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emächlich und unaufgeregt schlängelt sich die Oste vom nordwestlichen Rand der Lüneburger Heide bis zur Mündung in die Elbe. Mit 153 km ist sie der längste Nebenfluss der Unterelbe, gespeist aus der wasserreichen Moorlandschaft des Elbe-Weser-Dreiecks. Ab Bremervörde wird der Fluss bereits von der Nordsee beeinflusst. Ab hier ist die Oste schiffbar, die Ufer sind eingedeicht und bis hierher machen sich sogar Ebbe und Flut bemerkbar. Noch ein Wort zur Aussprache, denn die gilt hier als sehr wichtig: während man am Oberlauf die Oste noch mit offenem ‚O‘ ausspricht (wie die Himmelrichtung Osten), wird am Unterlauf das ‚O‘ sehr gedehnt mit sogar einer kleinen Lücke danach betont (wie O-stern).

Die insgesamt sieben Quellen der Oste befinden sich zwischen den Gemeinden von Tostedt und Otter, dort, wo die Lüneburger Heide in die Stader Geest übergeht. Zunächst orientiert sich das noch junge Flüsschen nach Westen, durchfließt Sittensen, wo mit der Eitzer Mühle noch eine mittelalterliche Wassermühle am Ufer steht, und Heeslingen, passiert die ehemalige Kreisstadt Zeven im Norden, ehe sie hinter Seedorf ihre Flußrichtung nach Norden ändert. Kurz vor Bremervörde mündet der Oste-Hamme-Kanal in die Oste. Über diesen Kanal wurde in den vergangenen Jahrhunderten der Torf aus dem Teufelsmoor abtransportiert. Hier existieren noch richtige Straßendörfer, die sich streng entlang der alten, schnurgeraden Wege gebildet haben. Das Hinterland blieb bis heute unbebaut. Kurz danach münden auch der Fahrendorfer Kanal und die Bever in die Oste, so dass der Fluss in Bremervörde bereits eine stattliche Größe erreicht hat. Hier hat sich unweit des Zentrums eine kleine Flussinsel  gebildet, nicht weit entfernt vom Hafen, der den Endpunkt der Bundeswasserstraße Oste markiert.


Und hier endet auch der offizielle Teil des 78 km langen Oste-Radweges, der den Fluss seit seinem Quellgebiet bei Tostedt begleitet. Nun ist es schon etwas unbefriedigend, einen Flussradweg nach etwas mehr als der Hälfte zu beenden. In anderen Publikationen wird merkwürdigerweise auch eine erheblich abweichende Streckenlänge von 145 km angegeben. Das liegt daran, dass man ab Bremervörde der Deutschen Fährstraße bis zur Mündung des Flusses zwischen Belum und Balje folgen kann. Beide Radwege gehen übergangslos ineinander über. Diese Strecke wird aber im Abschnitt ‚Deutsche Fährstrasse (südlicher Teil)‘ beschrieben.

Der Oste-Radweg wird von der ‚AG Osteland‘ betreut. Das Logo zeigt eine geschwungene grün-blau-grüne Line, die mit dem Begriff ‚Oste-Radweg‘ ergänzt wird.


Charakteristik:

Der Oste-Radweg führt durch die typischen norddeutschen Moor-, Geest- und Marschgebiete und bietet daher keine nennenswerten Steigungen. Die Verkehrsbelastung ist gering und somit kann die Route insbesondere auch für Familien mit Kindern empfohlen werden.


Ortschaften entlang der Route

Tostedt  / Wistedt / Sittensen / Groß Meckelsen / Heeslingen / Zeven / Seedorf (bei Zeven) / Selsingen / Sandbostel / Bremervörde

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Zeven

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ie ‚Stadt am Walde‘ liegt im Herzen des Elbe-Weser-Dreiecks, genau zwischen Bremen und Hamburg. Sie wird umgeben von weitläufigen Laub- und Nadelwäldern, von denen das größte die Ahe ist. Bei schönem Wetter finden sich hier zahlreiche Naherholungssuchende zum Spazierengehen ein. Zeven wird erstmals 981 urkundlich erwähnt. Eine Besiedelung hat es aber bereits in der Stein- und Bronzezeit gegeben. Mehr als 30 Hügelgräber aus vorgeschichtlicher Zeit sind noch erhalten. Als das Kloster Heeslingen 1141 nach Zeven verlegt wurde und mit dem Bau der Klosteranlagen und der Kirche St. Vitus begonnen wurde, gewann der Ort immer mehr an Bedeutung. Nach der Auflösung des Benediktinerklosters im Jahre 1650 verfiel jedoch die gesamte Anlage bis auf die Klosterkirche und ein Gebäude, in dem sich heute das Museum Kloster Zeven befindet. Noch immer bildet die St. Vitikirche den Mittelpunkt der Stadt. Gleich daneben liegt der malerische Stadtpark – eine Oase der Ruhe. Im historischen Königin-Chistinen-Haus präsentiert die Städtische Galerie wechselnde Kunstausstellungen. Hinter dem Haus befindet sich ein barocker Garten mit zeitgenössischen Skulpturen, die 1993 in einer Kunst-Werkschau entstanden. Das Königin-Chistinen-Haus wurde Mitte des 17. Jahrhunderts erbaut. Angeblich war einst in dem repräsentativen Gebäude die damalige Landesherrin, die schwedische Königin Christine (1626-1689) zu Gast. Gemeinsam mit seinem Garten ist das Haus ein wahres Kleinod inmitten der Stadt Zeven. Zwei weitere kleine Museen sind das Feuerwehrmuseum und das Spielzeugmuseum.
Etwas außerhalb der Stadt stehen noch zwei alte Mühlen. Die Wassermühle Bademühlen nördlich des gleichnamigen Ortsteils ist noch voll funktionsfähig und besitzt heute ein unterschlächtiges Wasserrad aus Metall. Die Motormühle in Oldendorf wurde 1913 erbaut und beherbergt heute ein Café, in dem diverse hauseigene Spezialitäten gereicht werden.

Sehenswertes:
 

Ehemalige Klosterkirche St. Vitus
Museum Kloster Zeven
Königin-Chistinen-Haus mit Skulpturengarten
Feuerwehrmuseum
Spielzeugmuseum
Wassermühle Bademühlen
Motormühle Oldendorf

Radrouten die durch Zeven führen:

Radfernweg Hamburg-Bremen
Mönchsweg (Munkevejen)
Mühlenroute
Oste-Radweg

 



Heeslingen

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nmitten einer durch das Ostetal geprägten idyllischen Landschaft liegt die Gemeinde Heeslingen. Stolz blickt man hier auf seine über 1000-jährige Geschichte zurück, denn schon im Jahre 961 wurde in Heeslingen ein Frauenkloster gegründet. Zur gleichen Zeit entstand die  frühromanische Feldsteinkirche St. Viti. Mit ihrem wuchtigen Wehrturm ist sie die älteste erhaltene Kirche ihrer Art im Elbe-Weser-Raum.  Dank des Klosters und der besonderen Zuwendung der Stader Grafen, strebte Heeslingen im frühen Mittelalter zum bedeutenden Ort auf und bekam im Jahre 1038 das Marktrecht verliehen. Doch als das Stift 100 Jahre später in das benachbarte Zeven verlegt wurde, verlor Heeslingen rasch an Bedeutung. Von der einstigen Klosteranlage blieb nur die Kirche erhalten.
Heute ist Heeslingen mit der Oste ein Paradies für Kanufahrer, aber die Landschaft lädt auch zum Radfahren und Wandern ein. In einem historischen niedersächsischen Bauernhaus ist das Bördenheimathaus untergebracht, das mehr als 800 Exponate aus der bäuerlichen Kultur und dem ländlichen Handwerk zeigt.

Sehenswertes:
 

Feldsteinkirche St. Viti
Bördenheimathaus Heeslingen

Radrouten die durch Heeslingen führen:

Radfernweg Hamburg-Bremen
Mönchsweg (Munkevejen)
Mühlenroute
Oste-Radweg




Sittensen

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er historische Ortskern der Gemeinde Sittensen befindet sich im Süden des heutigen Zentrums. Im Laufe der Zeit hatte sich der Ortsmittelpunkt vom alten Marktplatz wegentwickelt. Dort steht noch die alte St. Dionysius-Kirche, das Wahrzeichen von Sittensen. Der 1909 erneuerte Kirchturm bestimmt auch die rechte Hälfte des Gemeindewappens. Unweit der Kirche liegt in einem kleinen Park der von der Oste gespeiste Mühlenteich. Die alte Wassermühle stammt noch aus dem 16. Jahrhundert und beherbergt heute ein Handwerkermuseum mit einer Schmiede, einer Stellmacherei und anderen originalgetreuen Werkstätten.  Zum historischen Zentrum gehört auch das Heimathaus mit seinem Backhaus, einem Speicher und einem Schafstall. Das Heimathaus wird auch für Ausstellungen und verschiedene andere Veranstaltungen genutzt.

Sehenswertes:
 

Wassermühle mit Handwerkermuseum
St. Dionysiuskirche
Heimathaus

Radrouten die durch Sittensen führen:

Radfernweg Hamburg-Bremen
Mühlenroute
Oste-Radweg