Besserer Schutz für Radler bei Unfällen mit LKW gefordert
Ein auffälliges innerstädtisches Verkehrsproblem ist der tote Winkel von Lastkraftwagen beim Abbiegen nach rechts. Allzu häufig kommt es zu Unfällen mit Radlern, die auf dem Radfahrstreifen zwar Vorfahrt besitzen, aber von den LKW-Fahrern einfach übersehen werden. Die Bundesanstalt für Straßenwesen schätzt, dass es im Jahr 2012 ungefähr 650 Abbiegeunfälle zwischen LKWs und Radfahrern gab, bei denen Radler verletzt wurden. Für 30 Radfahrer endete der Unfall tödlich. Mich gruselt allein der Gedanke, dass ein LKW direkt vor meiner Nase nach rechts herüberzieht! Dabei ist noch nicht einmal Leichtsinn der Grund für diese Unfälle. Die LKWs haben einfach nur eingeschränkte Möglichkeiten, den Fahrradweg einzusehen!
Die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesverkehrsministerium, Katherina Reiche (CDU), äußerte sich kürzlich zu diesem Sachverhalt: ‚Die Problematik des toten Winkels bei LKW oder Bussen ist lange bekannt. Radfahrer oder Fußgänger werden durch LKW- oder Busfahrer zu oft übersehen. Deshalb plädiere ich für ein elektronisches Warnsystem für LKW.‘
Es gibt bereits Assistenzsysteme für Lastwagen, die den Fahrer darauf aufmerksam machen, wenn sich Radler oder Fußgänger seitlich dem Fahrzeug nähern. Dabei wird das nähere Umfeld des LKWs mit Sensoren überwacht und die Abstände zu anderen Verkehrsteilnehmern berechnet. Bei möglichen gefährlichen Annäherungen ertönt dann ein akkustisches Warnsignal. Reiche möchte sich dafür einsetzen, dass diese Systeme zumindest für neu zugelassene LKWs und Busse verpflichtend werden, sobald die Technik zuverlässig einsetzbar ist.
Auch der ADFC, die Interessenvertretung der Radfahrer, plädiert für die Ausstattung von LKW und Bussen mit solchen Assistenzsystemen. Zusätzliche Rückspiegel und seitliche Verkleidungen, die bei einem Unfall den Radfahrer ablenken, damit er nicht unter die Räder kommt, reichten für die Sicherheit nicht aus!
Das sehe ich genau so! Wir Radler werden im Straßenverkehr viel beschimpft. Aber wir sind es, die keine Knautschzone besitzen und im Falle eines Unfalles immer in der schwächeren – weil verletzlicheren – Position sind! Wenn also die Technik solche Systeme möglich macht, dann sollten diese auch schleunigst genutzt werden!! – Und ich brauche mich dann auch nicht mehr zu gruseln!
2 Kommentare
Radfahren macht Spass
Weißte, ich finde, der beste Schutz ist immer noch, man passt auf sich selbst auf. Schulterblick nach links vor jeder Kreuzung – so mache ich das immer.
Vot Osten
Stimmt. Als Radfahrer hat man ja nun eine wirklich miserable Knautschzone. Es nutzt ja nix, Recht zu haben, wenn man mit gebrochenem Knochen im Krankenhaus liegt…