Von der Eifel in die Rheinische Bucht

Von der Eifel in die Rheinische Bucht

Um einen Fluss in seiner Entwicklung zu begreifen, muss man ihn mit dem Fahrrad abgefahren sein. So kann man beobachten, wie sich ein Rinnsal an der Quelle zu einem Bach vergrößert und irgendwann vielleicht einmal die Größe annimmt, um Schiffen einen Transportweg anzubieten, bevor er dann in den nächstgrößeren Fluss oder ins Meer mündet. Nun: Schiffe fahren auf der Erft nicht, dafür ist dieser Wasserlauf zu klein. Dennoch macht es Spaß, sich dieses Flüsschen einmal zu erfahren.

Als linker Nebenfluss des Rheins entspringt die Erft in der Eifel am Rande des Ahrgebirges bei Nettersheim und fließt dann in nördliche Richtung durch die Rheinische Bucht, um nach 107 Kilometern bei Neuss in den Rhein zu münden. Den Lauf des Flusses begleitet ein Fernradweg, der trotz seiner Kürze von 110 Kilometern sehr abwechslungsreich ist und sich in zwei bis drei Tagen bequem abradeln lässt. Die Strecke führt durch die wasserburgenreichste Gegend Deutschlands und mit Bad Münstereifel, Kaster und Bergheim kann man Städte entdecken, die ihren mittelalterlichen Charme noch bis heute bewahren konnten. Neben wehrhaften Stadtbefestigungen, romantischen Burganlagen und stolzen im Wasser träumenden Schlössern finden sich sogar noch einige römische Spuren, aber auch gigantische Erdlöcher, die der moderne Braunkohleabbau in die Landschaft gefräst hat.

An der Quelle in Nettersheim-Holzmühlheim kann man sich zum Erft-Kadetten taufen lassen. So gesegnet radelt es sich noch mal so gut. Die Mündung wurde übrigens erst im 15. Jahrhundert aus militärtaktischen Gründen an diese Stelle verlegt.

Das Logo ist in beide Richtungen ausgeflaggt. Es zeigt einen roten Radfahrer auf weißen Grund in einem nach unten geöffneten grünen Dreieck, der auf einer geschwungenen doppelten blauen Linie, die den Fluss symbolisieren soll, fährt.

Zwischendurch bietet sich ein Abstecher nach Brühl an. Die Stadt mit dem Schlössern Augustusburg und Fakenburg liegt nur 15 Kilometer von der Hauptroute entfernt. Viele Radwanderer verbinden den Erft-Radweg mit dem Ahr-Radweg und dem Rhein zu einer Drei-Flüsse-Tour. Der dreieckige Kurs besitzt dann eine Länge von rund 300 Kilometern.

Die abwechslungsreiche Radstrecke vermeidet zum großen Teil verkehrsreiche Straßen und führt überwiegend über Feld- und Wirtschaftswege. Die flussbegleitenden Wegstrecken sind zwar häufig nicht asphaltiert, besitzen aber eine wassergebundene Oberfläche, so dass ein Befahren eigentlich immer problemlos möglich ist. Nur im Bereich der Eifel gibt es zwischen der Quelle und Bad Münstereifel ein paar größere Steigungen, ansonsten ist die Strecke flach. Radelt man flussabwärts, ist die Route auch für Familien sehr gut geeignet.

So – Lust bekommen? Auf der Routenseite haben wir den Fernradweg mit seinen Sehenswürdigkeiten ausgearbeitet. Wie immer findet Ihr hier auch die GPS-Tracks und die Waypoints zu allen POI’s.

4 Kommentare

  • geschrieben 15. Januar 2014

    Jakob Weber

    Wunderschöne Radtour, Abwechslungsreich und nicht zu schwer. Bin sie in der Gruppe mit Freunden gefahren. Wir hatten viel Spass!

  • geschrieben 15. Januar 2014

    Radpilot

    Ja , die ist auch wirklich Klasse die Tour

  • geschrieben 8. Februar 2014

    Uwe Schack

    Die Tour ist wirlich toll und wenn man glück hat kann man an der Erfr auch noch Bieber sehen

  • geschrieben 11. April 2014

    Vot Osten

    Da braucht man aber sehr viel Glück – dachte ich erst. Aber ich bin jetzt die Sagenroute gefahren und ich meine auch, dass ich in einem Bach dort einen Biber gesehen habe. Erst dachte ich, es wäre eine Wasserratte, aber dafür war das Tier viel zu groß und es konnte wirklich gut im Wasser schwimmen. War aber leider extrem scheu, deshalb hat es mit dem Foto nicht geklappt. Was man so alles auf Radtouren erlebt…

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