RuhrtalRadweg
er RuhrtalRadweg ist einer der meistbefahrensten Flussradwanderwege Deutschlands. Über rund 240 Kilometer folgte er der Verlauf der Ruhr von der Quelle am Ruhrkopf in Winterberg bis zur Mündung in den Rhein an der Rheinorange in Duisburg-Ruhrort. Dabei folgt der Radwanderer einer spannenden und abwechslungsreichen Streckenführung vom hügligen waldreichen Sauerland bis zur Metropole Ruhr mit seinen Industrieanlagen, alten Fördertürmen, Hochöfen und Gasometern. Insgesamt 36-mal wird die Ruhr überquert. Das erste Mal bereits knapp unterhalb der Quelle – da kann man das kleine Rinnsal noch mit dem Rad durchfahren. Bei Witten nahe der Ruine Hardenstein führt in den Sommermonaten eine kostenlose Fähre über den Fluss.
Die Routenführung folgt zunächst dem landschaftlich reizvollen Ruhrtal durch das Sauerland. Erster Höhepunkt ist Arnsberg mit seiner mittelalterlichen Altstadt und seinem Klassizismusviertel. An alten Burgen vorbei und durch historische Fachwerkorte hindurch führt die Strecke zum Eingang des Muttentals, wo einst die Wiege des Ruhrbergbaus stand. Die Hinterlassenschaften der einstigen Industriekultur stehen als Zeugnisse einer inzwischen vergangenen Zeit. Sie repräsentieren die Entwicklung und den Werdegang einer ganzen Region und ihrer wirtschaftlichen Blüte- und Hochzeit und werden inzwischen vielfach als Kultur-, Erlebnis- und Sportstätten genutzt. Viele Anlagen sind heute als Museum zu besichtigen, wie beispielsweise die Zeche Nachtigall in Witten, die sich direkt am RuhrRadweg befindet. Sechs Mal wird die Ruhr zu großen Seen aufgestaut. Diese Stauseen übernehmen bzw. übernahmen die Aufgaben der Reinigung sowie der Wasserversorgung des Ruhrgebietes. Heute dienen sie aber auch verstärkt der Naherholung.
Am Ende der Tour wartet auf den Radwanderer noch ein Höhepunkt: der Duisburger Hafen, der als größter Binnenhafen Europas gilt. Mit seinem neugestalteten Innenhafen und seiner Flanier- und Gastronomie-Meile unweit des Rheins ist er ein besonderer Anziehungspunkt für Jung und Alt. Der 2006 eröffnete Radfernweg wurde durch eine Kooperation der Tourismusorganisationen Sauerland-Tourismus e. V. und RTG Ruhr Tourismus GmbH initiiert und bereits ein Jahr später zur ‚Radroute des Jahres in NRW‘ ernannt. Vom ADFC erhielt er die Auszeichnung ‚4-Sterne-Qualitätsroute‘. Jedes Frühjahr wird die Saisoneröffnung in einer anderen Gemeinde mit dem Ruhrtalradweg-Fest gefeiert. Das Logo des RuhrRadweges zeigt die Innschrift ‚Ruhrtal Radweg‘ und dazwischen einen weißen Radfahrer vor einem gelb-grün-rot-blauen Rechteck-Hintergrund.
Und dann war dann noch…
Seit 2008 wird alle zwei Jahre zu Pfingsten unter dem Namen ‚TorTour de Ruhr‘ ein Ultramarathon durchgeführt, bei dem die gesamte Strecke des RuhrRadweges zu Fuß abgelaufen werden muss. Der Rekord liegt bei gut 26 Stunden! Im Jahr 2010 wurden im Rahmen der ‚RUHR.2010 – Kulturhauptstadt Europas‘ am Ruhrtal-Radweg mehrere Skulpturen als Projekt ‚Kunstpfad Ruhr‘ aufgestellt.
Charakteristik:
Der überwiegende Teil des RuhrtalRadweges verläuft flussbegleitend und autofrei. Der erste Teil des Fernradweges führt überwiegend bergab – dennoch besitzen die ersten 35 Kilometer zum Teil recht starke Steigungen. Im weiteren Verlauf ist der Radweg durchweg flach. Die Strecke verläuft ungefähr zur Hälfte auf separaten Radwegen, zu einem Drittel auf Wirtschaftswegen und Wohnstraßen und zum Rest auf Hauptstraßen. Bei Mülheim an der Ruhr führt die Route knapp einen Kilometer auf einem Radweg direkt an der Autobahn A40 entlang. Der Deckenbelag besteht aus Asphalt und Pflastersteinen, häufig werden aber auch unbefestigte Wald- und wasserabweisende Schotterwege genutzt.
Wegbegleitend bietet die Bahn mit dem Sauerlandexpress eine sehr gute Verkehrsanbindung. An den Wochenenden werden ab Dortmund zusätzlich Busse mit Fahrradanhängern eingesetzt. Im Bereich der Stauseen ist auch eine Kombination mit Fahrgastschiffen möglich.
Ortschaften entlang der Route
Winterberg / Olsberg / Bestwig / Meschede / Arnsberg / Wickede (Ruhr) / Fröndenberg / Menden (Sauerland) / Iserlohn / Schwerte / Hagen / Herdecke / Wetter (Ruhr) / Witten / Bochum / Hattingen / Essen-Werden / Mülheim an der Ruhr / Duisburg-Ruhrort
Winterberg
interberg ist der bekannteste Wintersportort in Nordrhein-Westfalen und liegt inmitten des Skigebietes Skikarussell Winterberg. Gegen Anfang des 20. Jahrhunderts führten Einheimische hier das Skifahren ein, inzwischen hat sich die Kleinstadt zu einer touristischen Wintersport-Metropole entwickelt. Die Bob- und Rennrodelbahn ist berühmt, war Austragungsort zahlloser nationaler und internationaler Meisterschaften. Aufgrund seiner Höhenlage im Rothaargebirge hat Winterberg eine besonders hohe Niederschlagsmenge, die in den Wintermonaten viel Schnee bringt sowie eine nur sehr kurze Vegetationsphase. Auf dem Kahlen Asten, dem mit 842 m zweithöchsten, aber wohl bekanntesten Berg Nordrhein-Westfalens liegt im Durchschnitt an 120 Tagen im Jahr Schnee. Hier entspringt, nahe des Gipfels, die Lenne. Und nur wenige Kilometer entfernt hat die Ruhr ihre Quelle. Durch Winterberg führt die Rhein-Weser-Wasserscheide. Denn während Ruhr und Lenne nach ihrem Zusammenfluss in Hagen gemeinsam in den Rhein münden, fließt die ‚Namenlose’, die ebenfalls in Winterberg entspringt, in nord-östliche Richtung und mündet später in die Weser. Die Kleinstadt selber wurde mehrfach von verheerenden Stadtbränden heimgesucht. Das letzte Großfeuer wütete 1791 und vernichtete große Teile der Innenstadt sowie die gerade erst wieder fertig gestellte St. Jakobuskirche. Trotzdem sind noch einige alte Fachwerkhäuser aus dem 18. Jahrhundert erhalten.
Sehenswertes:
Nahe dem Gipfel vom Kahlen Asten entspringt die Lenne. Mit ihrer Höhe von 820 m über NN ist die Lennequelle die höchstgelegene Quelle in ganz Norddeutschland. Allerdings wirft sie nur periodisch Wasser aus. Von hier aus bahnt sie sich ihren Weg durch das Rothaargebirge und das Sauerland in westlicher Richtung, um nach 140 Kilometern bei Hagen in die Ruhr zu münden. Damit ist die Lenne der längste Nebenfluss der Ruhr. Übrigens entspringen sowohl die Lenne als auch die Ruhr auf dem Gemeindegebiet von Winterberg. Beide Quellen liegen nur ungefähr 6 Kilometer auseinander.
Drei Kilometer nordöstlich von Winterberg entspringt in einem Waldgebiet am Hang des Ruhrkopfes die Ruhr. Von hier aus beginnt der Nebenfluss des Rheins seine 220 Kilometer lange Reise durch das Sauerland und das Ruhrtal bis zur Mündung in Duisburg.
Das Rinnsal durchfließt hier an der Quelle zunächst mittig ein steinernes Rondell, bevor es sich durch sein Flussbett seinen Weg bahnt. Die Ruhrquelle hat einen Auswurf von 70 Litern in der Sekunde, was einer Menge von ungefähr 2500 Litern in der Stunde entspricht.
Die St.-Georgs-Schanze ragt weithin sichtbar aus der hügligen Landschaft des Rothaargebirges heraus. Am Hang des Herrlohs gelegen, wurde sie 1959 erbaut. Im Jahre 2000 wurde sie zur Ganzjahresschanze umgebaut. So fanden hier neben einigen Deutschen Meisterschaften im Skispringen auch schon der Sommer Grand Prix der Nordischen Kombinierer statt. Auf der Sprungschanze sind Weiten von über 80 m möglich, der Schanzenrekord lag zuletzt bei 89,5 m.
Die Bob- und Rennrodelbahn von Winterberg ist berühmt und legendär. 1977 wurde sie als die weltweite vierte Kunsteisbahn erbaut. Eine erste Natureisbahn wurde schon seit 1910 betrieben. Bereits 1914 fanden darauf die ersten Bob-Euromeisterschaften statt. Die heutige Bahn wurde sowohl für Bobs als auch für Rodelschlitten konzipiert. Bei einer Höhendifferenz von 110 Metern müssen 14 Kurven durchfahren werden, ehe man nach ungefähr 1300 Metern das Ziel erreicht. Zusammen mit dem Auslauf beträgt die Bahnlänge über 1600 Meter.
Direkt neben der Bob- und Rennrodelbahn befindet sich auf dem Sportberg Kappe die 700 m lange Sommerrodelbahn. Wobei der Name in diesem Fall irreführend ist. Da sie beheizt wird, kann auf ihr auch in schneereichen Wintern sommergerodelt werden.
Gleich daneben befindet sich das Erlebnisgelände – ein Tummelplatz für Kinder. Neben einer Minigolfanlage gibt es hier ein Trampolin und einen Kinder-Cars-Parcour.
Am Sportberg Kappe bietet die Panorama-Erlebnis-Brücke einen weiten Fernblick über das Hochsauerland und einen guten Überblick über die Rodelbahnen. Das 435 m lange Stahlkonstrukt besitzt insgesamt sechs Aussichtsplattformen und führt direkt über die Sommerrodelbahn hinweg nahe an die Bobbahn heran. Fünf so genannte Spaßelemente, die nicht nur bei Kindern ankommen, wurden in den Aussichtssteg integriert.
Mitten in Winterberg steht die weiß verputzte St. Jakobuskirche. Das Langhaus mit fünf Jochen entstand zwischen 1796 und 1801, nachdem der gerade nach einem Brand fertig gestellte Kirchenbau wiederum abgebrannt war. Bei dem erneuten Neubau wurde als Baumaterial Bruchstein aus der abgebrochenen mittelalterlichen Stadtbefestigung verwandt. Ein erstes Gotteshaus war an gleicher Stelle bereits im 13. Jahrhundert errichtet worden.
Der Kahle Asten im Rothaargebirge, das so genannte Dach Westfalens, ist mit 842 m nach dem Langenberg der zweithöchste Berg in Nordrhein-Westfalen. Durch seine inzwischen seit 100 Jahren bestehende Wetterstation ist er aber wohl der bekannteste. Bedingt durch die hohen Niederschlagsmengen und seine Höhe liegt hier im Durchschnitt an 120 Tagen im Jahr Schnee, so dass für Wintersportler eine recht hohe Schneesicherheit besteht. In seinem Gipfelbereich gibt es aufgrund der Schafbeweidung kaum Bäume, dafür aber eine üppige Gräservegetation. Nahe des Gipfels entspringt auch die Lenne, bevor sie sich talwärts in Richtung Schmallenberg bewegt.
Auf dem Gipfel des Berges steht der Astenturm. Er besitzt eine Plattform auf einer Höhe von 862 Metern über NN, die bei klarem Wetter eine herrliche Fernsicht über das gesamte Sauerland und Wittgensteiner Land bietet. Der Astenturm stammt aus dem Ende des 19. Jahrhunderts, wurde aber im Zweiten Weltkrieg zerstört und danach wieder verändert aufgebaut. Seit 1995 existiert ein neu errichteter Ausstellungspavillon. Die Schwerpunktthemen der Dauerausstellung sind das Naturschutzgebiet auf dem Kahlen Asten, die Historie der Wetterstation sowie die Geschichte des Astenturms.
Das Westdeutsche Wintersportmuseum liegt etwas abseits vom Stadtkern im Ortsteil Neuastenberg. In seiner Dauerausstellung dokumentiert es die über 100 Jahre alte Geschichte des Wintersports in der Region, seit Einheimische Anfang des 20. Jahrhunderts das Skifahren hier eingeführt hatten.
Radrouten die durch Winterberg führen:
Hagen
agen liegt am südöstlichen Rand des Ruhrgebietes. Das ‚Tor zum Sauerland’ liegt an gleich vier Flüssen: der Lenne, der Ruhr, der Volme und der Ennepe – insgesamt 398 km Fließgewässer. Dazu kommt die Lage am Südufer gleich zweier Ruhrstauseen: dem Hengsteysee und dem Harkortsee. In Hagen bezeichnet man sich selber gerne als ‚grünste Großstadt in Nordrhein-Westfalen’, denn 42% der gesamten Stadtfläche ist bewaldet. Obwohl mit dem Schloss Hohenlimburg und dem Wasserschloss Werdringen gleich zwei bedeutende historische Schlossanlagen auf dem Stadtgebiet existieren, war Hagen im Mittelalter noch ein unbedeutendes Dorf. Erst 1746 erhielt Hagen die Stadtrechte, heute ist sie kreisfreie Großstadt und kulturelles Zentrum. Das 2009 eröffnete Kunstquartier vereint mit dem Emil-Schumacher-Museum und dem Osthausmuseum gleich zwei hochkarätige Kunstmuseen unter einem Dach. Aber auch das Museum für Ur- und Frühgeschichte, das LWL-Freilichtmuseum, das moderne Stadtmuseum und das Brandt-Zwiebackmuseum lohnen einen Besuch. Hagen ist Sitz der ersten und bislang einzigen öffentlich-rechtliche Fernuniversität in Deutschland und besitzt das erste begehbare Planetenmodell der Welt.
Sehenswertes:
In den alten Gebäuden der ehemaligen Kettenfabrik Wippermann ist heute das Stadtmuseum untergebracht. Hier werden 1.200 Jahre Stadtgeschichte vom frühen Mittelalter bis in die Gegenwart plastisch präsentiert. Dabei versucht man mit einer modernen Konzeption, sich von herkömmlichen Heimatmuseen abzusetzen. Mit ergänzenden Multimedia-Stationen und einem Ausstellungskino werden neue Präsentationsmöglichkeiten genutzt, die die Exponate spannend inszenieren. Neben der Dauerausstellung werden auch immer wieder interessante Wechselausstellungen gezeigt.
Das Kunstquartier Hagen wurde im Jahr 2009 als neues Museumsviertel eröffnet. Zu ihm gehören das Osthaus-Museum in der Folkwang Villa, das Emil-Schumacher-Museum im modernen Neubau sowie das ‚Junge Museum’, welches für Veranstaltungen und Museumspädagogik genutzt wird. Die beiden großen Museen werden durch ein mit Licht durchflutendes Foyer verbunden.
Das Karl-Ernst-Osthaus-Museum existierte bereits vor der Eröffnung des Kunstquartiers. Osthaus war Kunstmäzen und Sammler, auf dessen Sammlung auch das berühmte Folkwang-Museum beruhte, welches zunächst in Hagen seinen Sitz hatte und erst 1922, kurz nach Osthaus’ Tod, nach Essen umzog. Das 1945 eröffnete Karl-Ernst-Osthaus-Museum musste in der Nachfolge seines Namengebers erst eine neue Kunstsammlung aufbauen. 1955 zog man in die alte Folkwang-Villa ein, die Osthaus zwischen 1908 und 1902 für seine Sammlung hatte bauen lassen. Nach einer umfangreichen Renovierung wurde die Institution als Osthaus-Museum wiedereröffnet. Sie zeigt Werke aus dem Bereichen ‚Klassische Moderne’ sowie ‚Zeitgenössische Kunst’.
Das Emil-Schumacher-Museum wurde 2009 in einem neu erbauten Museumsgebäude eröffnet. Emil Schumacher wurde 1912 in Hagen geboren. Er gehört zu den bekanntesten und bedeutendsten Vertretern des Informell und fühlte sich der gegenstandslosen Malerei verbunden. In den Nachkriegsjahren sorgte er in der Malerei für entscheidende Impulse. Zwischen 1966 und 1977 wirkte er als Professor an der staatlichen Akademie der bildenden Künste in Karlsruhe. Schumacher starb 1999 in seinem Haus auf Ibiza.
Das Emil-Schumacher-Museum geht auf eine Stiftung zurück und kann auf einen Bestand von 500 Werken aus allen Schaffensperioden Schumachers zurückgreifen.
Der Hohenhof ist ein architektonisches Gesamtkunstwerk und wurde zwischen 1906 und 1908 durch Henry van de Velde für Karl Ernst Osthaus erbaut. Osthaus (1874 – 1921) war Kunstmäzen und Sammler. Auf seine Sammlung geht das Folkwang-Museum zurück, welches zunächst in seiner Heimatstadt Hagen angesiedelt war und erst nach seinem Tode nach Essen verkauft wurde. Er gründete ebenfalls das Deutsche Museum für Kunst in Handel und Gewerbe und das Museum der Weltkulturen. Den Hohenhof im Ortsteil Emst ließ er für sich als künstlerisches Wohnhaus errichten. Nach dem Tode Osthaus diente der Hohenhof den verschiedensten Zwecken, als Handweberei, Schule, Lazarett und Frauenklinik. Später war das Gebäude Sitz der Pädagogischen Hochschule Hagens. Heute ist der Hohenhof der Öffentlichkeit als Kunstwerk zugänglich.
Die FernUni Hagen ist die erste und bislang einzige öffentlich-rechtliche Fernuniversität in Deutschland. Sie wurde 1974 gegründet und bietet als Hochschule die Möglichkeit des Studierens, ohne in Hörsälen bei den Vorlesungen anwesend sein zu müssen. Dieses Angebot wird viel von Berufstätigen genutzt, die sich weiterbilden wollen. Dabei sind die zu erwerbenden Abschlüsse (Bachelor, Master, Diplom) denen an den anderen Universitäten gleichrangig. Die FernUni Hagen besitzt auch das Promotions- und Habilitationsrecht. Sie gilt allerdings nicht als Volluniversität, da einige Studiengänge nicht im Fernstudium angeboten werden können. Im Jahre 2011 waren fast 75.000 Studierende eingeschrieben, die von 64 Professorinnen und Professoren betreut wurden.
Nachdem die Lenne 130 km lang ihren Weg durch das Sauerland genommen hat, mündet sie bei Hagen in die Ruhr. Die Lenne ist der wasserreichste und längste Nebenfluss der Ruhr. Wenn man sich mit dem Rad dem Ruhrtal nähert, ist von weitem bereits die Ruine Hohensyburg zu sehen, die hoch über dem Tal thront. Die Lenne ist hier schon zu einem recht breiten Fluss geworden, bevor sie sich in die noch größere Ruhr ergießt. Leider stört eine Eisenbahnbrücke, die an dieser Stelle quer über die Ruhr führt, die natürliche Schönheit dieses Ortes.
Die Volme ist ein ungefähr 50 km langer Nebenfluss der Ruhr und entspringt bei Meinerzhagen im Märkischen Kreis. Mehr als 20 km fließt sie davon durch das Stadtgebiet von Hagen, bevor sie bei Hagen-Eckesey, gegenüber der Stadt Herdecke, in die Ruhr mündet.
Am Rande des Sauerlandes bei Hagen liegt die Hasper Talsperre. Sie wird vom Hasperbach gespeist und wurde zwischen 1901 und 1904 zur Trinkwassergewinnung angelegt. Der idyllisch gelegene See ist heute ein beliebtes Ausflugsziel. Ein Rundweg führt einmal um die Talsperre herum, ein umfangreiches Wegenetz bietet Wandermöglichkeiten durch die Wälder in der Umgebung. In der Nähe des Sees befinden sich zwei Wildgehege mit Dammwild und Wildschweinen sowie auch ein Restaurant.
Das Freilichtmuseum des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe betreibt in Hagen ein Museum, welches die Geschichte von Handwerk und Technik beschreibt. Dabei dringt aus jeder Ecke des Geländes eine geschäftige Betriebsamkeit, von überall her kommen Geräusche, die historische Handwerksarbeiten nachstellen. In den verschiedenen Werkstätten wird geschmiedet, geschnitzt und Öl gepresst. Das Konzept des sehenswerten Freilichtmuseums ist es, alte und vergessene Arbeitstechniken zu zeigen und für den Besucher im geschichtlichen Zusammenhang erfahrbar zu machen.
Besonders beliebt bei Kindern ist der Märchenwald Hohenlimburg. Eingebettet in einen landschaftlich reizvollen Park werden an 33 Stationen nach Art von Dioramen mit bewegten Puppen verschiedene bekannte Märchen vorgespielt.
Leider wurde der Märchenwald Hohenlimburg durch den Orkan Kyrill im Jahre 2008 so stark beschädigt, dass er längerfristig geschlossen werden musste. Erst nach hohem Arbeitsaufwand konnte die Märchenwelt im Sommer 2011 der Öffentlichkeit wieder zugänglich gemacht werden.
Hoch über dem Lennetal auf einem Bergsporn gelegen, befindet sich das Schloss Hohenlimburg. Die Wehranlage wurde um 1240 durch den Grafen Dietrich von Altena-Isenberg erbaut. Obwohl die damalige Burg mehrfach belagert und erobert wurde, und obwohl sie im 16. Jahrhundert aus repräsentativen Gründen zum Schloss umgebaut wurde, erhielt das Anwesen bis heute seinen ursprünglichen mittelalterlichen Charme. Wesentliche Teile der Hohenlimburg, darunter der Palas, der Bergfried und die Ringmauer, blieben aus dem 13. bzw. 14. Jahrhundert erhalten. Damit ist sie eine der besterhaltensten Höhenburgen Westfalens. Im 19. Jahrhundert diente das Schloss als Residenz der Fürsten von Bentheim-Tecklenburg und ist noch heute in deren Familienbesitz.
Die Anlage ist heute als Schlossmuseum zugänglich und mauserte sich zum beliebten Ausflugsziel.
Daneben wurde im Schloss auch das Deutsche Kaltwalzmuseum untergebracht, denn der überwiegende Teil der gesamten deutschen Kaltwalzerzeugnisse stammt noch heute aus dem Lennetal. Das Museum beleuchtet die geschichtliche Entwicklung dieses Industriezweiges.
Das Wasserschloss Werdingen befindet sich im Hagener Stadtteil Vorhalle am Fuße des Kaiserbergs in einer ausgesprochen reizvollen landschaftlichen Lage. Die Ursprünge der ursprünglich als Wasserburg konzipierten Anlage liegen im Mittelalter, eine erste urkundliche Erwähnung findet sich im 13. Jahrhundert. Die Burg wurde damals auf einer Motte, einem aufgeschütteten Erdhügel, errichtet. Das heute noch erhaltene Herrenhaus mit seinem markanten Stufengibel sowie eine Remise blieben noch aus dem 14. Jahrhundert erhalten. Die meisten anderen Gebäude wurde bei einem umfangreichen Umbau Mitte des 19. Jahrhundert im neugotischen Stil neu errichtet. Aber die Grafenfamilie von der Recke von Volmerstein nutzte das Anwesen nur bis 1870 als Wohnstätte. Im 20. Jahrhundert verfiel das Wasserschloss, bis die Stadt Hagen es 1977 erwarb, renovierte und in dem Gebäude das Museum für Ur- und Frühgeschichte einrichtete.
Das Museum präsentiert eine umfangreiche und bedeutende archäologische Sammlung. Auf drei Etagen wird die Entwicklung des Lebens sowie die Siedlungsgeschichte der Menschheit in dieser Region beleuchtet. Die frühesten gezeigten Fossilien stammen bereits aus einer Zeit von vor 450 Mio. Jahren.
Das Haus Stennert ist ein lang gestrecktes denkmalgeschütztes Fachwerkhaus aus dem Jahre 1750 und diente ursprünglich als Poststation. Seit den 1930er Jahren ist das historische Gebäude im Besitz der Familie Brandt, noch heute Besitzer der berühmten Brandt-Zwieback-Werke. Das Fachwerkhaus bietet ein uriges Ambiente für den Werkverkauf und den Betrieb eines Bistros. Darüber hinaus hat die Firma Brandt hier auf 200 m² Ausstellungsfläche das kleines Museum ‚Unsere kleine Zwiebackwelt’ eingerichtet. Es behandelt die fast 100jährige Geschichte der Firma Brandt und die Erfolgsgeschichte des Zwiebacks.
Der Hengsteysee ist ein Stausee auf der Stadtgrenze von Dortmund und Hagen. Seinen Namen erhielt er durch den angrenzenden Hagener Stadtteil Hengstey. Zwischen 1927 und 29 wurde der See, der an dieser Stelle die Ruhr staut, angelegt. Er dient der natürlichen Selbstreinigung der Ruhr und dem Hochwasserschutz. Der Hengsteysee besitzt inzwischen auch für die Naherholung einen beträchtlichen Wert. Rad- und Wanderwege führen direkt an dem Stausee entlang, das Fahrgastschiff ‚Freiherr vom Stein’ lädt zu einer Bootstour ein.
Neben dem Stauwehr, das auch mit dem Fahrrad befahren werden kann, befindet sich das Laufwasserkraftwerk Hengstey. Die drei Turbinen erzeugen jährlich eine Leistung von über 3 MW.
Nahe der Mündung der Volme in die Ruhr befindet sich das Wasserwerk Hengstey. Es dient bis heute der Wasserversorgung für die Stadt Hagen und wurde bereits 1887 in Betrieb genommen. Bis zu 65.000 m³ Wasser speist es täglich in die Leitungen ein. Die Doppelkolbenpumpe, die sich vor dem Werk befindet, ist heute ein technisches Denkmal. Es besitzt einen Dampfmaschinen-Antrieb und wurde 1920 in Betrieb genommen.
Auf dem Goldberg nahe der Stadt Hagen befindet sich der 24 m hohe Bismarckturm. Er wurde in Form einer Säule aus Ruhrsandstein in den Jahren 1900/1901 errichtet. Graf Otto von Bismarck-Schönhausen (1815 – 1898) war der erste Reichskanzler des Deutschen Reiches. Er hatte sich maßgeblich für die Deutsche Einigung und für die Gründung des Deutschen Reiches eingesetzt. Fast dreißig Jahre lang war er außerdem Ministerpräsident von Preußen sowie zeitweilig auch Bundeskanzler des Norddeutschen Bundes.
Der Bismarckturm gehört zum Hagener ‚Drei-Türme-Weg’.
Im Hagener Stadtteil Wehringhausen steht der Eugen-Richter-Turm. Die 23 m hohe Doppelturmanlage aus Bruchstein wurde 1911 zu Ehren des liberalen Politikers und Publizisten Eugen Richter (1838 – 1906) errichtet. Richter war einer der einflussreichsten Gegenspieler von Otto von Bismarck. Er vertrat seinen Wahlkreis Hagen-Schwelm im Reichstag und im preußischen Abgeordnetenhaus. In Hagen wurde er auch beigesetzt.
Der Eugen-Richter-Turm gehört zum Hagener ‚Drei-Türme-Weg’.
Im Hagener Stadtteil Vorhalle befindet sich auf dem Kaisberg der Freiherr-vom-Stein-Turm. Der im Stil der Neorenaissance gestaltete Turm wurde 1869 als Denkmal für den westfälischen Politiker Heinrich Friedrich Karl Freiherr vom und zum Stein (1757 – 1831) errichtet, der als Minister im preußischen Staatsdienst grundlegende Reformen durchsetzte. Eine Ruhmeshalle mit Büsten mehrerer regionaler Größen, die sich neben dem Turm befand, existiert heute nicht mehr.
Oberhalb des Hagener Stadtteils Haspe befindet sich auf der Hesterthardt der Kaiser-Friedrich-Turm. Er entstand 1910 als Nachfolgebau eines 1891 errichteten Holzturmes. Der neue 17 m hohe Turm bestand nun aus Backstein und wurde mit Naturstein verblendet. Im Sockel wurde Naturstein verwandt. Der Kaiser-Friedrich-Turm bildet den höchsten Aussichtspunkt der Stadt Hagen und gehört zum Hagener ‚Drei-Türme-Weg’. Kaiser Friedrich III. (1831 – 1888) war preußischer Feldherr im Deutschen und im Deutsch-Französischen Krieg. Der Deutscher Kaiser und König von Preußen starb nach nur 99 Tagen Regierungszeit.
Radrouten die durch Hagen führen:
Herdecke
erdecke liegt im bergisch-märkischen Hügelland zwischen den Großstädten Dortmund, Hagen und Witten. Dafür geht es in Herdecke relativ beschaulich zu. Nördlich der Ruhr gelegen, grenzt das Stadtgebiet direkt an die beiden Ruhrstauseen Hengsteysee und Harkortsee, die für einen hohen Naherholungswert sorgen. Von den Höhen des Ardeygebirges kann man überwältigende Weitblicke über das Ruhrtal genießen. Hier stehen noch mehrere alte Adelssitze und einige sehenswerte Villen. Als technische Meisterleistung seiner Zeit gilt der 1878 fertig gestellte Ruhrviadukt, welcher sich mit 12 riesigen Bögen über den Flusslauf erstreckt und den Anfang des Harkortsees markiert.
Sehenswertes:
Am östlichen Ende des Harkortsees bei Herdecke befindet sich der Ruhrviadukt. Die imposante Bruchstein-Konstruktion wurde zwischen 1877 und 1879 als Eisenbahnbrücke über die Ruhr gebaut und galt damals als technische Meisterleistung. Auch heute noch wird die Brücke für die Eisenbahnverbindung der Volmetalbahn zwischen Hagen und Herdecke genutzt. Auf einer Länge von 313 m besteht sie aus 12 mächtigen halbkreisförmigen Bögen von einer gleichmäßigen Spannweite von 20 m. Ihre Höhe über dem Fluß mißt fast 30 m.
Das Cuno-Heizkraftwerk am nördlichen Harkortseeufer war ein Kohlekraftwerk, welches 1908 fertig gestellt wurde und bis 2004 in Betrieb war. Das Wasser aus dem Stausee sorgte dabei für die Kühlung. Namenspate war der damalige Bürgermeister von Hagen, Willy Cuno. Nach der Stilllegung des Kraftwerkes wurden der Großteil der Anlagen abgerissen.
Nahe der Mündung der Volme in die Ruhr befindet sich bei Herdecke, wenn auch offiziell zu Hagen gehörend, das Laufwasserkraftwerk Stiftsmühle. Es wurde 1930 erbaut und besitzt ein fast 200 m langes Stauwehr. Wenngleich auch durch drei Turbinen Strom erzeugt wird, so dient die Anlage doch in erster Linie der Wasserstandsregulierung der benachbarten Ruhrseen Harkortsee und Hengsteysee.
Das Gut Schede liegt nordwestlich von Wetter, aber noch auf Herdecker Gebiet, oberhalb der Ruhr auf einem Hügel des Ardeygebirges. Der Adelssitz geht in seinen Ursprüngen bis in das 9. Jahrhundert zurück. Das älteste erhaltene Gebäude der Anlage ist ein altes Fachwerkhaus aus dem 17. Jahrhundert. Das Herrenhaus wurde 1810 errichtet und Anfang des 20. Jahrhunderts noch einmal umgestaltet. Das Gut ist bis heute im privaten Besitz und dient als Bauernhof.
Das Haus Mallinckrodt ist eine ehemalige Ritterburg im Herdecker Ortsteil Ende und liegt oberhalb des Ruhrtales. Erstmals wurde das Gut 1241 noch unter dem Namen ‚Mesekenwerke’ erwähnt. Zwei mal brannte die Burg nieder, wurde aber jeweils wieder aufgebaut. Von der alten Burganlage hat sich bis heute nur der Turm erhalten. Anfang des 20. Jahrhunderts wurde das Anwesen im Stil der flämischen Gotik umgebaut und erhielt so sein heutiges imposantes Erscheinungsbild.
In einem weitläufigen Park im Herdecker Ortsteil Ostende befindet sich das Haus Ende. Die prachtvolle Villa wurde 1911 im Stile eines neobarocken Herrenhauses erbaut. Nach dem Zweiten Weltkrieg diente das Haus zunächst der amerikanischen Militärverwaltung und später als Kinderheim und als Schule für Krankenschwestern und Zivildienstleistende.
Im Herdecker Ortsteil Kirchende befindet sich auf dem Kallenberg der gleichnamige Adelssitz Haus Kallenberg. Die ehemalige Ritterburg, auf der Anfang des 15. Jahrhunderts die Herren von Vaerst zu Callenberg residierten, dient heute als Bauernhof.
An der Nordseite des Hengsteysees fallen zwei dicke Rohre auf, die auf den Hang des Ardeygebirges hinaufführen. Unten befinden sich zwei große Hallen direkt am See. Diese Anlage gehört zum Koepchenwerk, eines der ältesten Pumpspeicherkraftwerke in Deutschland. Es wurde im Jahr 1930 in Betrieb genommen. Zwischen 1985 und 1989 entstand direkt neben dem alten Werk ein neues, moderneres.
Bei einem Pumpspeicherkraftwerk wird Wasser aus einem See in ein hoch gelegenes Speicherbecken gepumpt. Beim Abfluss des Wassers durch die Rohre werden Turbinen angetrieben, die sich ungefähr 40 m unterhalb des Seewasserspiegels befinden. Das Speicherbecken des Koepchenwerkes, welches sich 160 m oberhalb des Hengsteysees befindet, besitzt ein Fassungsvermögen von 1,5 Mio m³.
Radrouten die durch Herdecke führen:
Wetter (Ruhr)
as Zentrum der Stadt Wetter liegt auf einem Höhenzug oberhalb einer Flussschleife der Ruhr. Hier endet an einem Wehr der Harkortsee, der sich weiter in Richtung Nordosten erstreckt. Der Großteil des heutigen Stadtgebietes erstreckt sich jedoch südlich der Ruhr. Im 13. Jahrhundert entstand die Burg Wetter, von der heute nur noch eine Ruine erhalten ist, als wehrhafter Gegenpol zur Burg Volmarstein auf der anderen Ruhrseite. Die Ruhr bildete die natürliche Staatsgrenze zwischen der Grafschaft Mark und Westfalen einerseits und Kurköln andererseits. Viele Fehden sorgten im ausgehenden Mittelalter für wechselnde Machtverhältnisse. Heute ist die ehemalige Stadt Volmarstein ein Stadtteil von Wetter. Die beide ehemals stolzen Burgen verfielen zu Ruinen und sind heute frei zugänglich.
Die Stadt Wetter ist eng verbunden mit dem Namen des Industriepioniers Friedrirch Harkort (1793 – 1880). Er errichtete innerhalb der Ruine Wetter eine Fabrik, von der allerdings nichts mehr erhalten blieb. Sein Name ist allgegenwärtig in der Stadt. Ihm zu Ehren gibt es den Harkortsee, den Harkortturm, das Harkorthaus und das Kraftwerk Harkort.
Sehenswert sind darüber hinaus das alte Rathaus, welches im Jahre 1909 durch Kaiser Wilhelm II. eingeweiht wurde sowie die Industriellenvillen Bönnhoff und Vorsteher. Die Freiheit, ein verwinkeltes Fachwerkviertel mit alten Burgmannshöfen und Fachwerkhäusern aus dem 17. Jahrhundert, sollte bei einem Besuch von Wetter nicht ausgespart bleiben.
Sehenswertes:
Die Ruine Wetter war einst eine der bedeutendsten Burganlagen im Ruhrtal. Sie wurde zwischen 1250 und 1274 hoch über der Ruhr durch die Grafen von der Mark errichtet. Sie richtete sich gegen die kurkölnische Burg Volmarstein auf der gegenüberliegenden Ruhrseite. Die Burg diente der Grafschaft zunächst als Verwaltungssitz, wurde aber seit dem 16. Jahrhundert nicht mehr genutzt und verfiel infolge dessen sehr stark. Im Jahre 1819 erwarb der Industrielle Friedrich Harkort die Ruine und richtete dort eine Fabrik, die ‚Mechanischen Werkstätten Harkort & Co’ ein. Heute ist von der Industrieanlage aber nichts mehr zu sehen. Von einem Nebenturm aus hat man einen prächtigen Ausblick über das Ruhrtal.
Zwischen dem Ufer des Harkortsees und der Burgruine von Wetter erstreckt sich entlang eines steilen Weges ein altes und uriges Fachwerkhausviertel, die so genannte Freiheit. Im ausgehenden Mittelalter bildeten das Dorf und die Freiheit eine Verwaltungseinheit, die 1355 das Freiheitsprivileg zugesprochen bekam. Die beinhaltete eine weitgehende Selbstverwaltung mit eingeschränkter Gerichtsbarkeit. Als älteste Gebäude sind noch zwei Burgmannshöfe erhalten, die Fachwerkshäuser stammen zum großen Teil noch aus dem 17. Jahrhundert. Die Freiheit war auch langjähriger Wohnsitz von Karl Freiherr vom und zum Stein und Friedrich Harkort.
Unterhalb der Stadt Wetter liegt am Ende eines leicht gekrümmten Werkskanals und nördlich der parallel dazu verlaufenden Ruhr das Wasserkraftwerk Harkort. Die erste Anlage wurde bereits 1907/08 errichtet, das heutige Kraftwerk entstand als Anbau im Jahre 1931. Das alte Turbinenhaus aus Ruhrsandstein wurde von dem berühmten Architekten Bruno Taut konzipiert und steht heute unter Denkmalsschutz.
Die Villa Bönnhof liegt in einer Grünanlage am Hang in Alt-Wetter. Sie wurde 1902 durch den Gießereifabrikanten Carl Bönnhoff als Familienwohnsitz im Stil der Neorenaissance erbaut. Nach dem Zweiten Weltkrieg diente das Gebäude zunächst der britischen Besatzungsmacht und später als Jugendzentrum. Heute befindet sich hier ein Café.
Die Villa Vorsteher entstand 1894/95 nach dem Vorbild eines englischen Landhauses im Stil der Neorenaissance mitten in der Stadt Wetter oberhalb der Ruhr. Hinter der roten Backsteinvilla, die als Wohnhaus für den Industriellen Gustav Vorsteher entstand, erstreckt sich ein hübscher, vom Gelände in Richtung Ruhr abfallender Park. Die Villa dient heute als Bürgerhaus der Stadt, für kulturelle Veranstaltungen und als Treffpunkt für Vereine.
Hoch über dem Ruhrtal thront erhaben das Rathaus der Stadt Wetter. Der denkmalgeschützte Prunkbau beherrscht das Stadtbild. Er wurde im Stil der Neorenaissance aus Natursandstein gestaltet und wird von einem 43 m hohen Turm dominiert. Das Rathaus wurde im Jahre 1909 durch Kaiser Wilhelm II. im Zuge der Wiedererlangung der Stadtrechte eingeweiht. Noch heute befinden sich hier das Bürgermeisterbüro sowie Teile der Stadtverwaltung. Als Mäzen für den Bau hatte sich der Unternehmer Gustav Vorsteher hervorgetan. Er gab auch das 2,5 m hohe bronzene Denkmal vor dem Rathaus in Auftrag, das den Politiker und Reformer Karl Freiherr vom und zum Stein (1757 – 1831) zeigt. Dieser war zwischen 1784 und 1792 Oberbergrat in Wetter.
Der Harkortsee ist einer der Stauseen der Ruhr. Er liegt zwischen Wetter und Herdecke und wurde 1930/31 angelegt. Seine Begrenzung wird im Osten vom Ruhrviadukt, im Westen von einem Stauwehr markiert. Damit misst er eine Länge von 3,5 Kilometern und eine Breite von bis zu 600 Metern.
Der Harkortsee hat die Aufgabe der natürlichen Selbst- und Feinreinigung des Ruhrwassers und dient darüber hinaus der Wasserstandsregulierung, da das Koepchenwerk dem vorgelagerten Hengsteysee ständig größere Wassermengen entnimmt und wieder abgibt.
Darüber hinaus hat sich der idyllisch im Ruhrtal am Rande des Ardeygebirges gelegene See zum Naherholungsgebiet entwickelt. An schönen Tagen tummeln sich auf dem Wasser Segel- und Ruderboote, und am Wasser die Radfahrer und Spaziergänger. Mit dem Fahrgastschiff ‚Friedrich Harkort’ kann man eine Tour über den See unternehmen.
In Oberwengern befindet sich ein altes, ehemaliges Rittergut, welches heute jedoch von außen kaum mehr einsehbar ist. Haus Hove wurde 1450 erstmals urkundlich erwähnt, die Ursprünge liegen aber vermutlich bereits im 14. Jahrhundert. Durch einen Brandt im Jahre 1871 wurde das Herrenhaus schwer beschädigt und später neu errichtet. Von der alten Burganlage hat sich lediglich ein Rundturm und der Schafstall erhalten.
In einem Park hoch über der Ruhr auf dem Harkortberg in Alt-Wetter befindet sich der Harkortturm. Der 35 m hohe Turm erinnert an den Industriellen und Politiker Friedrich Harkort (1793 – 1880) und entstand kurz nach seinem Tode im Jahr 1884. Von der Aussichtsplattform des unter Denkmalschutz stehenden Harkortturmes hat man bei klarem Wetter einen wundervollen Weitblick über das Ruhrtal bis in das Sauerland hinein.
Volmarstein ist heute ein Stadtteil von Wetter. Im ausgehenden Mittelalter war sie einmal eine befestigte und selbstständige Stadt. Auf einem Hügel oberhalb der Ruhr errichtete der Kölner Erzbischof um 1100 die Burg Volmarstein. Die Ruhr war damals die natürliche Staatsgrenze zwischen Westfalen und Kurköln. So entstand eine langjährige Rivalität zwischen den westfälischen Grafen von der Mark, die auf der Burg Wetter saßen und dem Kölner Erzbistum und dessen Vertretern auf der Burg Volmarstein. Die Streitigkeiten gipfelten auch in verschiedenen gewalttätigen Feden. Im Zuge dieses Konfliktes wurde Burg Volmarstein in den Jahren 1288 und 1324 belagert, zerstört und jeweils danach wieder aufgebaut. Auch das Territorium wechselte mehrfach den Herrschaftsbereich. Im Jahre 1754 schließlich wurde die Burg bei einem Feuer endgültig zerstört, viele Steine dienten den Bürgern als Baumaterial für ihre Häuser. Nur weniger Mauerreste blieben erhalten, darunter ein gespalteter Turm, der heute als Symbol der Ruine gilt. Die Ruine ist heute frei zugänglich, ausgebaute Wege führen hinauf zu der ehemaligen Höhenburg.
Radrouten die durch Wetter führen:
Lenneroute
Kaiser-Route Aachen-Paderborn
RuhrtalRadweg
Rundkurs Ruhrgebiet