ElbeRadWeg – Abschnitt Mitteelberadweglogo150x150

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er mittlere Abschnitt des ElbeRadweges folgt über rund 350 km der Mittelelbe von Hamburg bis nach Magdeburg. Um ganz genau zu sein: die Mittelelbe beginnt erst in Geesthacht an der Staustufe. Nördlich davon wird die Elbe noch von den Gezeiten beeinflusst. Die Schleuse ist neben einem festen Niedrigwasserwehr bei Magdeburg die einzige Staustufe der Elbe in Deutschland. Abseits der beiden Großstädte Hamburg und Magdeburg wird es ruhiger – sowohl auf dem Wasser als auch auf dem Radweg. Der Fluss besitzt noch nicht die Breite und Mächtigkeit der Unterelbe und auch die Deiche sind nicht mehr so hoch. Weite Teile des ElbeRadweges verlaufen auf oder direkt neben dem Elbdeich und zum großen Teil sind diese in diesem Bereich unbefestigt und bisweilen auch recht holperig. Die stille Elbaue ist zum großen Teil als Biosphärenreservat geschützt. Der Fluss bildet hier ein Refugium für eine Vielzahl von Tierarten, insbesondere für Vögel. Zwischen Hamburg und Wittenberg kann man sich aussuchen, ob man dem links- oder dem rechtselbischen Radweg folgen möchte. Zwischen Wittenberge und Magdeburg gibt es dann nur noch einen offiziellen Routenverlauf, wobei auch dort eine inoffizielle Variante auf der gegenüberliegenden Elbseite existiert.


Über fast 100 Kilometer bildete die Elbe zwischen Schnackenburg und Lauenburg die Grenze zwischen der Bundesrepublik und der DDR. Einige Relikte des Eisernen Vorhanges haben sich noch erhalten, ansonsten wirkt diese Gegend inzwischen sehr friedlich. Sehenswert sind die Fachwerkstädte Hitzacker und Lauenburg sowie die Hansestädte Havelberg und Werben. Ein imposantes technisches Bauwerk ist das Europäische Wasserstraßenkreuz nördlich der Ottonenstadt Magdeburg, bei dem der Mittellandkanal mittels einer Brücke über die Elbe geführt wird.

Neuer Weltrekordversuch in Magdeburg

Neue Top 10 der Radfernwege

Angebot für Radtouristen: die Radfahrerkirchen

Elbe bei Stiepelse

Leichtes Grollen im Osten– dramatisches Unwetter im Westen



Ortschaften entlang der Route

Hamburg  /  Hamburg-Bergedorf  /  Geesthacht   /  Schnakenbek  /  Lauenburg (Elbe)  /  Boizenburg (Elbe)   /   Amt Neuhaus  /  Konau  /   Dömitz   /   Lenzen  /  Lanz (Prignitz)   /  Cumlosen  /  Wittenberge  /  Winsen (Luhe)  /   Elbmarsch  /  Artlenburg   /  Hohnsdorf (Elbe)  /  Hittbergen  /  Bleckede  / Neu Darchau  /  Hitzacker (Elbe)  /  Dannenberg  /   Damnatz  /  Langendorf (Elbe)   /  Gorleben  /  Höhbeck  /  Gartow  /   Schnackenburg   /  Aland (Altmark)  /  Rühstädt  /  Legde-Quitzöbel  /  Hansestadt Havelberg   /  Werben (Elbe)  /  Iden (Altmark)  /  Hohenberg-Krusemark  /  Arneburg  /  Tangermünde  /  Tangerhütte  /  Rogätz  /  Burg bei Magdeburg  /  Möser  / Magdeburg

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Hamburg

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it seinen 1,8 Mio. Einwohnern ist Hamburg nach Berlin die zweitgrößte Stadt Deutschlands. Die pulsierende Großstadt ist sowohl eine geschäftige Wirtschaftsmetropole und ein modernes Medienzentrum als auch Kulturschauplatz und Anziehungsort für täglich über 100.000 Touristen. Das ‚Tor zur Welt‘ liegt am Beginn der Unterelbe, die sich hier noch in eine Norder- und eine Süderelbe aufteilt. Die Hafen- und Werftanlagen bestimmen die Kulisse auf der gegenüberliegenden Seite der Innenstadt. Hamburg besitzt den zweitgrößten Containerumschlagplatz Europas und die um 1900 im Stil der Neugotik erbaute Speicherstadt ist der weltweit größte historische Lagerhauskomplex. Die Lagerhallen werden allerdings inzwischen sehr vielfältig genutzt. Mehrere Museen haben hier einen idealen Platz gefunden, darunter das Hamburg Dungeon, die Blindenausstellung Dialog im Dunklen, das Deutsches Zollmuseum, das Speicherstadtmuseum als Außenstelle des Museum der Arbeit, das Spicy’s Gewürzmuseum und das Miniatur Wunderland, die größte Modelleisenbahn der Welt. Am Rande der Altstadt an der Norderelbe liegen die Museumsschiffe ‚Windjammer Rickmer Rickmers‘, ‚Cap San Diego‘ und das Feuerschiff ‚LV13‘. Und damit sind die wichtigsten Museen Hamburgs noch gar nicht genannt, denn diese befinden sich nahe dem Hauptbahnhof auf der Museumsmeile. Dazu gehören die Deichtorhallen mit wechselnden Ausstellungen zur zeitgenössischen Kunst, das Museum für Kunst und Gewerbe und die Hamburger Kunsthalle.
Hamburg war zwischen dem 13. und 16. Jahrhundert tragendes Mitglied des Städtebundes der Hanse. Diese wirtschaftlichen Handelsverflechtungen haben die Stadt reich gemacht und die Traditionen werden auch heute noch gepflegt. Das prachtvolle Rathaus, die Börse, die vielen historischen Kontorhäuser oder das Deichstraße-Viertel  zeugen von der geschäftlich erfolgreichen Vergangenheit.
Hamburg, das wegen seiner vielen Wasserläufe auch häufig ‚Venedig des Nordens‘ genannt wird, besitzt übrigens mehr Brücken als die italienische Lagunenstadt. Die Alster, ein 56 km langer Nebenfluss der Elbe, ist einer dieser Wasserläufe. Sie mündet am südlichen Rand der Altstadt in die Elbe. Zuvor bildet sie mitten in der Stadt den Alstersee, der sich in die Binnen- und Außenalster aufteilt.  Die Binnenalster wird umrahmt von stolzen, weißen Geschäftshäusern aus der Gründerzeit, darunter der Firmensitz der Hapag-Lloyd AG, das Hotel  Vier Jahreszeiten, das berühmte Alsterkaufhaus und der Alsterpavillon. Am Jungfernstieg, dem Südwestufer der Binnenalster, ist die Anlegestelle der Weißen Flotte. Von hier aus starten die Ausflugsdampfer zu ihren Rundfahrten auf der Alster und durch die Kanäle.
Die 164 ha große Außenalster bildet den größeren Teil des Sees. Er ist bis zu 4,5 m tief und wird bei schönem Wetter viel von Seglern, Ruderern und Tretbootfahrern genutzt. Rund um das Ufer ziehen sich der Alsterpark und ein 7,4 km langer Rundweg, der zum Spazierengehen, Joggen und Radfahren einlädt. Der Park geht in den Grünstreifen der einstigen Wallanlagen sowie in den Park ‚Planten un Bloomen‘ (niederdeutsch für: Pflanzen und Blumen) über. Die frei zugängliche Parkanlage wurde einst als Zoologischer Garten genutzt, aus dem in den 1930ger Jahren ein Volks-, Vogel- und Vergnügungspark wurde. Anlässlich der Niederdeutschen Gartenschau im Jahre 1935 erhielt er seinen heutigen Namen. 1953, 1963 und 1973 fand auf dem Gelände die Internationale Gartenbau-Ausstellung statt. Planten und Blomen ist mit seinen verschiedenen Schwerpunkten (u.a. Botanischer Garten, Japanischer Garten, Rosengarten, Apothekergarten) und seinen vielen Kunstwerken ein beliebter Ausflugsort für die Hansestädter.
Das Wahrzeichen der Freien- und Hansestadt ist die evangelische Hauptkirche St. Michaeliskirche, im Volksmund kurz ‚Michel‘ genannt. Das Gotteshaus besitzt die größte Kirchturmuhr Deutschlands – und das gleich vierfach, da der Turm vier Seiten besitzt. Der Durchmesser jeder Uhr beträgt 8 Meter, der große Zeiger besitzt eine Länge von fast fünf Metern! Ein Aufstieg auf den 132 m hohen Turm der Barockkirche gehört zum Hamburger Pflichtprogramm, denn von hier aus ergibt sich ein aufregender Blick über die gesamte Millionenstadt, über die Elbe und den Hafen. Dabei besitzt der Michel gar nicht die höchste Kirchturmspitze Hamburgs. Der Turm der Petrikirche ist ebenfalls 132 m hoch und die nur noch als Ruine erhaltene St.-Nikolai-Kirche, die heute als Mahnmal an die Opfer des Krieges erinnert, besitzt sogar einen 147 m hohen Turm.
Das moderne Wahrzeichen Hamburgs ist wegen ihrer markanten Bauweise die Kohlbrandbrücke. Sie wurde 1974 dem Verkehr freigegeben und verbindet die Elbinsel Wilhelmsburg mit der Bundesautobahn A7 bei Waltershof. Als Schrägseilbrücke besitzt sie eine stattliche Länge von 3600 Metern. Täglich passieren rund 30.000 Fahrzeuge den Köhlbrand über diese gigantische Brückenkonstruktion.

Sehenswertes:
 

St. Michaeliskirche (Michel) und Krameramtsstuben
Speicherstadt mit Museen (Hamburg Dungeon, Blindenausstellung Dialog im Dunklen, Deutsches Zollmuseum…..)
Elbe mit Hafen
Elbphilharmonie
HafenCity
Museumsmeile mit Deichtorhallen, Museum für Kunst und Gewerbe, Hamburger Kunsthalle
Planten un Blomen
Köhlbrandbrücke
Kattwykbrücke
Binnenalster mit Jungfernstieg, Rathaus und Börse
Außenalster
Ohnsorg-Theater und Deutsches Schauspielhaus
Museum für Hamburgische Geschichte (hamburgmuseum)
Museumsschiffe ‚Windjammer Rickmer Rickmers‘, ‚Cap San Diego‘ und das Feuerschiff ‚LV13‘
Kirche St. Katharinen
Kirche St. Jacobi
Mahnmal St. Nicolai
Laeiszhalle
Johannes-Brahms-Museum


Radrouten die durch Hamburg führen:

ElbeRadWeg: Abschnitt Nord
ElbeRadWeg: Abschnitt Mitte
Radfernweg Hamburg-Bremen




Hamburg Bergedorf

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ergedorf ist der von der Fläche her größte, aber von der Bevölkerungszahl kleinste Bezirk Hamburgs und liegt im Südosten der Freien und Hansestadt. Die ehemals selbstständige Stadt wurde erst 1949 nach Hamburg eingemeindet. Die heute ebenfalls zum Bezirk Bergedorf zählenden Ortsteile Marschlande, Vierlande, Reitbrook und Lohbrügge hatten schon zuvor zu Hamburg gehört.
Das Bergedorfer Schloss ist das einzig erhaltene Schlossbauwerk in Hamburg. Es wurde erstmals im 14. Jahrhundert erwähnt, ist aber möglicherweise bereits Anfang des 13. Jahrhunderts errichtet worden. Zeitweilig diente es den Herzögen von Sachsen-Lauenburg als Residenz. Später beherbergte das Anwesen den Verwaltungssitz der Städte Lübeck und Hamburg. Seit 1953 befindet sich im Wasserschloss das ‚Museum für Bergedorf und die Vierlande‘, das auf einem kulturhistorischen die Geschichte der Region dokumentiert. Die Vierflügelanlage wird von einem denkmalgeschützten Schlosspark umgeben.
Im Bezirk Bergedorf haben sich noch eine Vielzahl historische Kirchenbauten erhalten, darunter die evangelische St. Petri und Paul-Kirche, die um 1500 als einschiffige Backstein-Fachwerkkirche errichtet wurde und neben dem Schloss als wichtigstes Bauwerk Bergedorf gilt. Die St. Nikolaikirche in Altengamme entstand im 13. Jahrhundert auf den Fundamenten eines Vorgängerbaus aus dem 12. Jahrhundert. Auch die Kirche St. Severini stammt im Kern noch aus dem 13. Jahrhundert. Mit einer Orgel des berühmten Orgelbaumeisters Arp Schnittger ist die St. Pankratiuskirche in Ochsenwerder ausgestattet. Zu den ältesten Gotteshäusern auf dem Stadtgebiet Hamburgs gehört die St. Johanniskirche in Neuengamme. Teile des Mauerwerkes stammen noch aus dem frühen 13. Jahrhundert. Direkt am Billwerder Billdeich liegt eine zweite St. Nikolaikirche. Der 1739 fertiggestellte evangelische Kirchenbau beherbergt zwei Holzskulpturen aus dem 15. Jahrhundert. In Moorfleet steht eine dritte St. Nikolaikirche. Der einschiffige Backsteinfachwerkbau wurde 1680 errichtet, wobei der neugotische Turm erst 1885 ergänzt wurde. Als letztes Gotteshaus sei noch die Dreieinigkeitskirche am Allermöher Deich  erwähnt, die 1614 geweiht wurde. Der hölzerne Glockenturm stammt in Teilen noch von vor 1580. Damit gilt der gedrungene Turm als das älteste erhaltene Bauwerk der Marschlande.

Sehenswertes:
 

Schloss Bergedorf und Museum für Bergedorf und die Vierlande
St. Petri und Paul-Kirche
St. Johanniskirche in Neuengamme
St. Nicolaikirche in Altengamme
St. Severinikirche in Vierlanden
St. Pankratiuskirche in Ochsenwerder
St. Nikolaikirche in Billwerder
St. Nikolaikirche in Moorfleet
Dreieinigkeitskirche in Allermöhe
Gasthof ‚Stadt Hamburg‘
Windmühle in Reitbrook
Gedenkstätte Neuengamme
Freilichtmuseum Rieck-Haus
Deutsches Maler- und Lackierermuseum





Geesthacht

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üdöstlich von Hamburg liegt direkt am Elbufer die Stadt Geesthacht. Sie ist die größte Stadt im Kreis Herzogtum Lauenburg und wurde 1216 erstmals schriftlich erwähnt. Wahrscheinlich wurde aber eine erste Kirche schon im 9. Jahrhundert erbaut.
Im Krügerschen Haus, einem niederdeutschen Hallenhaus aus dem 17. Jahrhundert, wurde das GeesthachtMuseum! eingerichtet. Die heimatkundliche Ausstellung widmet sich sowohl der Siedlungs- als auch der Wirtschaftsgeschichte der Stadt. Bei Grünhof und Tesperhude wurde in den 1930er Jahren ein Grabmal aus der Bronzezeit (1200 v. Chr.) entdeckt. Das Totenhaus belegt eine Besiedelung in vorgeschichtlicher Zeit. Seit 1960 begrenzt die Staustufe Geesthacht den Gezeiteneinfluss auf die Elbe. Neben einem Niedrigwasserwehr bei Magdeburg ist das Wehr die einzige Staustufe der Elbe in Deutschland. Die Doppelschleuse kann jeweils bis zu vier Großmotorschiffe gleichzeitig aufnehmen.
Geesthacht ist traditionell industriell geprägt. Von der einstigen Dynamitfabrik Alfred Nobels in Krümmel ist nur noch der alte, 80m hohe Wasserturm erhalten. Gleich daneben befindet sich das ehemalige KKW Krümmel, das von 1984 bis 2009 mit einigen Unterbrechungen in Betrieb war. Das Pumpspeicherwerk, das sich ebenfalls in unmittelbarer Nähe befindet, ist das Größte seiner Art in Norddeutschland und wurde 1958 in Betrieb genommen. Es regelt die Abdeckung des Strombedarfs in Spitzenlastzeiten. Drei mächtige Rohre lassen Wasser aus einem 80m höher gelegenen Speichersee in die Tiefe stürzen, Turbinen erzeugen dabei den benötigten Strom.

Sehenswertes:
 

GeesthachtMuseum! im Krügerschen Haus
St. Salvatoriskirche
Totenhaus von Tesperhude
Museumsbahn der Arbeitsgemeinschaft Geesthachter Eisenbahn e.V.
Ehemaliges KKW Krümmel
Pumpspeicherwerk Krümmel
Wasserturm Krümmel
Staustufe Geesthacht





Schnakenbek

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ie einst ausschließlich landwirtschaftlich geprägte Gemeinde liegt vor den Toren Hamburgs. Dort arbeiten heute auch viele der Einwohner Schnakenbeks. Der kleine Ort liegt direkt am Naturschutzgebiet Hohes Elbufer. Das rund 450 ha große, bergige Waldgebiet fällt zur Elbe hin steil ab. Die Abhänge sind hier bis zu 30 m hoch. Zahlreiche Wanderwege und auch der ElbeRadweg führen durch das hübsche Naturschutzgebiet. Das Hohe Elbufer entstand vor rund 20.000 Jahren bei der letzten Eiszeit. Der untere Bereich wird durch einen an der Elbe einzigartigen Auenwald geprägt. Die Baumarten, darunter auch die seltene Schwarzpappel, sind in der Lage, auch bei längeren Überflutungen im Wasser stehend zu überleben. Der Auenwald ist aber auch Refugium für seltene Tierarten, darunter der Biber und vier verschiedene Fledermausarten.
Im Mittelalter verlief hier mit der Alten Salzstraße eine der wichtigsten Handelsrouten Mitteleuropas. Sie verband die Hansestädte Lübeck und Lüneburg und querte an dieser Stelle die Elbe. Der Fluss war hier so flach, dass er mit Pferdewagen durchfahren werden konnte.
Zur Sicherung dieser Furt entstand hoch über der Elbe die 1106 erstmals erwähnte Erthenenburg. Doch lange hat die Festungsanlage nicht bestanden, denn Heinrich der Löwe ließ die zum großen Teil aus Holz bestehende Burg bereits 1181 in Brand setzen. Die Steine wurden anschließend für den Bau der Lauenburg genutzt. Heute sind nur noch die Reste der Wallanlage zu erkennen, die inzwischen als archäologisches Denkmal geschützt ist.

Sehenswertes:
 

Hohes Elbufer
Ruine Ertheneburg
Kapelle St. Johannes Schnakenbek





Lauenburg (Elbe)

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ie malerische Schifferstadt Lauenburg liegt mit seinen bunten Fachwerkhäusern direkt an der Elbe. Hier ist es noch richtig bergig. Im Norden schließt sich das waldreiche Naturschutzgebiet ‚Hohes Elbufer‘ an und Lauenburg teilt sich selber in eine Unter- und eine Oberstadt auf. Oben thronen die Überreste des alten Schlosses über dem Elbstrom. Die Lauenburg war 1182 durch Bernhard von Sachsen erstmals errichtet, aber schon zwei Jahre später wieder zerstört worden. Gleich darauf wurde sie erneut aufgebaut, doch im 17. Jahrhundert abermals durch ein Feuer vernichtet. Danach entstand das schlossartige Anwesen, wobei der Turm vom Vorgängerbau übernommen wurde. Er war 1477 erbaut worden und ist damit der älteste erhaltene Teil des einstigen Anwesens. Die restlichen Gebäudeteile dienen heute der Stadtverwaltung. Die älteste Straße Lauenburgs ist die Elbstraße. Hier stehen alte, schmucke Fachwerkhäuser aus dem 16. – 19. Jahrhundert, darunter auch das Alte Kaufmannshaus und das Elbschifffahrtsmuseum.
Die Elbe hat Lauenburg seit jeher geprägt. Schon der Ortsname bezieht sich auf den Fluss und leitet sich von der slawischen Form ‚Lave‘ ab. Von der Bedeutung der Schifffahrt berichtet das Elbschifffahrtsmuseum. Anhand von Schiffsmodellen, Schaukästen sowie originalen maritimen Exponaten wird die Entwicklung des Elbeverkehrs zwischen Böhmen und Hamburg dargestellt. Der ‚Rufer ist die Symbolfigur Lauenburgs. Die Skulptur steht am Ruferplatz. Von hier aus starten die Ausflugsschiffe zu ihren Fahrten auf der Elbe. Wer eine Fahrt auf einem historischen Raddampfer mitmachen möchte, der hat hier die Möglichkeit, auf der ‚Kaiser Wilhelm‘ eine Elbfahrt zu unternehmen. Der kohlebefeuerte Dampfer war im Jahre 1900 in Dresden vom Stapel gelaufen und versieht noch immer seinen Dienst. Neben dem Schloss ist die Windmühle das zweite Wahrzeichen Lauenburgs. Der 1871 erbaute Gallerieholländer ist schon aus weiter Ferne zu sehen.
Unweit der Stadt sind noch Reste des alten Stecknitzkanals sowie die alte Palmschleuse erhalten. Der Kanal wurde 1392 bis 1398 vornehmlich für den Salztransport von Lüneburg an die Ostsee nach Lübeck erbaut. Im 15. Jahrhundert erlebte die 97 km lange Wasserstraße seine bedeutendste Zeit. Damals passierten jährlich rund 30.000 Schiffe den Kanal. Von den ehemals elf Schleusen sind heute nur noch die Palmschleuse bei Lauenburg und die Dückerschleuse bei Witzeeze erhalten. Als die älteste Kammerschleuse Europas wurde die Palmschleuse 1398 aus Holz erbaut und 1724 als Steinschleuse erneuert. 1962 wurde sie zwar noch einmal restauriert, doch heute ist sie nicht mehr in Betrieb. Im alten E-Werk neben der Palmschleuse wurde 2012 ein Fahrradmuseum eröffnet.

Sehenswertes:
 

Schloss Lauenburg
Elbschifffahrtsmuseum
Der Rufer
Raddampfer Kaiser Wilhelm
Windmühle
Altes Kaufmannshaus und Elbestraße
Palmschleuse und Stecknitzkanal
Fahrradmuseum im Alten E-Werk





Boizenburg (Elbe)

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oizenburg ist die westlichste Stadt Mecklenburgs und liegt am rechten Ufer der Elbe. Das ‚Klein-Venedig des Nordens‘ erhielt seinen Beinamen aufgrund seiner mittelalterlichen kreisförmigen Wallanlage, die beidseitig von einem Graben umschlossen ist, über die insgesamt 45 Brücken führen. Bei einem Großbrand im Jahre 1709 wurde die Stadt weitestgehend zerstört und danach auf schachbrettartigem Grundriss wieder neu aufgebaut. Im Stadtkern entstand auf dem Marktplatz freistehend das neue Rathaus als Fachwerkbau mit Laubengang. Die dreischiffige St. Marienkirche wurde im gleichen Jahr des Stadtbrandes im barocken Stil wiederhergestellt. Der Kern der evangelischen Kirche stammt aber noch aus dem 13. Jahrhundert. Mitte des 19. Jahrhunderts erhielt das Gotteshaus noch mehrere neogotische und neuromanische Anbauten, so dass das Gotteshaus einen recht uneinheitlichen Architektur-Mix besitzt. Im Inneren der Kirche ist der barocke Altaraufsatz von 1718 sehenswert.
In einem denkmalgeschützten Bürgerhaus am Markt ist das Heimatmuseum untergebracht, dass auf die heimatkundliche Sammlung des Lehrers Hans Vick zurückgeht, aber auch Relikte der ehemaligen deutsch-deutschen Grenze bewahrt. Einige Relikte der deutschen Diktaturen des 20. Jahrhunderts können im Elbbergmuseum besichtigt werden. Hier steht noch eine Baracke des ehemaligen Außenlagers vom KZ Neuengamme und zwei Gebäude des einstigen Transitkontrollpunktes Vier. Am Grenzturm der Kontrollstelle erzählt eine Freiluftausstellung von der Geschichte der innerdeutschen Grenze.
In Boizenburg befindet sich das Erste Deutsche Fliesenmuseum, das Fliesen mit einer außerordentlichen Vielfalt an künstlerischen Motiven, Farben, Formen und Stilrichtungen aus verschiedenen Epochen sammelt und präsentiert.

Sehenswertes:
 

Rathaus
St. Marienkirche
Elbbergmuseum und Freiluftausstellung mit Grenzturm (Kontrollpunkt Vier)
Erstes Deutsche Fliesenmuseum
Heimatmuseum





Amt Neuhaus

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as Amt Neuhaus wurde ist seiner heutigen Form als Einheitsgemeinde im Jahre 1993 gebildet. Geschichtlich gehörte Amt Neuhaus früher zum Herzogtum Sachsen-Lauenburg, das dann vom Kurfürstentum Braunschweig-Lüneburg, dem späteren Königreich Hannover, übernommen wurde. Nach dem Zweiten Weltkrieg aber ergab sich die Situation, dass die Dörfer vom Amt Neuhaus durch die Lage östlich der Elbe vom übrigen Teil Niedersachsens abgeschnitten war, da es hier keine Brücke über den Fluss gab. So wurde dieser Bereich der sowjetischen Besatzungszone übergeben und die Gemeinden rund um Neuhaus kamen zur DDR. Nach der Wende beschlossen die Gemeinderäte der zu dieser Zeit selbstständigen Dörfer die Rückführung in den Kreis Lüneburg und damit nach Niedersachsen, obwohl die Einwohner damit nach einer Bürgerbefragung nicht unbedingt einverstanden waren. So ist es zu erklären, dass auf niedersächsischem Gebiet alte DDR-Wachtürme stehen, die man dort eigentlich nicht vermuten würde!
Das Amt Neuhaus besteht heute aus den Ortsteilen Dellien, Haar, Kaarßen, Neuhaus, Stapel, Sumte und Tripkau. Der Bau einer Elbbrücke ist übrigens für eine bessere Anbindung in Planung, aber aus Umweltgründen umstritten.
Ein exemplarisches Beispiel für die komplizierte Lage von Amt Neuhaus war das Dorf Vockfey, da die Einwohner hier besonders von Repressalien und Zwangsumsiedelungen betroffen waren. Die meisten Höfe wurden wegen der Grenznähe abgerissen, um einen besser kontrollierbaren 500 m breiten Sperrstreifen zu schaffen. Um in die fünf Kilometer breite Sperrzone an der Grenze zu kommen, war ein Passierschein notwendig, denn immer wieder war von DDR-Bürgern versucht worden, hier das Land zu verlassen. Vockfey sollte entvölkert werden. Nach der Wende kamen viele ehemalige Einwohner in ihr Heimatdorf zurück. Entsetzt mussten sie feststellen, dass das einstige Dorf praktisch nicht mehr existierte. Ein kleines, offenes Häuschen dient heute als Dokumentationsstätte für das untergegangene Vockfey. Die so genannte ‚Denkpyramide‘ wurde 2006 als Mahnmal und als Ort des Gedenkens eingerichtet. Mit der DDR-Vergangenheit und dem düsteren Thema Zwangsaussiedelung beschäftigt sich auch das Heimatmuseum im Pforthaus von Neuhaus. Eine weitere interessante und ungleich positivere Informationsstätte ist die Storkenkate mit einer Ausstellung über das Leben der Störche.

Sehenswertes:
 

Heimatmuseum
Marienkirche Neuhaus
Marienkirche Stapel
Dokumentationsstätte Vockfey mit Denkpyramide
Storkenkate
Kirche Tripkau
Marienkapelle Stiepelse
Kapelle Krusendorf
Stixer Wanderdüne
Schlosspark Wehningen
Ehemalige Wachtürme bei Darchau und Neu-Bleckede
St. Marienkirche Stapel


Radrouten die durch Amt Neuhaus führen:

ElbeRadWeg: Abschnitt Mitte
Mecklenburgischer Seen-Radweg




Konau

G
leich hinter dem Deich am östlichen Elbufer liegt das zum Amt Neuhaus gehörende hübsche kleine Dorf Konau. Da der Ort seit 1952 im Grenzsperrgebiet der DDR lag, gab es hier bis 1990 keinerlei bauliche Entwicklungen. Konau wurde bestimmt von Grenzsicherungsanlagen, meterhohen Drahtzäunen, martialischen Wachtürmen sowie von patrouillierenden Soldaten und sogenannten Volkspolizisten. Das Dorf war von der Außenwelt geradezu abgeschottet. Doch von dieser Vergangenheit ist inzwischen fast nichts mehr zu sehen. Nur ein Wachturm und ein paar Meter Grenzzaun wurden bei Popelau als Gedenkstätte bewahrt. Ein Rundweg und eine kleine Ausstellung erinnern noch an die bedrückende Situation an der deutsch-deutschen Grenze. Viele Bürger waren zu DDR-Zeiten ausgesiedelt worden. In einer alten Scheune beschäftigt sich eine weitere Ausstellung mit dem Thema Zwangsumsiedlung.
Heute liegt das Marschhufendorf mit seinen reitgedeckten Bauernhäusern, die alle parallel zueinander zur Elbe hin ausgerichtet sind, verträumt in der wunderschönen Elbaue, als ob die Geschichte des letzten Jahrhunderts spurlos an Konau vorbeigezogen wäre.
Die Kapelle auf dem Deich war übrigens der einzige Kirchenneubau in der DDR, der direkt am Grenzzaun errichtet werden durfte.

Sehenswertes:
 

Marschhufendorf
Ehemaliger Wachturm und Grenzzaun bei Popelau
Ausstellung Zwangsumsiedelung





Dömitz

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nmittelbar an der Elbe und im südwestlichsten Zipfel Mecklenburgs liegt die Festungsstadt Dömitz. Lange durfte der Ort wegen seiner Lage an der deutsch-deutschen Grenze nur mit einem Sonder-Passierschein betreten werden. Die Elbbrücke, die im Laufe des Zweiten Weltkrieges zerstört worden war, diente in Zeiten der DDR als Mahnmal für den Krieg und als Symbol für die deutsche Teilung. Darüber hinaus ist von diesem Kapitel der deutschen Geschichte kaum noch etwas zu sehen. Dömitz gehört inzwischen zur Metropolregion Hamburg und die Fahrgastschiffe verkehren heute ganz normal auf dem ehemaligen Grenzfluss, der einst so martialisch überwacht wurde. Die Landstadt besitzt über die Elbe einen regelmäßigen Liniendienst nach Hamburg und auch nach Magdeburg.
Die fünfeckige Festungsanlage ist noch fast vollständig erhalten. Erbaut wurde sie bereits zwischen 1559 und 1565, um den hiesigen Elbübergang zu schützen. Innerhalb der Festung widmet sich ein Museum der Geschichte der Stadt Dömitz und dem petagonen Bollwerk. Auch die Innenstadt ist noch gut erhalten. Um die neugotische Kirche herum gruppieren sich etliche schmucke Fachwerkhäuser, die noch aus dem 18. und 19. Jahrhundert stammen. Auch das Rathaus war im 19. Jahrhundert als Fachwerkbau errichtet worden. Am Hafen befindet sich die historische Steinschleuse. Sie wurde bereits 1572 errichtet und 1722 zur heutigen Schleusenanlage umgebaut. Seit dem 19. Jahrhundert dient sie allerdings nur noch dem Hochwasserschutz.
Dömitz liegt im Naturpark Mecklenburgisches Elbetal und besitzt eine naturgeschützte Besonderheit: die Elbtaldüne bei Klein Schmölen. Die schon von Weitem zu erkennende Sanddüne ist rund zwei Kilometer lang, 600m breit und erhebt sich auf mehr als 30m über die Talaue. Entstanden ist sie während der letzten Eiszeit. Obwohl der Wind den Sand noch immer verlagert, wandert die vegetationslose Düne heute nicht mehr. Sie bietet dem Besucher einen großartigen Ausblick über die Löcknitzniederung.
Im westlich gelegenen Ortsteil Rüterberg kann auf Vereinbarung die Heimatstube besichtigt werden, die in besonderer Weise auf die innerdeutsche Grenze eingeht. In Rüterberg gibt es auch noch einen alten Grenzturm.

Sehenswertes:
 

Historischer Stadtkern mit Rathaus
Festung Dömitz mit Museum
Eisenbahnbrückenruine
Steinschleuse
Wander-Binnendüne in Klein Schmölen
Heimatstube Rüterberg


Radrouten die durch Dömitz führen:

ElbeRadWeg: Abschnitt Mitte
Mecklenburgischer Seen-Radweg




Lenzen

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ie mittelalterliche Stadt an den Ufern von Löcknitz und Elbe entstand zu Beginn des 13. Jahrhunderts, als die Burg errichtet wurde und der Ort das Stadtrecht verliehen bekam. Schon im 9. Jahrhundert hatten hier die Linonen, ein elbslawischer Stamm, gesiedelt. So entstand die Burg Lenzen an der Stelle einer ehemaligen slawischen Befestigung. Der 28m hohe Turm ist der älteste erhaltene Teil der markgräflichen Burganlage und stammt noch aus der Zeit um 1200. Die Festung diente in der Folgezeit als Raubritterburg und über 300 Jahre lang als Amthaus. Heute ist die Burg ein Besucher- und Tageszentrum und gehört dem Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND). Das Besucherzentrum zeigt eine interessante Ausstellung über die reizvolle Natur, Kultur und Geschichte der Flusslandschaft Elbe.
Um das Jahr 1400 entstand die mittelalterliche Stadtmauer mit zwei Stadttoren und einem Stadtgraben, von der allerdings nur noch Reste und der ‚Stumpfe Turm‘ erhalten sind. Dieser diente einst als Torturm am Bergtor und als Gefängnisturm. Sein ursprüngliches Kegeldach war im 18. Jahrhundert eingestürzt.
Die St.-Katherinen-Kirche im Stadtzentrum geht im Kern auf das 14. Jahrhundert zurück, wurde aber mehrfach durch Großfeuer stark in Mitleidenschaft gezogen. Wesentliche Teile des Gotteshauses, wie auch der Turm, stammen aus dem 18. Jahrhundert. Zu der historischen Inneneinrichtung gehören ein Taufbecken von 1486, ein 30-armiger Renaissance-Kronleuchter von 1656 sowie eine Orgel von 1759, die noch Pfeifenreihen des berühmten Orgelbaumeisters Arp Schnittger besitzt.
Das Rathaus neben der Hauptwache entstand 1713, nachdem der Vorgängerbau beim letzten Stadtbrand vernichtet wurde. Weitere historische Gebäude der Innenstadt sind das Alte Küsterhaus und das ehemalige Scharfrichterhaus.
Das dünn besiedelte Feuchtgebiet ‚Lenzer Wische‘ grenzt im Südwesten an die Stadt Lenzen und befindet sich im Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe zwischen den Flüssen Löcknitz und Elbe. Bei Hochwasser werden die Feuchtwiesen regelmäßig überflutet. Sie bilden einen wertvollen Lebensraum für zahlreiche Pflanzen- und Tierarten.

Sehenswertes:
 

Burg Lenzen mit BUND-Ausstellung
Hauptwache mit Rathaus
St. Katharinenkirche
Stumpfer Turm und Reste der Stadtmauer
Filzschauwerkstatt
Lenzer Wische
Kirche Mödlich
Kirche Seedorf
Rudower See





Lanz (Prignitz)

D
ie Gemeinde Lanz im Südwesten der Prignitz ist ein typisches Runddorf. Es wurde 1325 erstmals urkundlich erwähnt und war 40 Jahre lang geprägt durch seine Randlage an der deutsch-deutschen Grenze. Die kommunistische Diktatur hatte 1952 und 1961 bei den Aktionen ‚Ungeziefer‘ und ‚Kornblume‘ willkürlich Familien, die als politisch unzuverlässig eingeschätzt wurden, zwangsumsiedeln lassen. Das Dorf Lütkenwitsch hatte bis 1989 85% seiner Bevölkerung verloren und sollte eigentlich 1992 vollständig ausgelöscht werden.
Bedeutendster Sohn der Gemeinde ist Friedrich Ludwig Jahn (1778 – 1852), auch Turnvater Jahn genannt. Der Pädagoge wurde in Lanz geboren und rief die deutsche Turnbewegung ins Leben. Einen ersten Turnplatz hatte er 1811 in Berlin geschaffen. Er schuf die Grundlagen für den heutigen Sportbetrieb und führte die Turngeräte Reck und Barren ein. Die Sportart ‚Geräteturnen‘ geht auf seine Turnübungen zurück. In Lanz wurde ihm zu Ehren in der ehemaligen Dorfschule die Friedrich Ludwig Jahn Gedenkstätte als Museum eingerichtet. Zu den Sehenswürdigkeiten des Ortes gehört auch sein Geburtshaus.
Das Schloss Gadow geht auf einen Rittersitz aus dem 15. Jahrhundert zurück. Der heutige Bau entstand wohl um 1790 als Barockschloss, wurde aber mehrfach umgebaut. Sein heutiges klassizistisches Aussehen erhielt das Anwesen Mitte des 19. Jahrhunderts, als es noch einmal erheblich umgestaltet wurde. Lange war das Schloss im Besitz der Familie von Moellendorf. Zu den Schlossherren gehörte auch der berühmte Generalfeldmarschall Wichard Joachim Heinrich von Moellendorff (1724–1816). Das Innere des Schlosses wurde bei einem Umbau zum FSGB-Ferienheim in den 1960er Jahren vollständig umgestaltet, so dass das historische Ambiente gänzlich verloren ging. Auch das Inventar war schon zuvor verloren gegangen. Heute dient als Schloss noch immer als Ferienanlage für Kinder. Sehenswert ist der Schlosspark mit seinem alten und wertvollen Baumbestand. Er gilt als einer der schönsten und weiträumigsten Parkanlagen in der Region. Neben anderen Naturdenkmalen steht hier die älteste Eiche des Landkreises Prignitz.

Sehenswertes:
 

Friedrich Ludwig Jahn Gedenkstätte und Jahn Geburtshaus
Schloss Gadow mit Schlosspark und Eiskeller
Feldsteinkirche Lanz





Cumlosen

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as einstige Fischerdorf liegt inmitten von Seen und Bracks, Marschauen, Wiesen und Wäldern direkt an der Elbe. Lange prägte die innerdeutsche Grenze, die hier genau durch den Fluss verlief, den Ort. Cumlosen lag im Sperrgebiet der DDR und geriet somit in eine wirtschaftliche und soziale Randlage. Schon lange zuvor hatte das Dorf an der Grenze zwischen dem slawischen und dem germanischen Siedlungsraum gelegen. Der Ort war einst Handels- und Gerichtsplatz. Hier standen eine Ritterburg und ein Roland, das Symbol für die bürgerliche Freiheit einer Stadt.
Heute besitzt Cumlosen einen beschaulichen Charakter. Die neugotische Kirche mit ihrem quadratischen Kirchturm wurde 1858 erbaut. Die evangelische Dorfkirche im Ortsteil Wentdorf ist noch etwas älter: sie entstand bereits 1663. Eine kleine Heimatstube erzählt von der Grenzgeschichte der Gemeinde und in der Galerie Rolandswurt in der alten Küsterei werden regionale Künstler in wechselnden Ausstellungen vorgestellt.

Sehenswertes:
 

Kirche Cumlosen
Heimatstube ‚Willi Westermann‘
Galerie Rolandswurt
Dorfkirche Wentdorf





Wittenberge

D
ie Prignitz ist eine dünn besiedelte, landwirtschaftlich geprägte historische Landschaft im Nordwesten Brandenburgs. Hier wird auf den Dörfern noch ‚Platt gesnackt‘ und hier geht das Leben noch sehr gemütlich seinen beschaulichen Gang.  Das UNESCOBiosphärenreservat ‚Flusslandschaft Elbe‘ mit seinen weiten Überschwemmungsflächen und seinen ständig wechselnden Wasserständen  zählt gewiss  zu den schönsten und interessantesten Flusslandschaften Deutschlands. Wittenberge gilt als das das Tor zur Elbaue. Sie ist die größte Stadt der Prignitz und verdankt ihren Namen den weißen Sandbergen, auf denen sie errichtet wurde. Schon von Weitem ist das Panorama mit den vielen Türmen zu sehen, zu denen der Wasserturm, die Kirchturmspitzen der evangelischen und katholischen Kirche, der Steintorturm, die Kuppel des Rathauses und der Singer-Uhrenturm gehören.
Das Steintor mit seinen charakteristischen Zinnen ist das älteste Gebäude und das Wahrzeichen der Prignitzstadt. Es bestand bereits im späten 13. Jahrhundert, wurde aber nach einem verheerenden Feuer um 1450 neu aufgebaut.  Es beherbergt eine kleine Ausstellung mit dem Titel: ‚Achtung! Alter Turm‘. Der schon in den 1830er Jahren ausgebaute Hafen zählt auch heute noch zu den wichtigsten Häfen an der Elbe. Das imposante Rathaus mit seinem mächtigen, helmbekrönten Turm, den  Erkern und den Dachausbauten entstand erst zwischen 1912 und 1914, da der Vorgängerbau für die aufstrebende Industriestadt zu klein geworden war. In der Gründerzeit hatte sich hier ein Eisenbahnreparatur- und Nähmaschinenwerk niedergelassen.  Der Singer-Uhrenturm auf dem alten Werksgelände ist der zweitgrößte Uhrenturm Europas und wurde 1929 fertiggestellt.  Nach dem Zweiten Weltkrieg war die Industrieanlage demontiert und in die Sowjetunion verbracht worden. Das Nähmaschinenwerk musste danach in der DDR als VEB neu aufgebaut werden. Im Stadtmuseum ‚Alte Burg‘ erzählt eine Dauerausstellung von der wechselvollen Geschichte des Werkes und der Prignitzstadt an der Elbe. Die Alte Burg ist ein schlichter Herrensitz am Rande der Altstadt, der 1669 als ‚Weißes Schloss‘ durch die Edelherren Gans zu Putlitz erbaut worden war. Schon Anfang der 1970er Jahre wurde zu DDR-Zeiten in den Räumen ein Arbeiter- und Industriemuseum eingerichtet, aus dem sich das heutige Stadtmuseum entwickelte. In Wittenberge haben sich noch ganze Straßenzüge aus der Gründerzeit erhalten. Daher wurde die Stadt vielfach als Kulisse für historische Filme und Fernsehproduktionen genutzt. Der bekannte Bauhaus-Architekt Walter Gropius errichtete 1914 im Norden der Stadt die Siedlung ‚Eigene Scholle‘ mit neu entwickelten Ideen zu rationell zu errichtenden Bauten.
Direkt an der Elbe befinden sich die denkmalgeschützten Gebäude der Alte Ölmühle. Die ehemalige Ölfabrik beherbergt heute ein Hotel und Restaurant sowie die einzige Brauerei der Stadt. Hier befindet sich auch die ‚Elblandbühne‘, auf der die jährlich stattfindenden Elblandfestspiele ausgerichtet werden.
Auf dem Gelände des ehemaligen Eisenbahn-Betriebswerkes  befindet sich der ‚Historische Lokschuppen Wittenberge‘. Das vereinsbetriebene Eisenbahnmuseum präsentiert eine stattliche Anzahl von Dampflokomotiven, Dieselloks, Transportwaggons und Draisinen.

Sehenswertes:
 

Steintorturm
Uhrenturm des Nähmaschinenwerkes Singer
Rathaus
Stadtmuseum ‚Alte Burg‘
Historische Lokschuppen Wittenberge
Alte Ölmühle zu Wittenberge mit Elblandbühne
Siedlung ‚Eigene Scholle‘
Elbhafen





Winsen (Luhe)

E
ingebettet zwischen der Lüneburger Heide und dem Elbstrom liegt vor den Toren Hamburgs Winsen an der Luhe. Erstmals vor über 850 Jahre urkundlich erwähnt, hat sich der historische Ortskern mit vielen Fachwerkbauten  und Häusern aus der Gründerzeit erhalten. Besonders sehenswert sind das Rathaus von 1896 und die Marienkirche aus dem 15. Jahrhundert. Das im Renaissancestil erbaute Blaufärberhaus von 1585 stammt noch aus der Zeit des blühenden Textilhandels. Wahrzeichen der hübschen Stadt ist das Wasserschloss, in dem heute das Amtsgericht untergebracht ist. Neben dem Schlossteich unweit der Innenstadt schließen sich die LuheGärten an. Auf dem Gelände fand 2006 die Landesgartenschau statt. Im öffentlich zugänglichen Schlossgarten befindet sich der Marstall, der heute ein Heimatmuseum beherbergt. Neben der Luhe durchfließt auch die Ilmenau das Gemeindegebiet. Das Heideflüsschen mündet im Ortsteil Hoope in die Elbe. Das über 700 Jahre alte Hoope wurde bekannt durch seine Stintfischerei und die Stintessen. Der Stint ist ein kleiner, silbern glänzender Lachsfisch, der in der Heideregion sehr gerne gegessen wird. Bereits seit 1252 verbindet die Fähre ‚Zollenspieker’ Hoope mit der Zollstation Zollenspieker im Südosten von Hamburg. Sie ist die letzte verbliebene Auto-Elbfähre Hamburgs.
Bekanntester Sohn der Stadt Winsen ist der Dichter Johann Peter Eckermann (1792 – 1854), der in Winsen geboren wurde und hier auch lange Zeit lebte. Er war ein enger Vertrauter Johann Wolfgang von Goethes. Das Heimatmuseum widmet ihm einen Teil seiner Ausstellung.

Sehenswertes:

Das Wahrzeichen von Winsen an der Luhe ist das Wasserschloss im Zentrum der Stadt. Es entstand aus einer alten Burganlage und mit seinem immer noch wehrhaft erscheinenden Charakter wirkt es eher schmucklos. Teile des historischen Bauwerkes sind bereits über 700 Jahre alt. Erstmals wurde die Burganlage im Jahre 1299 in einer alten Urkunde erwähnt. Vermutlich hatte sie aber schon wesentlich länger bestanden. Herzogin Dorothea lebte hier von 1593 bis 1617, ansonsten diente das Winsener Schloss als Sitz der Großvogte von Braunschweig-Lüneburg. Im 17. Jahrhundert war der Ort Schauplatz manch theatralischer Hexenprozesse. Später wurde hier die Rechtsprechung objektiver. Seit 1852 beherbergt das Schloss das Amtsgericht, seit 1932 auch die Kreisverwaltung.

Ursprünglich war das Schloss eine geschlossene Vierflügelanlage mit Innenhof, aber bereits im 18. Jahrhundert wurde ein Flügel wieder abgetragen. Im Innenhof steht eine Kanone, die hier aber nie der Verteidigung diente, sondern einmal als Präsent aus Belgien mitgebracht wurde. Die Schlosskapelle mit ihren kunstvoll dekorierten Deckenmalereien ist besonders sehenswert.

Im öffentlichen Schlosspark steht noch der alte Marstall. Das große Fachwerkgebäude entstand 1599 und beherbergt heute die Stadtbibliothek und ein Museum.

Im Schlosspark befindet sich der alte Marstall, die ehemaligen Stallungen des Schlosses. Das große Fachwerkgebäude wurde 1599 erbaut und beherbergt heute die Stadtbibliothek und ein Heimatmuseum. Die ständige Ausstellung befasst sich mit der Stadtgeschichte Winsens, der Vor- und Frühgeschichte sowie der Elbmarschkultur. Ein weiterer Schwerpunkt ist das Leben und Wirken des Dichters Johann Peter Edermann, dem bekanntesten Sohn der Stadt. Edermann wurde 1792 in Winsen geboren und lebte auch lange in der Stadt. Er war ein enger Freund Goethes und wurde insbesondere durch sein Buch ‚Gespräche mit Goethe in den letzten Jahren seines Lebens’ bekannt. Neben der ständigen Ausstellung werden häufig wechselnde Sonderausstellungen gezeigt, die das museale Angebot abwechslungsreich ergänzen.

Bei den Kreuzzügen im heiligen Land infizierten sich auch einige Ritter mit Lepra und brachten diese daraufhin mit in ihre mitteleuropäische Heimat. So wurde über lange Zeit diese unheilbare Krankheit auch hierzulande zu einem Problem. Der Stift St. Georg diente ursprünglich als Krankenstation für Aussätzige. Bis 1902 wurden die Stiftsgebäude fast 400 Jahre lang als Hospital genutzt. Das heutige Bauwerk wurde allerdings erst 1766 fertig gestellt. Auffällig ist der 1902 entstandene Fachwerkgiebel, in dem der drachentötende St. Georg dargestellt ist. Nachdem das Gebäude eine Zeit lang als Museum diente, wird es heute von der Arbeiterwohlfahrt genutzt.

Im Stadtzentrum von Winsen an der Luhe steht die Marienkirche. Sie wurde Anfang des 15. Jahrhunderts von Franziskanermönchen erbaut. Bereits 300 Jahre zuvor wurde an dieser Stelle bereits eine kleinere Kapelle errichtet. Als sich in Norddeutschland die Reformation durchsetzte, verließen die Mönche 1528 das Kloster und die Marienkirche wurde protestantisch.

Die zweischiffige gotische Backsteinkirche besaß zunächst nur einen hölzernen Glockenturm, der mehrfach dem Feuer zum Opfer fiel. Erst Ende des 19. Jahrhunderts entstand der 62 Meter hohe Turm, der heute bereits aus weiter Ferne auszumachen ist. Oberhalb der Orgel befindet sich ein Ehrenraum, in dem sich Gedenktafeln mit den Namen der Gefallenen des Deutsch-Französischen Krieges von 1870 – 1871 sowie des Ersten Weltkrieges befinden.

Einst hatten sich an dem Heideflüsschen Luhe viele Handwerksbetriebe angesiedelt, insbesondere Schiffbauer und Textilfärbereien. Sie waren auf das fließende Wasser angewiesen. Die meisten dieser historischen Produktionsstätten stehen aber heute nicht mehr. Sie verfielen mit der Zeit und wurden abgerissen. Das prächtige Blaufärberhaus auf der so genannten Luheinsel blieb dagegen erhalten. Das Fachwerkgebäude wurde nach dem großen Stadtbrand im Jahre 1585 im Renaissancestil erbaut und fällt durch seinen üppig geschnitzten Rosettengiebel auf.

Im Jahre 2006 fand in Winsen die Landesgartenschau statt. Der quadratisch angelegte Park grenzt an den Schlossteich und befindet sich somit in unmittelbarer Nähe der Innenstadt. Auch nach dem Ende der Gartenschau ist das Gelände zwischen April und Oktober ein beliebtes Ziel für Naherholungssuchende. Der ‚Eckermannpark’ und der Park ‚Gärtner-Fantasien’ verwandeln sich dann in ein bezauberndes, farbenprächtiges und duftendes Blütenmeer. In den LuheGärten findet auch ein umfangreiches kulturelles Programm mit Konzerten, Lesungen, und Kunstausstellungen im ‚Garten-Treff’ statt.

Der linke Nebenfluss der Ilmenau entspringt südwestlich von Bispingen und schlängelt sich 58 Kilometer durch die Lüneburger Heide. Die größte Stadt an der Luhe ist Winsen. Bis Anfang des 20. Jahrhunderts war der Fluss bis dorthin schiffbar, um Waren transportieren zu können. Dann übernahm die Eisenbahn bzw. der Lastverkehr auf der Strasse diese Aufgabe. Heute findet man in der Luhe größere Vorkommen an Lachsen und Meerforellen. Nördlich von Winsen mündet die Luhe schließlich in die Ilmenau, kurz bevor diese ihrerseits in die Elbe mündet.

Die Ilmenau ist der größte Fluss der Lüneburger Heide. Sie entspringt südlich von Uelzen und misst zusammen mit ihrem Quellflüsschen Stederau eine Länge von 107 Kilometern. Ab Lüneburg ist sie flussabwärts für fast 30 Kilometer sogar schiffbar. Über die Ilmenau wurde bereits im Mittelalter das in Lüneburg abgebaute Salz abtransportiert. So war das Heideflüsschen maßgeblich wichtig für die wirtschaftliche Blütezeit der Hansestadt. Drei Schleusen regeln die Wasserstandsunterschiede des Flusslaufes. Bei Hoope, einem Stadtteil von Winsen an der Luhe, mündet die Ilmenau schließlich in die Elbe. Der Ort Hoope blickt auf eine 700jährige Geschichte zurück und wurde überregional bekannt durch seine Stintfischerei und die populären Stintessen.


Radrouten die durch Winsen (Luhe) führen:

ElbeRadWeg: Abschnitt Mitte
Ilmenau-Radweg




Elbmarsch

E
ine Reihe von zuvor selbstständigen Dörfern schlossen sich 1972 zur Samtgemeinde Elbmarsch zusammen. Die Samtgemeinde gliedert sich heute in die Einzelgemeinden Drage, Marschacht und Tespe. Marschacht ist der Verwaltungssitz
Zwischen der Elbe im Norden und dem Ilmenaukanal wird die Samtgemeinde Elbmarsch von einer reizvollen Marschlandschaft mit weiten Wiesen und Feldern geprägt. Hinter dem Deich geht ein Straßendorf an das nächste über. Die Menschen leben hier traditionell von Landwirtschaft und Viehzucht. Immer mehr Bedeutung gewinnt der Fremdenverkehr. Der Stover Strand in Drage ist ein beliebter Sandstrand an der Elbe, der wie die Nordsee auch den Gezeiten unterliegt.
Die St.-Marien-Kirche in Drennhausen wurde als Kapelle 1308 errichtet und später mehrfach ausgebaut. Teile der Inneneinrichtung entstammen noch dem 18. Und 19. Jahrhundert. Besonders sehenswert sind die hübschen Fensterbilder.

Sehenswertes:
 

Kirche St. Marien in Drennhausen
Skulpturenpark in Marschacht





Artlenburg

D
ie Gemeinde Artlenburg ist ein Flecken an der Elbe in Niedersachen. Mit dem Begriff ‚Flecken‘ werden ‚Minderstädte‘ bezeichnet, die zwar nur ein eingeschränktes Stadtrecht besitzen, aber durchaus über stadtähnliche Privilegien, wie beispielsweise das Marktrecht verfügen. Für die umliegenden Dörfer bildet ein Flecken einen Mittelpunkt mit zentralörtlichen Funktionen. In Artlenburg zweigt der Elbe-Seitenkanal ab, der nach 115 km in Edesbüttel  bei Wolfsburg in den Mittellandkanal mündet. Der Kanal wurde  1976 fertiggestellt, um eine Anbindung für die Binnenschifffahrt  zwischen Elbe und Mittellandkanal zu ermöglichen. Das alte Wasserstraßenkreuz bei Magdeburg lag seit 1945 in der DDR hinter dem Eisernen Vorhang und konnte somit nicht genutzt werden.
Artlenburg besitzt ein kleines Heimatmuseum, eine imposante achteckige Holländerwindmühle, einen Elbhafen und eine klassizistische Backsteinkirche. Das Kirchenschiff der evangelischen St.-Nicolaikirche wurde 1833 fertiggestellt, während das Fundament des wuchtigen Fachwerkturms bereits über 1000 Jahre alt ist. Er war einst Teil einer alten Befestigungsanlage, die den Übergang über die Elbe an der Alten Salzstraße schützen sollte.

Sehenswertes:
 

Holländer-Windmühle
Heimatmuseum
St.-Nicolai-Kiche
Mündung des Elbe-Seitenkanals





Hohnsdorf (Elbe)

G
egenüber der Schifferstadt Lauenburg liegt westlich des Naturparks ‚Niedersächsische Elbaue‘ die kleine Gemeinde Hohnstorf. Wenn die Elbe sehr niedriges Wasser führt, gibt es schon einmal einen (nicht ernst gemeinten) Streit mit den Lauenburgern, denn dann taucht inmitten des Stromes eine kleine Insel auf!  Wem gehört nun dieses Eiland? Hohnstorf oder Lauenburg? Für die Hohnstorfer ist das natürlich keine Frage, denn schließlich liegt Hohnstorf näher dran! Ein traditionelles Spektakel ist die alljährliche Eiswette. An jedem ersten Sonntag im Jahr wird am Hohnstorfer Färhhaus öffentlich geprüft, ob die Elbe zugefroren ist oder nicht. ‚Geiht de Elv oder steiht de Elv?‘ Jeder kann mitmachen: die Wetten müssen bis Ende November im Gemeindebüro abgegeben werden. Im Dachgeschoss des Gemeindebüros und im Hohnstorfer Fährhaus  ist ein kleines Fischereimuseum untergebracht, in dem Fischereigegenstände und Fotos ausgestellt werden. Zum Museum gehört auch ein Freigelände mit mehreren Fischerbooten, Netzen und anderen Utensilien.

Sehenswertes:
 

Fischereimuseum





Hittbergen

I
nmitten der typischen Elbmarschenlandschaft mit ihren unzähligen Wasserläufen, Gräben und  Vorflutern liegt die kleine Gemeinde Hittbergen mit ihrem Ortsteil Barförde.  Der Ort selber liegt leicht erhöht auf einem Sandberg und wird seit Generationen landwirtschaftlich geprägt. Wahrzeichen der Gemeinde sind die Kirche mit der davor stehenden tausendjährigen Eiche sowie die stolze Windmühle. Die neugotische Kirche entstand erst zwischen 1872 und 1875, doch der trutzige Turm stammt noch aus dem Mittelalter von der Vorgängerkirche. Schon von Weitem ist die Windmühle Hittbergens zu sehen. Schon im 17. Jahrhundert stand hier auf dem Mühlenberg eine Bockwindmühle, die zu Beginn des 19. Jahrhunderts durch eine Holländer-Windmühle ersetzt wurde. Nachdem dieses Gebäude einem Feuer zum Opfer fiel, entstand 1886 die derzeitige Mühle vom Typ Gallerieholländer. Sie war bis 1961 in Betrieb und wird heute privat bewohnt. Flügel, Windrose und Mühlenkappe sind noch erhalten.

Sehenswertes:
 

Kirche Hittbergen
Gallerieholländer-Windmühle





Bleckede

D
ie 800 Jahre alte Handelsstadt Bleckede grenzt mit seiner malerischen Altstadt direkt an der Elbe. Zahlreiche historische Fachwerkhäuser, das stolze Elbschloss und ein kleiner Hafen prägen das hübsche Städtchen. Bleckede liegt mitten in der naturbelassenden Elbmarsch. Weite flache Wiesen wechseln sich hier mit waldreichen Geesthügeln ab. Mehrere Ferienstraßen (u.a. die Deutsche Fachwerkstraße und die Deutsche Storchenstraße), Wanderwege (Europäischer Fernwanderweg E6) und Radfernwege (ElbeRadWeg, Mecklenburger Seen-Radweg, Deutsch-Deutscher Radweg) führen durch die Stadt, die einst im Jahre 1209 durch den Welfenherzog Wilhelm von Braunschweig und Lüneburg gegründet worden war. Der Herzog, der den wenig schmeichelhaften Beinamen ‚der Fette‘ trug, war der Sohn von Heinrich dem Löwen und Stammvater der Welfen. Er plante den Ort als neuen Handelsmittelpunkt und nannte ihn seinem Vater zu Ehren ‚Löwenstadt‘ – doch diese Bezeichnung setzte sich nicht durch. 1310 erhielt Bleckede das Stadtrecht. Schon zuvor war über der Elbaue zur Sicherung des Flussüberganges eine erste Burg erbaut worden. Das heute noch erhaltene Elbschloss diente lange als Amtsitz und steht auf den Resten der vormaligen Burg. Es beherbergt das ‚Biosphaerium Elbaue‘ mit seinen umfangreichen Terrarien- und Aquarienlandschaften.
Der kleine Hafen wird von verschiedenen Fahrgastschiffen angefahren, unter anderem auch vom historischen Raddampfer ‚Kaiser Wilhelm‘. Eine besondere Attraktion ist eine Fahrt mit der Draisine auf der 14 km langen ehemaligen Wekbahnstrecke zwischen dem Draisinenbahnhof im Ortsteil Alt Garge und Bleckede. Und der ‚Heide-Elbe-Express‘ verbindet mit historischen Zügen die beiden altehrwürdigen Handelsstädte Lüneburg und Bleckede.

Sehenswertes:
 

Schloss Bleckede mit Biosphaerium
Ehemaliges Amtsgericht
Kirche St. Jakobi
Bleckeder Kleinbahn
Gedenkstätte für die Häftlinge des KZ-Außenlagers Alt Garge
Draisinenbahnhof Alt Garge


Radrouten die durch Bleckede führen:

ElbeRadWeg: Abschnitt Mitte
Mecklenburgischer Seen-Radweg




Neu Darchau

D
ie Gemeinde Neu Darchau liegt im niedersächsischen Naturpark Elbhöhen-Wendland und teilweise auch im Biosphärenreservat Niedersächsische Elbtalaue. Nahe dem Ort, der auch einen Sportboothafen besitzt, mündet der Mühlenbach in die Elbe. Während Neu Darchau zur Samtgemeinde ‚Elbtalaue‘ gehört, ist die Schwestergemeinde Darchau auf der gegenüberliegenden Elbseite Teil vom Amt Neuhaus. Die Einheitsgemeinde liegt zwar heute auch in Niedersachsen, doch bis 1993 hatte das Amt Neuhaus mit seinen Ortschaften noch zu Mecklenburg-Vorpommern und davor zur DDR gehört. 40 Jahre lang hatte der Eiserne Vorhang und die innerdeutsche Grenze die beiden Schwestergemeinden Darchau und Neu Darchau getrennt. Heute verbindet die sie die Fähre ‚Tanja‘ – eine Brücke ist geplant. An die deutsche Teilung erinnert noch ein alter Wachturm am rechten Ufer der Elbe.

Sehenswertes:
 

Sportboothafen





Hitzacker (Elbe)

I
m Mündungsgebiet der Jeetzel in die Elbe liegt die wunderschöne historische Fachwerkinsel Hitzacker. Claus von Amsberg (1926-2002), Prinz der Niederlanden und Prinzgemahl der niederländischen Königin Beatrix, erblickte hier das Licht der Welt. Er hatte seinen Geburtsort treffend ‚kleine Stadt mit großem Charme‘ genannt. Umgeben vom heutigen Biosphärenreservat der Elbtalaue, siedelten hier bereits vor 5000 Jahren die ersten Menschen. Hitzacker geht als Ortschaft erst auf eine Stadtgründung im Jahre 1258 zurück, obwohl die Slawen schon zuvor eine befestigte Burganlage errichtet hatten. Auch die romanische St. Johanniskirche wurde bereits im 12. Jahrhundert erbaut. Heute steht die gesamte Stadtinsel, die seit 2008 von einer aufwendigen Sielanlage vor Hochwasser geschützt wird, unter Denkmalschutz. Im 1589 erbauten Alten Zollhaus ist heute ein Museum eingerichtet, dass sich unter dem Motto ‚Hitzacker – Grenzenlos‘ mit dem Kampf der Einwohner gegen das ständig drohende Hochwasser der Elbe, der Geschichte des Zollhauses und des Elbzolls sowie mit den Umständen an der deutsch-deutschen Grenze beschäftigt. Der Schwerpunkt des archäologischen Freilichtmuseums ist das Siedlungswesen in der Bronzezeit. Anhand von rekonstruierten Wohnstallhäusern, einer Totenhütte und einem Grubenhaus werden die Lebensumstände in der damaligen Zeit beschrieben.
Eine Besonderheit stellt der Weinberg Hitzackers dar. Er wurde bereits in slawischer Zeit für den Rebanbau genutzt, doch 1713 wurden bei einem verheerenden Unwetter alle Rebstöcke vernichtet. Erst 1980 wurden neue Reben gepflanzt. So ist der Weinberg in Hitzacker einer der nördlichsten Weinberge Deutschlands und wohl auch der kleinste, denn jährlich werden hier gerade einmal 120l gekeltert. Dennoch besitzt Hitzacker auch eine eigene Weinkönigin! Einst stand auf dem Weinberg eine alte Burg. Die schon im 7. Jahrhundert entstandene Anlage gilt als die älteste feste Burg in der Elbtalaue. Sie wurde jedoch bereits im 15. Jahrhundert verlassen und dem Verfall preisgegeben. Heute sind keine sichtbaren Reste mehr vorhanden. Dafür gibt es in den Stadtteilen Gut Hagen, Dötzingen und Marwedel noch drei stattliche alte Gutshäuser.

Sehenswertes:
 

Altstadtinsel
Museum Altes Zollhaus
St.-Johannis-Kirche
Freilichtmuseum ‚Archäologische Zentrum Hitzacker‘
Weinberg
Herrenhaus Gut Dötzingen
Gut Hagen
Gut Marwedel
Ehemalige Wassermühle in Kähmen





Dannenberg

W
o die Naturräume Wendland, Altmark, Elbtalniederung und Lüneburger Heide aufeinandertreffen, dort liegt die hübsche Stadt Dannenberg. Die gesamte Altstadt des historisch gewachsenen Ortes steht unter Denkmalschutz. Einige der alten Bürgerhäuser stammen noch aus dem frühen 17. Jahrhundert. Das historische Rathaus am Markt war im 18. Jahrhundert erbaut worden. Die Wahrzeichen Dannenbergs sind die St. Johanniskirche und der Waldemarturm. Die Kirche steht im Zentrum der Altstadt und wurde während des 14. Jahrhunderts im Stil der norddeutschen Backsteingotik errichtet. Schon zuvor hatte bereits an gleicher Stelle ein Vorgängerbau gestanden. Der Flügelaltar, ein Tryptichon, auf dem die Passionsgeschichte darstellt ist, entstand in der Mitte des 15. Jahrhunderts.
Im 12. Jahrhundert wurde auf einer kleinen Anhöhe die Dannenberger Burg erbaut.  Um die Burg wuchs in der Folge der Ort zu einem kleinen Städtchen heran. Der einzige erhaltene Überrest der alten Burganlage ist der Waldemarturm. Im 13. Jahrhundert hatte man hier den dänischen König Waldemar II. gefangen gehalten. Dänemark reichte damals in seinen territorialen Ausmaßen fast bis nach Hamburg. So hatte man den dänischen König auf der anderen Elbseite eingekerkert, um eine Befreiung durch seine Landsleute zu erschweren. Dadurch erhielt der Burgturm, der zwischenzeitlich auch als Waffenmagazin genutzt wurde, seinen Namen. Das restliche Schloss war im 18. Jahrhundert abgetragen worden. Heute beherbergt der Waldemarturm ein Museum, das sich der Stadtgeschichte und der Hochwassergeschichte Dannenbergs widmet, denn hier war man in der Vergangenheit mehrfach von verheerenden Sturmfluten heimgesucht worden.
Im Ortsteil Neu Tramm befindet sich mit dem ‚Historischen Feuerwehrmuseum‘ eines der größten Feuerwehrmuseen Deutschlands. Sehenswert ist auch das Ohm’sche Haus nördlich des Thielenburger Sees. Ursprünglich war das niedersächsische Hallenhaus 1656 in Langendorf errichtet worden. Erst 1988 wurde es an der jetzigen Stelle wiederaufgebaut und dient heute als Veranstaltungsort.

Sehenswertes:
 

St. Johannis-Kirche
Waldemarturm mit Museum
Historisches Rathaus
Historisches Feuerwehrmuseum
Ohm’sches Haus





Damnatz

I
m Jahre 1813 verschanzten sich napoleonische Soldaten in der alten Fachwerkkirche von Damnatz – der aufregendste militärische Zwischenfall in der Geschichte des ansonsten seit jeher eher beschaulichen Dorfes. Bis heute sind die Einschusslöcher im Mauerwerk des 1617 errichteten Gotteshauses zu sehen. Der Turm der evangelischen Kirche war im frühen 18. Jahrhundert hinzugefügt worden.
Damnatz, der Name wird übrigens auf die zweite Silbe mit langem ‚a‘ betont, ist die kleinste Mitgliedsgemeinde der Samtgemeinde Elbaue. Wie Perlen an einer Schnur reihen sich parallel zur Elbe die Ortsteile Barnitz, Damnatz, Jasebeck, Kamerun und Landsatz aneinander. Der ElbeRadWeg verläuft einmal längs durch alle diese kleinen Dörfchen im Biosphärenreservat Elbtalaue. In diesem ruhigen und naturbelassenden Umfeld haben sich viele Künstler niedergelassen, darunter auch das Künstlerehepaar Monika und Klaus Müller-Klug. Sie haben auf einem 10.000 m² großen Gelände den Skulpturengarten Damnatz errichtet. Eine Scheune wurde zum kulturellen Veranstaltungsort umgebaut, in dem in regelmäßigen Abständen Ausstellungen, Konzerte und Lesungen stattfinden.

Sehenswertes:
 

Fachwerkkirche
Skulpturengarten





Langendorf (Elbe)

D
ie sieben Ortsteile der Gemeinde Langendorf reihen sich wie Perlen am niedersächsischen Ufer der Elbe auf:  Kaltenhof, Brandleben, Cacherein, Langendorf, Grippel, Pretzetze und Laase. Langendorf gehört der Samtgemeinde Elbtalaue an und liegt zum großen Teil im Biosphärenreservat Niedersächsische Elbtalaue sowie im Naturpark Elbhöhen-Wendland.
Die Evangelische Kirche ist ein 1832 errichteter klassizistischer Backsteinbau mit Turmdachreiter. Der Innenraum verfügt über umlaufende Emporen sowie einen hübscher Kanzelaltar. Bei Kaltenhof befinden sich noch die Reste der Dömizer Eisenbahnbrücke. Das zwischen 1870 bis 1873 erbaute Brückenbauwerk war im Zweiten Weltkrieg zerstört worden. Nach dem Krieg erübrigte sich ein Wiederaufbau wegen der direkten Grenzlage zur DDR. Einen grandiosen Ausblick über die Elbe, die Elbauen und die Lenzer Wische ermöglicht der Aussichtsturm zwischen Langendorf und Grippel, der sich direkt am ElbeRadWeg befindet.

Sehenswertes:
 

Kirche St. Christinen
Ruine der Dömizer Eisenbahnbrücke
Aussichtsturm an der Elbe





Gorleben

G
orleben ist überall!‘ So lautete einst die Mahnung der Anti-Atom-Bewegung, denn in den frühen 1980er Jahren wurde hier ein Salzstock unterhalb des Dorfes als Zwischenlager für radioaktive Abfälle ausgebaut. Die Diskussion und die teils vehementen Proteste gegen das Atommülllager machten Gorleben bundesweit bekannt.
Gorleben liegt mit seinem Ortsteil Meetschow  direkt an der Elbe am Rande des Wendlandes und im Naturraum Elbtalaue. Im Süden befindet sich mit dem Forst ‚Gartower Tannen‘  der größte zusammenhängende deutsche Privatwald. Beide Ortsteile besitzen eine alte evangelische Kirche. Mitte des 17. Jahrhunderts wurde die Kapelle in Gorleben auf einem Hügel erbaut, sodass das Gotteshaus für die Bevölkerung auch als Fliehburg diente, wenn die Elbe wieder einmal Hochwasser führte. Die Kirche von Meetschow steht am Rande des Dorfes und wurde vermutlich 1731 errichtet. Nach einem umfassenden Umbau im Jahre 1864 erhielt sie ihr heutiges Erscheinungsbild.

Sehenswertes:
 

Kapelle in Gorleben
Dorfkirche in Meetschow





Höhbeck

B
is zu 77 Meter über NN ragt der Höhbeck über die Elbe und die Elbtalaue. Die eiszeitliche Moräne gab der Gemeinde mit den Ortsteilen Brünkendorf, Pevestorf, Restorf und Vietze seinen Namen. Ein Dorf mit dem Namen ‚Höhbeck‘ gibt es nicht – die Verwaltung hat ihren Sitz in Vietze. Schon in der Steinzeit wurde der Höhbeck als Siedlungs- und Begräbnisplatz genutzt. Auf dem Berg sind zwei historische Befestigungsanlagen bekannt. Bei der Vietzer Schanze handelt es sich vermutlich um das fränkische Kastell Höhbeck, das im frühen 9. Jahrhundert durch Karl den Großen errichtet wurde. Auch die rund einen Kilometer entfernte Schwedenschanze ist ein Burgwall aus dem 8. oder 9. Jahrhundert. Sie liegt an einem mythischen Platz, der schon in vorchristlicher Zeit rituell genutzt worden war. Von hier aus hat man einen großartigen Ausblick über die Elbtalaue. Heute wird der Höhbeck als Standort für den Richtfunkturm des Senders Höhbeck genutzt.
In Vietze, dem größten Ort der Gemeinde, befindet sich ein Heimatmuseum und – etwas außerhalb – eine alte, gotische Feldsteinkapelle ohne Kirchturm. Der Glockenstuhl steht separat neben dem Kirchengebäude. Das Gotteshaus besitzt einen spätgotischen Schnitzaltar und eine Kanzel aus dem späten 17. Jahrhundert. Die St. Johanniskirche in Restorf wurde Mitte des 18. Jahrhunderts zu einer barocken Saalkirche umgebaut. Den schmucken Fachwerkturm erhielt sie aber erst 1847.

Sehenswertes:
 

Heimatmuseum Vietze
Kirche St. Johannis in Restorf
Feldsteinkapelle in Vietze
Vietzer Schanze
Schwedenschanze





Gartow

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achdem ein Großfeuer im Jahre 1721 das gesamte Dorf vernichtet hatte, gestaltete man den Ort im Wendland vollständig um. Der danach entstandene Straßenzug im Zentrum des Fleckens Gartow steht heute komplett unter Denkmalschutz. Auch die barocke St. Georgkirche entstand im Zuge des Neuaufbaus neu. Von Bedeutung ist die 1740 erbaute Barockorgel, die noch im originalen Zustand erhalten ist. Auch das Schloss entstand in dieser Zeit und wurde 1725 fertiggesellt. Das zweigeschossige Herrenhaus wird von den Nebengebäuden flankiert, die sich um einen Innenhof gruppieren. Zu dem Gut gehören noch ein Brauhaus und ein Schlosspark.
Heute ist Gartow im Biosphärenreservat Elbtalaue ein anerkannter Luftkurort. Ein beliebtes Ziel für Freizeitaktivitäten ist der 670 ha große Gartower See im Norden des Ortes. Hier kann man Segeln, Surfen, Rudern, Paddeln, Angeln und Schwimmen. Am nördlichen Ufer des 1,8 km langen Sees befinden sich ein Bootsverleih und eine Kanustation. Der Gatower See speist sich aus dem Flüsschen Seege, einem linken Nebenfluss der Elbe. Nordwestlich vom Gartower See verbreitert sich der Fluss nochmals zum Laascher See, ehe er bei Gorleben-Meetschow in die Elbe mündet. In der Seegeniederung, entstand nach Bildhauer-Symposien 1991 und 1992 der Skulpturenpark des Westwendischen Kunstvereins  mit Objekten von namhaften internationalen Künstlern. Die Niederung dient als großflächiger Rückstauraum der Elbe, der bei Hochwasser überflutet werden kann und deshalb wirtschaftlich nicht genutzt wurde.

Sehenswertes:
 

Schloss Gartow
Kirche St. Georg
Skulpturenpark Seegeniederung und Zehntspeicher
Gartower See mit Bootsverleih und  Kanustation





Schnackenburg

M
it nur knapp 580 Einwohnern ist Schnackenburg die kleinste Stadt Niedersachsens. Sie liegt an der Mündung des Flüsschens Aland in die Elbe und war vor der Wiedervereinigung Grenzstadt und Zollstation und besaß einen Schutzhafen für Binnenschiffer. Der kleine Hafen wird heute jedoch überwiegend  von Sportbooten genutzt. Die Elbaue um Schnackenburg ist durch die ehemalige Grenzlage noch relativ unberührt und ein Refugium für seltene Tier- und Pflanzenarten.
An die ehemalige Grenzlage erinnert das Grenzlandmuseum im Fischerhaus. Die deutsch-deutsche Grenze verlief bis 1990 bei Schnackenburg mitten durch die Elbe. Im Museum werden Uniformen, Ausrüstungsgegenstände und Waffen der Grenztruppen gezeigt. Zum Grenzlandmuseum gehört auch die Gedenkstätte Stresow im Nachbarort Aland. Das Dorf ‚Stresow war im Zuge der Aktion ‚Ungeziefer‘ durch die DDR vollständig abgerissen worden, weil es im sogenannten ‚Schutzstreifen‘ an der Grenze lag und die Überwachung behinderte. Der 10 km lange Grenz- und Naturpfad folgt der ehemaligen  innerdeutschen Grenze und weist auf verschiedenen Grenzüberwachungs- und Sicherungsanlagen der DDR hin. Er ist in einen Radrundweg eingebunden, der direkt am ElbeRadWeg beginnt.
Die evangelische Schifferkirche St. Nikolaus im Stadtzentrum wurde bereits im 13. Jahrhundert erstmals schriftlich erwähnt. Zur Inneneinrichtung gehören eine Kanzel und ein Altar aus dem Jahr 1727 sowie einem schwebenden Taufengel, in den eine Taufschale integriert ist. Eine der Turmglocken stammt noch aus dem 14. Jahrhundert. Auch die Kirche im Stadtteil Holtorf ist schon sehr alt. Von dem ursprünglichen Gebäude aus dem 14. Jahrhundert ist aber nur der untere Teil des wuchtigen quergerichteten Westturms erhalten. 1745 wurde die Kirche barock umgebaut. In den 1980er Jahren konnten alte Wandmalereien aus dem 15. und 16. Jahrhundert freigelegt werden. Kanzelaltar und Taufe stammen noch aus dem späten 18. Jahrhundert.

Sehenswertes:
 

St.-Nicolai-Kirche
Grenzlandmuseum
Grenz- und Naturpfad Schnackenburg-Gatow
Kirche Holtorf





Aland  (Altmark)

D
er Aland ist ein linker Nebenfluss der Elbe, der westlich von Wittenberge bei Schnackenburg in die Elbe mündet. Für den Gesamtlauf des 97 Kilometer langen Flusses, der große Teile der Altmark entwässert, gibt es keinen einheitlichen Namen. Im Oberlauf heißt er ‚Milde‘, im Mittellauf ‚Biese‘ und erst auf den letzten 27 Kilometern wird er ‚Aland‘ genannt. Die Gemeinde Aland wurde erst 2010 neu gebildet und nach diesem Flüsschen benannt, dass sich einmal quer durch das Gemeindegebiet schlängelt. Sie besteht aus den ehemals selbstständigen Dörfern Aulosen, Krüden, Pollitz, Wahrenberg und Wanzer.
In der Auenlandschaft des Alandes steht die historische Hofanlage von Scharpenhufe. Das Rittergut befindet sich schon seit mehreren Jahrhunderten im Besitz der Familie von Jagow. Das Herrenhaus wurde in den neoklassizistischen Stil erbaut und wird mit seinen Wirtschaftsgebäuden von einem hübschen Landschaftspark umgeben. Nach vorheriger Vereinbarung bietet das Anwesen auch Übernachtungsmöglichkeiten für Feriengäste.
Der Ortsteil Wahrenberg gilt als einer der ältesten Siedlungen der Altmark. Bereits im 12. Jahrhundert war die Gemarkung eingedeicht worden und auf künstlich erhöhten Warften entstanden die ersten Höfe. Die Dorfkirche wurde im 13. Jahrhundert im frühgotischen Stil errichtet,  allerdings im 18. Jahrhundert noch einmal erheblich umgebaut. Wahrenberg gilt als das storchenreichste Dorf in Sachen-Anhalt und wird daher auch ‚Storchendorf‘ genannt. Zahlreiche Tafeln in unmittelbarer Nähe von Storchennestern geben Auskünfte über Ankunfts- und Abflugsdaten sowie die Anzahl der Jungstörche. Der ehemalige Fährgasthof wird heute ‚Elbehof‘ genannt. Er dient heute als Bildungsort für Natur, Umwelt und Kultur, besitzt aber immer noch ein kleines Café zum Verweilen.
Die Bockwindmühle in Wanzer wurde 2007 restauriert und ist seit dem wieder voll funktionsfähig. An besonderen Tagen lädt der Windmühlen- und Heimatverein zum Schaumahlen und Brotbacken ein.
Zum Ortsteil Aulosen hätte auch Stresow gehört, doch das Dorf existiert heute nicht mehr. Es war im Zuge der Aktion ‚Ungeziefer‘ durch die DDR vollständig abgerissen worden, weil es im sogenannten ‚Schutzstreifen‘ an der Grenze lag und die Überwachung behinderte. Heute erinnert nur noch eine Begegnungs- und Gedenkstätte an das geschleifte Dorf.

Sehenswertes:
 

Bockwindmühle in Wanzer
Dorfkirche Wanzer
Grenzgedenkstätte Stresow
Rittergut Scharpenhufe
Kirche Wahrenberg
Elbehof Wahrenberg





Rühstädt

R
ühstädt ist das storchenreichste Dorf Deutschlands und bekam 1996 von der Stiftung Europäisches Naturerbe den Titel ‚Europäisches Storchendorf‘ verliehen. Rund 40 Storchenpaare nisten hier jedes Jahr. Auch auf dem 1883 erbauten Wasserturm, dem Wahrzeichen des Ortes, befindet sich ein Storchenhorst. Akribisch wird auf Informationstafeln festgehalten, wann die Störche aus ihren Winterquartieren eingetroffen sind und wieviel Nachwuchs sie großgezogen haben. Auch auf dem alten Wasserturm von 1883, dem Wahrzeichen Rühstädts, befindet sich schon seit 1952 ein Storchennest. Das NABU-Besucherzentrum gibt Auskunft über das Leben und die Verhaltensmuster vom Meister Adebar.
Das barocke Schloss geht auf eine mittelalterliche Wasserburg zurück. Im 16. Jahrhundert hatten die Herren von Quitzow ein erstes Schloss im Renaissancestil erbaut. 1782 entstand schließlich das heutige Schloss als Neubau. Das Gut wird von einem hübschen Schlosspark umgeben und beherbergt seit 2002 ein Hotel. Die evangelische Dorfkirche entstammt ursprünglich dem 13. Jahrhundert, erhielt ihr heutiges Aussehen aber erst durch einen Umbau Mitte des 18. Jahrhunderts. In der Kirche befindet sich noch eine alte Orgel von 1738. Auch die evangelische Kirche im Ortsteil Abbendorf ist mittelalterlichen Ursprungs. Der Fachwerkturm wurde allerdings erst 1852 angebaut.
Rühstädt liegt sowohl an der Elbe als auch an der Havel, die hier im Ortsteil Gnevsdorf in den Elbestrom mündet. Mit einer Länge von 334 Kilometern ist die Havel der längste rechtsseitige Nebenfluss der Elbe.

Sehenswertes:
 

NABU-Storcheninformationszentrum
Schloss Rühstädt
Havelmündung
Wasserturm
Evangelische Dorfkirche Rühstädt
Evangelische Kirche Abbendorf


Radrouten die durch Rühstädt führen:

ElbeRadWeg: Abschnitt Mitte
Havel-Radweg




Legde/Quitzöbel

A
ls Theodor Fontane 1876 durch die Mark Brandenburg wanderte, besuchte er auch den Ort Quitzöbel und stieg auf den dortigen Kirchturm, um von dort aus die Umgebung und die Elbe zu beobachten. Die reizvolle Landschaft der Prignitz ist flach und wird von großen Wäldern geprägt.
Seit 2002 bildet Quitzöbel zusammen mit Legde eine Gemeinde. Auch die Dörfer Lennewitz und Roddan gehören heute dazu. Jeder dieser Ortsteile besitzt eine eigene Dorfkirche. Die in Legde entstand wohl im 14. oder 15. Jahrhundert als Backsteinkirche mit breitem Westturm. Sie wurde Ende des 19. Jahrhunderts erneuert und besitzt einen hübschen barocken Kanzelaltar. Die gotische Backsteinkirche in Quitzöbel war 1662 erbaut und 1876 noch einmal erheblich umgestaltet worden, so dass von der ursprünglichen Bausubstanz nur der östliche Giebel und Teile der Nordseite erhalten blieben. 1680 entstand die Fachwerkkirche in Roddan, wobei der Turm erst Anfang des 20. Jahrhunderts ergänzt wurde. In den 1990er Jahren war das baufällig gewordene Gotteshaus umfangreich saniert worden. Altar und eine Kanzel stammen noch aus der Zeit des Barock. Im Gegensatz zu den drei beschriebenen Kirchen ist die Jugendstilkirche in Lennewitz noch sehr jung. Das reizvolle Gebäude entstand erst 1909 und besitzt einen freistehenden hausförmigen Kirchturm und eine alte Glocke von 1690.

Sehenswertes:
 

Evangelische Kirche Legde
Jugendstilkirche Lennewitz
Dorfkirche Roddan
Kirche Quitzöbel
Binnendüne Quitzöbel


Radrouten die durch Legde-Quitzöbel führen:

ElbeRadWeg: Abschnitt Mitte
Havel-Radweg




Hansestadt Havelberg

A
m Zusammenfluss von Havel und Elbe liegt die Insel- und Domstadt im Grünen, Havelberg. Seit 2008 führt sie offiziell den Namen ‚Hansestadt Havelberg‘, denn bereits im 14. Jahrhundert war die Stadt Mitglied der Hanse gewesen. Das Bistum Havelberg zählt zu den ältesten Bistümern östlich der Elbe und geht auf die Gründung von König Otto I. im Jahre 946 oder 948 zurück. Mitte des 12.Jahrhunderts entstand auf einer Anhöhe über der Havel der Dom und ein dazugehöriges Prämonstratenserkloster. Bis zum 15. Jahrhundert wurde der Dom mehrfach zu seiner heutigen, wuchtigen Form aus- und umgebaut.  Der Westriegel des romanisch-gotischen Kirchenbauwerkes ist fensterlos und diente einst möglicherweise als Wehrbau. Das eichene Chorgestühl, die Triumpfkreuzgruppe und die drei Sandsteinleuchter entstammen noch der Zeit um 1300, während die Kanzel und der Hochaltar Ende des 17. Jahrhunderts im barocken Stil entstanden. Auch die Scholzke-Orgel von 1777 wurde im Stil des Barocks erbaut. Direkt neben dem Dom befindet sich das Prignitz-Museum mit einer regional- und kirchengeschichtlichen Ausstellung sowie häufig wechselnden interessanten Sonderausstellungen.
Zu Füßen des Doms entwickelte sich auf einer Insel die Stadt Havelberg. Wichtige Wirtschaftszweige waren der Schiffsbau, die Fischerei, das Handwerk, die Viehzucht und der Handel. Die gesamte historische Stadtinsel ist ein sehenswertes Kleinod. Die herausragenden Gebäude sind die Kirche St. Laurentius (13. Jhd), die Hospitalkapelle St. Spiritus (14. Jhd.), die alten Häuser in der Langen Straße, die ehemalige Synagoge am Markt sowie das Rathaus von 1854.

Sehenswertes:
 

Havelberger Dom St. Marien
Prignitz-Museum
Kirche St. Laurentius
Hospitalkapelle St. Spiritus (Beguinenhaus)
Rathaus und Marktplatz
Historische Häuser in der Langen Straße
Ehemalige Synagoge
Kapelle St. Annen


Radrouten die durch Hansestadt Havelberg führen:

ElbeRadWeg: Abschnitt Mitte
Havel-Radweg




Werben (Elbe)

M
it seinen gerademal gut 1.000 Einwohnern gehört die Hansestadt Werben zu den kleinsten Städten Deutschlands. Schon früh besaß Werben aufgrund seiner Lage an einem viel genutzten Elbübergang eine wichtige Bedeutung für den Handel und das Handwerk. Mehrfach wurden hier bedeutende Schlachten ausgefochten. Die bekannteste fand 1631 während des Dreißigjährigen Krieges statt, als der Schwedenkönig Gustav Adolf das kaiserliche Heer unter Graf von Tilly besiegte und daraufhin die Werbener Schanze erbauen ließ, die jedoch 1641 von brandenburgischen Truppen wieder geschleift wurde. Weitere bedeutende Schlachten fanden 1032 zwischen den Wenden und den Truppen von Graf Liudeger, 1056 zwischen den Liutizen (ein loser Bund wendischer Slawen) und den Sachsen sowie 1806 während der napoleonischen Kriege zwischen den Franzosen und Preußen statt. In Werben wurde im Jahre 1160 der älteste Johanniterorden Norddeutschlands gegründet. Die gotische Pfarrkirche St. Johannes diente damals als Klosterkirche. Heute ist die mächtige Backsteinkirche das bedeutendste Baudenkmal der Hansestadt. Teile entstammen noch dem romanischen Ursprungsbau aus dem 12. Jahrhundert. Die prächtige Ausstattung spiegelt die Bedeutung der Stadt im Mittelalter wieder. Zu den wichtigsten Einrichtungsgegenständen gehören der Flügelaltar mit einem um 1430 entstandenen Retabelaufsatz, ein Schnitzaltar aus dem frühen 16. Jahrhundert, der Annenaltar von 1513, das bronzene Taufbecken von 1489 und der monumentale fünfarmige Standleuchter von 1488. Das Chorgestühl entstammt der späten Gotik und die Orgel wurde 1747 von Joachim Wagner erbaut.
Von der mittelalterlichen Stadtmauer sind nur noch Reste zu sehen. Von den einst fünf Stadttoren hat sich lediglich das prächtige, um 1470 entstandene Elbtor erhalten. Neben der spitzbogigen Durchfahrt steht ein zinnenbesetzter Rundturm, der heute als Aussichtsplattform dient und ein Heimatmuseum beherbergt. Als weiterer Turm der Stadtbefestigung blieb nur noch der Hungerturm stehen. Die Lambertikapelle auf dem ehemaligen Komtureigelände ist das älteste Gebäude der Stadt und der älteste erhaltene Bau des Johanniterordens auf deutschen Boden. Er stammt aus dem 13. Jahrhundert, wurde aber inzwischen profanisiert, genauso wie die im 15. Jahrhundert erbaute Kapelle des Hl.-Geist-Spitals, die lange als Warenlager diente und deshalb ‚Salzkirche‘ genannt wird. Viele alte, denkmalsgeschützte Fachwerkhäuser aus dem 18. und 19. Jahrhundert prägen das Stadtbild Werbens. Leider drohen einige, unwiderruflich zu verfallen. Das 1793 erneuerte Rathaus besitzt noch ein mittelalterliches Kellergewölbe. Auf den Dächern einiger Häuser  befinden sich Storchenhorste. Jedes Frühjahr finden sich rund 20 Storchenpaare ein, um hier ihren Nachwuchs großzuziehen. Werben nennt sich gerne die ‚storchenreichste Stadt Deutschlands‘. Freilich gibt es im benachbarten Rühstädt doppelt so viele Storchenpaare wie in Werben, doch Rühstädt ist ja keine ‚Stadt‘.
Im Ortsteil Räbel verbindet eine Gier-Motorfähre die Hansestadt Werben mit der benachbarten Hansestadt Havelberg auf der anderen Elbseite.

Sehenswertes:
 

Kirche St. Johannes
Elbtor mit Heimatmuseum
Lamberti-Kapelle
Ehemalige Kapelle des Hl.-Geist-Spitals (Salzkirche)
Hungerturm und Reste der Stadtmauer
Rathaus
Gier-Motorfähre
Bockwindmühle





Iden (Altmark)

D
as Dorf am Rande der Altmark liegt in der ‚Wische‘ – ein niederdeutscher Begriff für ‚Wiese‘. Die Landschaft besteht hier überwiegend aus Wiesen und Weiden. Weite Teile des Gemeindegebietes konnten erst Mitte des 12. Jahrhunderts besiedelt werden, als man begonnen hatte, die Elbe einzudeichen. Ein alter Elbarm, der heute als Naturschutzgebiet ausgewiesen ist, vermittelt noch das Bild des Flusses, wie er vor dem Deichbau ausgesehen hat.
Das Rittergut wurde als langgestreckter, zweigeschossiger Bau im Stil des Barock zwischen 1750 und 1780 errichtet. In der Mitte des Innenhofes befindet sich ein Taubenturm aus spätbarocker Zeit. Das Gutshaus wird von einem hübschen Landschaftspark umgeben und vom Zentrum für Tierhaltung und Technik in die Landesanstalt für Landwirtschaft und Gartenbau (LLG) genutzt. Bei vorheriger Anmeldung kann man Einrichtungen, darunter die Milchviehanlage, die Dammwildhaltung und die Lehrwerkstatt Schwein besichtigen. Ein Lehrpfad am Gutshof informiert über die ökologische Landbewirtschaftung.
Die alte Dorfkirche ist ein romanischer Feldsteinbau, dessen Ursprünge im frühen 9. Jahrhundert liegen. Außergewöhnlich ist ihr ausgedehnter Turmbau, der breiter als das Kirchenschiff ist. Auch der Ortsteil Büttnershof besitzt einen alten Gutshof, dessen Geschichte bis in das 15. Jahrhundert zurückreicht. Der heutige Fachwerkbau entstand um 1750. Ende des 19. Jahrhundert wurde er durch zwei Flügel ergänzt. Das Anwesen, das auch nach den Gutsbesitzern  als ‚von Katte von Lucke‘ bezeichnet wurde, dient heute als Restaurant und Herberge.

Sehenswertes:
 

Gutshaus Iden mit Taubenturm
Dorfkirche Iden
Gutshaus Büttnershof
Naturschutzgebiet ‚Alte Elbe‘
Gutshof Kannenberg





Hohenberg-Krusemark

D
ie Gemeinde ist deutschlandweit bekannt für seine alljährlich stattfindenden Reitveranstaltungen, insbesondere in den Bereichen ‚Vielseitigkeit‘ und ‚Ländliches Reiten‘. Schon zu DDR-Zeiten war Hohenberg-Krusemark ein Zentrum des Reitsports gewesen.
Im Ortsteil Altenzaun fand 1806 ein bedeutendes Gefecht statt, bei dem der Oberst York von Wartenburg mit seinem preußischen Heer die Truppen Napoleons schlug. Der Yorkstein bei Osterholz erinnert an dieses geschichtliche Ereignis. In der Gemeinde befinden sich noch drei alte Rittergüter. Die Gutshäuser Krusemark und Kirch-Polkritz befinden sich direkt am ElbeRadWeg, das Gutshaus Osterholz liegt an der Elbe.
Die Dorfkirche von Käcklitz war in der Zeit der Frühgotik entstanden. Den Turm hatte man im 15. Jahrhundert ergänzt. In der DDR-Zeit verlief eine sowjetische Panzerstraße direkt durch den Ort. Zudem wurden im Zuge der Kollektivierung der DDR-Landwirtschaft immer mehr Höfe aufgegeben. Immer mehr Einwohner zogen aus Käcklitz fort. 1968 verließ die letzte Familie den Ort, der damit zur Wüstung verkam. In den verlassenen Gebäuden fanden Gelage der sowjetischen Truppen statt, die zu weiteren Schäden und schließlich zum Abtragen der Häuser führten, so dass heute nur noch die Kirchenruine an das untergegangene Dorf erinnert. Der Turm kann als Aussichtsplattform bestiegen werden.

Sehenswertes:
 

Gutshaus Krusemark
Dorfkirche Krusemark
Kirchenruine Käcklitz
Gutshaus Osterholz
Rittergut Kirch-Polkritz
Kirche Kirch-Polkritz
Heimatstube
Yorkstein





Arneburg

A
uf einer Hochfläche über der Elbe liegt die Stadt Arneburg. Sie gilt als eine der ältesten Städte der Altmark. Bereits im Jahre 984 wurde sie in einer alten Urkunde als ‚Stadt‘ bezeichnet. Schon zuvor, um 925 hatte Heinrich I. hier eine Grenzburg gegen die Slawen erbauen lassen, die später als bedeutende Reichburg sowohl Kaiser Otto III. als auch Heinrich II. als Stammsitz diente. Als 1767 nahezu die gesamte Stadt durch ein Großfeuer vernichtet wurde, nutzte man die Steine der Burg zum Wiederaufbau der Häuser, so dass heute nur noch wenige Mauerreste auf dem Burgberg zu sehen sind. Das bedeutendste Bauwerk der Stadt ist die Stadtkirche St. Georg. Das romanische Gotteshaus entstand im frühen 12. Jahrhundert und gilt als die älteste Kirche in der Altmark. Die Kanzel und der Barockaltar entstammen dem ehemaligen Heiliggeist-Hospital in Quedlinburg.
Neben dem Ackerbau, der Brauerei und der Schifffahrt war die Fischerei ein wichtiger Wirtschaftszweig der Stadt. Der Fischereibrunnen erinnert an die einstige Elbfischerei. Am Marktplatz steht das 1890 erbaute Rathaus und diesem gegenüber der Schill-Gedenkstein, der an den preußischen Offizier Ferdinand von Schill (1776-1809) erinnert. Dieser hatte als Freikorpsführer  erheblichen Anteil am Sieg über die napoleonischen Truppen im Jahre 1806.
Im Ortsteil Beelitz steht eine der sieben ‚verkehrten‘ Kirchen der Altmark. Entgegen der landläufigen Gepflogenheit, den Kirchturm im Westen an das Kirchenschiff anzufügen, befindet sich der Turm der ‚verkehrten‘ Kirchen, so auch bei der Kirche in Beelitz, im Osten.
Seit 2013 ist Arneburg staatlich anerkannter Erholungsort.

Sehenswertes:
 

Pfarrkirche St. Georg
Heimatmuseum
Burgberg
Schill-Gedenkstein
Fischereibrunnen
Verkehrte Kirche Beelitz





Tangermünde

T
angermünde hat sich bis heute sein mittelalterliches Stadtbild bewahren können. Auf einer eiszeitlichen Endmoräne über der Mündung der Tanger in die Elbe gelegen, war der historische Stadtkern vor Hochwasser geschützt. Im Jahre 1275 wurde Tangermünde erstmals als Stadt erwähnt, eine größere Siedlung hatte es schon länger davor gegeben.. Die mittelalterliche Stadtbefestigung ist noch fast vollständig erhalten. Das Neustädter Tor im Südwesten gilt als eine der schönsten mittelalterlichen Toranlagen Norddeutschlands. Der rechteckige Turm entstand bereits um das Jahr 1300, der Mittelbau und der Rundturm wurden um 1450 ergänzt. Um 1300 entstand auch der mächtige, 24 m hohe Eulenturm des Hühnerdorfer Tores im Nordosten. Die zugehörige Doppeltoranlage ist jedoch nicht mehr erhalten. Das Elbtor entstand im 15. Jahrhundert. Ihm schließt sich die Rossfurth an, ein von hohen Mauern umgebener rund 100 m langer Hohlweg. Er bot damals den einzigen Zugang zur Stadt von der Elbseite her. Beim 47 m hohen Schrotturm handelt es sich zwar auch um einen ehemaligen Wehrturm der Stadtbefestigung. Dieser wurde aber erst im 19. Jahrhundert auf seine heutige Größe erhöht, da er für die Produktion von Schrotkugeln genutzt wurde. Im 14. Jahrhundert wuchs die Zollstadt Tangermünde auch zur bedeutenden Hauptstadt. Kaiser Karl IV. wählte die Stadt zu seinem Zweitsitz und aus der Burg, die einst zum Schutze der Stadt erbaut wurde, wurde eine Kaiserpfalz. Doch während des Dreißigjährigen Krieges wurde das Schloss Karls IV. zerstört. Das heutige Schloss, das stolz über der Elbniederung thront, wurde um 1700 durch den preußischen König Friedrich I. errichtet. Der rund 50 m hohe, mächtige Kapitelturm war der einstige Burgfried und blieb bis heute erhalten. Lange diente er als Getreidespeicher. Im inneren Burghof steht mit der Alten Kanzlei noch das einzige erhaltene Gebäude aus dem 14. Jahrhundert. Es wurde einst als Tanzhaus und als Schreiberei genutzt. Der Gefängnisturm entstand um 1480, um die Burganlage zu schützen. Als Gefängnis wurde der Turm erst im 18. Jahrhundert genutzt. Das Standbild Karls IV war ein Geschenk Kaiser Wilhelms II. und wurde 1900 aufgestellt. Die dem Burghof vorgelagerte Schlossfreiheit war einst eine Burgmannensiedlung. Im ältesten Wohnhaus der Stadt (1543 erbaut) ist heute das Burgmuseum untergebracht. Tangermünde erlebte als Hansestadt im 15. Jahrhundert eine Blüte. Um 1430 entstand als Ausdruck des Wohlstandes das prächtige Rathaus im spätgotischem Stil. Es gilt als Paradesrück deutscher Baukunst und beherbergt heute im Erdgeschoß und im Keller ein stadtgeschichtliches Museum. Die mächtige St. Stephanskirche ist der größte Sakralbau der Altmark. Sie wurde um 1200 im romanischen Stil erbaut und im 14./15. Jahrhundert zur gotischen Hallenkirche umgebaut. Die 1624 geschaffene Hans-Scherer-Orgel zählt zu den 10 wertvollsten Orgeln Europas. Ansonsten ging die historische Ausstattung bei einem Großfeuer verloren. Auch die Nikolaikirche entstand um 1200 als romanischer Feldsteinbau. Seit dem Ende des 16. Jahrhunderts wird sie jedoch nur noch für profane Zwecke genutzt. Die Elisabethkapelle aus dem 15. Jahrhundert gehörte einst zu einem Hospital und wurde später als königliches Lagerhaus genutzt, was ihr den Namen ‚Salzkapelle‘ einbrachte. Heute wird das Gebäude als Ausstellungs- und Konzerthalle genutzt.
Im Jahr 1617 brannte Tangermünde bei einem verheerenden Stadtbrand fast vollständig ab. Die vielen heute noch erhaltenen Fachwerkhäuser in der Innenstadt wurden danach neu errichtet. Als die schönsten Häuser gelten der ‚Buhnenkopf‘ mit seinen überkragenden oberen Stockwerken sowie das Haus Nr. 32 in der Kirchstraße mit seinen reichen Flachschnitzereien. Doch seine Stellung als bedeutende Handelsmetropole konnte Tangermünde nicht behaupten. Dennoch – und vielleicht gerade aus diesem Grunde – ist die Stadt ein sehenswertes Kleinod und ein beliebtes und liebenswertes Ausflugsziel.

Sehenswertes:
 

Schloss Tangermünde
Burganlage mit Alter Kanzlei, Standbild Kaiser Karls IV. und Gefängnisturm
Kapitelturm
Burgmuseum
St. Stephanskirche
Hünersdorfer Tor (Eulenturm) und Museum Zeitzeug
Neustädter Tor
Stadtmauer, Rossfurt mit Elbtor und Steigberg
Elbpromenade
Schrotturm
Historisches Rathaus mit Stadtgeschichtlichem Museum
Nikolaikirche
Elisabethkapelle (Salzkirche)
Buhnenkopf
Ruine Dominikanerkloster
Kirche St. Johannes Hämerten
Schloss Storkau
Kirche Storkau
Rolandsfigur in Buch





Tangerhütte

D
ie Einheitsgemeinde Stadt Tangerhütte liegt links der Elbe an dem Flüsschen Tanger in der Altmark. Der Ort ging aus dem kleinen Dorf Vaethen hervor und bis 1840 zählte das Dorf gerade einmal 345 Einwohner. Doch nach der Eröffnung der Eisenwerke Tangerhütte im Jahre 1844 entwickelte sich das Dorf zu einem Industriestandort. 1873/74 ließ der Hüttenbesitzer Wagenfuhr ein erstes Schloss bauen und 1883 entstand im Stadtpark die Familiengruft. Zwischen 1909 und 1911 wurde schließlich nach italienischem Vorbild das Neue Schloss erbaut. Der 22 ha große Stadtpark, der schon 1872 teils im französischen, teils in den englischen Landschaftsstil angelegt wurde, zählt zu den hübschesten Gartenanlagen Sachsen-Anhalts.
1935 erhielt der inzwischen in ‚Tangerhütte‘ umgetaufte Ort das Stadtrecht. Nach der Neugliederung im Jahre 2010 zählt die Stadt insgesamt 19 Ortsteile, allesamt ehemals selbstständige Dörfer und Gemeinden. Mehrere Dörfer besitzen liebevoll eingerichtete Heimatstuben oder sehenswerte Dorfkirchen. Teilweise stammen die romanischen Feldsteinkirchen noch aus dem 12. oder 13. Jahrhundert (Lüderitz. Bittkau, Bellingen, Windberge). Die evangelische Kirche in Schönwalde besitzt fünf Glasfenster der Quedlinburger Glasmalereianstalt Ferdinand Müller, eine der bedeutendsten Kunstanstalten für Glasmalerei in Mitteldeutschland während des späten 19. Jahrhunderts. In Kehnert, Ringfurth-Polte und Birkholz stehen noch alte Gutshäuser. Das klassizistische Schloss in Kehnert wurde 1802/03 durch Carl Gotthard Langhans (1732-1808) erbaut, der auch das Brandenburger Tor in Berlin erschuf. Sehenswert sind die Reste des alten Fachwerk-Taubenturms im Bereich des Gutshauses in Ringfurth-Polte. Das Herrenhaus in Groß Schwarzlosen wurde 1744 erbaut. Zuvor hatte hier eine Wasserburg gestanden, die auf das 14. Jahrhundert zurückging.
Im Wildpark Weißenwarte sind überwiegend einheimische Wildarten wie Wildschweine, Damhirsche und Luchse beheimatet. Auf der Fläche von 15 ha leben rund 400 Tiere aus ungefähr 50 Arten.
Direkt am ElbeRadWeg steht im Ortskern von Grieben eine restaurierte Bockwindmühle. Der Oberbau dieses Mühlentyps steht auf einem senkrechten Pfahl und lässt sich so mittels eines Außenbalkens in den jeweiligen Wind drehen. Mühlen dieses Typs sind heute nur noch relativ selten zu sehen. Der ElbeRadWeg führt auch direkt am Schifferdenkmal in Sandfurth sowie am Otto-Weckerling-Gedenkstein in Kehnert vorbei. Otto Weckerling (1910–1977) war einer der Großen des deutschen Radsports in den 1930er und 40er Jahren. Der in Kehnert geborene Weckerling gewann 1937 die Deutschland-Rundfahrt und noch 1950 wurde er vierzigjährig DDR-Meister im Zweier-Mannschaftsfahren. Später setzte er sich in die Bundesrepublik ab und war dort lange als führender Sportfunktionär tätig, u.a. als Sportlicher Leiter der Sechs-Tage-Rennen in Dortmund, Bremen, Frankfurt und Münster.

Sehenswertes:
 

Neues Schloss, Altes Schloss mit Stadtpark und Mausoleum
Buddelschiffmuseum
Schloss Kehnert
Gutshaus in Ringfurth-Polte mit Taubenturm
Gutshaus Birkholz
Heimatmuseum Tangerhütte
Heimatstube Bittkau
Heimatstube Alte Schmiede Demker
Heimatstube Jerchel
Heimatstube Schönwalde
Bellinger Feldsteinkirche
Evangelische Kirche Bittkau
Fachwerkkirche Birkholz
Dorfkirche Grieben
Dorfkirche Kehnert
Dorfkirche Lüderitz
Dorfkirche Ringfurth
Dorfkirche Windberge
Evangelische Kirche Schönwalde
Wildpark Weißenwarte
Bockwindmühle Grieben
Schifferderkmal Sandfurth
Denkmal Otto Weckerling
Historische Automobilwerkstatt Tangerhütte





Rogätz

A
m westlichen Steilufer der Elbe, am Elbkilometer 351,5 liegt die Stadt Rogätz. Hier mündet die Ohre in die Elbe. Die Landschaft der Umgebung wird von der Elbaue und den Ausläufern der Colbitz-Letzlinger Heide, dem größten Lindenwald Europas, geprägt.
Weithin sichtbar erhebt sich über die Elbe der mächtige Klutturm. Er gehörte einst zur nicht mehr existierenden Burg Rogätz. Das untere Mauerwerk soll bereits rund 2000 Jahre alt sein. Eine erste Erwähnung der Burg stammt allerdings erst aus dem Jahre 1196. Erst nach 1243 wurde der 32 Meter hohe Klutturm äußerlich in seiner heutigen Form fertiggestellt. Im 15. Jahrhundert baute man ihn zum Wohnturm um. Mehrere kriegerische Auseinandersetzungen überstand er mit nur leichten Beschädigungen, die schnell wieder repariert werden konnten. Die ehemalige Gutskirche, die sich gleich neben dem Klutturm befindet, wurde ursprünglich um 1500 als Feldsteinbau mit Strohdach errichtet. Nach schweren Beschädigungen im Dreißigjährigen Krieg wurde sie in der heutigen Form wiederaufgebaut. Ihr mächtiger, dreigeschossiger Westturm prägt gemeinsam mit dem Klutturm das Ortszentrum. Die wertvolle Ausstattung entstammt dem frühen 17. und 18. Jahrhundert.
Der alles überragende, inzwischen 120m hohe Kaliberg vor den Toren der Stadt wird im Volksmund ‚Kalimandscharo‘ genannt. Die Halde kann unter der Führung des Bergmannsverein besichtigt werden.  Von oben hat man einen wunderbaren Ausblick über die Umgebung und bei klaren Sichten kann man von hier aus sogar den Brocken im Harz sehen.

Sehenswertes:
 

Klutturm
Ehemalige Gutskirche
Kalimandscharo





Burg (bei Magdeburg)

D
ie Kreisstadt des Landkreises Jerichower Land wird auch ‚Stadt der Türme‘ genannt, denn die unterschiedlich alten Türme prägen das Bild der Stadt. Burg liegt an der Ihle und dem Elbe-Havel-Kanal und nach den Eingemeindungen bildet die Elbe im Westen die Stadtgrenze. In der Innenstadt ist die über 1050 jährige Geschichte Burgs spür- und erlebbar.
Die Stadt liegt auf den Ausläufern des Flämings, einer eiszeitlichen Endmoräne und entwickelte sich aus zwei getrennten Siedlungen beidseitig des Ihleufers: einer Ober- und einer Unterstadt. Im Mittelalter hatte sich der Doppel-Ort zu einem wirtschaftlich bedeutenden Zentrum entwickelt, so dass man im 13. Jahrhundert eine gemeinsame Befestigung errichtete. Teile der Stadtmauer aus dem frühen 13. Jahrhundert sowie mehrere Wachttürme zeugen noch heute von der damaligen Hochzeit Burgs. Einst gehörten 30 Türme zur Stadtbefestigung. Im frühen 14. Jahrhundert entstand mit dem zinnenbekrönten Berliner Torturm der größte der noch erhaltenen Wach- und Wehrtürme. Der Kuhturm, häufig auch Freiheitsturm genannt, diente als Wohnturm für Ministeralien und später als Gefängnis. Heute finden hier regelmäßig Ausstellungen statt. Auch der schon im 11. Jahrhundert erbaute Hexenturm diente einst lange als Gefängnis – nur für Frauen. An der höchsten Stelle der Stadt steht der Wasserturm, der nicht zur Stadtbefestigung gehörte. Er entstand erst 1902 und beherbergt heute eine Ausstellung über die industrielle Geschichte der Stadt. Auch das Rathaus und die alten Kirchen zeugen von der historischen Bedeutung Burgs. Das Rathaus stammt im Ursprung noch aus dem 13. Jahrhundert, wurde später aber im Renaissancestil neu errichtet und im frühen 18. Jahrhundert barockisiert. Ende des 19. Jahrhunderts wurde es um ein drittes Stockwerk ergänzt. Direkt dahinter streckt sich die Kirche ‚Unser Lieben Frauen‘ in die Höhe. Auffällig sind das Portal und die Doppelkirchtürme mit ihren verschiedenförmigen Helmaufsätzen. Das auch Oberkirche genannte Gotteshaus ist ein romanischer Feldsteinbau aus dem 12. Jahrhundert, der später gotisch umgebaut wurde. Die Unterkirche, die zwischen 1162 und 1186 erbaute St.-Nicolai-Kirche, entstand als romanischer Granitquaderbau und ist heute eine Station der ‚Straße der Romanik‘. Als dritte romanische Kirche der Innenstadt entstand im frühen 13. Jahrhundert die St.-Petri-Kirche. Zwischenzeitlich hatte das Gebäude im 17. Jahrhundert als Brauerei gedient, ehe sie wieder als Gotteshaus der evangelisch-reformierten Kirche genutzt wurde.
Der berühmte preußische General Carl Philipp Gottlieb von Clausewitz (1780-1831) wurde in Burg geboren und hier liegt er auf dem Ostfriedhof auch begraben. Als Militärtheoretiker entwickelte er Theorien im Bereich Strategie, Taktik und Philosophie, die maßgeblichen Einfluss auf die Kriegsführung in den westlichen Ländern hatte. In seinem Elternhaus befindet sich eine Erinnerungsstätte. Die Gerberei ist das baulich älteste Haus der Stadt. Es entstand um 1450 als Hochständehaus. Das älteste Wohnhaus der Stadt wurde bereits 1589 erstmals schriftlich erwähnt und steht in der Berliner Straße 38.
Burg ist eine Rolandstadt. Die Figur, die dem Rolandplatz seinen Namen gab, wurde 1999 als Nachbau des historischen Rolands aufgestellt. Der Kopf der originalen Figur befindet sich im Rathaus. In der DDR-Zeit hatte hier kurzzeitig ein Stalin-Denkmal gestanden.
Auch in den nach Burg eingemeindeten Dörfern der Umgebung sind noch alte Kirchenbauwerke zu bewundern. Die Dorfkirchen in Schartau, Detershagen und Reesen  sind alte Feldsteinkirchen aus der Zeit der Romanik. Auf Veranlassung des preußischen Königs Friedrich Wilhelm I. wurde 1732 die barocke Dorfkirche in Niegripp errichtet. Nahe dem Ort entstand zwischen 1936 und 1938 die Schleuse Niegripp als Verbindung der Kanäle östlich der Elbe mit der Elbe selber. Die Schleuse ist auch heute noch in den Hochwasserschutz des Elbdeiches eingebunden.

Sehenswertes:
 

Rathaus
Kirche ‚Unserer Lieben Frauen‘ (Oberkirche)
Berliner Torturm
Kuhturm (Freiheitsturm)
Hexenturm
Wasserturm
Bismarckturm (Fläming-Turm)
Rolandplatz mit Rolandfigur
Gerberei
Haus Berliner Straße 38
Elternhaus von Carl von Clausewitz mit Erinnerungsstätte
Sankt-Petri-Kirche
Sankt-Nikolai-Kirche (Unterkirche)
Villa Zweig
Villa Krojanker
St.-Sebastian-Kirche Schartau
Kreuzkirche Niegripp
Dorfkirche Detershagen
Dorfkirche Reesen
Schleuse Niegripp





Möser

I
n einer ehemals sumpfigen Wiesenlandschaft östlich der Elbe liegt im Jerichower Land die Einheitsgemeinde Möser. Sie wurde im Jahre 2010  in ihrer heutigen Form aus den zuvor selbstständigen Gemeinden Möser, Hohenwarthe, Körbelitz, Lostau, Pietzpuhl und Schermen gebildet.
Im Ortsteil Hohenwarte wurde 2003 das Europäische Wasserstraßenkreuz eröffnet, bei dem der Mittellandkanal mittels einer Brücke über die Elbe geführt wird und danach in östlicher Richtung in den Elbe-Havel-Kanal übergeht. Vor dem Bau dieser riesigen Trogbrücke mussten die Schiffe einen 12 km langen Umweg über mehrere Schleusen und die Elbe in Kauf nehmen, um vom Mittelkanal in den Elbe-Havel-Kanal zu gelangen. Gemeinsam mit dem Wasserstraßenkreuz wurde 2003 auch die Doppelschleuse Hohenwarthe in Betrieb genommen, die die verschiedenen Wasserhöhen der beiden Kanäle ausgleicht. Für den Übergang zwischen Mittellandkanal und Elbe sorgt das Schiffshebewerk Rothensee und die parallel dazu verlaufene Sparschleuse, die 2001 fertig gestellt wurde. Das bereits 1938 erbaute Schiffshebewerk ist ein bedeutendes technisches Denkmal. Es überwindet einen Höhenunterschied von 18,5 m. und kann Schiffe bis zu einer Länge von 85 Metern und einem Tiefgang von zwei Metern befördern.
Das barocke Schloss Pietzpuhl wurde 1730 durch Werner von Wulffen, Domherr von Halberstadt, erbaut. Zwischen 1808 und 1828 ließ Carl von Wulfen, einer der Begründer der modernen Landwirtschaft, südlich vom Schloss einen englischen Landschaftspark anlegen. Zu den illusteren Gästen auf dem Anwesen gehörten Königin Luise von Preußen und der französische Marschall Bernadotte. Im Zuge der DDR-Bodenreform wurde die Familie von Wulffen enteignet, erlangte das Schloss aber 1997 wieder. Eines der Kavaliershäuser wird inzwischen als Gaststätte, Malschule und Räumlichkeit für Ausstellungen genutzt.
Auf einem Weinberg zwischen Hohenwarthe und Alt-Lostau steht eine alte Bockwindmühle, die im Kern bereits 1720 erbaut wurde. Ursprünglich stand sie in Drackenstedt, ehe sie 1984 an ihren heutigen Standort umgesetzt wurde. Die Mühlentechnik ist noch vollständig erhalten.
In Hohenwarthe, Lostau, Schermen und Körbelitz stehen noch alte Dorfkirchen, die aus der Zeit der Spätromanik stammen. Die St.-Pancratii-Kirche in Körbelitz wurde aus Feldsteinen errichtet und diente im Mittelalter als Wehrkirche. Auch die Kirche in Lostau wurde als Wehrkirche konzipiert. Das Baumaterial kam aus den Pretziener Steinbrüchen. Altar, Kanzel und Empore wurden um 1650 geschaffen. Die Ausstattung der Kirche in Schermen stammt aus dem 16. und 17. Jahrhundert.

Sehenswertes:
 

Europäisches Wasserstraßenkreuz Magdeburg
Doppelschleuse Hohenwarthe
Schiffshebewerk Rothensee
Bockwindmühle
Schloss Pietzpuhl
Kirche Hohenwarte
St.-Pancratii-Kirche in Körbelitz
Dorfkirche Lostau
Dorfkirche Schermen


Radrouten die durch Möser führen:

ElbeRadWeg: Abschnitt Mitte
Aller-Radweg




Magdeburg

D
ie Hauptstadt des Landes Sachsen-Anhalt wurde schon im Jahre 805 als karolinger Handelsplatz schriftlich erwähnt. An einer wichtigen Elbfurth gelegen, wurde Magdeburg im Mittelalter neben Hamburg zum wichtigsten Handelsplatz an der Elbe. Unter Kaiser Otto dem Großen (912 – 973), dessen Grablege sich im Magdeburger Dom befindet, wurde Magdeburg zur Hauptstadt des Deutsch-Römischen Reiches. Nach Rom und Konstantinopel wurde es sogar als das ‚dritte Rom‘ bezeichnet. Im späten 13. Jahrhundert trat die spätere Rolandstadt der Hanse bei. Doch im Dreißigjährigen Krieg wurde Magdeburg nahezu vollständig vernichtet. Das gleiche Schicksal erlitt die Stadt durch Bombenangriffe während des Zweiten Weltkrieges. 90% der Innenstadt wurden dabei zerstört. Zahlreiche historische Bauwerke konnten danach zwar wieder aufgebaut werden, dennoch dominieren die DDR-typischen Plattenbauten das Stadtbild. Die Elbe spielt für Magdeburg seit jeher eine große wirtschaftliche Rolle. Südlich des Schnittpunktes von Mittellandkanal/Elbe-Havel-Kanal und der Elbe gelegen, besitzt Magdeburg auch heute noch einen der bedeutendsten Binnenhäfen im Osten Deutschlands. Seit dem 12. Jahrhundert war Magdeburg von einer Stadtbefestigung umgeben. Obwohl die Festung im 17. Jahrhundert zerstört wurde, haben sich insbesondere oberhalb der Elbe noch einige Reste der Stadtumwehrung erhalten, darunter ein Gebäude der Zitadelle, der Wehrturm ‚Kiek in de Köken‘ die Bastion Celle, die Lukasklause und die Kaserne Mark, die heute als Kultur- und Tagungszentrum genutzt wird.
Nach dem Tode Kaiser Ottos dem Großen hatte lange der Klerus über Magdeburg geherrscht. Auffällig sind auch heute nach die vielen stattlichen Kirchen. Hoch über der Elbe thronen, von Norden kommend, in unmittelbarer Nähe zueinander gleich drei Kirchen: Die gotische Wallonerkirche, die zum 1285 gegründeten Augustinerkloster gehörte, die Petrikirche mit ihrem wehrhaften romanischen Westturm sowie die gotische Magdalenenkapelle, die 1315 als Frohnleichnamskapelle erbaut wurde. Sie gehört zu den offenen Radfahrerkirchen am ElbeRadWeg. Nahe dem Rathaus steht die romanische Johanniskirche. Das 1131 erbaute Gotteshaus ist die älteste Kirche der Stadt. Die St. Sebastianskirche geht auf eine Stiftskirche aus dem 12. Jahrhundert zurück und ist heute Bischofskirche. Im 14./15. Jahrhundert war sie zu einer gotischen Hallenkirche umgebaut worden. Auch sie zählt, ebenso wie der Dom, zu den offenen Radfahrerkirchen. Der evangelische Dom St. Katharina und St. Mauritius stellt natürlich das überragende Kirchengebäude der Stadt dar. Nachdem der ottonische Dom im Jahre 1207 abgebrannt war, entstand an gleicher Stelle der erste gotische Dom auf deutschem Boden. Er beherbergt Kunstschätze aus acht. Jahrhunderten und ist das Wahrzeichen Magdeburgs. Nicht weit entfernt befindet sich mit dem Kloster Unser Lieben Frauen das älteste Gebäude der Stadt und ein herausragendes Beispiel romanischer Architektur. In den alten Klostermauern ist heute ein bedeutendes Museum für Gegenwartskunst untergebracht. Gleich neben dem Kloster stehen der sachsen-anhaltinische Landtag und die Grüne Zitadelle. Das Gebäude mit den skurrilen bunten Formen ist das letzte Architekturprojekt, an dem der österreichische Künstler Friedensreich Hundertwasser (1928-2000) gearbeitet hatte. Das nicht ganz unumstrittene Bauwerk sollte laut Hundertwasser eine ‚Oase für Menschlichkeit und für die Natur‘ darstellen.
Ein Zentrum Magdeburgs ist der Markt mit seinen beiden Rathäusern, dem Roland, dem Magdeburger Reiter und dem Otto-von Guericke-Denkmal. Das Alte Rathaus Magdeburg mit dem Ratskeller wurde 1691–1698 im Stil italienisch-niederländischer Renaissance erbaut, das Neue Rathaus entstand zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Während des Zweiten Weltkrieges wurden beide Ratsgebäude zerstört, danach aber zumindest an der Marktseite originalgetreu wiederaufgebaut. Der Magdeburger Reiter wurde 1240 als erstes lebensgroßes freistehendes Reiterdenkmal Deutschlands errichtet, während das Otto-von-Guericke-Denkmal erst zu Beginn des letzten Jahrhunderts aufgestellt wurde. Otto von Guericke (1602-1686) war Naturforscher, Physiker, Erfinder, Baumeister, Jurist, Politiker und Diplomat. Bekannt wurde er vor allem für seine Experimente zur Begründung der Vakuumtechnik. Magdeburg widmet seinem bedeutenden Sohn in der Lukasklause ein eigenes Museum. Weitere interessante Museen sind das Kulturhistorisches Museum mit dem Museum für Naturkunde, das Technikmuseum und das Museumsschiff ‚MS Württemberg‘. Der 1909 erbaute Seitenraddampfer steht heute auf dem Trockenen im Stadtpark Rotehorn und beherbergt eine Ausstellung zur Elbeschifffahrt. Der weiträumige Rotehornpark liegt auf der Elbinsel Werder. Das grüne Herz der Stadt zählt zu den beliebtesten Ausflugszielen. In der im Bauhausstil errichteten Stadthalle finden häufig interessante Ausstellungen statt und vom 60 Meter hohen Aussichtsturm, der anlässlich der Deutschen Theaterausstellung im Jahre 1927 errichtet wurde, hat man einen wunderschönen Blick über die Stadt und die Umgebung. Im Elbauenpark fällt einem der ebenfalls 60 Meter hohe Jahrtausendturm ins Auge. Er ist der höchste Holzleimbindebau der Welt und das größte Holzgebäude Deutschlands. Das 1999 für die Bundesgartenschau geschaffene schiefe, sechs-etagige Bauwerk beherbergt eine Ausstellung über die 6000jährige Geschichte der Wissenschaft und Technik der Menschheit.

Sehenswertes:
 

Kulturhistorisches Museum und Museum für Naturkunde
Literaturhaus
Lukasklause mit Otto-von Guericke-Museum
Schiffsmuseun
Museumsschiff ‚MS Württemberg‘
Technikmuseum
Kunstmuseum Kloster Unser Lieben Frauen
Dom St. Katharina und St. Mauritius
Johanniskirche
Stiftskirche St.-Sebastian
St.-Petri-Kirche
Wallonerkirche
Maria-Magdalenenkapelle
Schiffsmühle
Altes und Neues Rathaus mit Roland, Magdeburger Reiter und Otto-von-Guericke-Denkmal
Opernhaus
Schauspielhaus
Wehrturm Kiek in de Köken und Reste der alten Stadtbefestigung
Puppentheater mit Figurenspielsammlung Mitteldeutschland
Die Grüne Zitadelle von Magdeburg (Hundertwasserhaus)
Landtag von Sachsen-Anhalt
Festungsanlage/Stadtmauer
Zoologischer Garten
Elbauenpark mit Jahrtausendturm
Stadtpark Rotehorn
Grusen-Gewächshäuser
Cracauer Wasserfall
DDR-Museumswohnung
Circusmuseum
Freilichtmuseum Steinzeithaus Randau
Magdeburger Friseurmuseum


Radrouten die durch Magdeburg führen:

ElbeRadWeg: Abschnitt Mitte
ElbeRadWeg: Abschnitt Süd