Der Rad-Klassiker im Nordwesten: die Ems

Der Rad-Klassiker im Nordwesten: die Ems

Die Ems ist der kürzeste Strom Deutschlands. Trotzdem ist er stolze 371 Kilometer lang. Über 200 Kilometer davon sind schiffbar. ‚Ems‘ bedeutet so viel wie ‚dunkler Fluss‘. Die englische Themse, die durch London fließt, besitzt übrigens die gleiche sprachliche Herkunft und auch die gleiche Bedeutung.  In der Senne zwischen Schloß Holte-Stuckenbrock und Hövelhof entspringt die Ems. Sie mündet bei Emden in den Dollart, der aber offiziell noch zum Fluss gehört. Die Mündung in die Nordsee liegt nordwestlich von Emden zwischen Pilsen und dem niederländischen Eemshaven. Auf ihrem Weg zur Küste durchquert der Fluss in nordwestlicher Richtung die Westfälische Bucht mit den historischen Altstädten von Rietberg und Rheda-Wiedenbrück und das Münsterland mit seinen zahlreichen Wasserburgen und Wasserschlössern. Danach biegt die Ems nach Norden ab und bewegt sich weiter am Teutobuger Wald vorbei durch das weite grüne, weite Emsland bis nach Ostfriesland.

Der 375 Kilometer lange EmsRadweg (so die offizielle Schreibweise) folgt dem Flussverlauf von Hövelhof bis nach Emden. Dabei kann der Radwanderer die Wandlung eines kleinen Heidebaches zu einem breiten Wasserlauf verfolgen, auf dem sogar Ozeanschiffe verkehren. Bei Meppen vereinigt sich die Ems mit dem Dortmund-Ems-Kanal. Ab hier laufen auch die beiden Radfernwege ‚EmsRadweg‘ und ‚Rad-Route Dortmund-Ems-Kanal‘ nahezu parallel zueinander. Kurz vor Papenburg fallen die riesigen Hallen der Meyer-Werft ins Auge. Nördlich der Stadt sind dann auch bereits die Gezeiten mit Ebbe und Flut zu beobachten. Mit den Schiffen und der salzigen Meeresbrise wird das Flair zunehmend maritimer, je näher man der Stadt Emden kommt.

Wer dem EmsRadweg fahren möchte, muss dem Logo folgen, das ein grünes Doppel-E mit blauer Welle zeigt. Am Startpunkt des Radfernweges weckt das Informationszentrum EmsQuellen & EmsRadweg in Hövelhof bereits Vorfreude auf die Schönheit der Landschaften und die Sehenswürdigkeiten entlang des Stroms. Auf der Strecke vermitteln zahlreiche Infoblöcke Wissenswertes über die Region, die Natur und sonstige Besonderheiten. Dem EmsRadweg, der von der Emsland-Touristik betreut und gepflegt wird, wurde durch den ADFC das Prädikat ‚Qualitätsroute mit 4 Sternen‘ verliehen.

Zum größten Teil verläuft der EmsRadweg auf asphaltierten Wegen oder ruhigen Nebenstraßen. Die Route besitzt praktisch keine Steigungen, da die Ems von der Mündung bis zur Quelle nur durch flache Landschaften fließt. Verkehrsreiche Zonen in Städten werden gemieden. So ist der Radfernweg auch für Familien mit Kindern und für ungeübte Radler bestens geeignet. Auffällig sind die aufwendig gestalteten Rastplätze am Radweg. Diese besitzen häufig Aussichtsplattformen, von denen man weite Aussichten über die Emsauen genießen kann.

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