Donauradweg – Deutsche Donau

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er Donauradweg ist einer der bekanntesten, beliebtesten und meist befahrensten Radfernwege  Europas. Er beginnt in Donaueschingen und führt durch acht verschiedene Länder bis zur Mündung in das Schwarze Meer – 2850 Kilometer lang! Der deutsche Teil beginnt an der Quelle und führt über rund 600 Kilometer bis Passau. Bald danach überquert die Donau die Grenze nach Österreich.

Apropos Quelle: Heißt es nicht: ‚Brigach und Breg bringen die Donau zuweg‘? Am Zusammenlauf beider Flüsse bei Donaueschingen verlieren diese ihren Namen und die Donau entsteht. Dennoch gibt es mitten in der Stadt auch einen rund eingefassten Quelltopf – eines der Donau-Mysterien. Die nächste Merkwürdigkeit erwartet den Radwanderer zwischen Immendingen und Möhringen, wo die inzwischen zum stattlichen Bach angewachsene Donau über Monate hinweg vollständig versickert. Sie verschwindet in einem unterirdischen Karstwassersystem und kehrt erst nach 12 Kilometern als Radolfzeller Ach wieder an die Oberfläche zurück. So mündet die junge Donau eigentlich in den Bodensee  und damit in das Flusssystem des Rheins. Landschaftlich besonders reizvoll ist das Durchbruchstal am Benediktinerstift Beuron. Hier erheben sich in einer engen Schlucht über 200 m hohe Kalkfelswände majestätisch in die Höhe. Spektakulär ist der Donaudurchbruch bei Weltenburg. Die Engstelle des Donautals ist rund 5,5 Kilometer lang. Die Donau verengt sich an dieser Stelle auf bis zu 110 m. Die Kalkstein-Formationen ragen beidseitig 80 m senkrecht in die Höhe. Das Naturschutzgebiet darf nur von einer begrenzten Anzahl von Passagierschiffen mit langsamer Geschwindigkeit durchfahren werden. Auch das Radfahren ist hier nicht mehr möglich. Entweder nutzt man zwischen Weltenburg und Kelheim das Schiff für die eindrucksvolle Wasserpassage, oder man umfährt die Weltenburger Enge im Süden über eine allerdings recht anspruchsvolle und bergige Strecke. Erst ab Kelheim, wo der Main-Donau-Kanal  in die Donau mündet, ist der Strom flussabwärts durchgängig schiffbar. Neben landschaftlichen Höhepunkten kommt der Radwanderer auch immer wieder durch sehenswerte Städte und liebenswürdige Dörfer.


Kurz vor Ulm mündet die Iller in die Donau. Sie befördert an dieser Stelle mehr Wasser  als ihr Hauptfluss und verdoppelt somit die Größe des noch jungen Stromes. In Ulm steht mit dem Münster der höchste Kirchturm der Welt. Besonders sehenswert ist das Fischerviertel mit seinen engen Gassen und seinen vielen alten Fachwerkhäusern. An der Adlerbastei stürzte im Jahr 1811 der Schneider Berblinger vor den Augen des Königs mit seinem Flugapparat in die Donau und gab sich damit der Lächerlichkeit preis.  Ein Nachbau seines jedoch durchaus gleitfähigen Fluggerätes ist im Ulmer Rathaus zu sehen. Einen weiteren Höhepunkt erwartet den Radwanderer in Neuburg an der Donau mit seinem imposanten, über dem Fluss thronenden Stadtschloss, dass schon im frühen Mittelalter erbaut wurde und im 13. Jahrhundert an die Wittelsbacher fiel. An der Autostadt Ingolstadt vorbei erreicht man bald die oberpfälzische Bischofstadt Regensburg. Die nahezu vollständig erhaltene mittelalterliche Altstadt gehört seit 2006 zum UNESCO-Weltkulturerbe. Auch die niederbayrische Dreiflüssestadt Passau an der Grenze zu Österreich besitzt eine wunderschöne Altstadt. Hier münden die Nebenflüsse Inn und Ilz in die Donau. Der Zusammenfluss markiert das Ende dieses Abschnitts vom Donauradweg.

Der deutsche Donauradweg ist Teil der Euro-Velo Route  EV6 und entspricht auch der D-Route R6. Das Logo ist nicht einheitlich. Meist wird ein Schild genutzt, dass eine gelbe Stadtsilhouette hinter zwei blauen Wellen und vor einem grünen Hintergrund sowie den Schriftzug Deutsche Donau zeigt. Häufig sieht man aber auch einfache weiße Schilder mit grünem Aufdruck ‚Donau Radweg‘ bzw. ‚Donauradwanderweg‘.


Charakteristik:

Der Donauradweg verläuft über weite Passagen auf Uferwegen oder in relativer Flussnähe und ist daher meist flach. Ausnahmen gibt es im Bereich der Schwäbischen Alb zwischen Donaueschingen und Ulm, wo es einige recht steile Rampen zu erklettern gibt. Der Radweg führt zumeist über separate und asphaltierte Radwege, gelegentlich auch über verkehrsarme Nebenstraßen. Unbefestigte Wegstrecken sind mit wasserabweisenden Kies bzw. Feinschotter belegt und gut befahrbar. Einige Abschnitte führen beidseitig an der Donau entlang. So ist eine genaue Gesamtkilometerangabe schwierig.


Ortschaften entlang der Route

Donaueschingen / Geisingen / Immendingen / Tuttlingen / Mühlheim an der Donau / Fridingen an der Donau / Beuron / Sigmaringen / Inzighofen / Sigmaringendorf / Scheer / Mengen / Herbertingen / Ertingen / Riedlingen / Rechenstein / Obermarchtal / Untermarchtal / Munderkingen / Rottenacker / Ehingen (Donau)  / Griesingen/ Erbach (Donau) / Ulm / Elchingen / Leipheim / Günzburg / Offingen / Gundelfingen an der Donau / Lauingen (Donau) / Dillingen an der Donau / Höchstädt an der Donau / Blindheim / Schwenningen (Donau) / Donauwörth / Marxheim / Bertoldsheim / Rennertshofen / Neuburg an der Donau / Weichering / Ingolstadt / Großmehring / Vohburg an der Donau / Pförring  / Neustadt an der Donau / Kehlheim / Bad Abbach / Pentling / Regensburg / Tegernheim / Donaustauf / Bach an der Donau / Wörth an der Donau / Kirchroth / Straubing / Parkstetten / Bogen (Stadt) / Niederwinkling / Mariaposching / Metten / Deggendorf / Niederalteich / Osterhofen / Künzing / Pleinting / Vilshofen / Windorf / Passau

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