Lenneroute
ie Lenne ist ein Nebenfluss der Ruhr und entspringt wie ihr Hauptfluss nahe des Wintersportortes Winterberg. Zunächst nehmen aber beide Flüsse einen völlig unterschiedlichen Verlauf durch das Sauerland. Die Lennequelle befindet sich am Kahlen Asten, dem zweithöchsten Berg Nordrhein-Westfalens. Danach schlängelt sich der Flusslauf, immer größer werdend, vom Hochsauerland in Richtung Ruhrgebiet, immer begleitet von der Lenneroute. Ein bergabfahrender Radler auf einer rot-blau-grünen Wellenlinie weist auf dem Logo dem Radwanderer den Weg. Nach 140 km erreicht der Radfernweg die Ruhr bei Hagen. Dort endet auch der Wasserlauf der Lenne. Auf der Strecke werden hübsche Fachwerkdörfer und malerische Täler durchfahren. Meistens geht es bergab, wenn man an der Quelle gestartet ist. Die 2005 eröffnete Lenneroute spannt einen reizvollen Bogen von einer wunderschönen Mittelgebirgslandschaft zur Industrieregion Ruhr. Mögliche Abstecher führen nach Attendorn zum Biggesee, nach Oberhundem zum Panoramapark sowie ins Frettertal. Gepflegt wird die Lenneroute vom Initiativkreis Lenneroute, der zum Freizeit- und Touristikverband Märkisches Sauerland e.V. gehört.
Charakteristik:
Die Lenneroute läuft zumeist über asphaltierte Wald-, Wirtschafts- und Nebenstraßen – aber leider nicht immer. Zwischen Plettenberg und Hohenlimburg ist das Tal sehr eng und daher muss die Straße mitbenutzt werden. Nördlich von Werdohl kann der Verkehr auf der B236 schon unangenehm hoch sein. Alternativ kann dort aber auch die Bahn genutzt werden. Obwohl die Strecke vom Kahlen Asten bis zur Lennemündung einen Höhenunterschied von 700 m besitzt, geht es nicht immer nur bergab – einige ordentliche Steigungen sind dennoch zu bewältigen!
Ortschaften entlang der Route
Winterberg / Schmallenberg / Lennestadt / Finnentrop / Attendorn / Plettenberg / Werdohl / Altena / Nachrodt-Wiblingwerde / Iserlohn-Letmathe / Hagen / Herdecke / Wetter (Ruhr)
Winterberg
interberg ist der bekannteste Wintersportort in Nordrhein-Westfalen und liegt inmitten des Skigebietes Skikarussell Winterberg. Gegen Anfang des 20. Jahrhunderts führten Einheimische hier das Skifahren ein, inzwischen hat sich die Kleinstadt zu einer touristischen Wintersport-Metropole entwickelt. Die Bob- und Rennrodelbahn ist berühmt, war Austragungsort zahlloser nationaler und internationaler Meisterschaften. Aufgrund seiner Höhenlage im Rothaargebirge hat Winterberg eine besonders hohe Niederschlagsmenge, die in den Wintermonaten viel Schnee bringt sowie eine nur sehr kurze Vegetationsphase. Auf dem Kahlen Asten, dem mit 842 m zweithöchsten, aber wohl bekanntesten Berg Nordrhein-Westfalens liegt im Durchschnitt an 120 Tagen im Jahr Schnee. Hier entspringt, nahe des Gipfels, die Lenne. Und nur wenige Kilometer entfernt hat die Ruhr ihre Quelle. Durch Winterberg führt die Rhein-Weser-Wasserscheide. Denn während Ruhr und Lenne nach ihrem Zusammenfluss in Hagen gemeinsam in den Rhein münden, fließt die ‚Namenlose’, die ebenfalls in Winterberg entspringt, in nord-östliche Richtung und mündet später in die Weser. Die Kleinstadt selber wurde mehrfach von verheerenden Stadtbränden heimgesucht. Das letzte Großfeuer wütete 1791 und vernichtete große Teile der Innenstadt sowie die gerade erst wieder fertig gestellte St. Jakobuskirche. Trotzdem sind noch einige alte Fachwerkhäuser aus dem 18. Jahrhundert erhalten.
Sehenswertes:
Nahe dem Gipfel vom Kahlen Asten entspringt die Lenne. Mit ihrer Höhe von 820 m über NN ist die Lennequelle die höchstgelegene Quelle in ganz Norddeutschland. Allerdings wirft sie nur periodisch Wasser aus. Von hier aus bahnt sie sich ihren Weg durch das Rothaargebirge und das Sauerland in westlicher Richtung, um nach 140 Kilometern bei Hagen in die Ruhr zu münden. Damit ist die Lenne der längste Nebenfluss der Ruhr. Übrigens entspringen sowohl die Lenne als auch die Ruhr auf dem Gemeindegebiet von Winterberg. Beide Quellen liegen nur ungefähr 6 Kilometer auseinander.
Drei Kilometer nordöstlich von Winterberg entspringt in einem Waldgebiet am Hang des Ruhrkopfes die Ruhr. Von hier aus beginnt der Nebenfluss des Rheins seine 220 Kilometer lange Reise durch das Sauerland und das Ruhrtal bis zur Mündung in Duisburg.
Das Rinnsal durchfließt hier an der Quelle zunächst mittig ein steinernes Rondell, bevor es sich durch sein Flussbett seinen Weg bahnt. Die Ruhrquelle hat einen Auswurf von 70 Litern in der Sekunde, was einer Menge von ungefähr 2500 Litern in der Stunde entspricht.
Die St.-Georgs-Schanze ragt weithin sichtbar aus der hügligen Landschaft des Rothaargebirges heraus. Am Hang des Herrlohs gelegen, wurde sie 1959 erbaut. Im Jahre 2000 wurde sie zur Ganzjahresschanze umgebaut. So fanden hier neben einigen Deutschen Meisterschaften im Skispringen auch schon der Sommer Grand Prix der Nordischen Kombinierer statt. Auf der Sprungschanze sind Weiten von über 80 m möglich, der Schanzenrekord lag zuletzt bei 89,5 m.
Die Bob- und Rennrodelbahn von Winterberg ist berühmt und legendär. 1977 wurde sie als die weltweite vierte Kunsteisbahn erbaut. Eine erste Natureisbahn wurde schon seit 1910 betrieben. Bereits 1914 fanden darauf die ersten Bob-Euromeisterschaften statt. Die heutige Bahn wurde sowohl für Bobs als auch für Rodelschlitten konzipiert. Bei einer Höhendifferenz von 110 Metern müssen 14 Kurven durchfahren werden, ehe man nach ungefähr 1300 Metern das Ziel erreicht. Zusammen mit dem Auslauf beträgt die Bahnlänge über 1600 Meter.
Direkt neben der Bob- und Rennrodelbahn befindet sich auf dem Sportberg Kappe die 700 m lange Sommerrodelbahn. Wobei der Name in diesem Fall irreführend ist. Da sie beheizt wird, kann auf ihr auch in schneereichen Wintern sommergerodelt werden.
Gleich daneben befindet sich das Erlebnisgelände – ein Tummelplatz für Kinder. Neben einer Minigolfanlage gibt es hier ein Trampolin und einen Kinder-Cars-Parcour.
Am Sportberg Kappe bietet die Panorama-Erlebnis-Brücke einen weiten Fernblick über das Hochsauerland und einen guten Überblick über die Rodelbahnen. Das 435 m lange Stahlkonstrukt besitzt insgesamt sechs Aussichtsplattformen und führt direkt über die Sommerrodelbahn hinweg nahe an die Bobbahn heran. Fünf so genannte Spaßelemente, die nicht nur bei Kindern ankommen, wurden in den Aussichtssteg integriert.
Mitten in Winterberg steht die weiß verputzte St. Jakobuskirche. Das Langhaus mit fünf Jochen entstand zwischen 1796 und 1801, nachdem der gerade nach einem Brand fertig gestellte Kirchenbau wiederum abgebrannt war. Bei dem erneuten Neubau wurde als Baumaterial Bruchstein aus der abgebrochenen mittelalterlichen Stadtbefestigung verwandt. Ein erstes Gotteshaus war an gleicher Stelle bereits im 13. Jahrhundert errichtet worden.
Der Kahle Asten im Rothaargebirge, das so genannte Dach Westfalens, ist mit 842 m nach dem Langenberg der zweithöchste Berg in Nordrhein-Westfalen. Durch seine inzwischen seit 100 Jahren bestehende Wetterstation ist er aber wohl der bekannteste. Bedingt durch die hohen Niederschlagsmengen und seine Höhe liegt hier im Durchschnitt an 120 Tagen im Jahr Schnee, so dass für Wintersportler eine recht hohe Schneesicherheit besteht. In seinem Gipfelbereich gibt es aufgrund der Schafbeweidung kaum Bäume, dafür aber eine üppige Gräservegetation. Nahe des Gipfels entspringt auch die Lenne, bevor sie sich talwärts in Richtung Schmallenberg bewegt.
Auf dem Gipfel des Berges steht der Astenturm. Er besitzt eine Plattform auf einer Höhe von 862 Metern über NN, die bei klarem Wetter eine herrliche Fernsicht über das gesamte Sauerland und Wittgensteiner Land bietet. Der Astenturm stammt aus dem Ende des 19. Jahrhunderts, wurde aber im Zweiten Weltkrieg zerstört und danach wieder verändert aufgebaut. Seit 1995 existiert ein neu errichteter Ausstellungspavillon. Die Schwerpunktthemen der Dauerausstellung sind das Naturschutzgebiet auf dem Kahlen Asten, die Historie der Wetterstation sowie die Geschichte des Astenturms.
Das Westdeutsche Wintersportmuseum liegt etwas abseits vom Stadtkern im Ortsteil Neuastenberg. In seiner Dauerausstellung dokumentiert es die über 100 Jahre alte Geschichte des Wintersports in der Region, seit Einheimische Anfang des 20. Jahrhunderts das Skifahren hier eingeführt hatten.
Radrouten die durch Winterberg führen:
Schmallenberg
chmallenberg liegt lieblich eingebettet in der wald- und bergreichen Landschaft des Hochsauerlandes. Im Süden begrenzt der Hauptkamm des Rothaargebirges mit dem Kahlen Asten das Stadtgebiet. Der Gipfel des Kahlen Astens liegt aber bereits auf Winterberger Gebiet. Mit über 300 km² gehört Schmallenberg zu den flächengrößten Städten Deutschlands. Die heutigen Gemeindegrenzen entstanden 1975, als die Städte Schmallenberg und Fredenburg sowie einige zuvor selbstständige Gemeinden zusammengeführt wurden. Im Mittelalter war Schmallenberg Mitglied des Hansebundes, im 15. Jahrhundert entwickelte sich das Textilhandwerk zum wichtigsten Wirtschaftszweig. Daher rührt auch der Beiname ‚Strumpfstadt’. Heute prägen eher der Tourismus und die Holzverarbeitung die Wirtschaft des Ortes. Der historisch gewachsene Stadtkern und die große Klosteranlage Grafschaft sind besonders sehenswert.
Sehenswertes:
Bei Nordenau befindet sich die Ruine einer mittelalterlichen Höhenburganlage. Eine erste Wallburg entstand an dieser strategisch wichtigen Position wohl schon um 1000, die befestigte Grafenburg wurde um 1200 erbaut. Die Burg Rappelstein, die in alten Dokumenten auch Burg Nordenau genannt wurde, war die höchstgelegene Festung Westfalens. Sie war zunächst im Besitz der Edelherren von Grafschaft, später übernahm sie der Graf von Waldeck. Seit dem Ende des 15. Jahrhunderts verfiel die Burg. Heute ist nur noch der Rest des Bergfriedes erhalten.
Im Schmallenberger Stadtteil Holthausen existiert ein Heimatmuseum, das eine bunte Vielfalt an Themengebieten aufweist. Der wichtigste Schwerpunkt ist dabei der Schieferbergbau, der in der Region eine Jahrhunderte lange Tradition besitzt und sogar heute noch betrieben wird. Die naturkundliche Abteilung beschäftigt sich mit der heimische Tier- und Pflanzenwelt, die Volkskundeabteilung zeigt Dokumente bezüglich der Hexenverfolgung im Mittelalter und martialische Folterwerkzeuge. Weitere Schwerpunkte sind die Textilverarbeitung sowie das historische Druckereigewerbe. Die seit 2009 angegliederte Südwestfälische Galerie beschäftigt sich mit der Kunst des Sauerlandes im 19. und 20. Jahrhundert.
Neben der ständigen Präsentation finden auch häufig Sonderausstellungen in dem Museum statt.
Das mächtige barocke Kloster Grafschaft im gleichnamigen Stadtteil von Schmallenberg wurde in seiner heutigen Form im 18. Jahrhundert erbaut. Die Abteigebäude entstanden zwischen 1729 und 1742 und die schöne Klosterkirche zwischen 1738 und 1743. Danach wurden noch die Wirtschaftsgebäude und das Torhaus neu errichtet. Ursprünglich wurde die Benedektinerabtei im Jahre 1072 vom Kölner Erzbischof gestiftet. Im Zuge der Säkularisierung wurde das Kloster 1804 aufgelöst. Nach dem Zweiten Weltkrieg kam es zu einer Wiederbelebung der Klosteranlage. Die ursprünglich aus Schlesien stammenden Borromäerinnen übernahmen das Kloster Grafschaft und betreiben hier heute eine Lungenfachklinik. Die Abtei ist heute Mutterhaus des Ordens.
Im Kloster gibt es auch ein kleines Museum, in dem Reliquien, liturgische Geräte und christliche Kunstwerke gezeigt werden.
Der 658 m hohe sagenumwobene Wilzenberg überragt als runde Bergkuppe die Stadt Schmallenberg im Südosten. Auf dem waldreichen Höhenzug sind einige historische Zeugnisse verborgen. Zwei ineinander liegende Ringwälle zeugen noch von alten Burganlagen. Die ältere der beiden Wallburgen wird auf die Zeit um 200 v. Chr. geschätzt und besitzt ein Ausmaß von 6 ha. Die andere Anlage stammt aus dem frühen Mittelalter, aber es gibt auch hier kaum gesicherte Dokumente über die ehemalige Wehrburg. Bereits vor 1500 hatte es auf dem Wilzenberg eine Kapelle gegeben. Die heute noch erhaltene Wallfahrtskapelle wurde im Jahre 1633 erbaut.
Der Wilzerbergturm wurde 1889 erbaut und 1989 noch einmal auf 17 m erhöht. Von dem Stahlfachwerkgerüst mit seinen zwei Plattformen bietet sich ein herrlicher Weitblick hinab ins Tal.
In einem historischen Kellergewölbe im Zentrum von Schmallenberg befindet sich das kleine Spielzeugmuseum. Es zeigt im Wesentlichen Jungenspielzeug wie Dampfmaschinen, Modelleisenbahnen, Modellautos und Modellflugzeuge. Die Sammlung wurde zusammengetragen von Dr. Hartwig Lauter und stammt aus den Jahren 1880 bis 1970.
In einem historischen Gebäude von 1865 im Schmallenberger Stadtteil Fleckenwerk befindet sich ein Museum, das die Herstellung von Essbesteck und Vorlegegarnituren dokumentiert. Ursprünglich war hier eine Wollspinnerei untergebracht. Im Jahre 1938 eröffnete die Carl Hesse KG in diesem Bauwerk eine Besteckfabrik, die bis 1982 in Betrieb war. Seit 2000 kann man die alte Fabrik mit den Werkstätten und den dazugehörenden Fertigungsmaschinen besichtigen.
In den Räumlichkeiten werden auch häufig Kunstausstellungen und Konzerte veranstaltet.
Oben im Dachgeschoss des Amtsgerichtes Schmallenberg befindet sich das Gerichtsmuseum. Gezeigt werden Beispiele des historischen Strafvollzuges, so wie eine original ausgestattete Gefängniszelle und ein Scheiterhaufen, wie er für die Hexenverbrennungen im Mittelalter errichtet wurde. Exponate aus der Arbeitswelt der Justiz ergänzen die Sammlung des Museums.
Im Kurpark der Stadt Schmallenberg befindet sich eine alte, inzwischen stillgelegte Wassermühle. Ihre Grundmauern stammen zum Teil noch aus dem 15. Jahrhundert. Das Gebäude diente zwischenzeitlich im 19. Jahrhundert als Brauerei. Der später wieder aufgenommene Mühlenbetrieb wurde 1961 endgültig eingestellt. Der Künstler Hermann Falke erwarb das historische Gebäude und richtete darin ein Atelier und eine Galerie ein. Heute nutzt ein Kunstverein die alte Mühle als Räumlichkeit für Ausstellungen.
Ausgehend vom Holz- und Touristikzentrum in der Poststraße in Schmallenberg, versucht der Holzerlebnisparcour, spielerisch, anschaulich und aufklärend viel Wissenswertes über den Naturstoff ‚Holz’ zu vermitteln. Zehn Stationen wurden auf dem drei Kilometer langem Weg eingerichtet, die dem Interessierten anhand von Beispielen und Anschauungsmaterialien Aspekte der Holzgewinnung, Holzverwendung und Holzverwertung zu erläutern. Besonderer Anziehungspunkt für Kinder ist das Holzschiff ‚Sauerland’, das sich auf einem Berghang befindet. Von hier aus hat man einen herrlichen Blick über die Umgebung.
Die alte St. Alexanderkirche stammt im Kern noch aus dem 13. Jahrhundert. Im Jahre 1905 wurde zunächst der alte Turm niedergerissen und dafür ein Erweiterungsbau im Stil der Neuromantik errichtet. Doch auch der neue Turm musste 1996 wieder abgebrochen werden. Im Jahre 2004 wurde schließlich der jetzige, 50 Meter hohe Betonturm fertig gestellt.
Lennestadt
ennestadt wurde bei der Kommunalreform im Jahre 1969 als Rechtsnachfolger des Amstes Bilstein gegründet. Die Stadt besteht aus insgesamt 43 ehemals eigenständigen Ortsteilen. Die Ortsteile Elspe und Oedingen wurden bereits im Jahre 1000 urkundlich erwähnt und gehören damit zu den ältesten Dörfern der ganzen Region. Die gesamte Gegend wurde sehr stark katholisch geprägt. Sichtbarer Ausdruck dafür sind die 12 beeindruckenden Pfarrkirchen und die 18 Kapellen in den verschiedenen Ortsteilen. Die Stadt liegt malerisch gelegen zwischen den Naturparks Ebbegebirge, Homert und Rothaargebirge. Berühmt wurde die Stadt durch das Elspe-Festival. Auf der Naturfreilichbühne finden seit den 1960er Jahren die erfolgreichen Karl-May-Aufführungen statt. Mit dem Museum der Stadt Lennestadt und dem Bergbaumuseum Siciliaschacht besitzt die Stadt zwei interessante und sehenswerte Museen.
Sehenswertes:
Im Stadtteil Grevenbrück befindet sich das im Jahre 1910 erbaute Gebäude des ehemaligen ‚Königlich Preußischen Katasteramt Förde’. Später beherbergte es den Verwaltungssitz des Amtes Bilstein bzw. der Stadt Lennestadt. Seit 1993 ist hier das Stadtmuseum untergebracht. Die ständige Ausstellung ‚Moderne Zeiten. Vom Leben im Sauerland 1850 -1955’ geht auf die soziale und politische Entwicklung der Lennestädter Region ein. Weitere Themenschwerpunkte sind die Keramikfunde von der Ruine Peperburg und die Gemäldeausstellungen der einheimischen Maler Reinhold Bicher und Peter Dommes.
Einst lagerte unter Lennestadt eines der größten Schwefelkiesvorkommen Deutschlands. Der Rohstoff Schwefelkies ist insbesondere für die chemische Industrie bei der Produktion von Schwefelsäure notwendig. So entstand im Stadtteil Meggen in den 1850er Jahren der Siciliaschacht. Während des Ersten Weltkrieges wurde hier mit 700.000 T die höchste Jahresförderung erzielt. Die Belegschaft stieg zu dieser Zeit auf fast 3000 Arbeiter an. Nachdem die Vorkommen fast aufgebraucht waren, wurde das Bergwerk im Jahre 1992 stillgelegt.
Der Seciliaschachtes ist heute als Museumsbergwerk zugänglich.
Bei Lennestadt-Bilstein erhebt sich die Bergkuppe der 588 m hohen Hohe Bracht über das Hochsauerland. Wegen seiner schönen Wanderwege und seines Aussichtsturmes ist der Berg ein beliebtes Ausflugsziel. Der 1930 fertig gestellte Aussichtsturm bietet einen weiten Blick über das umliegende Sauerland bis hin zum Rothaargebirge, Ebbegebirge und zum Bergischen Land. Dem Turm ist ein Restaurant angegliedert. Auf der Hohen Bracht sind für den Wintersport eine Skipiste, einige Langlaufloipen sowie eine Rodelbahn eingerichtet.
Nördlich von Lennestadt-Bilstein erhebt sich steil an einem Hang aufragend die Burg Bilstein. Sie dient bereits seit 1927 als Jugendherberge. Von der alten Bausubstanz sind jedoch nur noch ein Flügel der Hauptburg und der Mittelbau erhalten. Der Rest wurde erst im letzten Jahrhundert für die Herberge ergänzt. Die letzten größeren Baumaßnahmen wurden 1978 durchgeführt.
Die Höhenburg wurde zwischen 1202 und 1225 durch Dietrich II. von Gevore erbaut. Im 14. Jahrhundert übernahmen die Grafen von der Mark die Wehrburg. 1445 wurde Burg Bilstein mehrere Wochen lang vom Erzbischof von Köln belagert und schließlich kampflos eingenommen. Bis zur Säkularisierung Anfang des 19. Jahrhunderts blieb die Festung im Kurkölnischen Besitz.
Verträumt in einem kleinen Seitental liegt zwischen Oedingen und Oberelspe das alte Rittergut Haus Valbert. Das ursprüngliche Gut stammt noch aus dem 13. Jahrhundert und war von einer Wassergräfte umgeben. Ein Neubau entstand später außerhalb der heute verfüllten Wassergräfte. Doch auch dieser musste nach dem Zweiten Weltkrieg wegen erheblicher Schäden abgerissen werden. Heute besteht Haus Valbert noch aus einem Fachwerkbauernhaus und einigen Nebengebäuden. Hinter der Szenerie: Die Zauberhose des starken Lintloe In Schmallenberg erzählt man sich die wundersame Sage vom ‚starken Lintloe’. Dieser wohnt zur Zeit des Dreißigjährigen Krieges auf dem Rittergut Haus Valbert bei Oedingen. Er war Generalwachtmeister in Westfalen. Durch seine schier übermenschliche Stärke war er im ganzen Land berühmt und gefürchtet, seine gefühls- und gnadenlose Rücksichtslosigkeit anderen gegenüber war sprichwörtlich. Alle Menschen, die ihn kannten, fragten sich, warum Lintloe so unbändig stark und unbezwingbar war. Lange Jahre blieb dieses ein ungelöstes Rätsel, bis der Oberist eines Tages seiner Gattin, die ansonsten auch erheblich unter ihrem Mann zu leiden hatte, sein Geheimnis verriet. Seine ernorme Stärke erlangte er durch eine Zauberhose, die er fast immer trug. Doch seine Gattin erzählte dieses den Leuten im Dorf. Diese hatten dem bösen Wachtmeister schon lange nach dem Leben getrachtet, sich aber nicht getraut, ihn anzugreifen. Durch Harfenspiel zeigte die Gattin den Feinden an, dass der Oberist seine Zauberhosen abgelegt hatte. Sie stürmten bewaffnet in das Haus, überwältigten den Verhassten und nahmen ihm grausam das Leben. Seit diesem Ereignis läuft der Generalwachtmeister des Nächtens spukend als unheimlicher Geist durch das alte Gemäuer von Haus Valbert. So sorgt er noch immer für ungeheuren Schrecken und unbändige Angst unter denjenigen, die ihm begegnen.
Das Elspe Festival mit seinen Karl-May-Aufführungen ist in ganz Deutschland berühmt. Auf der Naturbühne werden seit 1950 Theaterstücke gespielt. Seit 1964 werden ausschließlich Karl-May-Stücke aufgeführt. In den 1970er und 80 Jahren spielte der in der Rolle des Winnetou bekannt gewordene Pierre Brice in Elspe und sorgte damals für Zuschauerrekorde. Die 100 m breite Naturbühne ist in eine Felsenkulisse integriert.
In der benachbarten Elspe-Festival-Halle finden daneben noch Tierdressurshows und in der Stunt-Arena Stuntshows statt.
Finnentrop
ie Landgemeinde Finnentrop wurde 1969 bei der Gebietsreform aus Teilen des Amtes Serkenrode gebildet. Das Gemeindegebiet grenzt an die Naturparks Ebbegebirge und Homert und wird durch die Lenne und die Bigge durchflossen. Eingebettet in die hüglige und waldreiche Landschaft des Sauerlandes findet sich eine Vielzahl von kleinen, ehemals selbstständigen Dörfern. Die heutigen Ortsteile Lenhausen und Rönkhausen wurden 1162 erstmals urkundlich erwähnt, die Fundamente der Pfarrkirche St. Mariä Himmelfahrt in Schönholthausen werden sogar in das 11. Jahrhundert datiert. Zu den interessanten historischen Bauwerken der Gemeinde zählen drei schöne Schlösser und zwei Wassermühlen, von denen die eine, die Frettenmühle, bereits über 600 Jahre alt ist und in der heute ein Caféstübchen untergebracht ist.
Sehenswertes:
Verträumt im Biggetal unweit des Ahauser Stausees befindet sich das Schloss Ahausen. Die ehemalige mittelalterliche Wasserburg stammt wohl noch aus dem 14. Jahrhundert. Der Schlossneubau auf den alten Fundamenten wurde 1676 abgeschlossen, die Schlosskapelle wurde 1723 errichtet. Das Anwesen befindet sich im privaten Besitz der Grafenfamilie von Spee.
Das Schloss Lenhausen im gleichnamigen Ortsteil von Finnentrop ist eine ehemalige Wasserburg aus dem 14. Jahrhundert. Der Stammsitz derer von Plettenberg-Lenhausen wurde im 17. Jahrhundert zum zweistöckigen repräsentativen Schloss ausgebaut.
Am südlichen Ortsausgang von Finnentrop-Bamenohl befindet sich das Haus Bamenohl. Der Herrensitz wurde 1379 erstmals urkundlich erwähnt. Die Kellergewölbe stammen möglicherweise noch aus dem 14. oder 15. Jahrhundert. Das heutige Gebäude wurde Mitte des 17. Jahrhunderts neu errichtet. Zwischenzeitlich wurde im 16. Jahrhundert das Anwesen in ein Oberes Haus und ein Unteres Haus aufgeteilt. Die Gebäude des Oberen Hauses sind aber bereits lange wieder abgerissen und beide Häuser wieder vereint. Auch die Wassergräften sind inzwischen zugeschüttet. Das Schloss, dass sich noch immer im Besitz derer von Plettenberg befindet, diente im 20. Jahrhundert unter anderem als Flüchtlingslager und Altenheim. Heute kann die denkmalsgeschützte Anlage nach vorheriger Absprache besichtigt werden. Auch Eheschließungen sind in dem historischen Gemäuer möglich.
Das denkmalgeschützte Laufwasserkraftwerk Bamenohl befindet sich an der südlichen Ausfahrtsstraße des Finnentroper Ortsteils Bamenohl. Es wurde zwischen 1921 und 1923 im Jugendstil erbaut und nahm im Februar 1923 seinen Betrieb auf. Sowohl die Bausubstanz als auch die Technik wurden seit dem kaum verändert. Das Laufwasserkraftwerk ist in der Lage, jährlich 2 Millionen Kilowattstunden Strom zu produzieren.
Die Heimatstube Schönholthausen widmet sich insbesondere dem dörflichen Handwerk, der Land- und Forstwirtschaft der Region und dem heimischen Brauchtums. Das Heimatmuseum zeigt eine Schmiede, eine Schreinerei, eine Schusterwerkstatt, eine Arztpraxis, eine Schulstube sowie viele häusliche Gerätschaften.
Die Pfarrkirche St. Mariä Himmelfahrt in Schönholthausen gilt als der bedeutendste Kirchenbau in Finnentrop. Der Westturm stammt noch von einem romanischen Vorgängerbau, der wohl noch aus dem 11. Jahrhundert stammt. Zwischen 1733 und 1736 entstand der heutige Bau im Stil des Barock mit gotischen Elementen.
Im wunderschönen Frettertal steht die bereits über 630 Jahre alte Frettermühle, teilweise auch Jagemann’s Mühle genannt. Die am Fretterbach liegende Wassermühle ist seit 1784 im Besitz der Familie Britt. Als Getreidemühle versah sie bis 1983 ihren Dienst. Eine Bäckerei war bis 1924 angegliedert. Heute betreibt die Familie in dem historischen Fachwerkensemble ein Caféstübchen, das sich insbesondere bei Radwanderern und Spatziergängern großer Beliebtheit erfreut. Die noch intakte Mühle kann auf Voranmeldung besichtigt werden.
Die Ruhrmannsmühle in Finnentrop-Frettern ist eine um 1900 erbaut Knochenmühle. Mit einer bereits älteren gusseisernen Stampfe wurden Knochen zu Knochenmehl verarbeitet, das dann zur Felddüngung eingesetzt wurde. In Westfalen existieren heute nur noch drei dieser alten Knochenstampfen. Die zum Hof Ruhrmann gehörende Wassermühle wurde hauptsächlich zum Eigenbedarf eingesetzt und kann heute nach Voranmeldung oder am Mühlentag (alljährlich am Pfingstmontag) besichtigt werden.
Attendorn
ttendorn ist eine alte Hansestadt im südlichen Sauerland und liegt im Naturpark Ebbegebirge. Am Rande der Stadt liegt der Biggestausee und die Listertalsperre mit ihrem vielfältigen touristischen Angebot. Daneben ist Attendorn insbesondere wegen der Attahöhle, Deutschlands größter Tropfsteinhöhle, berühmt. Die Bigge, die aus dem Stausee heraus fließt, durchquert das Stadtgebiet nach Norden durch das nach ihr benannte Biggetal in Richtung Lenne. Attendorn wurde bereits 1222 gegen militärische Angriffe befestigt und besaß einst 12 Wehrtürme und vier Stadttore. Besonders beachtenswert sind das alte Rathaus aus dem 14. Jahrhundert und der Kollegiatstift St. Johannes. Hoch über dem Biggetal thront die imposante Burg Schnellenberg, während von der ehemals stolzen Waldenburg über dem Biggesee nur noch eine Ruine erhalten blieb.
Sehenswertes:
Die Attahöhle in Attendorn gilt als das größte zusammenhängende Höhlensystem in Deutschland und als die Königin unter den Tropfsteinhöhlen. Sie wurde 1907 eher zufällig bei Sprengarbeiten in einem Steinbruch entdeckt. Heute ist das Höhlenlabyrinth während einer 40minütigen Führung zu besichtigen. Unzählige Stalagmiten (stehende Kalksäulen), Stalaktiten (hängende Säulen), Stalakmaten (durchgängige Säulen) und Sinterfahne (Gardinen) säumen den mitunter engen und niedrigen ungefähr 500 m langen Pfad durch die meistbesuchte Schauhöhle Deutschlands. Die bislang erforschte Gesamtlänge der Attahöhle beträgt sogar 6000 m. Die Entstehung der Höhle begann vor ca. 400 Mio. Jahren. Die Kalksäulen wachsen ungefähr einen Millimeter in 10 Jahren.
Innerhalb der Höhle reift auch der streng riechende Atta-Käse. Hier herrschen durch die konstante Luftfeuchtigkeit ideale Bedingungen für den Reifeprozess des Käses. Direkt neben dem Höhleneingang befindet sich ein kleiner Mineralien-Shop, in dem man verschiedene Kristalle und Mineralien erwerben kann.
Das Alte Rathaus im Herzen der sauerländischen Stadt Attendorn befindet sich im Herzen der Stadt und beherbergt heute das Südsauerlandmuseum. Der historische Bau wurde Mitte bis Ende des 14. Jahrhunderts im gotischen Stil errichtet, jedoch während des 18. bzw. 19. Jahrhundert noch einmal stark verändert. Erst in den 1960er Jahren wurde die ursprüngliche Form nach alten Abbildungen wiederhergestellt. Aus dieser Umbauphase stammt auch der charakteristische Staffelgiebel. Im Erdgeschoß befand sich einst eine Markthalle. Ein Arkadengang prägt das äußere Erscheinungsbild des Gebäudes, welches bis 1908 als Rathaus diente.
Das Südsauerlandmuseum widmet sich der Stadtgeschichte von Attendorn sowie der Vorgeschichte der Region. Weitere Themenschwerpunkte sind das historische Handwerk, die Jagd und kirchliche Kunst. Darüber hinaus besitzt das Museum ein interessantes Zinnfigurenkabinett.
Am Marktplatz von Attendorn befindet sich der so genannte Sauerländer Dom, die Kirche St. Johannes Baptist. Das Gotteshaus entstand als Stiftung im 14. Jahrhundert in der Form eines gotischen Langhauses. Der romanische Turm wird bereits auf die Zeit um 1200 datiert. Die barocke Haube wurde dem Turm im 17. Jahrhundert aufgesetzt. Auch das Innere der Kirche wurde zum überwiegenden Teil im barocken Stil ausgestattet.
Die Waldenburger Kapelle gehörte ursprünglich zu der Burg Waldenburg nahe dem Biggesee. Der heutige Kapellenbau entstand zwischen 1712 und 1723 auf achteckigem Grundriss als Nachfolgegebäude für eine ältere Kapelle, die zuvor niedergebrannt war. Seit dem 11. Jahrhundert hatte zu der Waldenburg jeweils eine Kapelle gehört. Der Standort des Gotteshauses musste allerdings im 20. Jahrhundert bergauf verlegt werden, als der Biggestausee neu entstand. Sie wurde etwas höher wieder aufgebaut.
Unweit der Stadt Attendorn thront über dem Biggetal die Burg Schnellenberg. Sie wurde 1222 zeitgleich mit der Stadtbefestigung Attendorns durch den Kölner Erzbischof Engelbert von Berg errichtet. In der folgenden Zeit wurde die Höhenburg ausgebaut und wechselte zunächst mehrfach auch den Besitzer. 1594 übernahm die Familie von Fürstenberg das Anwesen und ließ es im Stil der Renaissance als Residenzburg umbauen. Aus dieser Bauphase stammt auch die St.-Georgs-Kapelle, die noch weitgehend im Originalzustand von 1600 erhalten ist. Die Vorburg wurde bei einem verheerenden Feuer im Jahre 1889 vollständig zerstört. Die Burg Schnellenberg befindet sich bis heute im Besitz der Familie Fürstenberg-Herdingen. Bis in das 19. Jahrhundert wurde sie auch von ihr bewohnt. Heute wird in dem ehrwürdigem Gemäuer ein Hotel und ein Restaurant betrieben.Seite bearbeiten
Die Ruine Waldenburg befindet sich unweit der Stadt Attendorn oberhalb des Biggestausees mitten in einem Waldgebiet. Die ehemals imposante Höhenburg stammt wohl noch aus der Zeit von Kaiser Otto II. Bereits früh entstand eine mächtige Festungsanlage, bei der oftmals die Burgherren wechselten. Einige Zeit war die Waldenburg auch im Besitz der Erzbischöfe von Köln.
Heute erinnern nur noch einige Mauerreste an die historische Burganlage.
Der Biggesee, auch Biggetalsperre genannt, ist ein großer Stausee mit einer kleinen Insel im Sauerland bei Attendorn. Der 8,8 km² große Stausee mit seiner mächtigen Staumauer entstand zwischen 1956 und 1965. Sein Zweck ist die Wasserregulierung der Flüsse Bigge, Lenne und Ruhr. Darüber hinaus dient sie als Wasserspeicher für das Ruhrgebiet. Die Gilberginsel inmitten des Stausees besitzt eine Größe von ungefähr 34 ha und steht unter Naturschutz.
Der Biggesee hat inzwischen auch einen nicht zu unterschätzenden touristischen Stellenwert. Zwei Personenschiffe, die MS Bigge und die MS Westfalen, verkehren auf dem See. Die Biggetalbahn fährt von Olpe aus um den See und besitzt mit dem Bahnhof Sondern eine Haltestelle direkt am Schiffsanleger.
Ein Nebenarm des Biggestausees ist die Listertalsperre. Die bereits 1912 angelegte Listertalsperre ist somit bedeutend älter als der große Biggesee. Der See wird durch die Bäche Lister, Beche und Herpeler Bach gespeist. In der Staumauer befindet sich ein Turbinenkraftwerk, welches ca. 2 Mio KWh Strom im Jahr erzeugt. Die Listertalsperre dient auch der Naherholung: schwimmen, Boot fahren und sogar Tauchen sind erlaubt.
Die ehemalige Stadtbefestigung Attendorns wurde im 13. Jahrhundert errichtet. Neben der Stadtmauer umfasste sie insgesamt 12 Wehrtürme und vier Tore. Doch im Jahre 1812 wurde fast die gesamte Stadtbefestigung wieder abgetragen. Lediglich der Bieketurm und der Pulverturm blieben bis heute erhalten.
Der dreistöckige Bieketurm wurde sowohl als Wehrturm als auch als Gefängnisturm genutzt. Heute betreibt die Schützengesellschaft Attendorn 1222 e.V. den Turm als kleines Museum, in dem neben Ritterrüstungen und Schützenfahnen auch eine Königskette zu bewundern ist.
Das Museum ist in den Sommermonaten samstags vormittags zu besichtigen.
Im Feuerwehr-Museum werden durch den regelmäßigen Wechsel der Exponate vielfältige Ausstellungsstücke gezeigt. Neben historischen Löschfahrzeugen, alten Handdruckspritzen und Holzleitern befindet sich im Museum eine Sammlung von über 150 Feuerwehrhelmen und -mützen, die aus der ganzen Welt stammen.
Eingebettet in das Biggetal, unterhalb der Burg Schnellenberg, liegt ruhig und verträumt der Ahauser Stausee. Er wurde bereits 1937/38 angelegt und ist damit sehr viel älter als der benachbarte Biggesee. Sein Staudamm besteht aus einem 160m langen Erddamm und einem Wasserkraftwerk. Neben der Stromerzeugung dient der Stausee auch der Wasserregulierung der Bigge. Mitten über den See führt eine Eisenbahn- und Fahrradbrücke.
Plettenberg
eprägt von den vier Tälern der Lenne, Oester, Else und Grüne, befindet sich die Stadt Plettenberg am Rande vom Ebbe- und Homertgebirge mitten im Märkischen Kreis des Sauerlandes. Erstmals 1072 erwähnt, erhielt Plettenberg 1397 durch den Grafen Dietrich von der Mark die Stadtrechte verliehen. Heute bilden insbesondere die metallverarbeitenden Betriebe das Rückrat der heimischen Industrie. Von der alten Wehrmauer und der historischen Bausubstanz im Zentrum von Plettenberg ist leider nur noch wenig erhalten. Die evangelische Christuskirche, ehemals Lambertuskirche, aus dem 13. Jahrhundert gilt als eine der ältesten und schönsten Hallenkirchen im Sauerland. Daneben sind die Ohler Dorfkirche aus dem 11. Jahrhundert, die Ruine Schwarzenberg und das Schloss Brüninghausen besonders sehenswert. Lohnenswert ist auch ein Ausflug zur Oestertalsperre mit ihren vielen sie umgebenen Wanderwegen.
Sehenswertes:
Versteckt inmitten eines hügligen Waldgebietes, aber trotzdem gut ausgeschildert, befindet sich unweit der Lenne-Route die Ruine Schwarzenberg. Der Bau der Burg begann im Jahre 1301 unweit der damaligen Landegrenze zum Erzbistum Köln. So entwickelte sie sich schnell als wichtige Landesburg der märkischen Grafschaft. Aber in den Wirren der damaligen Zeit wechselten mehrfach die Besitzer und die Höhenburg wurde vielfach baulich verändert und ausgebaut. Der letzte wesentliche Bauabschnitt stammt wohl aus dem 15. Jahrhundert, bei der die Kernburg eine wehrhafte Ummauerung erhielt. Im Jahre 1513 schließlich übernahmen die Herren von Plettenberg die Burg Schwarzenberg und nutzten sie lange Zeit bis um 1830 als Wohnstatt, wobei wesentliche ungenutzte Teilbereiche bereits im 17. Jahrhundert zerfallen waren. Als im Jahre 1864 die Wohngebäude nach einem Blitzschlag vollständig abbrannten, zerfiel die einst mächtige Burg endgültig zur Ruine. Erhalten blieben die Grundmauern des Drostenhauses sowie Teile des Bergfriedes, des Backhauses sowie des Kurfürstenhauses.
Auf einer 2,3 km langen Schmalspurstrecke betreibt der Verein Märkische Museums-Eisenbahn die Sauerländer Kleinbahn. Der Betriebsmittelpunkt ist der Bahnhof Herscheid-Hüinghausen, wo sich der größte Teil des Eisenbahnfuhrparkes befindet. Zu der Sammlung gehören vier Dampflokomotiven, die älteste stammt aus dem Jahre 1904, drei Diesellokomotiven, eine ehemalige Inselbahn und eine Vielzahl von Personen- und Güterwaggons. An den Betriebstagen herrscht auf dem alten Bahnhofsgelände ein reges Treiben: ein Bahnhofscafé und ein Biergarten sorgen für die Verpflegung und am historischen Schalter können Fahrkarten für den Museumszug erworben werden, der zum Bahnhof Köbbinghauser-Hammer und wieder zurück führt.
Im Zentrum des alten Plettenbergs befindet sich das Heimathaus. Genutzt wird es vom ‚Heimatkreis’ zum einen als Vereinsheim, zum anderen als kleines Heimatmuseum. Das Museum befasst sich in erster Linie mit der Stadtgründung Plettenbergs sowie mit seiner industriellen Tradition. In unregelmäßigen Abständen finden in den Räumlichkeiten auch Sonderausstellungen zu verschiedenen Themen statt.
Im Plettenberger Ortsteil Ohle befindet sich eine bemerkenswerte alte Dorfkirche. Sie fungierte ursprünglich als Schlosskapelle des heute nicht mehr existierenden Schlosses Ohle. Erbaut aus Bruchstein in der zweiten Hälfte des 11. Jahrhunderts, gehört die heute evangelische Kirche zum in dieser Region seltenen Typ der Chorturmkirche. Ihre Kirchturmspitze stammt noch aus dem Jahr 1750.
Wenn man das Anwesen von Schloss Brüninghausen von weitem über die Felder betrachtet, wirkt es zunächst gar nicht wie ein feudaler Schlossbau. Und tatsächlich wird das dreistöckige Gebäude mit seinen beiden Flügeln heute als Wohnhaus für mehrere Mietparteien genutzt. Aus diesem Grund kann es auch nicht von Innen besichtigt werden.
Das Stammhaus des Geschlechtes Brüninghausen wurde im Jahre 1311 erstmals urkundlich als kurkölnisches Lehen erwähnt. Wesentliche Teile der heutigen Bausubstanz gehen wohl noch auf das erste Turmhaus aus dem 14. Jahrhundert zurück. Die Wassergräften, die das Mühlengut ursprünglich umgaben, wurden im 19. Jahrhundert trockengelegt.
Das Haus Grimminghausen ist ein alter Adelssitz an der Lenne. Erstmals wurde das damalige Rittergut bereits 1406 urkundlich erwähnt. Zwischenzeitlich gehörte das ehemals von Wassergräften umgebene Anwesen der Familie von Plettenberg-Nehlen, ansonsten wechselten die Eigentümer mehrfach. Ein letzter umfangreicher Umbau des lange Zeit auch ‚Loerhof’ genannten Gutes erfolgte um das Jahr 1800.
Zwischen 1903 und 1907 entstand am Oberlauf der Oester die Oestertalsperre, um die unterschiedlichen Wasserstände des Flusses zu regulieren. Der See ist etwa 1500 m lang und 250 m breit und besitzt eine Stauhöhe von 32 Metern. Heute dient er auch als Naherholungsgebiet für Wassersportler. Ein schöner Wanderweg führt einmal um den idyllisch gelegenen Stausee herum.
Im Plettenberger Stadtteil Ohle führt die Lenne-Route direkt am Walzwerk der Firma Novelis vorbei. Die Ursprünge der alten Fabrik gehen auf das Jahr 1889 zurück. Die Ohler Eisenwerke waren damals noch ein Familienunternehmen. Seit den 1960er Jahren werden hier Aluminiumverpackungen hergestellt, seit Ende der 1980er Jahren besitzt das Werk eine der modernsten Alufolienwalzwerke in Europa. 1982 wurde das Unternehmen von dem kanadischen Konzern Alcan übernommen, aus der 2005 Novelis, eine heutige Tochtergesellschaft der indischen Aditya-Gruppe, hervorging.
Im Herzen der Stadt Plettenberg befindet sich die evangelische Christuskirche. Vor der Reformation hieß das Gotteshaus noch Lambertuskirche. Sie gilt als eine der ältesten und schönsten Hallenkirchen des Sauerlandes und wurde im 13. Jahrhundert im Auftrag von Graf Engelbert von der Mark im spätromanischen Stil erbaut. Der Westturm aus dem 12. Jahrhundert wurde von einem Vorgängerbau übernommen. Der spätgotische Chor wurde im 15. Jahrhundert errichtet, nachdem die Kirche erhebliche Kriegsschäden davongetragen hatte. Eine markante Besonderheit der Kirche ist die Verwendung von sowohl westfälisch-sauerländischen als auch rheinischen Stilelementen. Bemerkenswert sind die Fresken im Chorgewölbe sowie das Vierpassfenster über der Brautpforte an der südlichen Kirchenfassade.
Werdohl
ie ‚Zweiflüssestadt’ Werdohl mit seinen beiden Tälern der Lenne und der Verse liegt im östlichen Märkischen Sauerland. Zwei weite Flussbögen der Lenne sehen aus der Vogelperspektive aus wie ein großes ‚W’ und so wird die Flussform häufig als Logo für Werdohl genutzt. Eingebettet in diese hübsche hüglige Landschaft, war Werdohl lange Jahrhunderte lang nur ein kleines Dorf. Erstmals im Jahre 1101 urkundlich erwähnt, besaß der Ort zu Beginn des 19. Jahrhunderts gerade einmal 1000 Einwohner. Das änderte sich mit der Industrialisierung. Angelockt durch die örtlichen Erzvorkommen, ließen sich hier mehrere metallverarbeitende Betriebe nieder und die Einwohnerzahl verzehnfachte sich innerhalb von nur gut 100 Jahren. Schon 1789 entstand im Ortsteil Elverlingsen das erste Schwarzblechwalzwerk in Europa. 1936 wurde Werdohl schließlich zur Stadt ernannt. Im Stadtmuseum geht man auf diese dynamische Entwicklung näher ein. Das Stadtzentrum mit seiner Fußgängerzone liegt direkt an der Lenne. Die Lennepromenade lädt zu gemütlichen Spaziergängen ein.
Sehenswertes:
Die rasante Entwicklung Werdohls seit dem 19. Jahrhundert von einem unbedeutenden Dorf zu einem Industriestandort mit zahlreichen Fabriken und Wirtschaftsbetrieben ist das beherrschende Thema des Stadtmuseums. In vier Themenräumen werden die Schwerpunkte Verkehr, regionale Geschichte, Eisenerzeugung und Entwicklung der Industrie sowie das Alltagsleben der Bürger näher beleuchtet.
Die erst 1901 geweihte katholische Pfarrkirche St. Michael ist zwar nicht die älteste, dafür aber die größte und imposanteste Kirche Werdohls. Erbaut im neobarocken Stil und am Hang oberhalb des Zentrums gelegen, prägt sie die östliche der von der Lenne gebildeten Halbinseln der Stadt.
Eines der sehenswertesten Gebäude Werdohls ist sicherlich das Rathaus. Ursprünglich war es als Ledigenheim für einen in Werdohl ansässigen Industriebetrieb in den Jahren 1910 – 1912 gebaut worden. Die Stadtverwaltung zog erst später in das neubarocke dreistöckige Bauwerk an der Lenne ein.
Altena
nmitten einer waldreichen Region des Sauerlandes schmiegt sich die Stadt Altena in das Lennetal. Hoch über der Stadt thront die imposante Burg aus dem 12. Jahrhundert, das Wahrzeichen Altenas. Die mittelalterliche Burg war ehemals Wohnsitz der Grafen von der Mark. Hier entstand im Jahre 1912 auch die weltweit erste Jugendherberge. Heute befinden sich mit dem Museum der Grafschaft Mark und der original erhaltenen Weltjugendherberge noch zwei sehenswerte Museen auf der mächtigen Höhenburg. Ein weiteres interessantes Museum ist das Deutsche Drahtmuseum, welchen sein Domizil etwas unterhalb der Burg Altena bezogen hat. Sehenswert ist auch die Burg Holtzbrinck, das älteste Bürgerhaus der Stadt. Das Anwesen, dessen älteste Bauteile wohl noch aus dem 16. Jahrhundert stammen, dient heute als öffentlich zugängliche ‚Bürgerburg’. Altena wurden bereits 1367 durch Graf Engelbert III. von der Mark die Freiheitsrechte verliehen. Schon im Mittelalter entwickelte sich die Stadt zum Zentrum des deutschen Drahtgewerbes.
Sehenswertes:
Hoch über der Stadt Altena im Lennetal thront die mächtige Burganlage der Burg Altena. Sie ist das Wahrzeichen der Stadt und gilt als eine der schönsten Burgen Deutschlands.
Erbaut wurde die Höhenburg Anfang des 12. Jahrhunderts durch die Grafen von Berg. Das Geschlecht nannte sich später zunächst von Altena und schließlich von der Mark. Als die Grafen von der Mark die Burg Altena nicht mehr als ständigen Wohnsitz nutzten, verfiel das Gemäuer immer mehr. Erst im 18. Jahrhundert erlebte die Burg einen neuen Frühling und diente vorübergehend als Garnisonsstätte, Armenhaus, Kriminalgericht und Gefängnis sowie längere Zeit auch als Krankenhaus. 1912 entstand auf der Burg Altena die weltweit erste Jugendherberge. Diese ist noch heute als Museum ‚Weltjugendherberge’ im Originalzustand erhalten. Das Museum der Grafschaft Mark zeigt als Heimatmuseum frühgeschichtliche Funde, erklärt die Entwicklung der Stadt und der Region vom Mittelalter über die Industrialisierung bis zur Jetztzeit. Die Burg dient immer wieder als Kulisse für mittelalterliche Spektakel und Inszenierungen sowie als Austragungsort für den ‚Burgrock’, ein Festival für Nachwuchsbands aus der Region.
Bereits seit dem Mittelalter ist Altena ein bedeutendes Zentrum des Drahtgewerbes. Das deutsche Drahtmuseum thematisiert in einer sehenswerten großen Dauerausstellung die lange Geschichte, die Entwicklung und die verschiedenen Verwendungsformen dieses Werkstoffes. Denn aus Draht werden nicht nur Stacheldraht oder Maschendrahtzäune produziert. Draht wird auch als Elektrizitätsleiter und Kommunikationskabel genutzt, es kommt auch zur Anwendung im Brückenbau, bei Seilbahnen, Stahlwolle, Schrauben und Nägeln, und, und, und… . Das Museum präsentiert unter dem Motto ‚Vom Kettenhemd zum Supraleiter’ die reichhaltigen Aspekte rund um das Thema ‚Draht’.
Die Burg Holtzbrinck ist das älteste Bürgerhaus der Stadt Altena. Erstmals wurde das Gebäude im Jahre 1643 als Besitz von Georg Holtzbrinck erwähnt, die Ursprünge werden aber bereits auf das 16. Jahrhundert geschätzt. Holtzbrincks Sohn Stephan Johann ließ das Gut zwischen 1673 und 1689 im barocken Stil umgestalten. In dieser Form wurde das Gebäude bis heute weitgehend erhalten. Zwischenzeitlich diente das Gebäude auch als Landratsamt sowie als Versammlungsraum der reformierten Kirche. Im Jahre 1972 erwarb die Stadt Altena das Anwesen und baute es als öffentliche Begegnungsstätte und Kulturzentrum um. Vor dem burgähnlichen Gebäude wurde ein hübscher Rokkokogarten angelegt, der zum Verweilen einlädt. Das Gelände ist frei zugänglich.
In einem 1707 erbauten Reidemeisterhaus, dem Haus Köster Emden, befindet sich heute die Stadtgalerie. Hier finden regelmäßig wechselnde zeitgenössische Kunstausstellungen statt. Die Galerie besitzt überregional einen guten Ruf.
Nachrodt-Wiblingwerde
ie kleine Gemeinde Nachrodt-Wiblingwerde entstand im Jahre 1907 im Zuge der Auflösung des Amtes Altena. Sie gehört zum Märkischen Kreis und liegt am Rande des Sauerlandes. Die Siedlungen Nachrodt und Wiblingwerde besitzen einen sehr unterschiedlichen Charakter. Nachrodt liegt eingebettet in das Lennetal. Der Name lässt sich vom immer noch existierenden Haus Nachrodt ableiten. Der Ortsteil Wiblingwerde liegt auf einem Bergrücken des Lennegebirges und wird gerne als ‚höchstes Kirchdorf im Märkischen Kreis’ bezeichnet. Sehenswert sind die romanische Dorfkirche aus dem 13. Jahrhundert und die beiden Wassermühlen im Ortsteil Brenscheid.
Sehenswertes:
Inmitten eines weitläufigen Parkes unweit der Lenne befindet sich das klassizistische Haus Nachrodt. Das Gut hat bereits um 1600 existiert, die Gebäude des heutigen Anwesens stammen aber erst aus dem 18. bzw. 19. Jahrhundert.
Die Dorfkirche in Wiblingwerde ist eine dreischiffige Hallenkirche und stammt noch aus dem anfänglichen 13. Jahrhundert. Erbaut im spätromanischen Stil, wurde sie zunächst Johannes dem Täufer geweiht und gilt heute als typischer sauerländer Kirchenbau. Im Zuge der Reformation wurde die Pfarrkirche 1582 evangelisch. Ein romanischer Taufstein ist der bemerkenswerteste Gegenstand der Innenausstattung.
In Brenscheid, einem Dorf südwestlich von Wiblingwerde, steht eine ehemals handesherrliche Wassermühle, die bereits seit 1588 nachweislich existiert. Das zweigeschossige Fachwerkhaus, das im Kern noch aus dieser Zeit stammt, diente als Kornmühle und wurde Ende des 19. Jahrhunderts auf Dampfbetrieb umgestellt. Das Mahlwerk ist bis heute funktionstüchtig und wird regelmäßig vorgeführt.
Unweit der Kornmühle, aber etwas außerhalb des Dorfes in einem Waldgebiet gelegen, errichtete im Jahre 1845 der damalige Besitzer der Kornmühle eine weitere Wassermühle. Auch die Brenscheider Ölmühle ist noch funktionstüchtig und kann nach Voranmeldung besichtigt werden. Die Ölmühle ist auch ein beliebtes Ausflugsziel mit angegliedertem Restaurant.
In einem ehemaligen Spritzenhaus der Feuerwehr in Wiblingwerde ist heute ein kleines Heimathaus untergebracht. Die Heimatstube wird vom Heimat- und Verkehrsverein Nachrodt-Wiblingwerde e.V. betrieben. In ihr werden die Geschichte und das Brauchtum der Region verständlich aufgezeigt.
Die Räumlichkeiten können auch für standesamtliche Trauungen genutzt werden. Ansonsten wird die Heimatstube nur während Veranstaltungen des Vereins sowie nach vorheriger Absprache geöffnet.
Iserlohn – Letmathe
etmathe ist ursprünglich eine eigenständig gewachsene Stadt, die erst 1975 nach Iserlohn eingemeindet wurde. Im unteren Lennetal und damit im nordwestlichen Sauerland gelegen, wurde sie im Jahre 1036 erstmals urkundlich erwähnt. Wahrscheinlich aber hat bereits im 10. Jahrhundert hier eine kleine Siedlung bestanden. Letmathe liegt im Bereich eines Massenkalkgebirges. Die bekannteste Felsformation heißt Pater und Nonne und befindet sich direkt an der B236. Als bekannteste Sehenswürdigkeit gilt die Dechenhöhle mit dem angegliederten Deutschen Höhlenmuseum. Die Tropfsteinhöhle gehört zu den meistbesuchten Schauhöhlen Deutschlands. Weitere Sehenswürdigkeiten sind die Kirche St. Kilian, von den Einheimischen liebevoll ‚Lennedom’ genannt und das Haus Letmathe, in dem sich heute ein Heimatmuseum befindet.
Sehenswertes:
Letmathe liegt im Bereich eines Massenkalkgebirges. Besonders fällt die Felsformation ‚Pater und Nonne’ auf, die eigentlich schon im Iserlohner Ortsteil Oestrich liegt. Das Naturdenkmal besteht aus zwei unterschiedlich breiten und ungefähr 64 m hohen Kalkfelsen. Im unteren Bereich des kleineren Felsens befindet sich die ungefähr 5 m tiefe Grürmannshöhle. Hinter der Szenerie: Pater und Nonne Nach einer Sage lebten hier ein Mönch und eine Nonne zusammen. Der Bischof ermahnte sie, ihre weißen klösterlichen Gewänder abzulegen und warf sie zur Strafe in die vorbei fließende Lenne. Das unreine Pärchen wurde vom Blitz getroffen und versteinerte augenblicklich. Eine andere Sage berichtet von einem Einsiedler, der den Zugang zu einer Schatzkammer entdeckt hatte, diesen aber keiner anderen Menschenseele verriet. Ein Räuberpärchen versuchte mit einer List, ihm dieses Geheimnis zu entlocken. Sie verkleideten sich als Pater und Nonne, damit der Einsiedler keinen Argwohn schöpfen sollte. Dieser aber blieb hart und erzählte ihnen kein Sterbenswörtchen. Daraufhin folterten die beiden Bösewichte den armen Mann aufs Ärgste, der bald daraufhin seinen schweren Verletzungen erlag. Doch bevor er verstarb, verfluchte er die beiden mit den Worten: ‚Ihr sollt zu Stein werden!’. Als er schließlich seinen letzten Atemzug tat, erfüllte sich sein Fluch und das Pärchen erstarrte in Stein.
Das Anwesen Haus Letmathe wurde erstmals im Jahre 1036 erwähnt. Der heute noch erhaltene Herrensitz stammt aus dem anfänglichen 17. Jahrhundert und diente noch bis 1812 als Adelssitz, danach kam es in bürgerlichen Privatbesitz. Im 20. Jahrhundert diente das Gebäude zunächst als Land- und Forstwirtschaftliche Schule, zerfiel danach aber leider immer mehr, so dass der größte Teil der Nebengebäude in den 1970er Jahren abgerissen wurde. Das Herrenhaus blieb erhalten und dient heute als Heimatmuseum Letmathes. Themenschwerpunkte des Museums sind das bäuerliche Leben in der Region sowie die Entwicklung der Industrie und des Verkehrs in Letmathe.
Die Dechenhöhle in Iserlohn-Letmathe ist eine der meistbesuchten und schönsten Schauhöhlen Deutschlands. Sie wurde bei Eisenbahnbauarbeiten im Jahre 1868 zufällig entdeckt. Die Tropfsteinhöhle, die sich in einer Massenkalksenke befindet, ist insgesamt 870 m lang. Davon sind 360 m für Besucher zugänglich. Bei einer 40-minütigen Führung kann man in die phantastische Welt der Stalagmiten (stehende Kalksäulen), Stalaktiten (hängende Säulen), Stalagmaten (durchgängige Säulen) und Wandinterkaskaden eintauchen. Die Dechenhöhle ist besonders reich an kristallinen Ablagerungen, was die Höhle besonders sehenswert macht.
Im Jahre 2006 wurde das Deutsche Höhlenmuseum neu eröffnet. Das Museum bildet das Eingangsportal zur Dechenhöhle. Es zeigt umfangreiches Material zur weltweiten Höhlenforschung und darüber hinaus besondere Funde aus der Dechenhöhle selber. Archäologisch bedeutende Exponate sind das Skelett eines Höhlenbärenbabys und der Schädel eines prähistorischen Nashorns.
Die Pfarrkirche St. Kilian ist das augenfälligste Bauwerk in Letmathe. Mit ihrem hohen, spitzen Turm überragt sie alle anderen Gebäude des Ortes. Die im neugotischen Stil errichtete Hallenkirche wurde erst 1917 geweiht. Sie wird bei den Einheimischen liebevoll ‚Lennedom’ genannt.
Im alten Rathaus von Letmathe befindet sich ein Heimatmuseum, das eigentlich so gar nicht in die Sauerländer Umgebung passt. Die ‚Ostdeutschen Heimatstuben und Heimatmuseum Ohlau’ kümmert sich um die Geschichte und das Brauchtum der niederschlesischen Stadt Ohlau, die heute in Polen liegt. Aber durch die Heimatlosigkeit der Vertriebenen musste man nach einem neuen Ort suchen, um die Erinnerung an die Geschichte aufrecht zu erhalten. Das Museum wurde 1956 von der Bundesheimatgruppe Ohlau e.V. gegründet und präsentiert Kulturgüter aus Ostpreußen, Schlesien und Pommern.
Hagen
agen liegt am südöstlichen Rand des Ruhrgebietes. Das ‚Tor zum Sauerland’ liegt an gleich vier Flüssen: der Lenne, der Ruhr, der Volme und der Ennepe – insgesamt 398 km Fließgewässer. Dazu kommt die Lage am Südufer gleich zweier Ruhrstauseen: dem Hengsteysee und dem Harkortsee. In Hagen bezeichnet man sich selber gerne als ‚grünste Großstadt in Nordrhein-Westfalen’, denn 42% der gesamten Stadtfläche ist bewaldet. Obwohl mit dem Schloss Hohenlimburg und dem Wasserschloss Werdringen gleich zwei bedeutende historische Schlossanlagen auf dem Stadtgebiet existieren, war Hagen im Mittelalter noch ein unbedeutendes Dorf. Erst 1746 erhielt Hagen die Stadtrechte, heute ist sie kreisfreie Großstadt und kulturelles Zentrum. Das 2009 eröffnete Kunstquartier vereint mit dem Emil-Schumacher-Museum und dem Osthausmuseum gleich zwei hochkarätige Kunstmuseen unter einem Dach. Aber auch das Museum für Ur- und Frühgeschichte, das LWL-Freilichtmuseum, das moderne Stadtmuseum und das Brandt-Zwiebackmuseum lohnen einen Besuch. Hagen ist Sitz der ersten und bislang einzigen öffentlich-rechtliche Fernuniversität in Deutschland und besitzt das erste begehbare Planetenmodell der Welt.
Sehenswertes:
In den alten Gebäuden der ehemaligen Kettenfabrik Wippermann ist heute das Stadtmuseum untergebracht. Hier werden 1.200 Jahre Stadtgeschichte vom frühen Mittelalter bis in die Gegenwart plastisch präsentiert. Dabei versucht man mit einer modernen Konzeption, sich von herkömmlichen Heimatmuseen abzusetzen. Mit ergänzenden Multimedia-Stationen und einem Ausstellungskino werden neue Präsentationsmöglichkeiten genutzt, die die Exponate spannend inszenieren. Neben der Dauerausstellung werden auch immer wieder interessante Wechselausstellungen gezeigt.
Das Kunstquartier Hagen wurde im Jahr 2009 als neues Museumsviertel eröffnet. Zu ihm gehören das Osthaus-Museum in der Folkwang Villa, das Emil-Schumacher-Museum im modernen Neubau sowie das ‚Junge Museum’, welches für Veranstaltungen und Museumspädagogik genutzt wird. Die beiden großen Museen werden durch ein mit Licht durchflutendes Foyer verbunden.
Das Karl-Ernst-Osthaus-Museum existierte bereits vor der Eröffnung des Kunstquartiers. Osthaus war Kunstmäzen und Sammler, auf dessen Sammlung auch das berühmte Folkwang-Museum beruhte, welches zunächst in Hagen seinen Sitz hatte und erst 1922, kurz nach Osthaus’ Tod, nach Essen umzog. Das 1945 eröffnete Karl-Ernst-Osthaus-Museum musste in der Nachfolge seines Namengebers erst eine neue Kunstsammlung aufbauen. 1955 zog man in die alte Folkwang-Villa ein, die Osthaus zwischen 1908 und 1902 für seine Sammlung hatte bauen lassen. Nach einer umfangreichen Renovierung wurde die Institution als Osthaus-Museum wiedereröffnet. Sie zeigt Werke aus dem Bereichen ‚Klassische Moderne’ sowie ‚Zeitgenössische Kunst’.
Das Emil-Schumacher-Museum wurde 2009 in einem neu erbauten Museumsgebäude eröffnet. Emil Schumacher wurde 1912 in Hagen geboren. Er gehört zu den bekanntesten und bedeutendsten Vertretern des Informell und fühlte sich der gegenstandslosen Malerei verbunden. In den Nachkriegsjahren sorgte er in der Malerei für entscheidende Impulse. Zwischen 1966 und 1977 wirkte er als Professor an der staatlichen Akademie der bildenden Künste in Karlsruhe. Schumacher starb 1999 in seinem Haus auf Ibiza.
Das Emil-Schumacher-Museum geht auf eine Stiftung zurück und kann auf einen Bestand von 500 Werken aus allen Schaffensperioden Schumachers zurückgreifen.
Der Hohenhof ist ein architektonisches Gesamtkunstwerk und wurde zwischen 1906 und 1908 durch Henry van de Velde für Karl Ernst Osthaus erbaut. Osthaus (1874 – 1921) war Kunstmäzen und Sammler. Auf seine Sammlung geht das Folkwang-Museum zurück, welches zunächst in seiner Heimatstadt Hagen angesiedelt war und erst nach seinem Tode nach Essen verkauft wurde. Er gründete ebenfalls das Deutsche Museum für Kunst in Handel und Gewerbe und das Museum der Weltkulturen. Den Hohenhof im Ortsteil Emst ließ er für sich als künstlerisches Wohnhaus errichten. Nach dem Tode Osthaus diente der Hohenhof den verschiedensten Zwecken, als Handweberei, Schule, Lazarett und Frauenklinik. Später war das Gebäude Sitz der Pädagogischen Hochschule Hagens. Heute ist der Hohenhof der Öffentlichkeit als Kunstwerk zugänglich.
Die FernUni Hagen ist die erste und bislang einzige öffentlich-rechtliche Fernuniversität in Deutschland. Sie wurde 1974 gegründet und bietet als Hochschule die Möglichkeit des Studierens, ohne in Hörsälen bei den Vorlesungen anwesend sein zu müssen. Dieses Angebot wird viel von Berufstätigen genutzt, die sich weiterbilden wollen. Dabei sind die zu erwerbenden Abschlüsse (Bachelor, Master, Diplom) denen an den anderen Universitäten gleichrangig. Die FernUni Hagen besitzt auch das Promotions- und Habilitationsrecht. Sie gilt allerdings nicht als Volluniversität, da einige Studiengänge nicht im Fernstudium angeboten werden können. Im Jahre 2011 waren fast 75.000 Studierende eingeschrieben, die von 64 Professorinnen und Professoren betreut wurden.
Nachdem die Lenne 130 km lang ihren Weg durch das Sauerland genommen hat, mündet sie bei Hagen in die Ruhr. Die Lenne ist der wasserreichste und längste Nebenfluss der Ruhr. Wenn man sich mit dem Rad dem Ruhrtal nähert, ist von weitem bereits die Ruine Hohensyburg zu sehen, die hoch über dem Tal thront. Die Lenne ist hier schon zu einem recht breiten Fluss geworden, bevor sie sich in die noch größere Ruhr ergießt. Leider stört eine Eisenbahnbrücke, die an dieser Stelle quer über die Ruhr führt, die natürliche Schönheit dieses Ortes.
Die Volme ist ein ungefähr 50 km langer Nebenfluss der Ruhr und entspringt bei Meinerzhagen im Märkischen Kreis. Mehr als 20 km fließt sie davon durch das Stadtgebiet von Hagen, bevor sie bei Hagen-Eckesey, gegenüber der Stadt Herdecke, in die Ruhr mündet.
Am Rande des Sauerlandes bei Hagen liegt die Hasper Talsperre. Sie wird vom Hasperbach gespeist und wurde zwischen 1901 und 1904 zur Trinkwassergewinnung angelegt. Der idyllisch gelegene See ist heute ein beliebtes Ausflugsziel. Ein Rundweg führt einmal um die Talsperre herum, ein umfangreiches Wegenetz bietet Wandermöglichkeiten durch die Wälder in der Umgebung. In der Nähe des Sees befinden sich zwei Wildgehege mit Dammwild und Wildschweinen sowie auch ein Restaurant.
Das Freilichtmuseum des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe betreibt in Hagen ein Museum, welches die Geschichte von Handwerk und Technik beschreibt. Dabei dringt aus jeder Ecke des Geländes eine geschäftige Betriebsamkeit, von überall her kommen Geräusche, die historische Handwerksarbeiten nachstellen. In den verschiedenen Werkstätten wird geschmiedet, geschnitzt und Öl gepresst. Das Konzept des sehenswerten Freilichtmuseums ist es, alte und vergessene Arbeitstechniken zu zeigen und für den Besucher im geschichtlichen Zusammenhang erfahrbar zu machen.
Besonders beliebt bei Kindern ist der Märchenwald Hohenlimburg. Eingebettet in einen landschaftlich reizvollen Park werden an 33 Stationen nach Art von Dioramen mit bewegten Puppen verschiedene bekannte Märchen vorgespielt.
Leider wurde der Märchenwald Hohenlimburg durch den Orkan Kyrill im Jahre 2008 so stark beschädigt, dass er längerfristig geschlossen werden musste. Erst nach hohem Arbeitsaufwand konnte die Märchenwelt im Sommer 2011 der Öffentlichkeit wieder zugänglich gemacht werden.
Hoch über dem Lennetal auf einem Bergsporn gelegen, befindet sich das Schloss Hohenlimburg. Die Wehranlage wurde um 1240 durch den Grafen Dietrich von Altena-Isenberg erbaut. Obwohl die damalige Burg mehrfach belagert und erobert wurde, und obwohl sie im 16. Jahrhundert aus repräsentativen Gründen zum Schloss umgebaut wurde, erhielt das Anwesen bis heute seinen ursprünglichen mittelalterlichen Charme. Wesentliche Teile der Hohenlimburg, darunter der Palas, der Bergfried und die Ringmauer, blieben aus dem 13. bzw. 14. Jahrhundert erhalten. Damit ist sie eine der besterhaltensten Höhenburgen Westfalens. Im 19. Jahrhundert diente das Schloss als Residenz der Fürsten von Bentheim-Tecklenburg und ist noch heute in deren Familienbesitz.
Die Anlage ist heute als Schlossmuseum zugänglich und mauserte sich zum beliebten Ausflugsziel.
Daneben wurde im Schloss auch das Deutsche Kaltwalzmuseum untergebracht, denn der überwiegende Teil der gesamten deutschen Kaltwalzerzeugnisse stammt noch heute aus dem Lennetal. Das Museum beleuchtet die geschichtliche Entwicklung dieses Industriezweiges.
Das Wasserschloss Werdingen befindet sich im Hagener Stadtteil Vorhalle am Fuße des Kaiserbergs in einer ausgesprochen reizvollen landschaftlichen Lage. Die Ursprünge der ursprünglich als Wasserburg konzipierten Anlage liegen im Mittelalter, eine erste urkundliche Erwähnung findet sich im 13. Jahrhundert. Die Burg wurde damals auf einer Motte, einem aufgeschütteten Erdhügel, errichtet. Das heute noch erhaltene Herrenhaus mit seinem markanten Stufengibel sowie eine Remise blieben noch aus dem 14. Jahrhundert erhalten. Die meisten anderen Gebäude wurde bei einem umfangreichen Umbau Mitte des 19. Jahrhundert im neugotischen Stil neu errichtet. Aber die Grafenfamilie von der Recke von Volmerstein nutzte das Anwesen nur bis 1870 als Wohnstätte. Im 20. Jahrhundert verfiel das Wasserschloss, bis die Stadt Hagen es 1977 erwarb, renovierte und in dem Gebäude das Museum für Ur- und Frühgeschichte einrichtete.
Das Museum präsentiert eine umfangreiche und bedeutende archäologische Sammlung. Auf drei Etagen wird die Entwicklung des Lebens sowie die Siedlungsgeschichte der Menschheit in dieser Region beleuchtet. Die frühesten gezeigten Fossilien stammen bereits aus einer Zeit von vor 450 Mio. Jahren.
Das Haus Stennert ist ein lang gestrecktes denkmalgeschütztes Fachwerkhaus aus dem Jahre 1750 und diente ursprünglich als Poststation. Seit den 1930er Jahren ist das historische Gebäude im Besitz der Familie Brandt, noch heute Besitzer der berühmten Brandt-Zwieback-Werke. Das Fachwerkhaus bietet ein uriges Ambiente für den Werkverkauf und den Betrieb eines Bistros. Darüber hinaus hat die Firma Brandt hier auf 200 m² Ausstellungsfläche das kleines Museum ‚Unsere kleine Zwiebackwelt’ eingerichtet. Es behandelt die fast 100jährige Geschichte der Firma Brandt und die Erfolgsgeschichte des Zwiebacks.
Der Hengsteysee ist ein Stausee auf der Stadtgrenze von Dortmund und Hagen. Seinen Namen erhielt er durch den angrenzenden Hagener Stadtteil Hengstey. Zwischen 1927 und 29 wurde der See, der an dieser Stelle die Ruhr staut, angelegt. Er dient der natürlichen Selbstreinigung der Ruhr und dem Hochwasserschutz. Der Hengsteysee besitzt inzwischen auch für die Naherholung einen beträchtlichen Wert. Rad- und Wanderwege führen direkt an dem Stausee entlang, das Fahrgastschiff ‚Freiherr vom Stein’ lädt zu einer Bootstour ein.
Neben dem Stauwehr, das auch mit dem Fahrrad befahren werden kann, befindet sich das Laufwasserkraftwerk Hengstey. Die drei Turbinen erzeugen jährlich eine Leistung von über 3 MW.
Nahe der Mündung der Volme in die Ruhr befindet sich das Wasserwerk Hengstey. Es dient bis heute der Wasserversorgung für die Stadt Hagen und wurde bereits 1887 in Betrieb genommen. Bis zu 65.000 m³ Wasser speist es täglich in die Leitungen ein. Die Doppelkolbenpumpe, die sich vor dem Werk befindet, ist heute ein technisches Denkmal. Es besitzt einen Dampfmaschinen-Antrieb und wurde 1920 in Betrieb genommen.
Auf dem Goldberg nahe der Stadt Hagen befindet sich der 24 m hohe Bismarckturm. Er wurde in Form einer Säule aus Ruhrsandstein in den Jahren 1900/1901 errichtet. Graf Otto von Bismarck-Schönhausen (1815 – 1898) war der erste Reichskanzler des Deutschen Reiches. Er hatte sich maßgeblich für die Deutsche Einigung und für die Gründung des Deutschen Reiches eingesetzt. Fast dreißig Jahre lang war er außerdem Ministerpräsident von Preußen sowie zeitweilig auch Bundeskanzler des Norddeutschen Bundes.
Der Bismarckturm gehört zum Hagener ‚Drei-Türme-Weg’.
Im Hagener Stadtteil Wehringhausen steht der Eugen-Richter-Turm. Die 23 m hohe Doppelturmanlage aus Bruchstein wurde 1911 zu Ehren des liberalen Politikers und Publizisten Eugen Richter (1838 – 1906) errichtet. Richter war einer der einflussreichsten Gegenspieler von Otto von Bismarck. Er vertrat seinen Wahlkreis Hagen-Schwelm im Reichstag und im preußischen Abgeordnetenhaus. In Hagen wurde er auch beigesetzt.
Der Eugen-Richter-Turm gehört zum Hagener ‚Drei-Türme-Weg’.
Im Hagener Stadtteil Vorhalle befindet sich auf dem Kaisberg der Freiherr-vom-Stein-Turm. Der im Stil der Neorenaissance gestaltete Turm wurde 1869 als Denkmal für den westfälischen Politiker Heinrich Friedrich Karl Freiherr vom und zum Stein (1757 – 1831) errichtet, der als Minister im preußischen Staatsdienst grundlegende Reformen durchsetzte. Eine Ruhmeshalle mit Büsten mehrerer regionaler Größen, die sich neben dem Turm befand, existiert heute nicht mehr.
Oberhalb des Hagener Stadtteils Haspe befindet sich auf der Hesterthardt der Kaiser-Friedrich-Turm. Er entstand 1910 als Nachfolgebau eines 1891 errichteten Holzturmes. Der neue 17 m hohe Turm bestand nun aus Backstein und wurde mit Naturstein verblendet. Im Sockel wurde Naturstein verwandt. Der Kaiser-Friedrich-Turm bildet den höchsten Aussichtspunkt der Stadt Hagen und gehört zum Hagener ‚Drei-Türme-Weg’. Kaiser Friedrich III. (1831 – 1888) war preußischer Feldherr im Deutschen und im Deutsch-Französischen Krieg. Der Deutscher Kaiser und König von Preußen starb nach nur 99 Tagen Regierungszeit.
Radrouten die durch Hagen führen:
Herdecke
erdecke liegt im bergisch-märkischen Hügelland zwischen den Großstädten Dortmund, Hagen und Witten. Dafür geht es in Herdecke relativ beschaulich zu. Nördlich der Ruhr gelegen, grenzt das Stadtgebiet direkt an die beiden Ruhrstauseen Hengsteysee und Harkortsee, die für einen hohen Naherholungswert sorgen. Von den Höhen des Ardeygebirges kann man überwältigende Weitblicke über das Ruhrtal genießen. Hier stehen noch mehrere alte Adelssitze und einige sehenswerte Villen. Als technische Meisterleistung seiner Zeit gilt der 1878 fertig gestellte Ruhrviadukt, welcher sich mit 12 riesigen Bögen über den Flusslauf erstreckt und den Anfang des Harkortsees markiert.
Sehenswertes:
Am östlichen Ende des Harkortsees bei Herdecke befindet sich der Ruhrviadukt. Die imposante Bruchstein-Konstruktion wurde zwischen 1877 und 1879 als Eisenbahnbrücke über die Ruhr gebaut und galt damals als technische Meisterleistung. Auch heute noch wird die Brücke für die Eisenbahnverbindung der Volmetalbahn zwischen Hagen und Herdecke genutzt. Auf einer Länge von 313 m besteht sie aus 12 mächtigen halbkreisförmigen Bögen von einer gleichmäßigen Spannweite von 20 m. Ihre Höhe über dem Fluß mißt fast 30 m.
Das Cuno-Heizkraftwerk am nördlichen Harkortseeufer war ein Kohlekraftwerk, welches 1908 fertig gestellt wurde und bis 2004 in Betrieb war. Das Wasser aus dem Stausee sorgte dabei für die Kühlung. Namenspate war der damalige Bürgermeister von Hagen, Willy Cuno. Nach der Stilllegung des Kraftwerkes wurden der Großteil der Anlagen abgerissen.
Nahe der Mündung der Volme in die Ruhr befindet sich bei Herdecke, wenn auch offiziell zu Hagen gehörend, das Laufwasserkraftwerk Stiftsmühle. Es wurde 1930 erbaut und besitzt ein fast 200 m langes Stauwehr. Wenngleich auch durch drei Turbinen Strom erzeugt wird, so dient die Anlage doch in erster Linie der Wasserstandsregulierung der benachbarten Ruhrseen Harkortsee und Hengsteysee.
Das Gut Schede liegt nordwestlich von Wetter, aber noch auf Herdecker Gebiet, oberhalb der Ruhr auf einem Hügel des Ardeygebirges. Der Adelssitz geht in seinen Ursprüngen bis in das 9. Jahrhundert zurück. Das älteste erhaltene Gebäude der Anlage ist ein altes Fachwerkhaus aus dem 17. Jahrhundert. Das Herrenhaus wurde 1810 errichtet und Anfang des 20. Jahrhunderts noch einmal umgestaltet. Das Gut ist bis heute im privaten Besitz und dient als Bauernhof.
Das Haus Mallinckrodt ist eine ehemalige Ritterburg im Herdecker Ortsteil Ende und liegt oberhalb des Ruhrtales. Erstmals wurde das Gut 1241 noch unter dem Namen ‚Mesekenwerke’ erwähnt. Zwei mal brannte die Burg nieder, wurde aber jeweils wieder aufgebaut. Von der alten Burganlage hat sich bis heute nur der Turm erhalten. Anfang des 20. Jahrhunderts wurde das Anwesen im Stil der flämischen Gotik umgebaut und erhielt so sein heutiges imposantes Erscheinungsbild.
In einem weitläufigen Park im Herdecker Ortsteil Ostende befindet sich das Haus Ende. Die prachtvolle Villa wurde 1911 im Stile eines neobarocken Herrenhauses erbaut. Nach dem Zweiten Weltkrieg diente das Haus zunächst der amerikanischen Militärverwaltung und später als Kinderheim und als Schule für Krankenschwestern und Zivildienstleistende.
Im Herdecker Ortsteil Kirchende befindet sich auf dem Kallenberg der gleichnamige Adelssitz Haus Kallenberg. Die ehemalige Ritterburg, auf der Anfang des 15. Jahrhunderts die Herren von Vaerst zu Callenberg residierten, dient heute als Bauernhof.
An der Nordseite des Hengsteysees fallen zwei dicke Rohre auf, die auf den Hang des Ardeygebirges hinaufführen. Unten befinden sich zwei große Hallen direkt am See. Diese Anlage gehört zum Koepchenwerk, eines der ältesten Pumpspeicherkraftwerke in Deutschland. Es wurde im Jahr 1930 in Betrieb genommen. Zwischen 1985 und 1989 entstand direkt neben dem alten Werk ein neues, moderneres.
Bei einem Pumpspeicherkraftwerk wird Wasser aus einem See in ein hoch gelegenes Speicherbecken gepumpt. Beim Abfluss des Wassers durch die Rohre werden Turbinen angetrieben, die sich ungefähr 40 m unterhalb des Seewasserspiegels befinden. Das Speicherbecken des Koepchenwerkes, welches sich 160 m oberhalb des Hengsteysees befindet, besitzt ein Fassungsvermögen von 1,5 Mio m³.
Radrouten die durch Herdecke führen:
Wetter (Ruhr)
as Zentrum der Stadt Wetter liegt auf einem Höhenzug oberhalb einer Flussschleife der Ruhr. Hier endet an einem Wehr der Harkortsee, der sich weiter in Richtung Nordosten erstreckt. Der Großteil des heutigen Stadtgebietes erstreckt sich jedoch südlich der Ruhr. Im 13. Jahrhundert entstand die Burg Wetter, von der heute nur noch eine Ruine erhalten ist, als wehrhafter Gegenpol zur Burg Volmarstein auf der anderen Ruhrseite. Die Ruhr bildete die natürliche Staatsgrenze zwischen der Grafschaft Mark und Westfalen einerseits und Kurköln andererseits. Viele Fehden sorgten im ausgehenden Mittelalter für wechselnde Machtverhältnisse. Heute ist die ehemalige Stadt Volmarstein ein Stadtteil von Wetter. Die beide ehemals stolzen Burgen verfielen zu Ruinen und sind heute frei zugänglich.
Die Stadt Wetter ist eng verbunden mit dem Namen des Industriepioniers Friedrirch Harkort (1793 – 1880). Er errichtete innerhalb der Ruine Wetter eine Fabrik, von der allerdings nichts mehr erhalten blieb. Sein Name ist allgegenwärtig in der Stadt. Ihm zu Ehren gibt es den Harkortsee, den Harkortturm, das Harkorthaus und das Kraftwerk Harkort.
Sehenswert sind darüber hinaus das alte Rathaus, welches im Jahre 1909 durch Kaiser Wilhelm II. eingeweiht wurde sowie die Industriellenvillen Bönnhoff und Vorsteher. Die Freiheit, ein verwinkeltes Fachwerkviertel mit alten Burgmannshöfen und Fachwerkhäusern aus dem 17. Jahrhundert, sollte bei einem Besuch von Wetter nicht ausgespart bleiben.
Sehenswertes:
Die Ruine Wetter war einst eine der bedeutendsten Burganlagen im Ruhrtal. Sie wurde zwischen 1250 und 1274 hoch über der Ruhr durch die Grafen von der Mark errichtet. Sie richtete sich gegen die kurkölnische Burg Volmarstein auf der gegenüberliegenden Ruhrseite. Die Burg diente der Grafschaft zunächst als Verwaltungssitz, wurde aber seit dem 16. Jahrhundert nicht mehr genutzt und verfiel infolge dessen sehr stark. Im Jahre 1819 erwarb der Industrielle Friedrich Harkort die Ruine und richtete dort eine Fabrik, die ‚Mechanischen Werkstätten Harkort & Co’ ein. Heute ist von der Industrieanlage aber nichts mehr zu sehen. Von einem Nebenturm aus hat man einen prächtigen Ausblick über das Ruhrtal.
Zwischen dem Ufer des Harkortsees und der Burgruine von Wetter erstreckt sich entlang eines steilen Weges ein altes und uriges Fachwerkhausviertel, die so genannte Freiheit. Im ausgehenden Mittelalter bildeten das Dorf und die Freiheit eine Verwaltungseinheit, die 1355 das Freiheitsprivileg zugesprochen bekam. Die beinhaltete eine weitgehende Selbstverwaltung mit eingeschränkter Gerichtsbarkeit. Als älteste Gebäude sind noch zwei Burgmannshöfe erhalten, die Fachwerkshäuser stammen zum großen Teil noch aus dem 17. Jahrhundert. Die Freiheit war auch langjähriger Wohnsitz von Karl Freiherr vom und zum Stein und Friedrich Harkort.
Unterhalb der Stadt Wetter liegt am Ende eines leicht gekrümmten Werkskanals und nördlich der parallel dazu verlaufenden Ruhr das Wasserkraftwerk Harkort. Die erste Anlage wurde bereits 1907/08 errichtet, das heutige Kraftwerk entstand als Anbau im Jahre 1931. Das alte Turbinenhaus aus Ruhrsandstein wurde von dem berühmten Architekten Bruno Taut konzipiert und steht heute unter Denkmalsschutz.
Die Villa Bönnhof liegt in einer Grünanlage am Hang in Alt-Wetter. Sie wurde 1902 durch den Gießereifabrikanten Carl Bönnhoff als Familienwohnsitz im Stil der Neorenaissance erbaut. Nach dem Zweiten Weltkrieg diente das Gebäude zunächst der britischen Besatzungsmacht und später als Jugendzentrum. Heute befindet sich hier ein Café.
Die Villa Vorsteher entstand 1894/95 nach dem Vorbild eines englischen Landhauses im Stil der Neorenaissance mitten in der Stadt Wetter oberhalb der Ruhr. Hinter der roten Backsteinvilla, die als Wohnhaus für den Industriellen Gustav Vorsteher entstand, erstreckt sich ein hübscher, vom Gelände in Richtung Ruhr abfallender Park. Die Villa dient heute als Bürgerhaus der Stadt, für kulturelle Veranstaltungen und als Treffpunkt für Vereine.
Hoch über dem Ruhrtal thront erhaben das Rathaus der Stadt Wetter. Der denkmalgeschützte Prunkbau beherrscht das Stadtbild. Er wurde im Stil der Neorenaissance aus Natursandstein gestaltet und wird von einem 43 m hohen Turm dominiert. Das Rathaus wurde im Jahre 1909 durch Kaiser Wilhelm II. im Zuge der Wiedererlangung der Stadtrechte eingeweiht. Noch heute befinden sich hier das Bürgermeisterbüro sowie Teile der Stadtverwaltung. Als Mäzen für den Bau hatte sich der Unternehmer Gustav Vorsteher hervorgetan. Er gab auch das 2,5 m hohe bronzene Denkmal vor dem Rathaus in Auftrag, das den Politiker und Reformer Karl Freiherr vom und zum Stein (1757 – 1831) zeigt. Dieser war zwischen 1784 und 1792 Oberbergrat in Wetter.
Der Harkortsee ist einer der Stauseen der Ruhr. Er liegt zwischen Wetter und Herdecke und wurde 1930/31 angelegt. Seine Begrenzung wird im Osten vom Ruhrviadukt, im Westen von einem Stauwehr markiert. Damit misst er eine Länge von 3,5 Kilometern und eine Breite von bis zu 600 Metern.
Der Harkortsee hat die Aufgabe der natürlichen Selbst- und Feinreinigung des Ruhrwassers und dient darüber hinaus der Wasserstandsregulierung, da das Koepchenwerk dem vorgelagerten Hengsteysee ständig größere Wassermengen entnimmt und wieder abgibt.
Darüber hinaus hat sich der idyllisch im Ruhrtal am Rande des Ardeygebirges gelegene See zum Naherholungsgebiet entwickelt. An schönen Tagen tummeln sich auf dem Wasser Segel- und Ruderboote, und am Wasser die Radfahrer und Spaziergänger. Mit dem Fahrgastschiff ‚Friedrich Harkort’ kann man eine Tour über den See unternehmen.
In Oberwengern befindet sich ein altes, ehemaliges Rittergut, welches heute jedoch von außen kaum mehr einsehbar ist. Haus Hove wurde 1450 erstmals urkundlich erwähnt, die Ursprünge liegen aber vermutlich bereits im 14. Jahrhundert. Durch einen Brandt im Jahre 1871 wurde das Herrenhaus schwer beschädigt und später neu errichtet. Von der alten Burganlage hat sich lediglich ein Rundturm und der Schafstall erhalten.
In einem Park hoch über der Ruhr auf dem Harkortberg in Alt-Wetter befindet sich der Harkortturm. Der 35 m hohe Turm erinnert an den Industriellen und Politiker Friedrich Harkort (1793 – 1880) und entstand kurz nach seinem Tode im Jahr 1884. Von der Aussichtsplattform des unter Denkmalschutz stehenden Harkortturmes hat man bei klarem Wetter einen wundervollen Weitblick über das Ruhrtal bis in das Sauerland hinein.
Volmarstein ist heute ein Stadtteil von Wetter. Im ausgehenden Mittelalter war sie einmal eine befestigte und selbstständige Stadt. Auf einem Hügel oberhalb der Ruhr errichtete der Kölner Erzbischof um 1100 die Burg Volmarstein. Die Ruhr war damals die natürliche Staatsgrenze zwischen Westfalen und Kurköln. So entstand eine langjährige Rivalität zwischen den westfälischen Grafen von der Mark, die auf der Burg Wetter saßen und dem Kölner Erzbistum und dessen Vertretern auf der Burg Volmarstein. Die Streitigkeiten gipfelten auch in verschiedenen gewalttätigen Feden. Im Zuge dieses Konfliktes wurde Burg Volmarstein in den Jahren 1288 und 1324 belagert, zerstört und jeweils danach wieder aufgebaut. Auch das Territorium wechselte mehrfach den Herrschaftsbereich. Im Jahre 1754 schließlich wurde die Burg bei einem Feuer endgültig zerstört, viele Steine dienten den Bürgern als Baumaterial für ihre Häuser. Nur weniger Mauerreste blieben erhalten, darunter ein gespalteter Turm, der heute als Symbol der Ruine gilt. Die Ruine ist heute frei zugänglich, ausgebaute Wege führen hinauf zu der ehemaligen Höhenburg.
Radrouten die durch Wetter führen:
Lenneroute
Kaiser-Route Aachen-Paderborn
RuhrtalRadweg
Rundkurs Ruhrgebiet