Alb-Neckar-Radweg
er Alb-Neckar-Radweg ist ein landschaftlich sehr reizvoller Radfernweg in Baden-Württemberg, der sich in der letzten Zeit zu einem Geheimtipp gemausert hat. Er beginnt in Ulm im Donautal und führt über rund 210 km in nord-westlicher Richtung bis nach Heilbronn im Neckartal, kann natürlich aber auch in entgegengesetzter Richtung befahren werden.
Die Stadt Ulm ist ein wahres Radfernwanderkreuz. Gleich mehrere Strecken starten bzw. enden hier oder führen durch die ehemalige Reichsstadt an der Donau hindurch. Einige mittelalterliche Bauten haben die Zerstörung im Krieg überstanden oder wurden wieder aufgebaut, wie das Rathaus, die Garnsiede, die Ulmer Münz, die Lochmühle, das Gerberhaus sowie das Zunfthaus der Schiffsleute. Sehenswert ist das Fischerviertel mit seiner historischen Bebauung am Donauzufluss der Blau. Das die Innenstadt beherrschende Münster besitzt den höchsten Kirchturm der Welt.
Wenn man Ulm hinter sich gelassen hat, wird es schon bald ziemlich anstrengend, denn es folgt der Aufstieg zur Hochebene der Schwäbischen Alb. Hier sind einige kräftige Steigungen zu bewältigen, doch wird man dann mit grandiosen Ausblicken über die Umgebung belohnt. Bei Westerheim wird die Europäische Hauptwasserscheide überquert, an der das Wasser entweder zur Nordsee oder zum Schwarzen Meer abfließt. Hinter der Schwäbische Alb erreicht man das wellige Albvorland und schon bald die Weinanbaugebiete Württembergs. Die Route verläuft nun an mittelalterlichen Burgen und historischen Klosteranlagen vorbei durch das sanft geneigte Remstal. Unterwegs werden immer wieder alte Fachwerkdörfer und romantische Städtchen durchfahren. Bei Remseck wird nun schließlich der Neckar erreicht.
Ein lohnender Abstecher ist der Besuch des Residenzschlosses in Ludwigsburg. Das von Herzog Eberhard Ludwig von Württemberg errichtete Anwesen gehört zu den größten barocken Schlossanlagen Deutschlands. Im benachbarten Marbach kann man Schillers Geburtshaus, das Schiller-National-Museum und das Literaturmuseum der Moderne besuchen. Vorübergehend wird der Neckar noch einmal über das Bottwar- und Schozachtal verlassen. Doch bald darauf erreicht man den Zielort, die Käthchen- und Weinstadt Heilbronn.
Der Radfernweg wird durch das standardisierte Logo der Tourismus Marketing GmbH Baden-Württemberg gekennzeichnet, das einen stilisierten weißen Radfahrer vor grau-grünem Hintergrund zeigt. Die Piktogramme werden mit dem Schriftzug ‚Alb-Neckar-Weg‘ ergänzt.
Charakteristik:
Der Alb-Neckar-Radweg ist streckenweise durchaus anspruchsvoll. So gibt es schon bald nach dem Routenbeginn vor Blaubeuren erste mittlere Anstiege zu meistern, wenn es auf die Hochebene der Schwäbischen Alb geht. Zwischen Blaubeuren und Neidlingen werden die Anstiege und Abfahrten schon recht steil! Weitere starke Steigungen sind von Reichenbach bis Remseck zu bewältigen. Danach gibt es nur noch vereinzelte leichte Erhebungen. Insgesamt sind im Verlauf des Radfernweges gut 2.000 Höhenmeter zu überwinden (von Heilbronn nach Ulm rund 2.400 Höhenmeter).
Der Alb-Neckar-Weg verläuft überwiegend auf verkehrsarmen Wegen. Nur bei Ortsdurchfahrten muss mit mäßigem Verkehr gerechnet werden. Die Wege sind zumeist asphaltiert, stellenweise auch geschottert, aber gut befahrbar.
Abschnittsweise ist die Route auch für Familien mit Kindern gut geeignet, insbesondere im Neckartal und im Albvorland.
Ortschaften entlang der Route
Ulm / Blaustein / Blaubeuren / Heroldstatt / Laichingen / Westerheim (Württemberg) / Neidlingen / Weilheim an der Teck / Holzmaden/ Aichelberg (Landkreis Göppingen) / Zell unter Aichelberg / Bad Boll / Göppingen / Rechberghausen / Birenbach / Wäschenbeuren / Lorch (Württemberg) / Plüderhausen / Schorndorf / Winterbach (Remstal) / Remshalden / Weinstadt / Korb (Württemberg) / Schwaikheim / Waiblingen / Remseck am Neckar / Ludwigsburg / Benningen am Neckar / Marbach am Neckar / Murr (Gemeinde) / Steinheim an der Murr / Großbottwar / Oberstenfeld / Beilstein / Ilsfeld / Talheim (Landkreis Heilbronn) / Heilbronn