Rijnfietsroute

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enseits von Emmerich verlässt der Rhein als breiter und mächtiger Strom Deutschland in Richtung der Niederlande. Schon bald hinter der Grenze verändert der Flusslauf vollständig seinen Charakter: er spaltet sich in zahlreiche Nebenarme auf, die dann als Flüssenetz in einem breiten Delta der Nordsee entgegenstreben. Durch Sturmfluten hatte sich die Flusslandschaft, die zum großen Teil unter dem Meeresspiegel liegt, immer wieder neu gestaltet. Der Mensch tat mit Eindeichungen, Kanalisierungen und riesigen Dammanlagen das Seinige dazu. Die Maas war beispielsweise bis 1970 ein eigenständiger Strom, heute mündet sie in den Rhein – oder besser in die Waal, wie der Hauptstrom des Rheines hier genannt wird. Die großen Containerschiffe verlassen die Hafenmetropole Rotterdam über die Nieuwe Maas und den Nieuwe Waterweg zur Nordsee. Die anderen Rheinarme heißen Nedere Rijn, Oude Rijn, Lek, Nieuwe Merwede, Linge und irgendwie gehören auch noch die Oude Maas und die Ijssel mit dazu – wer soll sich da noch auskennen? Die Rijnfietsroute bildet den Abschluss des Rheinradweges bzw. der Euro Velo-Route 15. Während die Streckenführung sich bislang eng am Flussverlauf des Rheins orientiert hat, führt der finale Abschnitt der über 1200 km langen Route quer durch die flache und grüne Natur des Rheindeltas.

Es geht vorbei an kleinen Hafenstädten, Windmühlen und mittelalterlichen Wasserburgen. Immer wieder müssen Fähren genutzt werden, um die vielen Flussläufe zu überqueren. Höhepunkte auf dem Weg sind der Nationalpark De Bisebosch, ein Brackwasser-Sumpfgebiet mit vielfältigem Pflanzen- und Tierleben sowie der Ort Kinderdijk mit seinen 19 dicht an dicht stehenden Windmühlen.

Nach dem Start in Millingen aan de Rijn  ist die erste große Stadt Arnhem, Hauptstadt der Provinz Gelderland. Die Stadt wurde bekannt durch seine Brücke über den Nederrijn, einem bedeutenden Kriegsschauplatz im Zweiten Weltkrieg. Ein Museum erinnert an diese verlustreiche Schlacht. Über Wijk bij Duurstede, die Festungsstadt Gorichem, die einstige Handelsmetropole Dordrecht und den riesigen Seehafen von Rotterdam geht es zum Küsten- und Badeort Hoek van Holland, wo der Nieuwe Waterweg, der am ehesten dem Rheinhauptarm entspricht, in die Nordsee mündet. So endet hier auch die Rijnfietsroute und damit der gesamte Rheinradweg.

Eine Routenalternative verläuft etwas südlich direkt am Fluss Waal entlang. Die 100 km lange Ausweichstrecke führt von Millingen über Nimwegen nach Gorichem, wo sie wieder auf die Hauptroute trifft.

Die Rijnfietsroute ist rund 265 km lang. Die Wegweisung ist auf den grün-weißen LF-Routenschildern (Landelijke Fietsroutes) als dunkelblauer Streifen mit dem Emblem der Euro Velo 15 und der Aufschrift ‚Rijnfietsroute‘  integriert.


Charakteristik

Die Rijnfietsroute ist durchgehend flach. Die Verkehrsführung für Radfahrer ist in den Niederlanden vorbildlich und so verläuft auch diese Route überwiegend auf verkehrsarmen Straßen oder Radwegen. Die Route ist in beiden Richtungen durchgängig beschildert. Fahrradfreundliche Unterkünfte erkennt man hier an den ‚Fietsers Welkom!‘-Schildern.


Ortschaften entlang der Route

Millingen aan de Rijn / Huissen / Arnhem / Oosterbeek / Renkum / Wageningen / Rhenen / Utrechtse Heuvelrug / Wijk bij Duurstede / Buren / Geldermalsen / Leerdam / Lingewaal / Gorinchem / Woudrichem / Werkendam / Dordrecht / Papendrecht / Alblasserdam / Molenwaard-Kinderdijk / Ridderkerk / Rotterdam / Schiedam / Vlaardingen /Maassluis / Hoek van Holland

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