Schwarzwald Panorama-Radweg

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üster, unheimlich und hoch – so wirkte einst der Schwarzwald auf die Menschen. Vor Jahrhunderten noch machten die Alemannen einen großen Bogen um das unerschlossene und abschreckende Gebirge. Hoch ist der Schwarzwald zwar immer noch, aber seine furchteinflößende Wirkung hat Deutschlands größtes und höchstes Mittelgebirge längst verloren. Im Gegenteil: heute hat sich die Region zu einem der bekanntesten und beliebtesten Urlaubsziele der Bundesrepublik entwickelt. Dicht bewaldete Berge, rauschende Wasserfälle, tiefe Schluchten mit plätschernden Flüsschen und stillen Seen – die wilde und malerische Naturlandschaft in seiner einzigartigen Vielfalt laden Erholungssuchende, Wanderer und Wintersportler an. Und natürlich auch Radwanderer! Für die hat der Schwarzwald mit seinen Höhen noch nicht ganz seine furchteinflößende Wirkung verloren. Wer dennoch das Gebirge einmal mit dem Rad erkunden möchte, dem sei der Schwarzwald Panorama-Radweg empfohlen. Ohne Anstiege kommt dieser Radfernweg in diesem Gelände zwar auch nicht aus, aber diese fallen überwiegend relativ moderat aus. Man versucht bei der Streckenführung, bei möglichst wenigen Steigungen viel Schwarzwald zu präsentieren. Und zum Ausgleich für die dennoch vorhandenen Aufstiege bietet diese Radroute eine Vielzahl von spektakulären und unvergesslichen Ausblicken in die weite Umgebung. Über 285 km führt der Schwarzwald Panorama-Radweg auf der Ostseite des Mittelgebirges von der Goldstadt Pforzheim im Norden bis nach Waldshut-Tiengen an der Schweizer Grenze.

Der Startort Pforzheim ist neben Freudenstadt und Villingen das urbane Highlight der Tour und wird auch ‚Pforte zum Schwarzwald‘ genannt. Das kulturelle Zentrum der Region Nordschwarzwald liegt an der Nahtstelle zum Kraichgau und zum Stromberg sowie am Zusammenfluss von Enz, Nagold und Würm. Keine andere deutsche Stadt ist so eng mit der Geschichte der Gold- und Uhrenindustrie verbunden wie die einstige Römerstadt, was auch durch das weltweit einzigartige Schmuckmuseum im Reuchlinhaus dokumentiert wird.


Nun aber geht es flussaufwärts der Enz entlang und parallel zum Enztalradweg in das Gebirge. Über Bad Wildbad und Enzklösterle geht es vorbei an der Enzquelle. Hier beginnt dann ein steiler Anstieg durch das Poppeltal bis Seewald-Besenfeld. Wer diesen anstrengenden Abschnitt vermeiden möchte, dem bietet sich ab Bad Wildbad eine angenehmere Alternative. Eine Bergbahn verbindet Bad Wildbad mit dem 300m über dem Tal liegenden Sommerberg. Von der Bergstation aus geht es dann über die Hochflächen nach Kaltenbronn durch eine einzigartige geschützte Moor- und Waldlandschaft. Über das Wildseemoor und den Hohenlohsee erreicht man bei Seewald-Besenfeld wieder die Hauptroute, die dem Murgtal nun bis Freudenstadt folgt. Die Kurstadt wurde erst 1599 von Herzog Friedrich I. von Württemberg gegründet und besitzt den größten Marktplatz Deutschlands, der in seinem Grundriss einem Mühlespiel nachempfunden wurde. Nun verläuft die Routenführung überwiegend auf Hochflächen zwischen den Gipfeln des Schwarzwaldes und der Schwäbischen Alb bis zum Titisee. Bei Schwarzenbach wird mit 1081m über N.N. der höchste Punkt der Tour erreicht.

Der Titisee, der der Sage nach als unheimliches Gewässer mit einer unaufhörlichen Tiefe gilt,  zählt mit seiner berühmten Seestraße zu den bekanntesten Ausflugszielen in Deutschland. Südlich des Titisees beginnt dann schließlich das Finale des Schwarzwald Panorama-Radweges: hinter Lenzkirch und Bonndorf geht es nun mit langen rasanten Sausefahrten bergab bis ins Hochrheintal.

Der im Jahr 2011 eröffnete Radfernweg nutzt neben dem Enztalradweg auch die Streckenführung der Höhenradwege West und Mitte, den Kinzigtalradweg und den Südschwarzwald-Radweg. Das richtungsweisende Logo zeigt eine grüne Tanne und ein schwarzes Fahrrad vor einer stilisierten Hügellandschaft. Die Schilder werden durch die Beschriftung ‚Schwarzwald Panorama-Radweg‘ ergänzt.

Charakteristik:

Obwohl der Schwarzwald Panorama-Radweg durch das höchste deutsche Mittelgebirge führt, sind seine Anstiege im Allgemeinen moderat und  gut zu bewältigen. Die 2.100 Höhenmeter (in Gegenrichtung von Süd nach Nord 2.400 Höhenmeter) sind auf der gesamten Strecke gut verteilt. Dennoch gibt es zwischen Enzklösterle und Besenfeld sowie am Höchstberg zwei sehr starke Steigungsabschnitte. Für sportliche Tourenradler ist dieser Radfernweg geradezu ideal. Mehr als die Hälfte der Strecke ist befestigt, der übrige Teil verläuft auf gut befahrbaren Waldwegen. Die Streckenführung verläuft auf ruhigen und verkehrsarmen Straßen und Wegen. Auf den Hochflächen und südlich des Titisees ist die Strecke auch größtenteils für Familien mit Kindern sowie für Ungeübte geeignet.

Ortschaften entlang der Route

Pforzheim / Birkenfeld (Württemberg) / Neuenbürg / Höfen an der Enz / Bad Wildbad / Enzklösterle / Seewald / Freudenstadt / Loßburg / Alpirsbach / Aichhalden / Schramberg / Hardt (Schwarzwald) / Königsfeld im Schwarzwald / Mönchweiler / Villingen-Schwenningen / Brigachtal / Donaueschingen / Bräunlingen / Eisenbach (Hochschwarzwald) / Titisee-Neustadt / Lenzkirch / Bonndorf im Schwarzwald / Wutach (Gemeinde) / Stühlingen / Eggingen / Wutlöschingen / Lauchringen / Waldshut-Tiengen

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