ElbeRadWeg – Abschnitt Nordelberadweglogo150x150

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er nördliche Abschnitt des Radfernweges besteht eigentlich aus zwei verschiedenen Routen, denn Start- bzw. Zielort des ElbeRadweges sind sowohl Cuxhaven als auch Brunsbüttel am anderen Elbufer. In Hamburg-Altona vereinigen sich die beiden Radwege, um sich hinter Hamburg erneut zu teilen. Wir haben die nördliche Teilstrecke an den Landungsbrücken in Hamburg-St. Pauli enden lassen. Der linkselbische Abschnitt von Cuxhaven ist mit 154 km erheblich länger als der rechtselbische von Brunsbüttel (117km). Dennoch haben beide Elbseiten ihren eigenen Reiz und man kann natürlich die beiden Strecken auch als Schleife fahren. Die linkselbische Strecke startet/endet im nördlichsten Zipfel des Elbe-Weser-Dreiecks. In Cuxhaven atmet man salzhaltige Luft. Hier an der Kugelbake endet die Unterelbe und geht in die Außenelbe auf dem offenen Meer über. An der ‚Alten Liebe‘ kommen die Ozeanriesen auf ihrem Weg in den Hamburger Hafen vorbei. Bis hinter Hamburg ist der Strom gezeitenabhängig und man kann nur hoffen, dass die steife Brise, die hier häufig weht, von hinten kommt! Die Strecke führt durch die altehrwürdige Hansestadt Stade und durch das Alte Land, eines der bekanntesten Obstanbaugebiete Europas.


In Finkenwerder kommt man direkt am Flughafen mit dem Airbus-Werk vorbei. Mit der Fähre kann man dann nach Altona übersetzen und in das Stadtzentrum der Metropole Hamburg radeln. Aber auch Brunsbüttel ist sehenswert. Hier endet der Nord-Ostsee-Kanal, die meistbefahrenste künstliche Wasserstraße der Welt. Und auch hier kann man riesige Container- und Kreuzfahrtschiffe auf ihrer Fahrt beobachten. Die rechtselbische Strecke führt über die Planstadt Glückstadt und Elmshorn in Richtung Hamburg.



Ortschaften entlang der Route

Cuxhaven  /  Otterndorf  /  Belum  /  Neuhaus (Oste)  /  Balje  /  Krummendeich  /  Freiburg (Elbe)   /   Wischhafen  /  Drochtersen  /   Stade   /   Hollern-Twielenfleth  /  Steinkirchen (Altes Land)   /  Grünendeich  /  Jork  /  Hamburg-Harburg  /   Hamburg-Finkenwerder  /  Brunsbüttel   /  Sankt Margarethen  /  Brokdorf  /  Glückstadt  /  Kollmar  /  Seester  /  Neuendeich  /   Seestermühe  /  Haseldorf   /  Haselau  /  Hetlingen  /  Wedel  /  Hamburg–Blankenese   /  Hamburg-Altona  /  Hamburg-St.Pauli  /  Hamburg

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Cuxhaven

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on zwei Seiten von Wasser umgeben, liegt Cuxhaven auf einer vorgelagerten Halbinsel an der nördlichsten Spitze Niedersachsens. Hier mündet die Elbe in die Nordsee. Die Kugelbake markiert den Übergang zur offenen See. Das hölzerne Seezeichen ist das Wahrzeichen Cuxhavens und ziert auch das Wappen. Für viele Amerika-Auswanderer war sie das letzte, was sie von der alten Heimat gesehen haben. Historisch betrachtet gehört Cuxhaven zu Hamburg. Das Schloss Ritzebüttel war noch im letzten Jahrhundert Hamburger Amtssitz. Ansonsten haben sich zwei Wirtschaftsschwerpunkte entwickelt: die Schifffahrt und der Tourismus. Elf Kurteile reihen sich am 12 km langen Gras- und Sandstrand aneinander. Die bekanntesten Urlaubsorte sind Duhnen, Sahlenburg und Döse. Und überall grüßt die freundliche Zeichenfigur ‚Jan Cux‘, das Maskottchen dieser Urlaubsregion. Hier findet sich eines der größten Wattgebiete Deutschlands, inzwischen von der UNESCO zum Weltnaturerbe ernannt. Eine Wanderung auf den abgesteckten Wattwegen ist ein faszinierendes und unvergessliches Erlebnis. Von Duhnen und Sahlenburg kann man bei Niedrigwasser sogar bis zur Insel Neuwerk laufen. Oder man fährt mit einem Wattwagen hinüber auf die Insel – eine Attraktion, die man als Cuxhaven-Urlauber erlebt haben muss! Aber auch eine Wanderung durch die ausgedehnte Küstenheide oder die Marschlandschaft hat ihren besonderen Reiz. Einzigartig ist die 20 km lange Maritime Meile, die vom Kurort Sahlenburg immer der Küste entlang bis zur beliebten Aussichtsplattform ‚Alte Liebe‘ führt. Hier kann man auf einem der weltweit meistbefahrensten Schifffahrtswege den Ozeanriesen auf ihrem Weg von oder nach Hamburg zusehen. Gleich neben der Alten Liebe steht mit dem Hamburger Leuchtturm ein weiteres Wahrzeichen der Stadt und hier beginnt auch der Hafen, das Herz der maritimen Weltstadt. Einen Bummel durch den alten Fischereihafen sollte man sich nicht entgehen lassen. Hier finden am Morgen Fischauktionen mit großem Getöse statt, schließlich gehört Cuxhaven noch immer zu den größten Fischumschlagplätzen Europas. Sehenswert ist der Amerika-Hafen mit den Hapag-Hallen, über den im späten 18. und frühen 19. Jahrhundert ein großer Teil des deutschen Auswandererstroms nach Amerika abgewickelt wurde. Eine besondere Attraktion ist eine Hafenrundfahrt mit der Barkasse und mit dem Wrack- und Fischereimuseum ‚Windstärke 10‘ besitzt Cuxhaven ein modernes und herausragendes maritimes Museum.

Sehenswertes:

Die Kugelbake ist das Wahrzeichen von Cuxhaven. Groß prangt sie auch auf dem gelben Wappen der Stadt. Sie markierte den Übergang der Elbe zur Nordsee und das Ende des Elbe- und des Weserradweges! Früher war das 29 m hohe Holzgestell ein Orientierungspunkt für die Schifffahrt und nachts brannte in ihr sogar ein Feuer. Für viele Auswanderer war sie das letzte, was sie in ihrem Leben von Europa sahen. Heute ist die Kugelbake ein beliebtes Ausflugsziel am nördlichsten Punkt von Niedersachsen.

Wer die dicken Ozeandampfer beobachten will, der muss in Cuxhaven zur ‚Alten Liebe‘ gehen. Der Schiffsanleger ist zugleich eine beliebte Aussichtsplattform und trennt den Hafen der Stadt von der Elbe. Alle Schiffe, die von der Nordsee kommen und nach Hamburg fahren, müssen an der ‚Alten Liebe‘ vorbei. Über eine Lautsprecheranlage werden sie hier mit Herkunftsland und Größe angekündigt.

Erbaut wurde der Anleger bereits 1733. Dafür wurden an dieser Stelle drei Schiffe versenkt und fixiert. Darüber errichtete man ein zweistöckiges Holzbauwerk: unten zum Ein- und Aussteigen auf die Fahrgastschiffe, oben als Promenade. Im Jahr 2005 wurde das Fundament allerdings durch eine Stahlbetonkonstruktion ersetzt.

Eines der versenkten Schiffe hieß ‚Olivia‘, im Volksmund ‚Oliv‘ abgekürzt. Das klang dem niederdeutschen Begriff ‚Ole Liev‘ sehr ähnlich, der auf hochdeutsch übersetzt ‚Alte Liebe‘ bedeutet. So kam der Schiffssteg, von dem noch heute die Schiffe nach Helgoland, Neuwerk und zur Seehundbank ablegen, zu seinem ungewöhnlichen Namen.

Die spätmittelalterliche Burganlage wurde um 1340 durch die Herren von Sachsen-Lauenburg errichtet. Es handelte sich zunächst um eine von Wassergräben und Erdwällen gesicherte Turmburg. Bereits 1394 nahm Hamburg nach einer längeren Belagerung die Burg ein. Bis in das 20. Jahrhundert diente Schloss Ritzebüttel als Residenz für die von Hamburg eingesetzten Amtmänner. In dieser langen Zeit wurde die Anlage mehrfach um- und ausgebaut. Im 17. und 18. Jahrhundert verlor der Backsteinbau seinen wehrhaften Charakter und wurde zum Schloss umgestaltet. Nach einer umfangreichen Sanierung beherbergt Schloss Ritzebüttel heute ein Restaurant und ein Trauzimmer und wird häufig für kulturelle Veranstaltungen genutzt. Ansonsten kann das historische Schlossgebäude besichtigt werden. Der Rundgang führt durch die Festsäle, den Wohnbereich der Amtmänner und in das noch erhaltene Backsteingewölbe des Burgturmes.

Das schmucke Schweizerhaus im Schlosspark ist ein Blickfang für alle Besucher. Es wurde 1847 als Teehaus erbaut.

Gleich neben der beliebten Aussichtsplattform ‚Alte Liebe‘ steht der Hamburger Leuchtturm. Das 23 m hohe Rundgebäude wurde 1804 fertig gestellt und versah den Dienst als Leuchtfeuer noch bis 2001. Der Leuchtturm gilt als eines der Wahrzeichen Cuxhavens und steht bereits seit 1924 unter Denkmalschutz. Der vierstöckige Backsteinturm befindet sich inzwischen in privatem Besitz, da die Stadt Cuxhaven eine weitere Instandhaltung nicht finanzieren konnte.

Am äußersten nördlichen Eck von Niedersachsen, strategisch wichtig an der Elbmündung gelegen, befindet sich das Fort Kugelbake. Es wurde 1869 – 79 als preußische Befestigungsanlage gebaut, um den Schifffahrtsweg Elbe zu sichern. Das Großfort selber war mit einem Wall und doppeltem Graben geschützt und besaß Kanonen- und Flakgeschütze schweren Kalibers.

Heute hat das Fort seine militärische Funktion verloren und kann im Rahmen einer Führung besichtigt werden. Regelmäßig finden in der Bastion auch Open-Air-Veranstaltungen statt.

Piła, das ehemalige Schneidemühl, ist eine polnische Stadt in Hinterpommern, etwa 80 km nördlich von Posen (Poznań). Sie war Hauptstadt der Provinz Grenzmark Posen-Westpreußen, bevor sie nach dem Zweiten Weltkrieg schwer zerstört an Polen fiel. Auch heute besitzt die Stadt überregionale Bedeutung. Hier befinden sich zahlreiche Industrieanlagen und Banken sowie ein großes Eisenbahnwerk.

Cuxhaven ist seit 1957 Patenstadt für Schneidemühl/Piła. In der Volkshochschule wurde ein kleines Museum eingerichtet, das über den heute polnischen Ort erzählt. Zu sehen gibt es viele Erinnerungsstücke und Fotos sowie Gemälde, die überwiegend erst nach 1945 entstanden.

Die Seestadt Cuxhaven, an der Mündung der Elbe und an der verlängerten Außenweser gelegen, wurde über Jahrhunderte von der Seefahrt geprägt. So liegt es nahe, dass sich das Stadtmuseum in erster Linie der umfangreichen Geschichte der Schiff- und Seefahrt widmet. Das Museum erzählt von der Fischerei, den Cuxhavener Werften, der Marine seit der Kaiserzeit bis heute, der Passagier- und Handelsschifffahrt und dem Lotsenwesen.

Mit dem Museum ‚Windstärke 10‘ wurde Ende 2013 eine große Ausstellung eröffnet, die aus den ehemaligen Sammlungen des Wrackmuseums und des Fischereimuseums besteht. Zwei alte Fischpackhallen wurden zu einem modernen Museumsgebäude mit einer Ausstellungsfläche von rund 4.000 m² umgerüstet. Die Hälfte dieser Fläche wird für die ständige Ausstellung genutzt, die von den verschiedenen Gefahren auf der hohen See, von Schiffbrüchen sowie von der harten und entbehrungsreichen Arbeit an Bord eines Hochseefischtrowlers erzählt.

Die restliche Fläche ist wechselnden Sonderausstellungen vorbehalten. Die Kombination aller Ausstellungsbereiche machen das maritime Museum zu einer spannenden und sehenswerten Einrichtung.

Joachim Ringelnatz (1883 – 1934) machte sich als Schriftsteller, Kabarettist und Maler im frühen 20. Jahrhundert einen Namen. Insbesondere seine humoristischen Gedichte und die von ihm geschaffene Kunstfigur ‚Kuttel Daddeldu‘ machten ihn einem breitem Publikum bekannt.

Obwohl er eher als Literat bekannt wurde, betätigte er sich auch recht erfolgreich als Maler, Zeichner und Fotograf. Diesem Teil seines kreativen Schaffens widmet sich das Ringelnatzmuseum in Cuxhaven. Es ist das einzige Museum in Deutschland, das sich ausschließlich dem Dichter widmet. Ringelnatz war während des Ersten Weltkrieges bei der Kaiserlichen Marine in Cuxhaven stationiert. Die Ausstellung stellt Ringelnatz‘ Leben in den Kontext der deutschen Geschichte im frühen 20. Jahrhundert und während des aufkommenden Nationalsozialismus. Es präsentiert auch einige originale Handschriften sowie Erstausgaben, die der Bücherverbrennung 1933 entgangen sind.

Die evangelisch-lutherische Kirche in Altenbruch wurde als Wehrkirche im romanischen Stil auf einer aufgeschütteten Wurth erbaut. Sie gehört zu den drei Bauerndomen im Hadelner Land. Ein genaues Entstehungsjahr ist nicht bekannt. Die älteste urkundliche Erwähnung findet sich 1280. Vermutungen zufolge ist die Feldsteinkirche aber bereits um einiges älter. Auffällig ist der massive Turm mit der Doppelspitze, die von der Schifffahrt als markantes Seezeichen genutzt wurde. Der Volksmund taufte die beiden Türme ‚Anna‘ und ‚Beate‘. Ein dritter hölzerner Turm steht etwas südlich des Doppelturmes. In diesem 1647 erbauten Turm befindet sich weiteres Geläut der Kirche. Der im Verhältnis sehr groß wirkende Chor wurde 1728 im barocken Stil erbaut und ersetzte einen zuvor baufällig gewordenen Anbau.

Die Inneneinrichtung birgt mehrere wertvolle Kunstschätze. Sehenswert sind der Flügelaltar aus dem 15. Jahrhundert, der Taufkessel aus dem 14. Jahrhundert, der Herlitz-Epitaph von 1697 und die mit geschnitzten Reliefs bestückte Kanzel aus dem frühen 18. Jahrhundert. Die später mehrfach erweiterte Orgel stammt ursprünglich bereits aus dem Jahr 1498. Weitere Besonderheiten im Inneren der St.-Nicolai-Kirche sind die Gefängniszelle und die hölzerne Beichtkammer. Beichten waren in dieser Gegend selbst in evangelischen Kirchen noch bis in das 19. Jahrhundert üblich.

Die evangelische St. Abunduskirche in Groden war vor dem Bau der Martinskirche lange Zeit die Hauptkirche Cuxhavens. Sie wurde aus Feldsteinen um 1200 errichtet. 1524 wurde sie im Zuge der Reformation protestantisch. Bemerkenswert ist die 1688 errichtete Kanzel mit fünf geschnitzten Holzfiguren.

Die Dorfkirche in Lüdingworth gehört zu den sogenannten Bauerndomen im Hadelner Land. Sie ist die am prächtigsten ausgestattete dieser drei Gotteshäuser. Die romanische Feldsteinkirche wurde im 13. Jahrhundert erbaut. Bei einem größeren Umbau 1520 entstanden der Hallenchor und der erneuerte Backsteinturm.

Die Innenausstattung stammt überwiegend aus dem 17. und 18. Jahrhundert. Besonders sehenswert sind der Barockaltar mit seinen filigranen Reliefdarstellungen, der dreiteilige Lüderskoper Altar, der bereits um 1440 entstand und ebenfalls mit mehreren prächtigen Holzreliefs ausgeschmückt ist, sowie die Orgel. Das Instrument wurde bereits 1599 erbaut, seitdem allerdings mehrfach ergänzt. So fügte im Jahre 1683 auch der berühmte Orgelbaumeister Arp Schnitger ein Rückpositiv ein, das noch heute erhalten ist.

Neben Bremerhaven wurde Ende des 19. Jahrhunderts auch Cuxhaven zum wichtigen Auswandererhaven. Ab 1889 ließ die Hamburg-Amerika Linie der HAPAG ihre Schnelldampfer am Amerikahafen abfertigen. 1902 entstanden die Hapag-Hallen, in denen sich die Wartesäle für die verschiedenen Fahrklassen befanden. Das Kuppelgebäude wurde direkt an die Bahngleise gebaut. Zu Hochzeiten fuhr hier alle 15 Minuten ein Zug ein. 1913 wurde dann direkt an der Anlegestelle der Steubenhöft errichtet.

Die historischen Gebäude werden auch heute noch zur Abfertigung von Kreuzfahrtpassagieren genutzt, aber auf dem Bahnhof fahren nur noch selten Personensonderzüge ein. Die Gleise dienen heute vornehmlich dem Güterverkehr. In den Hapag-Hallen erinnert die Dauerausstellung ‚Abschied nach Amerika‘ mit alten Fotos an die Zeit, in der Tausende von Auswanderern am ‚Bahnhof der Tränen‘ die Heimat verließen, um im Land der unbegrenzten Möglichkeiten ihr großes Glück zu finden.

Am Hafen von Altenbruch steht der Leuchtturm ‚Dicke Berta‘. Er wurde 1897 erbaut und diente lange Zeit als Unterfeuer. Das dazugehörige Unterfeuer, die ‚Schlanke Anna‘, stand in Osterende Groden und wurde inzwischen abgebaut. Auch die Dicke Berta, die bis 1983 als Quermarkenfeuer eingesetzt wurde, sollte in den 1980er Jahren abgerissen werden. Doch erheblicher Widerstand aus der Bevölkerung verhinderte die Verschrottung. Heute steht das alte Leuchtfeuer unter Denkmalschutz. Lange thronte der 13 m hohe Leuchtturm auf dem Kamm des Elbdeiches. Seit aber der Deich 1999 etwas erhöht wurde, steht die Dicke Berta etwas landeinwärts versetzt knapp hinter der Deichkrone. Zwischen Ostern und September steht sie zur Besichtigung offen.

Nordwestlich von Cuxhaven liegt die Inselgruppe Neuwerk. Neben der Hauptinsel gehören auch die dahinter liegenden Inseln Scharnhörn und Nigehörn, die allerdings als Vogelschutzgebiete ausgewiesen sind. Trotz der Nähe zu Cuxhaven gehören die Inseln politisch zu Hamburg, und das mit kurzen Unterbrechungen bereits seit 700 Jahren – obwohl das eigentliche Stadtgebiet 100 km entfernt liegt. In den Jahren 1367 – 69 bauten die Hansestädter hier eine Festung als Vorposten gegen See- und Strandräuber. Der klobig wirkende Leuchtturm wurde bereits 1310 erbaut und gilt damit als ältestes Gebäude Hamburgs. Lange Jahrhunderte diente der Backsteinbau schon als Seezeichen. Das 1814 aufgesetzte Leuchtfeuer ist noch immer funktionstüchtig.

Die Insel Neuwerk wird von ungefähr 40 Personen bewohnt, die heute fast ausschließlich vom Tourismus leben. Die Insel wird bei Flut regelmäßig mit einem Passagierschiff bedient. Bei Niedrigwasser kann Neuwerk von Dunen und Sahlenburg aus zu Fuß erreicht werden. Die meisten Besucher kommen aber mit dem Wattwagen. Die Fahrt mit den Pferdekutschen ist eine besondere Attraktion. Im Nationalpark-Haus kann man eine Ausstellung über den Nationalpark Hamburgisches Wattenmeer besuchen und eine weitere Besonderheit bietet das Heuhotel: eine Übernachtung im Stroh!

 

Hinter der Szenerie: Der Friedhof der Namenlosen

Das Leben auf der Insel Neuwerk war hart und entbehrungsreich. Den ständigen Gezeiten ausgesetzt und von heftigen Sturmfluten geplagt, hatten es die Menschen hier nicht einfach. Und dann gab es immer wieder grausige Funde, wenn das Meer mit der Flut wieder einmal eine ertrunkene Seele freigab und hier an Land spülte. Verwest und vom Meerwasser aufgedunsen, war es im Allgemeinen nicht mehr nachvollziehbar, um welchen Matrosen es sich gehandelt hat, bei welchem Schiffsuntergang er sein Leben verlor oder warum er über Bord gegangen war. Aber in der christlichen Seefahrt hat jeder Seemann Anspruch auf ein christliches Begräbnis. So entstanden im 18. und 19. Jahrhundert die Friedhöfe der Namenlosen, manchenorts auch Heimatlosenfriedhof genannt. Hier wurden diese unglücklichen Seeleute beigesetzt. Solch eine Begräbnisstätte gab es auch auf der Insel Neuwerk. Es werden immer noch ab und zu Leichen angespült, doch werden sie heute zum Festland überführt und dort begraben. Doch die namenlosen Gräber auf dem Inselfriedhof könnten aufregende und dramatische Geschichten erzählen, wenn sie nur reden könnten…


Die meist leuchtend rot bemalten Feuerschiffe haben die Aufgabe von schwimmenden Leuchttürmen. Auf bestimmten festgelegten Positionen dienen sie so als Navigationshilfe für die Schifffahrt. An der Bordwand prangt gut lesbar der Positionsname, wie beispielsweise ‚Elbe 1‘. Das letzte bemannte Feuerschiff auf dieser Position war die ‚Bürgermeister O’Swald II‘. Sie wurde auf der Meyerwerft in Papenburg gebaut und lief 1943 vom Stapel. Zwischen 1948 und 1988 versah sie ihren Dienst vor der deutschen Küste. 1970 wurde das Schiff sogar einmal durch den argentinischen Frachter ‚Rio Carcarano‘ gerammt, konnte aber bald danach wieder flott gemacht werden. Später wurde die ‚Bürgermeister O’Swald II‘ durch ein unbemanntes Fauerschiff ersetzt, seit 2000 kennzeichnet eine Leuchttonne die Position. Das Feuerschiff liegt seit der Außerdienststellung an der Alten Liebe und ist seit 1990 als Museumsschiff zu besichtigen. Das die ‚Bürgermeister O’Swald II‘ aber noch seetüchtig ist, liegt sie nicht immer an ihrem angestammten Hafenplatz. Häufig befindet sie sich auf Fahrt zu verschiedenen Festen an der Nordseeküste. Wenn man das Feuerschiff besichtigen möchte, sollte man daher vorher beim ‚Feuerschiff-Verein ELBE 1 von 2001 e.V.‘ nachfragen, ob ein Besuch möglich ist.



Radrouten die durch Cuxhaven führen:

Weser-Radweg
ElbeRadWeg: Abschnitt Nord
Vom Teufelsmoor zum Wattenmeer
Nordseeküstenradweg




Otterndorf

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ie Kleinstadt an der Elbemündung gehört zur im Jahr 2011 neugegliederten Samtgemeinde ‚Land Hadeln‘. Die historische Landschaft Land Hadeln ist ein geschlossener Kulturraum im Elbe-Weser-Dreieck. Otterndorf war auch schon zuvor der Hauptort. Das Nordseebad besitzt einen kleinen Hafen an der Elbe, doch das Ortszentrum mit seiner hübschen Fachwerk-Altstadt liegt jedoch etwas zurückgesetzt im Landesinneren.
Im 1585 errichteten Kranichhaus mit seinem hübschen barocken Giebel ist heute das Museum des alten Landes Hadeln untergebracht. Das Torhaus der ehemaligen Burg beherbergt das Heimatmuseum. Sehenswert sind das Rathaus von 1683 und die Lateinschule von 1614 und die Speicherstadt, deren alte Speichergebäude heute mehrheitlich als Wohn- oder Geschäftshäuser genutzt werden. Das Hadler Haus von 1792, das einst einen Kornspeicher und ein Kaufmannshaus beherbergte, dient heute als Veranstaltungsort. Im Schloss, das 1773 neu errichtet wurde, sitzt heute das Amtsgericht.

Sehenswertes:
 

Museum des alten Landes Hadeln im Kranichhaus
Heimatmuseum im Torhaus
Historische Altstadt mit Rathaus, Hadler-Haus und Lateinschule
Schloss Otterndorf
Speicherstadt und Bullsche Speicher
Museum gegenstandsfreier Kunst
Voß-Haus (Johann-Heinrich-Voß-Literaturmuseum)
Die Puppenstube


Radrouten die durch Otterndorf führen:

ElbeRadWeg: Abschnitt Nord
Vom Teufelsmoor zum Wattenmeer
Nordseeküstenradweg




Belum

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n der ehemaligen Mündung der Oste in die Elbe liegt Belum. Beim Bau des Ostesperrwerkes wurde die Mündung etwas verlegt und an der alten Stelle entstand durch die Errichtung zweier Dämme der Ostesee. Belum ist eins der ältesten Marschendörfer an der Elbe. Im 16. und 17. Jahrhundert war der Ort durch die Belumer Schanze bekannt geworden. Sie gehörte zu den wichtigsten Verteidigungsanlagen des 30jährigen Krieges und auch im Zweiten Weltkrieg hatte sich hier noch eine Flakstellung befunden, um die nahe Hafenstadt Hamburg vor den alliierten Bomberangriffen zu schützen. Heute ist von der Belumer Schanze aber kaum noch etwas zu sehen. Auch vom alten Leuchtturm ist nichts mehr erhalten, denn dieser wurde, kurz nachdem er 1982 abgeschaltet wurde, vollständig abgebrochen. Als Ersatz wurde eine Richtfeuerlinie installiert, bestehend aus einem 44 m hohen rot-weiß gestreiften Oberfeuer und einem kleineren, ähnlich aussehenden Unterfeuer.
Der Ortsteil Kehdingbruch wurde 1972 nach Belum eingemeindet. Die Kirche St. Jürgen wurde Mitte des 19. Jahrhunderts erbaut. Noch etwas älter ist die ehemalige Schmiede. Bis 1988 hat hier noch der letzte Dorfschmied fleißig gearbeitet. Die Maschinen und Schmiedewerkzeuge sind noch immer erhalten, obwohl hier heute Möbel gebaut und restauriert werden.

Sehenswertes:
 

St.-Vitus-Kirche
St.-Jürgen-Kirche in Kehdingbruch
Alte Schmiede


Radrouten die durch Belum führen:

ElbeRadWeg: Abschnitt Nord
Vom Teufelsmoor zum Wattenmeer
Deutsche Fährstraße (südlicher Abschnitt)




Balje

B
alje ist die nördlichste Gemeinde der Samtgemeinde Nordkehdingen. Die einstige Insellandschaft der Niederelbe wurde erst nach dem 17. Jahrhundert stärker besiedelt und ist bis heute überwiegend landwirtschaftlich geprägt. Lange lebten die Menschen hier auch vom Fischfang und vom Torfabbau. Auf dem Gemeindegebiet mündet die Oste in die Elbe und so ist das Ostesperrwerk das eindrucksvollste Bauwerk des Ortes. Am Elbufer stehen zwei Leuchttürme, die den Schiffen den Weg nach Hamburg weisen. Mit dem Natureum Niederelbe besitzt Balje ein beliebtes Natur- und Freilichtmuseum, das sich der Elbmündung mit ihrer Tier- und Pflanzenwelt widmet. Eine weitere Dauerausstellung widmet sich der Entstehung, Herkunft und Bearbeitung von Bernstein. Der KüstenZoo des Museums beherbergt sowohl einheimische Tiere wie Ziegen, Meerschweine, Schildkröten, Krebse, Nerze und Gänse, als auch Exoten wie Schlangen und ein Chamäleon.

Sehenswertes:
 

Natureum Niederelbe
Oste-Mündung und Ostesperrwerk


Radrouten die durch Balje führen:

ElbeRadWeg: Abschnitt Nord
Vom Teufelsmoor zum Wattenmeer
Deutsche Fährstraße (südlicher Abschnitt)

 



Krummendeich

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ie kleine Gemeinde Krummendeich liegt im Kehdinger Land und gehört seit 1971 der Samtgemeinde Nordkehdingen an, hat sich aber trotzdem eine weitgehende Eigenständigkeit bewahrt. Bezeichnend für das landwirtschaftlich geprägte Dorf an der Elbe ist die Anordnung in Form eines Reihendorfes, bei der die Gebäude dicht an dicht am Deich stehen, um so die Deichverteidigung zu unterstützen. 1852 hätte es hier einmal einen Deichdurchbruch gegeben. Die damals entstandene Wasserfläche dient heute als beliebtes Naturbad.

Sehenswertes:
 

Reihendorfsiedlung


Radrouten die durch Krummendeich führen:

ElbeRadWeg: Abschnitt Nord
Vom Teufelsmoor zum Wattenmeer
Deutsche Fährstraße (südlicher Abschnitt)




Freiburg (Elbe)

D
er Flecken Freiburg liegt am südwestlichen Ufer der Unterelbe im Kehdinger Land. Der Kernort liegt etwas landeinwärts und besitzt einen kleinen malerischen Hafen, der durch einen Kanal mit der Elbe verbunden ist. Hier steht mit dem historischen Kornspeicher das Kulturzentrum des Ortes. Daneben ist die St.-Wulphardikirche, ein roter Backsteinbau aus dem 16. Jahrhundert mit historischer Orgel sehenswert. Bis 1932 war Freiburg/Elbe Kreisstadt des damaligen Kreises Kehdingen. Heute ist der Ort nur noch Verwaltungssitz der Samtgemeinde Nordkehdingen.

Sehenswertes:
 

Historischer Kornspeicher und Hafen
St.-Wulphardikirche


Radrouten die durch Freiburg (Elbe) führen:

ElbeRadWeg: Abschnitt Nord
Vom Teufelsmoor zum Wattenmeer
Deutsche Fährstraße (südlicher Abschnitt)




Wischhafen

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as Gebiet der heutigen Gemeinde im Kehdinger Land wurde bereits im 4. Jahrhundert besiedelt. Das von der Elbe geprägte Marschland war zu dieser Zeit noch eine reine Insellandschaft. Inzwischen ist der Strom begradigt und begrenzt die 3000 Einwohner zählende Gemeinde im Norden. Seit 1971 gehört Wischhafen zur Samtgemeinde Nordkehdingen, hat dabei aber weitgehend seine Eigenständigkeit bewahrt. Sehenswert sind das Kehdinger Küstenschifffahrts-Museum mit seinem Museumsschiff, dem Küstenmotorschiff ‚Iris-Jörg‘ sowie die romanische Kirche St. Dionysius im Ortsteil Hamelwörden.
Beliebt sind die mehrstündigen Tidenkicker-Fahrten auf der Niederelbe, bei denen man sogar Robben beobachten kann. Der Tiedenkicker startet am Wischhafener Yachthafen.

Sehenswertes:
 

Kehdinger Küstenschifffahrts-Museum
Kirche St. Dionysius Hamelwörden
Wischhafener Yachthafen


Radrouten die durch Wischhafen führen:

ElbeRadWeg: Abschnitt Nord
Vom Teufelsmoor zum Wattenmeer
Deutsche Fährstraße (südlicher Abschnitt)




Drochtersen

Z
u dem Gemeindegebiet Drochtersens gehören große Teile Südkehdingens. Die Region besitzt eine besondere, ruhig beschauliche Atmosphäre. Die Landschaft wird geprägt durch weites Marschland, das Kehdinger Moor und die Unterelbe, an die die Gemeinde auf 15 Kilometer grenzt. Vorgelagert liegt die einstige Elbeinsel Krautsand, die heute durch einen Damm mit dem Festland verbunden ist. In den kleinen Häfen kann man eine Vielzahl von Booten und Schiffen beobachten, in Gauensiek die historische Spülschleuse anschauen. In der Heimatstube Assel werden traditionelle Geräte aus Handwerk, Landwirtschaft und der Schifffahrt gezeigt, auf dem Heimathof Hüll kann darüber hinaus ein Bauerngarten besichtigt werden. Im Ortsteil Barnkrug fällt der merkwürdige, 42 m hohe Bleiturm auf. Dieser diente einst der Herstellung von Schrotkugeln. Der ‚Moorkieker‘ führt auf einem 4 km langen Rundkurs durch das Hochmoor. Hier kann man viel über die Eigenarten dieser besonderen Landschaftsform mit seiner außergewöhnlichen Fauna und Flora erfahren.

Sehenswertes:

Heimatstube Assel
Heimathof Hüll
Bleiturm in Barnkrug
Kehdinger Moor und Moorkieker
Ehemalige Elbeinsel Krautsand


Radrouten die durch Drochtersen führen:

ElbeRadWeg: Abschnitt Nord
Mönchsweg (Munkevejen)




Stade

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ie alte Hansestadt an der Unterelbe besitzt einen der ältesten Häfen im Norden. Lange Zeit war der Handelsplatz an der Schwinge wichtiger als Hamburg. Bereits im frühen 12. Jahrhundert gab es hier auf einem Geesthügel einen Königshof, um den sich ein Hafenplatz entwickelte. Damit gilt Stade als eine der ältesten Städte Europas. Das malerische Stadtbild rund um den Hansehafen aus dem 12. Jahrhundert, dem einstigen wirtschaftlichen Herzen der Hansestadt, zeugt noch von dieser Zeit. Der Hansehafen ist mit seinen historischen Kaimauern ist bis heute fast unverändert erhalten geblieben.
Um den Hafen gruppieren sich der Schwedenspeicher von 1705, in dem sich heute ein interaktives Museum befindet, das die Geschichte der Hanse erzählt, das Bürgermeister-Hintze-Haus mit seiner prachtvollen Renaissance-Fassade, das Goeben-Haus und die 1753 erbaute Stadtwaage, der alte Holzdrehkran, die Hudebrücke und mehrere alte Handelshäuser. Die gesamte Altstadt, die auf einer Insel liegt, wird geprägt von zahlreichen verwinkelten Gassen, hübschen Fassaden und altertümlichem Kopfsteinpflaster. Viele alte Fachwerkhäuser aus dem 16. bis 19. Jahrhundert sind noch erhalten und zeugen von den wechselnden Stilepochen Gotik, Renaissance, Barock und Klassizismus. Sehenswert sind die Löwenapotheke (ein typisch mittelalterliches Gildehaus), das gotische Kellergewölbe des Rathauses, das zu den ältesten in ganz Deutschland zählt, die St. Cosmae et Damiani-Kirche mit seiner Hus/Schnitger-Orgel sowie die St. Wilhadikirche, die eine Orgel von Erasmus Bielefeldt beherbergt.
Neben dem alten Hansehafen besitzt Stade noch den um 1880 angelegten Stadthafen, der heute Liegeplatz für Sportboote und historische Schiffe ist, den Holzhafen, von dem aus Fleetkahn-, Kanu- und Tretbootfahrten starten sowie der Elbe-Seehafen bei Bützfleeth, der noch immer zu den wichtigsten Umschlagplätzen in Niedersachsen zählt.
Am Stadthafen liegt das Küstenmotorschiff ‚Greundik‘, das heute als Museumsschiff zu besichtigen ist. Das vielfältige und umfangreiche museale Angebot umfasst das Kunsthaus, das Freilichtmuseum mit einer alten Bockwindmühle und mehreren historischen Hofbauten, das Baumhausmuseum, das Heimatmuseum sowie das Patenschaftsmuseum Goldap mit seinen Zeugnissen aus dem ehemaligen gleichnamigen ostpreußischen Landkreis.
Abseits der Stadt, aber noch zur Gemarkung Stade gehörend, befindet sich direkt an der Elbe die alte Festung ‚Grauerort‘. Sie wurde als preußisches Bollwerk gegen zwischen 1869 und 1879 bei Abbenfleth erbaut, um den Hamburger Hafen vor feindlichen Schiffen – vornehmlich vom damaligen Erzfeind Frankreich – zu schützen. Die Festung wurde allerdings nie in Kampfhandlungen verwickelt.

Sehenswertes:
 

Hansehafen mit Holzdrehkran
Historische Innenstadt mit Bürgermeister-Hintze-Haus, Goeben-Haus, Stadtwaage und Löwenapotheke
Schwedenspeicher-Museum
St. Cosmae et Damiani-Kirche
St. Wilhadikirche
Kunsthaus am Wasser West
Küstenmotorschiff ‚Greundik‘
Freilichtmuseum auf der Insel mit Bockwindmühle
Baumhausmuseum
Heimatmuseum
Patenschaftsmuseum Goldap
Zeughaus am Pferdemarkt
Johanniskloster
Festung ‚Grauerort‘


Radrouten die durch Stade führen:

ElbeRadWeg: Abschnitt Nord
Vom Teufelsmoor zum Wattenmeer
Mönchsweg (Munkevejen)
Nordseeküstenradweg




Hollern-Twielenfleth

I
m Alten Land, dem Obstgarten an der Niederelbe, liegt inmitten von Apfel-, Birn- und Kirschbaumplantagen, liegt Hollern-Twielenfleth. Neben den beiden Ortsteilen Hollern und Twielenfleth gehört auch Bassenfleth zur Gemeinde. Am Elbdeich steht der Alte Twielenflether Leuchtturm Er war von 1893 bis 1984 in Betrieb und beherbergt heute ein kleines Schifffahrtsmuseum mit einer stattlichen Anzahl von Schiffsmodellen, Plänen und Schifffahrtskarten. Weithin sichtbar steht die Windmühle ‚Venti Amica‘ zwischen Twielenflether und Hollern. Die ‚Freundin des Windes‘, so die Übersetzung aus dem lateinischen, ist eine typische Mühle vom Typ Galerieholländer. Die St.-Mauritius-Kirche in Hollern wurde in ihrer Form wohl bereits im 13. Jahrhundert erbaut. Der Turm stammt noch von einem Vorgängerbau. Zur Inneneinrichtung gehört eine originale Arp-Schnitger-Orgel. Die St. Georg/St. Marienkirche in Twielenfleth ist dagegen deutlich jünger und entstand  erst 1819. Auch sie hatte vermutlich mehrere Vorgängerkirchen und beherbergt einen Flügelaltar mit den 12 Aposteln, der aus dem späten 15. Jahrhundert stammt sowie eine Orgel von Philipp Furtwängler.

Sehenswertes:
 

Twielenflether Mühle ‚Venti Amica‘
St.-Marien-Kirche Twielenfleth
St.-Mauritius-Kirche Hollern mit Arp-Schnitger-Orgel
Alter Twielenflether Leuchtturm


Radrouten die durch Hollern-Twielenfleth führen:

ElbeRadWeg: Abschnitt Nord
Mönchsweg (Munkevejen)
Nordseeküstenradweg




Steinkirchen (Altes Land)

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Der Ort Steinkirchen hieß früher einmal schlicht ‚Lu‘, was sich wahrscheinlich auf eine steinerne Kirche bezog. Später finden sich die Bezeichnungen ‚Steenlu‘ und ‚Steenkarken‘. Erst Mitte des 19. Jahrhunderts setzte sich der Ortsname Steinkirchen durch. Im Niederdeutschen heißt der Ort bis heute ‚Steenkark‘. Offensichtlich hatte hier bereits zu Zeiten, als Kirchen üblicherweise aus Holz errichtet wurden, bereits eine erste Feldsteinkirche gestanden. Die ältesten Teile der heutigen St.-Martini et Nicolai-Kirche stammen noch aus dem 14. Jahrhundert. Allerdings hatte man das Gotteshaus im Laufe der Geschichte vielfach umgebaut. Stolz ist man auf die Arp-Schnittger-Orgel. Der berühmte Orgelbaumeister schuf das Instrument zwischen 1685 und 1687, das damit zu seinen frühesten Werken zählt. Die wertvolle Orgel ist noch außergewöhnlich gut erhalten.
Steinkirchen ist Verwaltungssitz der Samtgemeinde Lühe, die nach dem gleichnamigen Fluss benannt ist, und liegt inmitten des Alten Landes, einem der größten Obstanbaugebiete Europas. Beeindruckend sind die riesigen Strommasten der ‚Elbekreuzung 2‘ auf der vorgelagerten Elbinsel Lühesand. Sie sind die höchsten Freiluftmassen Europas – schließlich müssen die großen Containerschiffe und die Kreuzfahrtgiganten unten hindurch passen, wenn sie auf dem Weg nach Hamburg die Stelle passieren.

Sehenswertes:
 

St.-Martini et Nicolai-Kirche mit Arp-Schnittger-Orgel
Insel Lühesand und Masten der Elbekreuzung 1 und 2


Radrouten die durch Steinkirchen (Altes Land) führen:

ElbeRadWeg: Abschnitt Nord
Mönchsweg (Munkevejen)
Nordseeküstenradweg




Grünendeich

V
erträumt im Alten Land, umgeben von Obstplantagen, liegt an der Unterelbe das Dorf Grünendeich. Schmucke, historische Altländer Höfe mit ihrem typischen Giebelschmuck stehen am Wegesrand und die Deiche schützen nicht nur vor der Elbe, sondern auch vor der Lühe, die hier in den Elbestrom mündet. Das gesamte Gebiet wurde in seiner Geschichte durch Sturmfluten arg gebeutelt. Eine erste Kirche fiel den Wassermassen im 16. Jahrhundert zum Opfer, so dass ein neues Gotteshaus erbaut werden musste. Der hölzerne Glockenturm der St. Marienkirche stammt noch aus dem Jahre 1625. Das Lühesperrwerk an der Mündung des linken Elbenebenflusses wurde in den 1960er Jahren für den Schutz der Ortschaften im Alten Land gegen die Hochwassermassen erbaut. Über eine Klappbrücke, gleich neben dem alten rot-weiß gestreiften Leuchtturm, führt eine Straße über den Fluss.

Sehenswertes:
 

Lühesperrwerk mit Klappbrücke
St. Marienkirche
Leuchttürme an der Elbe


Radrouten die durch Grünendeich führen:

ElbeRadWeg: Abschnitt Nord
Mönchsweg (Munkevejen)
Nordseeküstenradweg




Jork

J
ork ist das Zentrum des Alten Landes, eines der größten Obstanbaugebiete Europas. Hier werden überwiegend Äpfel, aber auch Birnen, Kirschen und andere Obstarten angebaut. Einige Apfelsorten, wie Jamba, Gloster 69, Richared oder der Glockenapfel haben hier ihren Ursprung. Der Begriff ‚Altes Land‘ hat aber nichts mit ‚alt‘ zu tun, sondern bezieht sich auf holländische Kolonisten im 12 und 13. Jahrhundert. Im Niederdeutschen wird das Gebiet ‚Olland‘ bezeichnet. Aus der hochdeutschen Form ‚Altland‘ entwickelte sich ‚Altes Land‘. Der Obstanbau geht nachweislich bis in das 13. Jahrhundert zurück. Das Museum Altes Land erzählt alles Wissenswerte über diese Region. Überall sieht man hier noch alte Fachwerkhöfe, ausgestattet mit auffälligen und prunkvollen Toren. Das heutige Rathaus befindet sich im Gräfenhof, einem ehemaligen Adelssitz von 1651. In Moorende befindet sich die Esteburg, die auf eine alte Wasserburg zurückgeht. Das Herrenhaus stammt aus dem frühen 17. Jahrhundert und besitzt einige typische Elemente der Weserrenaissance – und das in unmittelbarer Nähe der Elbe! Sehenswert ist auch die alte Borsteler Windmühle, deren eigentlicher Name ‚Aurora‘ ist. Die Mühle vom Typ eines Galerieholländers wurde 1856 erbaut. Im Jahre 1907 wurde allerdings vollständig auf Motorbetrieb umgestellt, um vom Wind unabhängig zu sein. Drei Stockwerke des Gebäudes werden heute als Restaurant genutzt. Die St. Nikolaikirche wurde 1412 nach der verheerenden Cecilienflut erbaut – wobei der Glockenturm erst 1695 entstand. Eine Besonderheit bietet das Unterfeuer Mielstach. Der viereckige weiße Leuchtturm nahe der Lunemündung wurde 1905 zusammen mit einem Wohnhaus erbaut. Obwohl bereits Pläne für den Abriss bestanden, ist das Leuchtfeuer noch immer im Betrieb.

Sehenswertes:
 

Gräfenhof / Rathaus
Esteburg
Altes Land Museum
St. Nikolaikirche Borstel
Unterfeuer Mielstach
Borsteler Windmühle ‚Aurora‘
Wehrt’scher Hof
Herzapfelhof


Radrouten die durch Jork führen:

ElbeRadWeg: Abschnitt Nord
Nordseeküstenradweg




Hamburg-Harburg

D
er Hamburger Bezirk liegt im Südwesten der Hansestadt an der Süderelbe. Noch in den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts wurden die beiden selbstständigen Städte Harburg an der Elbe und Wilhelmsburg zu einer Großstadt zusammengefügt. Der Staat Preußen wollte damals einen wirtschaftlichen Gegenpol zum mächtigen Hamburg schaffen. Doch 1937/38 wurde Harburg-Wilhelmsburg im Zuge des ‚Groß-Hamburg-Gesetzes‘ in die Hansestadt eingegliedert. Während Harburg einen eigenen Bezirk bildete, ging Wilhelmsburg im Bezirk Mitte auf. Doch Harburg besitzt auch heute noch seinen eigenen Stolz. Obwohl das Harburger Wappen keinen offiziellen Charakter besitzt, ziert es doch auch heute noch die Post der Bezirksversammlung. Das Bezirksamt hat seinen Sitz im alten Harburger Rathaus. Das 1889 im Stil der Neorenaissance errichtete Backsteingebäude zeugt vom Selbstverständnis der einstigen Stadt Harburg. Das älteste Bauwerk des Bezirkes ist das Harburger Schloss, von dem allerdings nur noch ein baulich stark veränderter Seitenflügel erhalten blieb, der so gar nicht mehr einer geschichtlichen Romantik entsprechen will. Dennoch geht das Kellergewölbe und Teile des Außenmauerwerkes noch auf das 14. Jahrhundert zurück. Hier, im Bereich des heutigen Binnenhafens, war der Entstehungskern Harburgs und hier haben sich auch noch einige alte Speichergebäude (z.B. der Palmspeicher), der Portalkran von 1972 (heute technisches Denkmal) und mehrere historische Brückenanlagen, wie die alte Klappbrücke und die Alte Harburger Elbbrücke, erhalten. Die 417 m lange Harburger Elbbrücke war 1899 von Kaiser Wilhelm II. eröffnet worden. Sie war als erste Süderelbbrücke für den Fahrzeugverkehr zugelassen, dient heute aber nur noch Radfahrern und Fußgängern. Das Bauwerk besteht aus mehreren Stahlbögen und zwei Sandsteinportalen, die an die alten Stadttore von Harburg und Wilhelmsburg erinnern sollen. Über den Torbögen prangen die alten Stadtwappen.
Mit der Sammlung Falckenberg besitzt Harburg eine der bedeutendsten Sammlungen moderner und zeitgenössischer Kunst. Sie ist in einer alten Fabrikhalle untergebracht, wo neben der ständigen Sammlung des Kunstmäzens Harald Falckenberg auch Wechselausstellungen anderer großer Sammlungen präsentiert werden. Daneben zeigt auch der ‚Kunstverein Harburger Bahnhof‘ im Kulturbahnhof wechselnde Kunstausstellungen.
Eine weitere bedeutende Ausstellung präsentierte das Archäologische Museum Hamburg (Helms Museum). Neben seiner umfangreichen archäologischen Sammlung, die sich thematisch auf die norddeutsche Ur- und Frühgeschichte konzentriert, zeigt das Museum in seinem Haupthaus eine ständige Ausstellung zur Stadtgeschichte der Freien- und Hansestadt Hamburg.

Sehenswertes:
 

Harburger Binnenhafen
PhoenixArt mit Sammlung Falckenberg
Archäologisches Museum Hamburg / Stadtmuseum Harburg (Helms-Museum)
Kulturbahnhof im Bahnhof Hamburg-Harburg / Kunstverein
Rathaus Harburg
Alte Harburger Elbbrücke
Klappbrücke
Channel Tower
Harburger Schloss
Electrum – Das Museum der Elekrizität


Radrouten die durch Hamburg-Harburg führen:

ElbeRadWeg: Abschnitt Nord
Radfernweg Hamburg-Bremen
Nordseeküstenradweg




Hamburg-Finkenwerder

S
chon in den 1930er Jahren hatte sich mit der ‚Hamburger Flugzeugbau GmbH‘ ein erstes Luftfahrtunternehmen auf der Insel Finkenwerder angesiedelt. Bald darauf entstand ein erster Flugplatz, der heute von der EADS betrieben wird. Hier findet die Endmontage der Airbus A320er Familie (A318 – A321), die Teilmontage der A330 sowie der Innenausbau und die Auslieferung des doppelstöckigen A380, dem größten Passagierflugzeug der Welt, statt. Eine Besucherplattform bietet einen Überblick über das riesige Gelände, das in den 1990er Jahren noch einmal erheblich ausgebaut worden war.
Die Insel Finkenwerder war ursprünglich durch mehrere Sturmfluten im 12. und 13. Jahrhundert entstanden, wurde inzwischen aber durch Eindeichungen und den Bau eines Dammes zur Halbinsel. Eine Zeitlang war Finkenwerder bis 1937 zweigeteilt. Während das nördliche Gebiet schon damals Teil von Hamburg war, gehörte das südliche Areal zunächst zum Herzogtum Braunschweig-Lüneburg, später dann zum Königreich Hannover und danach zum Staat Preußen.
Neben dem Finkenwerder Trachten- und Heimatmuseum wurde auch das Geburtshaus von Gorch Fock (1880-1916) als Museum eingerichtet. Gorch Fock, der mit bürgerlichem Namen Johann Wilhelm Kinau hieß, war Anfang des letzten Jahrhunderts ein bekannter Schriftsteller. Er starb während des Ersten Weltkrieges in der Schlacht am Skagerrak. Die deutsche Marine hat zwei Segelschulschiffe nach ihm benannt.
Am Köhlfleet-Hauptdeich gibt es für Schiffsinteressierte einen Museumshafen, in dem mehrere historische Kutter, Segelboote, Motorschiffe und das Fährschiff ‚Altenwerder‘ liegen. Das älteste Boot ist der Besan Ewer ‚Eule‘. Das kleine Segelschiff lief 1896 vom Stapel. Einst war im Museumshafen die Fischereiflotte beheimatet.

Sehenswertes:
 

Flugplatz Finkenwerder mit EADS/Airbus-Werk
Finkenwerder Trachten- und Heimatmuseum
Gorch-Fock-Haus
Museumshafen


Radrouten die durch Hamburg-Finkenwerder führen:

ElbeRadWeg: Abschnitt Nord
Nordseeküstenradweg




Brunsbüttel

B
runsbüttel besitzt einen einzigartigen maritimen Charakter. Hier, wo die Elbe bereits drei Kilometer breit ist und einen Tidenhub von bis zu drei Metern besitzt, beginnt der Nord-Ostsee-Kanal. Der 1895 fertig gestellte Kanal, der bei Kiel an der Föhrde endet, ist die meistbefahrenste künstliche Wasserstraße der Welt und bringt den großen Ozeandampfern eine Zeitersparnis von bis zu zwei Tagen, um auf direktem Wege in die Ostsee zu gelangen. So kann man hier Containerschiffe, Tanker und Kreuzfahrtschiffe beobachten, die an den alten Leuchttürmen vorbei in die Schleuse zum Kanal einbiegen. Jeweils Dienstags um 14:00 Uhr finden Schleusenführungen für interessierte Besucher statt. Direkt am Wasser ist mit der Schleusenmeile eine attraktive Erlebniswelt mit Geschäften, Cafés und Galerien entstanden. Das eigentliche historische Zentrum der Stadt liegt weiter nördlich mit der 1726 neu errichteten Jakobuskirche als Mittelpunkt. Das 1779 erbaute Matthias-Boie-Haus gilt als eines der schönsten Fachwerkhäuser in Dithmarschen. Mit der Stadtgalerie besitzt Brunsbüttel ein interessantes Museum für zeitgenössische Kunst mit regelmäßig wechselnden Ausstellungen. Daneben gibt es hier ein Heimatmuseum und ein Kanalmuseum, dass die Entwicklungsgeschichte des Nord-Ostsee-Kanals mit vielen historischen Exponaten beschreibt.
In Brunsbüttel findet alljährlich das vielbeachtete Schleswig-Holstein-Musik Festival statt.
Das Kernkraftwerk an der Unterelbe ist inzwischen abgeschaltet.
Neben den Radfernwegen Elbe Radweg, Nordseeküsten-Radweg und Nord-Ostseekanal-Route führen auch die Deutsche Fährstraße und die Grüne-Küsten-Straße durch den Ort.


Sehenswertes:

Nord-Ostsee-Kanal-Schleusen mit Schleusenmuseum Atrium
Molen I-IV
Jakobuskirche
Matthias-Boie-Haus
Stadtgalerie im Elbeforium
Heimatmuseum
Alter Hafen


Radrouten die durch Brunsbüttel führen:

ElbeRadWeg: Abschnitt Nord
Nord-Ostsee-Kanal-Route
Nordseeküstenradweg
Deutsche Fährstraße (nördlicher Abschnitt)




Sankt Margarethen

E
inst hieß das Dorf Elredefleth und befand sich direkt an der Elbe. Doch die ständigen Fluten bedrohten den Ort, so dass er schließlich an seine heutige Stelle zurückverlegt wurde. Am 13. Juli, dem Margarethentag, weihte man das neue Dorf mit neuem Namen ein.
Die lutherische Kirche ist eine barocke Backsteinkirche, deren Innenraum reich mit Marmormalereien und Blattgold verziert ist. Der schieferbedeckte hölzerne Glockentturm steht frei neben dem Kirchengebäude, da ansonsten der feuchte Marschenboden die Last nicht tragen würde.

Sehenswertes:
 

Kirche St. Margarethen


Radrouten die durch Sankt Margarethen führen:

ElbeRadWeg: Abschnitt Nord
Nordseeküstenradweg
Deutsche Fährstraße (nördlicher Abschnitt)




Brokdorf

B
erühmt geworden ist die kleine Gemeinde am nördlichen Elbufer durch sein Kernkraftwerk und die Großdemonstrationen, in den 1970er und 1980er Jahren, mit denen der Bau verhindert werden sollte. Seit 1986 ist das Kernkraftwerk in Betrieb. Eine Abschaltung muss nach dem gegenwärtigen Atomgesetz bis 2021 erfolgen. Interessierte können das Informationszentrum des KKW besuchen. Das Dorf in der Wilstermarsch besitzt einen eigenen Sandstrand an der Elbe und liegt direkt am ElbeRadWeg, dem Nordseeküsten-Radweg (der längsten Radroute der Welt), der Deutschen Fährstraße und der Grünen Küstenstraße. Die St. Nikolauskirche wurde 1763 als Ersatz für eine wegen Baufälligkeit abgetragenen Kirche aus dem 14. Jahrhundert errichtet. Der freistehende Glockenturmturm war bereits 20 Jahre zuvor entstanden.

Sehenswertes:
 

St. Nikolauskirche
Informationszentrum Kernkraftwerk Brokdorf


Radrouten die durch Brokdorf führen:

ElbeRadWeg: Abschnitt Nord
Nordseeküstenradweg
Deutsche Fährstraße (nördlicher Abschnitt)




Glückstadt

D
ie ehemalige Festungsstadt besitzt ein geradezu malerisches Ambiente mit einem Außen- und einen Binnenhafen. Beide Hafenanlagen werden durch ein Sperrwerk voneinander getrennt, das tideabhängig nur zu bestimmten Zeiten geöffnet wird. Dementsprechend können auch nur zu diesen Zeiten die Boote zwischen den beiden Häfen wechseln. Der Hafen war der Anlass für die Gründung Glückstadts im Jahre 1617. Der dänische König Christian IV. wollte auf dem damals noch zu Dänemark gehörenden Areal einen prachtvollen und mächtigen Gegenpol zum aufstrebenden Hamburg und einen strategischen Platz für die dänische Flotte schaffen. Von ihm wurde der Satz ‚Dat schall glücken un dat mutt glücken, un dann schall se ok Glückstadt heten‘ (Das soll glücken und das muss glücken, und so soll sie auch Glückstadt heißen) überliefert. Auf sechseckigem Grundriss entstand am rechten Elbufer auf freiem Felde eine völlig neue Stadt. Doch des Königs ehrgeiziges Ziel wurde letztendlich verfehlt, denn im 18. Jahrhundert bildete sich direkt vor der Stadt eine große Sandbank, die den Schiffsverkehr in den Hafen stark behinderte, während die Fahrrinne nach Hamburg frei blieb. Der gewerbliche Betrieb auf dem Gelände der Docks wurde immer spärlicher und im Jahre 2002 schließlich vollständig eingestellt. Danach entwickelte sich hier ein gemütliches parkähnliches Quartier mit dem thematischen Schwerpunkt ‚Elbe als Lebensraum‘. Die historisch erhaltene Innenstadt mit ihren zahlreichen Cafés, Restaurants, Galerien, Ateliers und Geschäften lädt zum gemütlichen Bummeln ein. Im Palais für aktuelle Kunst, einem restaurierten Adelspalais aus dem 17. Jahrhundert, werden regelmäßig wechselnde Ausstellungen präsentiert. Das Detlefsen-Museum im 1632 erbauten Brockdorff-Palais ergänzt das kulturelle Angebot. Die interessante Ausstellung thematisiert die historische Entwicklung Glückstadts und geht besonders auf die Gründungsgeschichte unter dem dänischen König Christian IV. ein. Das Palais wurde im Stil der Renaissance errichtet und spiegelt den Glanz der königlich-dänischen Ära wieder. In der Altstadt finden sich noch viele weitere historische Gebäude und Adelshöfe, wie das barocke Wasmer-Palais, das im Stil der Spätrenaissance erbaute Rathaus und das Palais Quasi non Possidentes. Am Hafen stand einst der Königshof, in dem Christian IV. eine Zeit lang residierte. Doch nach einem Großbrandt im 19. Jahrhundert blieb nur der Wiebke-Kruse-Turm erhalten. Die Straße ‚Am Hafen gilt mit seinen historischen Fassaden als die bedeutendste Uferstraße Norddeutschlands. Der Marktplatz im Zentrum Glückstadts wird neben dem Rathaus vor allem durch die Stadtkirche dominiert. Das noch aus der Gründungszeit stammende Gotteshaus gilt als das bedeutendste erhaltene Bauwerk der Stadt.
Als kulinarische Spezialität muss natürlich der berühmte Glückstädter Matjes hervorgehoben werden. Dem Fisch zu Ehren werden alljährlich im Juni die Matjeswochen mit Live-Musik, verschiedenen Märkten und der Open-Ship-Meile veranstaltet – schließlich hatte der Herings- und Walfischfang die Stadt über Jahrhunderte wirtschaftlich geprägt!

Sehenswertes:
 

Detlefsen-Museum im Brockdorff-Palais
Palais für aktuelle Kunst (Palais Quasi non Possidentes)
Historischer Marktplatz mit Stadtkirche, Rathaus, Kandelaber und Fleth
Straße ‘Am Hafen’Wibke-Kruse-Turm
Wasmer-Palais
Provianthaus
Binnen- und Außenhafen
Königliches Brückenhaus
Glücksstädter Wasserturm


Radrouten die durch Glückstadt führen:

ElbeRadWeg: Abschnitt Nord
Nordseeküstenradweg
Deutsche Fährstraße (nördlicher Abschnitt)




Kollmar

D
as Marschendorf am rechten Elbufer ist ein beliebtes Ausflugsziel für Naherholungssuchende. Vom Deich aus kann man den geschäftigen Schiffsverkehr auf der Elbe beobachten, die vielen reetgedeckten Häuser belegen den dörflichen Charakter des landwirtschaftlich geprägten Ortes in der Kremper Marsch. Obwohl Kollmar im 30jährigen Krieg fast vollständig zerstört wurde, hat die Kirche den Feuersturm überstanden. Der einschiffige Backsteinbau stammt noch aus dem 15. Jahrhundert.

Sehenswertes:
 

Kirche in Kollmar


Radrouten die durch Kollmar führen:

ElbeRadWeg: Abschnitt Nord
Nordseeküstenradweg




Seester

D
ie ländliche Gemeinde in der Seestermüher Marsch besitzt im Dorfzentrum rund um die St.-Johanneskirche ein sehenswertes historisches Gebäudeensemble. Die bereits 1428 erbaute Kirche, eine Patronatskirche des damaligen Klosters und heutigen Damenstiftes Uetersen, besitzt einen schmucken Barockaltar, eine hölzerne Lazarusfigur aus dem 17. Jahrhundert sowie eine Kanzel von 1631. Ihr heutiges äußerliches Aussehen erhielt sie allerdings erst durch eine Ummantelung im späten 19. Jahrhundert. Auch der Dachreiter wurde bei diesem letzten Umbau aufgesetzt. Zu dem Ensemble gehört neben der Kirche das Pastorat, eine ehemalige Gastwirtschaft, die heute einen Kindergarten und das Kirchenbüro beherbergt, das Saalgebäude und das ehemalige Küsterwohnhaus.
Die Fähre Kronsnest gehört zu den kleinsten Personenfähren Deutschlands und verbindet auf der Krückau die Gemeinde Seester mit Neuendorf Das handbetriebene Holzboot kann bis zu sieben Personen mit ihren Rädern transportieren. Die Breite der Krückau variiert übrigens tideabhängig  zwischen rund 16 m bei Ebbe und 40 m bei Flut. Einst gehörte die Fähre zu den wichtigsten Verkehrsmitteln in der Marsch – heute ist sie nur noch eine touristische Attraktion.

Sehenswertes:
 

St.-Johanneskirche
Fähre Kronsnest


Radrouten die durch Seester führen:

ElbeRadWeg: Abschnitt Nord
Nordseeküstenradweg




Neuendeich

A
m Übergang der Haseldorfer Marsch zur Seestermüher Marsch liegt an der Pinnau das langgestreckte Straßendorf Neuendeich. Das Gebiet bestand einst aus hohen Wurten, auf denen sich Fischer niedergelassen hatten. Als Verkehrsmittel dienten Boote, um in dieser vom Wasser geprägten Region voranzukommen. Heute ist aus der wilden Inselwelt eine landwirtschaftlich geprägte Kulturlandschaft geworden. Die für die Marschregion typischen reetgedeckten Bauernhäuser bestimmen das Dorfbild. Ein kulturgeschichtlicher Wanderweg, der auch für Radfahrer geeignet ist, informiert auf 10 Informationstafeln über die Entstehung dieser Landschaft und der Architektur sowie der Pferdezucht, die in Neuendeich eine lange Tradition besitzt. Der Wanderweg beginnt am Dörpshus, dem Dorfgemeinschaftshaus. Auffälligstes Bauwerk der Gemeinde ist die Drehbrücke über die Pinnau nach Klevendeich. Das 1887 erbaute Denkmal ist die älteste funktionstüchtige Drehbrücke Deutschlands.

Sehenswertes:
 

Drehbrücke Klevendeich
Dörpshus und Kulturgeschichtlicher Wanderweg





Seestermühe

D
ie Seestermüher Marsch gehört zu den vier Elbmarschen. Schon im frühen 12. Jahrhundert siedelte hier das Bistum Bremen holländische Bauern an, die das von Überschwemmungen geprägte Gebiet kultivieren sollten. Später fiel das von Krückau und Elbe eingerahmte Land an Dänemark. Um 1700 wurde im damaligen Gutsbezirk sogar mit dem Bau eines Schlosses begonnen. Doch bevor dieses fertig gestellt wurde, brannte es bis auf die Grundmauern wieder ab. Weite Teile der Gemeinde sind Landschaftsschutz- und Wasserschutzgebiet und gerade in der letzten Zeit wurde der Ort zum Ziel vieler Tagesausflügler und Radwanderer. Vor dem Deich liegt die unbewohnte Elbinsel Pagensand. Das unter Naturschutz stehende Eiland besitzt mehrere Anlegestellen für Boote, Wanderwege und auch offiziell zugelassene Badestrände. In einem alten Göpelschauer richteten die Seestermüher Bürger ein Dorfmuseum  mit typischen Handwerks- und Haushaltsgeräten der Elbmarsch ein. Als Göpelschauer wurden Schuppen bezeichnet, in denen sich eine meist von Pferden oder anderen Tieren angetriebene Kraftmaschine befand.

Sehenswertes:
 

Heimatmuseum Göpelschauer
Elbinsel Pagensand
Gut Kielmansegg





Haseldorf

H
aseldorf liegt in der nach dem Ort benannten Haseldorfer Marsch. Schon 1190 wurde ein ‚Ritter de Haselthorpe‘ mit seiner Burg urkundlich erwähnt. Der Gutshof prägt die landwirtschaftlich strukturierte Gemeinde, deren Wappen auch heute noch identisch ist mit dem Siegelmotiv des Ritters Friedrich von Haseldorf aus dem Jahre 1255. Im ehemaligen Rinderstall des Gutshofes finden alljährlich vielbeachtete Konzerte des Schleswig-Holstein Musikfestivals statt. Das eingeschossige Herrenhaus entstand zu Beginn des 19. Jahrhunderts im klassizistischen Stil. Gemeinsam mit dem Kavaliershaus (Ende 18. Jhd.) und dem 1821 erbauten Marstall bildet das Hauptgebäude eine hufeisenförmige Anlage, die von dem frei zugänglichen Gutspark umgeben wird. Das Gut wird von der Prinzenfamilie von Schoenaich-Carolath-Schilden bewohnt. In dem Park mit seinem alten und vielfältigen Baumbestand sind noch der alte Graben und ein Wall der alten Burganlage zu sehen, auf die das heutige Anwesen zurückgeht. Die einstige Ritterburg war im Dreißigjährigen Krieg durch die Truppen Wallensteins zerstört worden. Am westlichen Eingang des Gutsparkes steht die Kirche St. Gabriel. Das Gotteshaus, das in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts entstand und  noch im ursprünglichen Zustand erhalten blieb, gilt als bedeutendster spätromanischer Backsteinbau in den Elbmarschen. Der ältesten Einrichtungsgegenstände sind ein frühgotisches Triumphkreuz aus dem frühen 14. Jahrhundert und die bronzene Taufe von 1445. Auffällig ist die 1599 angebaute Gruftkapelle, die dem Gutherren Detlef von Ahlefeldt gewidmet ist. Dieser war  im Verlauf einer Familienfede ermordet worden.
Gleich neben dem Schlosspark befindet sich das Elbmarschenhaus mit einer Ausstellung über die Natur- und Kulturlandschaft der Marschen. Am Hafen wurde vom Elbmarschenhaus ein 2 ha großer, frei zugänglicher Obstgarten mit insgesamt 180 verschiedenen Sorten angelegt. Zur Erntezeit können die Früchte hier auch gleich verkostet werden.
Von der alten Deichmühle ist nur noch ein Stumpf erhalten. Schon seit 1540 ist an dieser Stelle eine Windmühle nachweisbar. Das heutige Gebäude entstand Mitte des 19. Jahrhundert, diente seit dem Zweiten Weltkrieg aber nur noch zu Wohnzwecken. Gleich daneben war 1870 eine windunabhängige Dampfmühle erbaut worden, die 1929 mit einem Elektromotor ausgerüstet wurde. Diese Mühle ist auch heute noch im Betrieb.

Sehenswertes:
 

Haseldorfer Herrenhaus mit Gutspark
Kirche St. Gabriel
Elbmarschenhaus und Obstgarten
Deichmühle
Brandreisserkate mit Bauerngarten


Radrouten die durch Haseldorf führen:

ElbeRadWeg: Abschnitt Nord
Nordseeküstenradweg




Haselau

D
as bei Weitem älteste Gebäude des kleinen Dorfes in der Haseldorfer Marsch ist die Heilig-Dreikönigskirche. Der rote Backsteinbau wurde im frühen 13. Jahrhundert auf einer hochgelegenen Wurth erbaut, um gegen die drohenden Sturmfluten geschützt zu sein. Den 42 m hohen hölzernen Kirchturm kann man schon von Weitem erkennen. Die spätromanische Kirche besitzt mit einer so genannten Zuckerhutglocke die älteste Kirchenglocke im südlichen Schleswig-Holstein. Auf dem das Gotteshaus umgebenen Friedhof steht zudem die älteste Grabplatte des Kreises Pinneberg.
Der Gemeinde vorgelagert liegen zwischen der Haseldorfer Binnenelbe und dem Hauptstrom drei Elbinseln, wobei Auberg und Bishorster Sand im letzten Jahrhundert zu einem Eiland zusammengewachsen sind. Auch der südliche Teil der Insel Pagensand gehört zur Gemeinde Haselau. Die Elbinseln sind ein wichtiges und geschütztes Refugium für die Vogelwelt.
Im alten Feuerwehrgerätehaus und in der ehemaligen Durchfahrt der Gaststätte Wüstenberg befindet sich ein liebevoll eingerichtetes Heimatmuseum mit allerlei alten Gegenständen, Werkzeugen und landwirtschaftliches Geräten. Überregionale Bedeutung besitzt die Haselauer Hengststation, aus der eine Reihe von international berühmten Spitzenhengsten hervorgegangen sind.

Sehenswertes:
 

Heilig-Dreikönigskirche
Elbinseln Auberg und Bishorster Sand
Dorfmuseum


Radrouten die durch Haselau führen:

ElbeRadWeg: Abschnitt Nord
Nordseeküstenradweg




Hetlingen

A
ls erstes Dorf hinter Hamburg liegt Hetlingen elbabwärts unmittelbar am Deich in den Elbmarschen. Hier queren zwei Stromleitungen (Elbekreuzung 1 und 2) den Strom. Da die Kabel wegen der enormen Länge stark durchhängen und die großen Schiffe genügend Platz zum Passieren haben müssen, sind die Masten mit einer Höhe von 227 m die höchsten in Europa. Das Wahrzeichen der im Jahre 1239 erstmals urkundlich erwähnten Dorfes ist die Schachblume, auch Kiebitzei oder Schachbrettblume genannt. Sie fand sogar Eingang im Gemeindewappen. 1672 hatte der dänische König Christian V. auf der damaligen Elbinsel Hetlinger Sand eine stark befestigte Verteidigungsanlage, die Hetlinger Schanze, errichten lassen – schließlich gehörte das Land vor den Toren Hamburgs einst zu Dänemark. Die Schanze wurde jedoch 100 Jahre später auf königlichen Befehl wieder abgetragen. Hetlingens Geschichte wurde sehr stark von Sturmfluten geprägt, die den Ort in unregelmäßigen Abständen immer wieder heimsuchten. Die letzte Naturkatastrophe hatte sich 1976 ereignet, als der alte Deich brach. Glücklicherweise waren keine Menschenopfer zu beklagen, aber die Natur brauchte Jahrzehnte, um sich wieder vollständig von der Überflutung zu erholen.

Sehenswertes:
 

Elbekreuzung 1 und Elbekreuzung 2
Leuchtturm Julssand


Radrouten die durch Hetlingen führen:

ElbeRadWeg: Abschnitt Nord
Nordseeküstenradweg




Wedel

D
ie maritim geprägte Rolandstadt an der Elbe gehört bereits dem Großraum Hamburg an. Hier dreht sich vieles ums Wasser. Die wohl bekannteste Attraktion ist die Begrüßungszeremonie für die dicken Ozeandampfer am Schulauer Fährhaus, dem ‚Willkomm Höft‘. Für jedes große Schiff über 1.000 BRT wird die Nationalflagge gehisst, die Nationalhymne gespielt und eine Begrüßung in der jeweiligen Landessprache ausgesprochen. Hier fährt zwischen Frühjahr und Herbst täglich der Hochgeschwindigkeitskatamaran ‚Holunder Jet‘ nach Helgoland ab. Darüber hinaus bestehen Verbindungen nach Blankenese, St. Pauli Landungsbrücken, Stadersand und nach Lühe auf der gegenüberliegenden Elbseite. Der Hamburger Yachthafen mit seinen rund 2.000 Liegeplätzen gehört zu den größten gezeitenunabhängigen Sportboothäfen Europas. Und auf dem Elbhöhenwandererg lassen sich die dicken Pötte auf dem Weg nach Hamburg noch lange beobachten. Eine weitere Attraktion ist das Theaterschiff Batavia am Brookdamm in der Wedeler Au. Das umgebaute ehemalige Flusskanonenboot war im späten 19. Jahrhundert vom Stapel gelaufen, und lag nach dem Zweiten Weltkrieg fast 10 Jahre lang auf Grund, bevor es wieder gehoben und restauriert wurde. Heute finden an und unter Deck Theater-, Kabarett- und Kinovorführungen sowie Livemusikveranstaltungen statt.
Das Wahrzeichen Wesels ist aber der Roland, der auch auf dem Stadtwappen abgebildet ist. Er wurde um 1450 als sichtbares Zeichen des hoheitlichen Schutzes der Marktgerechtigkeit aufgestellt. Die heutige Rolandfigur stammt aus dem 17. Jahrhundert.
Leider wurde ein wesentlicher Teil der Altstadt bei Bombenangriffen im Zweiten Weltkrieg zerstört, so dass nicht viele der historischen Gebäude erhalten blieben. Dafür besitzt die Stadt zwei interessante Museen. In den Räumen eines alten Schulhauses befindet sich das Stadtmuseum mit einer sozialgeschichtlichen und heimatkundlichen Dauerausstellung. Berühmtester Sohn der Stadt ist wohl Ernst Barlach (1870 – 1938). Der bedeutende Bildhauer, Graphiker und Literat, dessen Ausdruck sich zwischen Expressionismus und Realismus ansiedelt, wurde hier in Wedel geboren. Barlachs Geburtshaus ist heute als Künstlermuseum, das sich seinem umfangreichen Werk mit zahlreichen Skulpturen, Zeichnungen, Graphiken und Schriftstücken widmet, eingerichtet.

Sehenswertes:
 

Roland
Schiffsbegrüßungsanlage Willkomm-Höft mit Buddelschiff- und Muschelmuseum
Ernst-Barlach-Museum
Stadtmuseum
Wassermühle
Hamburger Yachthafen
Theaterschiff Batavia
Planetenlehrpfad
 

Radrouten die durch Wedel führen:

ElbeRadWeg: Abschnitt Nord
Nordseeküstenradweg




Hamburg-Blankenese

B
lankenese ist einer der ältesten Stadtteile Hamburgs. Hier, am westlichen Rande der Hansestadt, wohnen die Reichen und Schönen. Am Hang des Süllberges stehen über der Elbe eine stattliche Anzahl schöner Villen und stattlicher Kapitänshäuser. Viele dieser stolzen Anwesen, die einst Reedern und wohlhabenden Kaufleuten gehörten, sind heute in öffentlicher Hand. Aber nicht alle Villen sind einsehbar. So manches (privat gebutztes) Anwesen wirkt regelrecht abgeschottet – man möchte sich halt nicht auf die Terasse sehen lassen! In einer dieser Villen befindet sich heute das Puppenmuseum Falkenstein, das heute 300 Puppen ein neues Zuhause bietet. Das ehemalige Fischer- und Lotsendorf ist eine kleine Stadt für sich und pflegt seine Traditionen. Das Treppenviertel mit seinen kleinen Gassen, den verwinkelten Treppen und den historischen Fischerhäusern ist an schönen Tagen Ausflugsziel vieler Hamburger. Zum Radfahren eignet sich dieser Abschnitt allerdings weniger – streckenweise ist das Radeln hier auch verboten. Am östlichen Ende wird das Viertel vom Strandhotel – einem hübschen Jugendstilgebäude von 1902 – begrenzt. Als beliebtes Ziel dient der Leuchtturm und der Römische Garten am westlichen Ende von Blankenese.

Sehenswertes:
 

Treppenviertel
Puppenmuseum Falkenstein
Leuchtturm Blankenese
Römischer Garten


Radrouten die durch Hamburg-Blankenese führen:

ElbeRadWeg: Abschnitt Nord
Nordseeküstenradweg




Hamburg-Altona

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ie Geschichte des Hamburger Stadtteils Altona ist geprägt von der Rivalität zu Hamburg, denn Altona wurde erst 1938 im Zuge des Groß-Hamburg-Gesetzes eingemeindet. Zuvor war die Stadt eigenständig und gehörte einst lange Zeit zu Dänemark. Damals war Altona nach Kopenhagen die zweitgrößte dänische Stadt und die größte in Schleswig Holstein. Erst 1867 kam Schleswig-Holstein als Provinz zu Preußen und somit vier Jahre später zum Deutschen Reich. Als Altona schließlich im letzten Jahrhundert nach Hamburg eingemeindet wurde, erfuhren die meisten Bürger vom Verlust der Selbstständigkeit aus der Zeitung. Erst zu diesem Zeitpunkt endeten die jahrhundertlangen Streitigkeiten mit der Hansestadt, bei denen es um Nutzungsrechte auf der Elbe, um Münz- und Weiderechte oder um Glaubensfragen ging. Mit sechs Stadttoren hatte sich Altona vom ‚Hamburger Berg‘, dem heutigen St. Pauli, abgegrenzt. Der dänische König Friedrich III. hatte Altona 1664 die Stadtrechte mit weitreichenden Privilegien verliehen, die Hamburg freilich erst 1692 anerkannte. Nach einer Legende beruht auch der Name Altona auf einem Streit mit den Hansestädtern, denn ein Wirtshaus war nach Ansicht des Hamburger Rates ‚all to nah‘ (allzu nah) an der Grenze betrieben worden. Auch der bekannte Fischmarkt war als öffentlicher Markt den Hamburgern ein Dorn im Auge. Heute ist der Fischmarkt mit seiner alten Fischauktionshalle von 1896 eine Touristenattraktion. Das aufgeregte und bunte Treiben findet allsonntäglich jeweils zwischen 6:00 und 9:30 Uhr statt. Der 1722 angelegte Holzhafen ist das älteste erhaltene Hafenbecken Hamburgs. Genutzt wird er allerdings heute nicht mehr. Vom Stolz der einst selbstständigen Großstadt zeugen noch die barocke Hauptkirche St. Trinitatis, die 1742 erbaut und nach schweren Schäden im Zweiten Weltkrieg wieder rekonstruiert hergestellt wurde sowie das Rathaus. Der repräsentative Bau war 1898 ursprünglich als Bahnhof konzipiert worden. Heute beherrscht er den Platz der Republik in der Altonaer Altstadt. Der 1900 erschaffene Stuhlmannsbrunnen vor dem Rathaus symbolisiert mit seinem Wasserspiel treffend die anhaltende Konkurrenz mit der Nachbarstadt Hamburg: zwei Zentauren streiten sich um einen riesigen Fisch!
Am nördlichen Ufer der Norderelbe liegt der Museumshafen Oevelgönne. Hier fanden eine Vielzahl historischer Schiffe, Kutter, Barkassen, Fähren, Schlepper, Eisbrecher und Jachten einen neuen Liegeplatz. Der 1976 eingerichtete Museumshafen ist der älteste seiner Art in Deutschland und Vorbild für mehrere ähnlich ausgerichtete Häfen. Alle hier ausgestellten Schiffe und Boote sind noch schwimmfähig und fahrbereit. Der hier liegende Lühe-Ewer ‚Elfriede‘ gehört eigentlich als Außenstelle zum Altonaer Museum, dem zweiten sehenswerten Museum des Stadtbezirkes. Das Altonaer Museum beschäftigt sich mit der Kunst- und Kulturgeschichte des norddeutschen Raumes und dokumentiert die Entwicklung der Elbregion um Altona und der Küstengebiete von Nord- und Ostsee sowie die Geschichte Schleswig-Holsteins. Noch 2010 gab es Diskussionen über den Fortbestand dieser kulturellen Institution. Zuletzt schien aber der Erhalt des Museums gesichert.

Sehenswertes:
 

Altonaer Fischmarkt und Fischauktionshalle
Museumshafen Övelgönne
Altonaer Museum für Kunst- und Kulturgeschichte
Altonaer Rathaus und Altonaer Balkon
Stuhlmannbrunnen
Hauptkirche St. Trinitatis
Jenisch-Haus
Ernst-Barlach-Haus
Loki-Schmidt-Garten und Loki-Schmidt-Haus (Botanischer Garten)
Oevelgönner Seekiste
Wissenschaftliches Institut für Schiffahrts- und Marinegeschichte Peter Tamm


Radrouten die durch Hamburg-Altona führen:

ElbeRadWeg: Abschnitt Nord
Nordseeküstenradweg




Hamburg-St. Pauli

S
t. Pauli ist der wohl bekannteste, aber auch berüchtigtste Stadtteil Hamburgs. Und das liegt vor allem am Rotlichtviertel, an der berühmten Amüsiermeile, der Reeperbahn und seinen Seitenstraßen, von denen die geläufigste die ‚Große Freiheit‘ ist. Hier finden sich Tür an Tür an Tür Sex-Clubs, Sex-Shops, Table-Dance-Bars, Discotheken und Nachtclubs, das St. Pauli Theater und das Schmidt Theater & Tivoli, aber auch das Operettenhaus mit seinem Musicalprogramm und die Davidwache, Deutschlands berühmtester Polizeistation. Nachts verwandelt sich der Kiez in eine bunte, laute Lichter- und Glitzerwelt, in der es keine Sperrstunde gibt. Zu den bekanntesten Etablissements gehören das ‚Dollhaus‘, das ‚Café Keese‘, die Kneipe ‚Zur Ritze‘, das‚Safari‘ oder der ‚de Sade-Club‘. Im Star-Club und in einigen anderen Musikkneipen traten die damals noch unbekannten Beatles auf, bevor ihre beispiellose Weltkarriere begann. Der Band zu Ehren gibt es hier auch einen Beatles-Platz. Auch nach Hans Albers wurde ein Platz benannt. Der Ur-Hamburger, der aber eigentlich aus Berlin stammte, intonierte einst im UFA- Film ‚Große Freiheit Nr.7‘ den Gassenhauer ‚Auf der Reeperbahn nachts um halb eins‘. Dieser Schlager hatte die Straße schließlich berühmt gemacht. Auch Udo Lindenberg besang die Reeperbahn als ‚Geile Meile‘. Er wurde hier mit einem Stern, der dem Hollywood Walk of Fame nachempfunden ist, geehrt. Parallel zur Reeperbahn verläuft – hinter Sichtblenden versteckt – mit der Herbertstraße eine der berühmtesten Bordellstraßen der Republik.
In Fußwegentfernung zur ‚sündigsten Meile der Welt‘ befinden sich das Millerntor-Stadion, wo Hamburgs Kult-Mannschaft F.C. St. Pauli seine Heimspiele austrägt, der berühmte Fischmarkt und sie St.-Pauli-Landungsbrücken. An den schwimmenden Schiffsanlegern starten Fahrgastschiffe, Fähren, Barkassen und Katamarane zu ihren Linien- und Rundfahrten. Besonders beliebt sind bei den Touristen die Hafenrundfahrten mit dem Besuch der Speicherstadt. Die Pontons mit ihren Cafés, Restaurants und Souvenirgeschäften sind ein beliebter Anlaufpunkt für Einheimische und für Besucher. Am westlichen Ende der Landungsbrücken befindet sich der Eingang zum Alten Elbtunnel, der unterhalb der Norderelbe auf die Elbinsel Steinwerder führt. Mit einem hölzernen Fahrstuhl geht es zunächst senkrecht in die Tiefe, ehe man in die 426 m lange Doppelröhre gelangt. Der Alte Elbtunnel wurde 1911 eröffnet und wird auch heute noch von Radfahrern und Fußgängern, eingeschränkt sogar von Kraftfahrzeugen genutzt. Seit 2003 steht er unter Denkmalschutz.
In St. Pauli hat sich eine interessante und vielfältige Museumslandschaft entwickelt, zu dem das Sankt-Pauli-Museum in der Davidstraße gehört, das die außergewöhnliche Geschichte dieses Stadtteils beschreibt, das Hamburger Schulmuseum, das Wachsfigurenkabinett ‚Panoptikum‘ sowie Harrys Hamburger Hafenbasar. Hier werden Mitbringsel von Seeleuten, insbesondere Kunst und Kunsthandwerk aus Asien und Afrika gezeigt und teilweise auch verkauft.

Sehenswertes:
 

Reeperbahn
St.-Pauli-Landungsbrücken
Alter Elbtunnel
Stadion am Millerntor
Panoptikum
St.-Joseph-Kirche
Herbertstraße
Hamburger Schulmuseum
Harrys Hamburger Hafenbasar
U-434





Hamburg

M
it seinen 1,8 Mio. Einwohnern ist Hamburg nach Berlin die zweitgrößte Stadt Deutschlands. Die pulsierende Großstadt ist sowohl eine geschäftige Wirtschaftsmetropole und ein modernes Medienzentrum als auch Kulturschauplatz und Anziehungsort für täglich über 100.000 Touristen. Das ‚Tor zur Welt‘ liegt am Beginn der Unterelbe, die sich hier noch in eine Norder- und eine Süderelbe aufteilt. Die Hafen- und Werftanlagen bestimmen die Kulisse auf der gegenüberliegenden Seite der Innenstadt. Hamburg besitzt den zweitgrößten Containerumschlagplatz Europas und die um 1900 im Stil der Neugotik erbaute Speicherstadt ist der weltweit größte historische Lagerhauskomplex. Die Lagerhallen werden allerdings inzwischen sehr vielfältig genutzt. Mehrere Museen haben hier einen idealen Platz gefunden, darunter das Hamburg Dungeon, die Blindenausstellung Dialog im Dunklen, das Deutsches Zollmuseum, das Speicherstadtmuseum als Außenstelle des Museum der Arbeit, das Spicy’s Gewürzmuseum und das Miniatur Wunderland, die größte Modelleisenbahn der Welt. Am Rande der Altstadt an der Norderelbe liegen die Museumsschiffe ‚Windjammer Rickmer Rickmers‘, ‚Cap San Diego‘ und das Feuerschiff ‚LV13‘. Und damit sind die wichtigsten Museen Hamburgs noch gar nicht genannt, denn diese befinden sich nahe dem Hauptbahnhof auf der Museumsmeile. Dazu gehören die Deichtorhallen mit wechselnden Ausstellungen zur zeitgenössischen Kunst, das Museum für Kunst und Gewerbe und die Hamburger Kunsthalle.
Hamburg war zwischen dem 13. und 16. Jahrhundert tragendes Mitglied des Städtebundes der Hanse. Diese wirtschaftlichen Handelsverflechtungen haben die Stadt reich gemacht und die Traditionen werden auch heute noch gepflegt. Das prachtvolle Rathaus, die Börse, die vielen historischen Kontorhäuser oder das Deichstraße-Viertel  zeugen von der geschäftlich erfolgreichen Vergangenheit.
Hamburg, das wegen seiner vielen Wasserläufe auch häufig ‚Venedig des Nordens‘ genannt wird, besitzt übrigens mehr Brücken als die italienische Lagunenstadt. Die Alster, ein 56 km langer Nebenfluss der Elbe, ist einer dieser Wasserläufe. Sie mündet am südlichen Rand der Altstadt in die Elbe. Zuvor bildet sie mitten in der Stadt den Alstersee, der sich in die Binnen- und Außenalster aufteilt.  Die Binnenalster wird umrahmt von stolzen, weißen Geschäftshäusern aus der Gründerzeit, darunter der Firmensitz der Hapag-Lloyd AG, das Hotel  Vier Jahreszeiten, das berühmte Alsterkaufhaus und der Alsterpavillon. Am Jungfernstieg, dem Südwestufer der Binnenalster, ist die Anlegestelle der Weißen Flotte. Von hier aus starten die Ausflugsdampfer zu ihren Rundfahrten auf der Alster und durch die Kanäle.
Die 164 ha große Außenalster bildet den größeren Teil des Sees. Er ist bis zu 4,5 m tief und wird bei schönem Wetter viel von Seglern, Ruderern und Tretbootfahrern genutzt. Rund um das Ufer ziehen sich der Alsterpark und ein 7,4 km langer Rundweg, der zum Spazierengehen, Joggen und Radfahren einlädt. Der Park geht in den Grünstreifen der einstigen Wallanlagen sowie in den Park ‚Planten un Bloomen‘ (niederdeutsch für: Pflanzen und Blumen) über. Die frei zugängliche Parkanlage wurde einst als Zoologischer Garten genutzt, aus dem in den 1930ger Jahren ein Volks-, Vogel- und Vergnügungspark wurde. Anlässlich der Niederdeutschen Gartenschau im Jahre 1935 erhielt er seinen heutigen Namen. 1953, 1963 und 1973 fand auf dem Gelände die Internationale Gartenbau-Ausstellung statt. Planten und Blomen ist mit seinen verschiedenen Schwerpunkten (u.a. Botanischer Garten, Japanischer Garten, Rosengarten, Apothekergarten) und seinen vielen Kunstwerken ein beliebter Ausflugsort für die Hansestädter.
Das Wahrzeichen der Freien- und Hansestadt ist die evangelische Hauptkirche St. Michaeliskirche, im Volksmund kurz ‚Michel‘ genannt. Das Gotteshaus besitzt die größte Kirchturmuhr Deutschlands – und das gleich vierfach, da der Turm vier Seiten besitzt. Der Durchmesser jeder Uhr beträgt 8 Meter, der große Zeiger besitzt eine Länge von fast fünf Metern! Ein Aufstieg auf den 132 m hohen Turm der Barockkirche gehört zum Hamburger Pflichtprogramm, denn von hier aus ergibt sich ein aufregender Blick über die gesamte Millionenstadt, über die Elbe und den Hafen. Dabei besitzt der Michel gar nicht die höchste Kirchturmspitze Hamburgs. Der Turm der Petrikirche ist ebenfalls 132 m hoch und die nur noch als Ruine erhaltene St.-Nikolai-Kirche, die heute als Mahnmal an die Opfer des Krieges erinnert, besitzt sogar einen 147 m hohen Turm.
Das moderne Wahrzeichen Hamburgs ist wegen ihrer markanten Bauweise die Kohlbrandbrücke. Sie wurde 1974 dem Verkehr freigegeben und verbindet die Elbinsel Wilhelmsburg mit der Bundesautobahn A7 bei Waltershof. Als Schrägseilbrücke besitzt sie eine stattliche Länge von 3600 Metern. Täglich passieren rund 30.000 Fahrzeuge den Köhlbrand über diese gigantische Brückenkonstruktion.

Sehenswertes:
 

St. Michaeliskirche (Michel) und Krameramtsstuben
Speicherstadt mit Museen (Hamburg Dungeon, Blindenausstellung Dialog im Dunklen, Deutsches Zollmuseum…..)
Elbe mit Hafen
Elbphilharmonie
HafenCity
Museumsmeile mit Deichtorhallen, Museum für Kunst und Gewerbe, Hamburger Kunsthalle
Planten un Blomen
Köhlbrandbrücke
Kattwykbrücke
Binnenalster mit Jungfernstieg, Rathaus und Börse
Außenalster
Ohnsorg-Theater und Deutsches Schauspielhaus
Museum für Hamburgische Geschichte (hamburgmuseum)
Museumsschiffe ‚Windjammer Rickmer Rickmers‘, ‚Cap San Diego‘ und das Feuerschiff ‚LV13‘
Kirche St. Katharinen
Kirche St. Jacobi
Mahnmal St. Nicolai
Laeiszhalle
Johannes-Brahms-Museum


Radrouten die durch Hamburg führen:

ElbeRadWeg: Abschnitt Nord
ElbeRadWeg: Abschnitt Mitte
Radfernweg Hamburg-Bremen