Radrunde Allgäu

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anz im Süden der Bundesrepublik, im Grenzgebiet von Bayern und Baden-Württemberg, liegt die bezaubernde und hüglige Landschaft des Allgäus. Kleine Teile liegen auch im Norden der österreichischen Bundesländer Vorarlberg und Tirol. Südlich wird die Region durch die Allgäuer Alpen begrenzt, die sich etwa zur Hälfte auf österreichischem Gebiet befinden. Doch der überwiegende Teil des Allgäus befindet sich als Teilregion Oberschwabens in Deutschland, wobei es eine streng definierte oder offizielle Eingrenzung nicht gibt. Im Norden geht das Allgäu fließend in die Nachbarlandschaften über. Zentral in der Mitte liegt die Stadt Kempten, die als eine der ältesten Städte Deutschlands gilt.

Die vielseitige Natur- und Kulturlandschaft gehört zu den beliebtesten Urlaubsregionen Deutschlands, da es zahlreiche Möglichkeiten der Freizeitgestaltung bietet – und dazu gehört natürlich auch das Radwandern.

Auf einem 450 Kilometer langen Rundkurs kann man die vielen Eigenheiten des Allgäus erkunden. Die Radrunde Allgäu versteht sich dabei nicht nur als festgelegte Radroute, sondern auch als Radwandernetz. In Verbindung mit einer horizontalen Achse, dem Allgäu-Radweg sowie einer vertikalen Achsen, dem Iller-Radweg, lässt sich eine mehrtägige Radtour individuell nach den eigenen Vorstellungen gestalten. So kann man wählen, ob man lieber genussvoll durch die Landschaft radeln möchte oder sich sportlich ambitioniert in die hüglige Alpenregion im Süden vorwagt – oder beides miteinander kombiniert. Ausgearbeitete GPS-Tracks finden sich im Downloadbereich unter den Varianten. Das hüglige Allgäu birgt einige kräftige Steigungen, die aber immer wieder  durch atemberaubende Ausblicke belohnt werden.  Bei guter Fernsicht kann man bisweilen bis zur Zugspitze und zu den Berner Alpen sehen. Die zu den Allgäuer Alpen zählende Nagelfluhkette ist auf dieser Tour ein markanter Begleiter.

Die Radrunde führt an vielen ausgesprochenen Highlights vorbei.  Oberhalb des Forggensees bei Füssen erheben sich die beiden Königsschlösser Neuschwanstein  und Hohenschwangau. Das Märchenschloss Neuschwanstein ist das berühmteste Schloss des bayrischen Königs Ludwig II. Der Bau wurde 1869 begonnen, aber nie vollständig abgeschlossen. Heute gehört es zu den berühmtesten Sehenswürdigkeiten Deutschlands.


Darüber hinaus gibt es im Allgäu eine Fülle von weiteren prächtigen und sehenswerten  Burg- und Schlossanlagen, so wie das Alte und das Neue Schloss in der Barockstadt Kißlegg mit seinen wertvollen Kunstschätzen, das Hohe Schloss in Grönenbach, die Waldburg sowie die Schlösser von Wolfegg und Bad Wurzach.

Die größte Stadt auf der Radrunde ist Kaufbeuren. Die historische Stadtmauer aus dem Mittelalter  ist zu Teilen noch erhalten. Zu ihr gehört auch der Fünfknopfturm, das Wahrzeichen der Stadt. Das Rathaus aus dem 19. Jahrhundert wurde von Georg von Hauberrisser entworfen. Dieser zeigte sich als Architekt auch für den Bau der Rathäuser in München und Wiesbaden verantwortlich. Darüber hinaus ist Kaufbeuren bekannt für sein um 1250 gegründetes Kloster und natürlich für seine Eishockeymannschaft.

Bad Wörishofen ist die historische Wirkstätte des bayrischen Priesters und Therapeuten Sebastian Kneipp (1821 – 1897), der durch seine Wasserkuren und dem heute noch vielbetriebenen Wassertreten berühmt wurde. Getauft wurde er übrigens in der wunderschönen und nicht weit entfernten Basilika von Ottobeuren, einem Meisterwerk der Barockkunst, in der sich auch eine berühmte Riepp-Orgel befindet.

Mit dem Wurzacher Ried durchquert der Radwanderer eines bedeutendsten Moorgebiete Süddeutschlands. Das Ried bietet vielfältige Lebensräume für eine außerordentlich artenreiche Tier- und Pflanzenwelt.

Immer wieder kommt man durch schmucke Ortschaften, die sich ihren historischen Charme bis heute bewaren konnten. Die malerischen Altstädte von Leutkirch und Wangen laden zu einem längeren Aufenthalt ein.

Die 2013 eröffnete Radrunde Allgäu ist die Hauptstrecke der Allgäu GmbH und wurde durch den ADFC als Qualitätsroute mit 4 Sternen ausgezeichnet. Ihr einheitliches Streckenlogo zeigt perspektivisch ein weißes Rad auf dunkelblauem Grund, dessen gevierteltes Innere mit je einer grünen, hellblauen, mittelblauen und grauen Fläche ausgefüllt ist.

Charakteristik:

Die Radrunde Allgäu besitzt – insbesondere im Süden – einige recht kräftige Steigungen, die eher etwas für sportlich ambitionierte Radfahrer sind. Durch die Anlage als Radwandernetz bietet die Tour aber auch weniger anspruchsvolle Varianten zum Genussradeln. Hüglig ist es allerdings überall. Die Höhendifferenz auf der gesamten Runde beträgt mehr als 3.900 Höhenmeter, der höchste Punkt auf der Route liegt bei 1.149 m über dem Meeresspiegel.  Der anspruchsvollste Abschnitt befindet sich bei Weiler im Allgäu. Die gesamte Strecke inklusive der Varianten kann als verkehrsarm beschrieben werden. Sie ist überwiegend asphaltiert und kann daher auch für Rennradfahrer empfohlen werden. Eine Ausnahme bildet der Abschnitt entlang des Flusses Wertach, der mit festem Schotter belegt ist und oftmals zwischen Straße und Flussbegrenzung recht wenig Platz bietet. Der empfohlene Zeitraum zum Befahren der Radrunde Allgäu ist zwischen Mai und Mitte Oktober.


Ortschaften entlang der Route

Füssen / Rieden am Foggensee / Roßhaupten / Stötten a. Auerberg / Marktoberdorf / Biessenhofen / Kaufbeuren / Pforzen / Rieden (bei Kaufbeuren) / Bad Wörishofen / Dirlewang / Apfeltrach / Unteregg / Markt Rettenbach / Ottobeuren / Hawangen / Benningen / Lachen (Schwaben) / Woringen / Wolfertschwenden / Bad Grönenbach / Kronburg / Lautrach / Leutkirch im Allgäu / Bad Wurzach / Kißlegg / Wolfegg / Waldburg / Amtzell / Wangen im Allgäu / Argenbühl / Isny im Allgäu / Maierhöfen / Grünenbach / Rothenbach (Allgäu) / Lindenberg im Allgäu / Scheidegg / Weiler-Simmerberg / Oberreute / Stiefenhofen / Oberstaufen / Immenstadt im Allgäu / Blaichach / Sonthofen / Fischen im Allgäu / Burgberg im Allgäu / Rettenberg / Oy Mittelberg / Nesselwang / Wertach / Jungholz / Schattwald / Zöblen / Tannheim / Grän / Pfronten / Eisenberg (Allgäu) / Hopferau

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