Hunsrück-Radweg

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ahe, Mosel, Saar und Rhein schließen rings den Hunsrück ein‘, so heißt es in einem schulischen Merksatz, um die Lage des Gebirges zu kennzeichnen. Der Hunsrück befindet sich in einer sehr ländlich geprägten Gegend in Rheinland-Pfalz und im Saarland. Ein kleiner Teil dieser Region ist im Nationalpark Hunsrück-Hochwald besonders geschützt. Er liegt an der südwestlichen Kante des Höhenzuges. Hier gibt es keine Dörfer und Städte, dafür sehr viel unberührte Natur und eine sich selbst überlassene Landschaft.  Man legt hier Wert auf die natürliche Entwicklung von großflächigen und naturnahen Landschaften. Man möchte der Natur ihren freien Lauf lassen, auf dem Weg zum Urwald von morgen.

Geologisch gehört der Hunsrück zum Rheinischen Schiefergebirge und damit zu den ältesten Gebirgslandschaften Deutschlands. Er entstand vor rund 400 Millionen Jahren zu einer Zeit, als das heutige Mitteleuropa noch von einem riesigen tropischen Meer bedeckt war. Die höchste Erhebung ist der Erbeskopf mit 817 m über N.N..

Die Region ist ein Paradies für Wanderer, eignet sich aber trotz seines Mittelgebirgscharakters auch gut zum radwandern.


Auf dem 155 km langen Hunsrück-Radweg kann man diese naturbelassene Region besonders gut entdecken, denn sie erschließt die gesamte Hunsrückregion von West nach Ost, von der Saar bis an den Rhein – oder umgekehrt. Erkennungszeichen des im Jahre 2011 eingeweihten Radfernweges ist ein großes weißes ‚H‘ mit zwei Kreisen/Rädern auf grünem Grund, das in seiner Gestaltungsform an ein Fahrrad erinnert, darunter die Beschriftung ‚Hunsrück Radweg‘. Start des abwechslungsreichen Radfernweges ist Saarburg. Die idyllische Kleinstadt ist heute ein staatlich anerkannter Erholungsort und besitzt eine malerische mittelalterliche Altstadt mit einer Vielzahl von Fachwerkhäusern, Barockbauten und kleinen Gassen, inmitten der ein 20 m hoher Wasserfall donnernd zu Boden rauscht. Eine gewisse Kondition sollte man für den Hunsrück-Radweg schon mitbringen, denn der Radfernweg beginnt mit einem kräftigen Aufstieg durch die Weinberge aus dem Saartal heraus. Mühsam oben angekommen, geht es auch schon gleich wieder mit einer Sausefahrt hinab in das Tal der Ruwer bis nach Kell am See.  Auf der ehemaligen Bahntrasse der Hochwaldbahn geht es dann leicht, aber stetig hinauf bis nahe des Erbeskopfes, dem höchsten Gipfel in Rheinland-Pfalz, ehe man über eine erneute langgezogene Abfahrt Morbach erreicht. Kurz hinter der Stadt steht mit der Burgruine Baldenau die einzige Wasserburg im Hunsrück. Durch die Ausläufer des Idarwaldes und vorbei am Flugplatz Hahn führt die Route in den staatlich anerkannter Fremdenverkehrsort Simmern. Prächtige Fernblicke sind des Bergkletterers Lohn und so kann man auf der Tour immer wieder atemraubende Panoramablicke über die Hunsrückhöhen und das weite Umland genießen. Noch einmal muss man sich steigend hinauf in den Binger Wald mühen, ehe es auf einer abschließenden Schussfahrt hinunter ins Rheintal bei Niederheimbach geht. Auf den letzten wenigen Kilometern geht es nun gemütlich durch das Obere Mittelrheintal, das wegen seiner malerischen Ansichten den Begriff der Rheinromantik begründete und heute zum UNESCO Welterbe gehört. Unterhalb der mittelalterlichen Burg Stahleck in Bacharach am Rhein endet schließlich die Streckenführung des Radfernweges.


Charakteristik:

Der Hunsrück-Radweg gilt vom Anspruch her als schwer. Anstiege sind auf der gesamten Route zu bewältigen. Starke Steigungen gibt es gleich zu Beginn beim Aufstieg aus dem Saartal, insbesondere hinter Irsch, beim Anstieg über den Hauptkamm am Erbeskopf sowie aus dem Guldenbachtal heraus hoch zum Binger Wald. In umgekehrter Richtung gilt das für die Aufstiege aus dem Rheintal, zum Erbeskopf sowie aus dem Ruwertal heraus. In beiden Richtungen sind das mehr als 1500 Höhenmeter. Kurzzeitig werden bis zu 10% Steigung erreicht.

Die Streckenführung verläuft zumeist über verkehrsarme Forst- und Wirtschaftswege, eigenständige Radwege oder wenig befahrenen Landstraßen. Die Wege sind überwiegend asphaltiert oder mit wassergebundenem Schotter belegt und gut befahrbar.

Für ungeübte Radler sind die Abschnitte zwischen Zerf und Hermeskeil sowie zwischen Morbach und Simmern geeignet, ansonsten wird eine gewisse Kondition bzw. ein E-Bike empfohlen.


Ortschaften entlang der Route

Saarburg / Irsch (bei Saarburg) / Zerf  / Mandern / Schillingen / Waldweiler / Kell am See / Reinsfeld /  Hermeskeil / Malborn / Hilscheid / Morbach / Hochscheid / Horbruch / Hirschfeld (Hunsrück) / Wahlenau / Büchenbeuren / Sohren / Niedersohren / Dillendorf / Kirchberg (Hunsrück) / Unzenberg / Nannhausen / Simmern/Hunsrück / Riesweiler / Argenthal / Ellern (Hunsrück) / Rheinböllen / Dichtelbach / Manubach / Oberheimbach / Oberdiebach / Bacharach

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