Wasserburgen-Route

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irgendwo findet man in ganz Europa so viele Wasserburgen und Wasserschlösser wie in der Rheinischen Bucht im Dreieck zwischen Köln, Aachen und Bonn. In dieser reizvollen und vielfältigen Landschaft zwischen Eifel, Jülicher Börde und Vater Rhein haben sich mehr als 130 Burg- und Schlossanlagen erhalten. Viele befinden sich noch immer in privaten Besitz, andere sind öffentlich als Museum zugänglich. Die Vielzahl dieser herrschaftlichen Anwesen weist auf die wechselvolle Geschichte, auf zahlreiche Konflikte und Kleinkriege, aber auch auf den großen Reichtum in dieser Region hin. Da die Gegend außerhalb der Eifel recht flach war, wurden die Burganlagen durch Wassergräben geschützt. Diese haben sich auch erhalten, als die Verteidigung der Herrschaftssitze nicht mehr notwendig war und viele Wehrburgen zu repräsentativen Schlössern umgebaut wurden.

Um eine Vielzahl dieser historischen Bauwerke zu entdecken, lädt die Wasserburgen-Route ein. Sie besteht zum einen aus einem 375 km langen Rundkurs und zusätzlich aus zwei größeren Nebenrouten, so dass das Radwandernetz der Route eine Länge von rund 470 km umfasst.  Dabei wird man an 33 herrschaftlichen Anlagen direkt vorbeigeführt.

Einsteigen kann man in diesen Radrundkurs natürlich an jedem Ort. Er führt über die Kaiserstadt Aachen knapp an der niederländischen Grenze bei Herzogenrath entlang, über Jülich an den großen Braunkohleabbaugebieten von Hambach und Garzweiler vorbei, über Bedburg und Bergheim, Erftstadt, Euskirchen, und erreicht bei Bonn-Bad Godesberg den Rhein. Hinter Meckenheim und Rheinbach kommt der Radwanderer nun bei Heimbach in die Mittelgebirgsregion der Eifel. Doch große Steigungen gibt es hier nicht, denn der Routenverlauf folgt dem Tal der Rur bis Düren und über Stolberg  erreichen wir bald wieder den Ausgangspunkt Aachen.

Die Nebenrouten führen von Euskirchen über Zülpich nach Düren sowie von Meckenheim über Brühl nach Erftstadt. In Brühl befindet sich mit den UNESCO Weltkulturerbeschlössern Augustusburg und Falkenlust ein Doppel-Highlight, das man auf keinen Fall aussparen sollte.  Schloss Augustusburg wurde durch den Kölner Kurfürst und Erzbischof Clemens August erbaut und zählt zu den bedeutendsten Meisterwerken des Rokoko in Deutschland.

Exemplarisch seien hier noch ein paar herausragende Bauwerke genannt:

La Redoute in Bonn-Bad Godesberg war das Ballhaus des letzten Kölner Kurfürsten Max Franz und imponiert bis heute mit seinen prachtvollen spätbarocken Räumlichkeiten.

Das Renaissance-Schloss Paffendorf bei Bergheim wurde im 16. Jahrhundert vollständig in Backstein errichtet. Später wurde das Anwesen neugotisch veredelt. Heute befinden sich im Schloss das Informationszentrum der RWE und eine Ausstellung zum Rheinischen Braunkohlerevier.

Mit der Burg Konradsheim findet man in Erftstadt ein typisches Beispiel einer spätmittelalterlichen Burganlage. Die Burg Zülpich zählt zu den wenigen im Rheinland erhaltenen  Landesburgen. Sie war im 14. Jahrhundert im gotischen Stil erbaut worden. Außenmauern und Ecktürme konnten aus dieser Zeit bewahrt werden. Eine der eindrucksvollsten Wasserburgen der Region ist Burg Kühlseggen. Erbaut im 15./16. Jahrhundert, dient das Anwesen heute als Wohnhaus.

Auf der Wasserburgen-Route kommt man aber auch an ein paar wenigen Höhenburgen vorbei. Schloss Drachenburg thront hoch über dem Rhein bei Königswinter auf dem Drachenfels – liegt allerdings auf der anderen Seite des Stromes. Die einstige Burg und heutige Ruine Nideggen wurde Ende des 12. Jahrhunderts erbaut und wacht auf einem Felsen über dem Rurtal. Wer sie besuchen möchte, der muss zuvor einen steiler Anstieg meistern!

Das richtungsweisende Logo der Wasserburgen-Route zeigt einen weißen Burgturm in einem angedeuteten Wappen mit einer Wasserwellenlinie und einem Fahrrad auf dunkelblauem Untergrund. Die Route wird durch die Nordeifel Tourismus GmbH betreut und wurde im Jahr 2018 durch den ADFC als Qualitätsroute mit 3 Sternen ausgezeichnet.


Charakteristik:

Die Wasserburgen-Route ist eine ausgesprochen familienfreundliche Radwanderrunde. Sie ist fast ausnahmslos flach und verkehrsarm sowie überwiegend asphaltiert oder zumindest mit gut befahrbaren wassergebundenen Schotter belegt. Für Rennräder kann ein großer Teil der Strecke empfohlen werden.


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Ortschaften entlang der Route

Aachen / Würselen / Herzogenrath / Alsdorf / Aldenhoven / Jülich / Niederzier / Bedburg-Kaster / Bedburg / Bergheim / Kerpen / Erftstadt / Weilerswist / Euskirchen / Swisttal / Wachtberg / Bonn-Bad Godesberg / Meckenheim (Rheinland) / Rheinbach / Mechernich / Heimbach (Eifel) / Nideggen / Kreuzau / Düren / Langerwehe / Eschweiler / Stolberg (Rheinland)

Nebenrouten:

Bornheim (Rheinland) / Brühl (Rheinland) / Zülpich / Vettweiß

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