untergeschoss wurde 1408 aus mächtigen Findlingen erbaut. Anfang des 17. Jahrhunderts wurde es erheblich erweitert und aufgestockt. An der Vorderseite erhielt das Gebäude eine offene Bogenhalle. Der verzierte Stufengiebel mit seinen Halbkreisaufsätzen erinnert an Bauten des Münsterlandes. Sie stammen ursprünglich aus dem 16. Jahrhundert, wurden aber erst 1909, gemeinsam mit dem Turm, rekonstruiert.

Das derzeitige Verwaltungshauptgebäude, das Stadthaus, befindet sich auf der Rückseite des historischen Rathauses. Es wurde 1816 durch Nikolaus Vagedes erbaut. Auffällig sind die in Holz geschnitzten Supraporte. Im Foyer sowie den Fluren des Stadthauses finden regelmäßig Ausstellungen statt.

Die Arenberg’sche Rentei ist ein von August Reinking im klassizistischen Stil errichtetes Gebäude. Es diente zunächst dem Kaufmann Ferdinand Frye als Wohnhaus, später als Amtshaus der herzöglich-arenbergische Domänenkammer und Rentei.

Inzwischen wurde das Gebäude von der Stadt Meppen übernommen, die in den Räumlichkeiten das Stadtmuseum eingerichtet hat. Das Museum beleuchtet die Entwicklung der Stadt. Besondere Exponate sind Modelle der Mitte des 18. Jahrhunderts abgetragenen Paulsburg sowie der Festungsanlage, wie sie im 18. Jahrhundert bestand.

Als zu Beginn des 17. Jahrhunderts die Jesuiten die Verwaltung der Pfarre Meppen übertragen bekamen, verpflichteten sie sich auch dem Unterricht an der Jugend, doch das erste Schulgebäude fiel unbefriedigend aus und wurde schon bald ersetzt. Das neue, dreistöckige und repräsentative Barockgebäude – die Residenz – entstand in den Jahren 1726 bis 29. Noch heute wird es als Bestandteil des Windthorst-Gymnasiums schulisch genutzt.

In den Jahren 1743 – 46 wurde an die Residenz die Gymnasialkirche angebaut. Die spätbarocke einschiffige Saalkirche besitzt zur Straße hin eine prächtige Backstein-Fassade. Sehenswert sind der Hochaltar von 1755, die Seitenaltäre von 1757 sowie die Pietà, ein hölzernes Bild der schmerzhaften Mutter Maria.

Am nördlichen Ortsrand von Esterfeld befindet sich die ‚Emsländer Freichlichtbühne Meppen’. Die Naturbühne wurde 1951 eingeweiht und wird von einem gemeinnützigen Verein von ehrenamtlichen Mitgliedern betrieben. Die Akteure sind zum größten teil Amateure. In den Sommermonaten werden zwischen Mai und September jeweils ein Familienmusical sowie ein Abendstück aufgeführt. Die Vorstellungen werden alljährlich von etwa 30.000 Zuschauern besucht.

Die so genannte Koppelschleuse wurde zwischen 1826 und 1830 erbaut, um den Schiffen auf dem damaligen Ems-Hase-Kanal den Abstieg zur Hase zu ermöglichen. Dabei gilt sie als technisches Meisterwerk, da sie zwei Staustufen in einer Schleusenkammer vereint. So konnte ein Höhenunterschied von 4 m überwunden werden. Die Schleusentore bestehen aus Holz und mussten seinerzeit durch die Schleusenknechte per Hand bedient werden. Die Koppelschleuse ist heute noch im ursprünglichen Zustand erhalten und kann besichtigt werden.

Unweit der Koppelschleuse am ehemaligen Ems-Hase-Kanal wurde 1828 ein repräsentativer Gebäudekomplex errichtet. Hier residierte der königlich-hannoversche Wasserbauinspektor. Heute befinden sich die Häuser im städtischen Besitz und dienen dem Meppener Kunstkreis als Kunstschule und Grafotek. Darüber hinaus werden hier wechselnde zeitgenössische Kunstausstellungen präsentiert.

Die Probsteikirche St. Vitus ist eine dreischiffige im spätgotischen Stil erbaute Hallenkirche aus dem 15. Jahrhundert. Eine erste Kirche aus Holz hatte an dieser Stelle bereits um das Jahr 780 gestanden. Im 9. Jahrhundert entstand eine erste Steinkirche, die im 11. Jahrhundert erweitert wurde. Der Kern des heutigen, relativ niedrigen Turmes entstammt diesem Erweiterungsbau. Das Braut- und Nordportal entstand im 13. Jahrhundert.

Eine Besonderheit der Inneneinrichtung ist der neugotische Flügelaltar mit filigran geschnitzten Szenen aus dem Leben Jesu Christi.

Auf dem Gelände eines ehemaligen Gaskraftwerkes entstand im Schatten eines riesigen Kühlturms der Fun Park. Er lädt zu verschiedensten Spaßaktivitäten ein.

Auf einer Racing-Teststrecke kann man mit normalen Straßenautos fahren, oder auf der Hochgeschwindigkeitsbahn mit einem 300 PS starken Dragster. Es gibt eine Kartbahn, ein Gelände für Quads, einen 6 ha großen See für Jetskis, eine 1 km lange Wildwasserstrecke, die durch den Kühlturm führt und eine überdachte Kirmes auf mehreren Ebenen. Darüber hinaus gibt es Möglichkeiten zum Tauchen und zum Freeclimben.

Gleich neben dem Fun Parks befindet sich Carlos Car World. Auf einem 6000m² großen Gelände können Kinder auf speziellen Strecken vom Bobby-Car bis zum Rennauto ihre Fahrkünste erproben.

Das Zeughaus wurde 1752 als Lagerraum für Waffen, Munition, Uniformen und Militärgerät erbaut. Zuvor stand auf dem Gelände die im 14. Jahrhundert errichtete Paulsburg, Sitz des Kurfürsten. Dieser wechselte sein Domizil in das neu fertig gestellte Schloss Clemenswerth und ließ die Paulsburg vollständig abtragen.

Das Zeughaus wurde später gewerblich genutzt und wurde im Laufe der Zeit mehrfach umgebaut, blieb jedoch im Kern erhalten. Heute dient das Gebäude als Wohnhaus.

Der berühmte Architekt August Reinking entwarf das repräsentative Haus Heyl im Jahre 1809 für den herzoglich-arenbergischen Kammerrat und späteren Präfekten Heyl. Bemerkenswert sind die Stuckarbeiten im Inneren des Gebäudes sowie die Supraporte über der Balkontür. Eine architektonische Besonderheit stellt auch der große Saal dar, denn er täuscht einen ovaler Grundriß vor, obwohl er in Wirklichkeit viereckig ist.

Das Heyl’sche Haus wird heute von der Emsländischen Volksbank genutzt und ist während der Öffnungszeiten zu besichtigen.

Die Herrenmühle ist eine alte, idyllisch gelegene Wassermühle am nordöstlichen Stadtrand. Angetrieben von einem Nebenfluss der Hase, wurde hier bereits im 16. Jahrhundert eine Wassermühle betrieben. Sie wurde umfangreich renoviert und dient heute dem Heimatverein Meppen für kulturelle Veranstaltungen.

Die Höltingsmühle ist eine stolze Windmühle vom Typ eines Wallholländers. Sie steht im Mündungsbereich der Hase direkt am Dortmund-Ems-Kanal und wurde vermutlich bereits 1639 erbaut – allerdings bei Bockhorn im Kreise Friesland. Mitte des letzten Jahrhunderts kaufte der Hölting-Bürgerschützenverein das Mühlengebäude, baute es an der alten Stelle ab und 1960 in Meppen wieder auf. Heute befindet sich in der Mühle ein Restaurant mit gutbürgerlicher Küche.


Radrouten die durch Meppen führen:

Rad-Route Dortmund-Ems-Kanal
EmsRadweg
GeestRADweg