Auch für Radler ein Leckerbissen: der Rennsteig

Der Rennsteig ist für alle Wanderer ein Mythos. Bereits 1892 wurde der Rennsteigverein gegründet, um den Höhenweg, der über den Kamm des Thüringer Waldes sowie des Thüringer Schiefergebirges bis in den nördlichen Frankenwald führt, zu erschließen. An dieser natürlichen Barriere verliefen einst die Grenzen verschiedener Kleinstaaten. Und bis 1990 trennte hier der Eiserne Vorhang nicht nur die beiden deutschen Staaten, sondern auch ganz Europa in zwei gegnerische Blöcke. Der hässliche Todesstreifen durchzog eine wunderschöne Naturlandschaft mit schier endlosen Wäldern, Berghöhen und Lichtungen, die atemraubende Fernblicke ermöglichen. Heute erinnert glücklicherweise nur noch wenig an diese martialische Epoche, die Ursprünglichkeit ist längst zurückgekehrt. Bereits Johann Wolfgang von Goethe und Martin Luther hatten auf ihren Wanderungen diese reizvolle und von der Natur bevorzugte Gegend ausgiebig genossen. Doch der Rennsteig ist nicht nur etwas für Wanderer. Parallel dazu  gibt es  auch eine attraktive, rund 195 km lange Radroute, die teilweise die gleiche Wegführung wie der Wanderweg nimmt, an anderer Stelle aber auch leicht davon abweicht. Der Rennsteig-Radweg beginnt in Hörschel bei Eisenach und endet in Blankenstein – oder anders herum. Er ist durchgängig markiert mit dem Logo, dass ein grünes ‚R‘ mit einem schwarzen Radfahrer zeigt. Der Schwierigkeitsgrad gilt als ‚mittelschwer‘, denn die ersten 30 km bei Eisenach bzw. die letzten 15 km bei Blankenstein sind von nicht zu unterschätzenden Steigungen geprägt – schließlich muss man ja auf den Höhenweg hinauf und am Ende auch wieder hinunterkommen. Vor dem Lohn (den großartigen Ausblicken) hat der Herr den Schweiß gesetzt! Etwas Ausdauer sollte man für diesen Radweg also schon mitbringen. Für Mountainbiker gibt es dann auch eine lohnenswerte Offroad-Strecke. Ansonsten führt der Radweg über Asphalt, Schotter oder einfache Waldwege. Eine spannende Herausforderung für Radwanderer!