Am Niederrhein in den Frühling hinein

Am Niederrhein in den Frühling hinein

Die Radfahrsaison ist eröffnet. Zum Start in dieses Frühjahr habe ich mir einen der längsten Radfernwege Deutschlands ausgesucht: Die Niederrheinroute ist rund 1300km lang und führt in großen Schleifen durch die Region zwischen Rhein und niederländischen Grenze. Mehrfach wird der große Strom überquert, wenn auch der überwiegende Teil des Kurses linksrheinisch, also auf der westlichen Seite entlangführt.

Für mich als Wahl-Westfale befindet sich die Tour also auf der ‚schäl Sick‘, auf der ‚falschen Seite vom Rhein‘. Als falsche Seite wird im Rheinland immer die Seite des Rheins bezeichnet, auf der man selber nicht  zuhause ist. Die ‚schäl Sick‘ nimmt man (augenzwinkernd) nicht wirklich ernst. Der Rhein bildete einst eine kaum zu überwindendes natürliches Hindernis und auch heute noch wirkt die Region westlich vom Rhein etwas abgelegen. Grund genug für mich, den Niederrhein einmal mit dem Fahrrad zu erkunden.

Die Region ist reich an Höhepunkten. Ausgedehnte Wälder, weite Felder und die natürlichen Flussläufe von Rur, Wurm, Erft und Niers wechseln sich mit hübschen Städtchen mit historischen Ortskernen, Wasserschlösser und Wasserburgen, alten Windmühlen, Kirchen und Klöstern ab. Zwischendurch der Garzweiler-Schock mit einem Blick in das riesige, tiefe Braunkohleloch bei Jüchen.

Der Niederrhein ist überwiegend flach und daher prinzipiell auch für ungeübte Radler und Familien mit Kindern zu empfehlen. Aber nicht überall: In der Gegend von Kleve oder auch im Süden zwischen Geilenkirchen und Heinsberg gibt es einige überraschend heftige Anstiege. Das Radwegenetz ist überwiegend gut ausgebaut und führt meist über asphaltierte Nebenstraßen und Radwege oder zumindest über gut befahrbare Schotterwege. Abseits der größeren Orte ist das Verkehrsaufkommen zumeist gering.

Meine Tagestouren starteten im Februar bei frostigen Temperaturen in Kleve und endete ebenda bei T-Shirt-Wetter Ende Mai. Eine Fahrt in den Frühling. Die Diashow soll einladen, die Tour – oder zumindest Teile davon – einmal nachzufahren.


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