Der Bodensee-Radweg – Der Klassiker
Einmal um den Bodensee radeln! Davon habe ich lange geträumt, ehe ich den Rundkurs endlich in Angriff genommen habe. Und es war für mich eine unglaublich tolle und prägende Tour. Alles, was das Radwandern ausmacht – der Bodensee-Radweg hat es!
Der Bodensee ist – wenn man nach dem Wasservolumen geht – der zweitgrößte See Mitteleuropas. Das Bodenseebecken wurde durch die letzte Eiszeit ausgeformt. Der Hauptzulauf ist der Alpenrhein im Südosten des Bodensees. Als Hochrhein fließt der See bei Stein am Rhein wieder ab. Der Bodensee gliedert sich in den Ober-, Unter- und Überlinger See. Neben Deutschland grenzen auch die Schweiz und Österreich an das Ufer des Sees. Für die Radwanderer ist diese Region ein Eldorado. Der Bodensee ist ein Klassiker unter den Radfernwegen und gehört zu den beliebtesten Radkursen Europas. Über 200.000 Pedalritter werden hier jährlich gezählt. Das leicht hüglige Umland, das Alpenpanorama, die vielen Sehenswürdigkeiten und das türkis glitzernde Wasser des Bodensees machen diese Tour zu einem unvergesslichen Erlebnis! Der Rundkurs ist etwa 260 Kilometer lang und führt durch Baden-Württemberg, Bayern, das österreichische Bundesland Vorarlberg und durch die Schweizer Kantone St. Gallen, Thurgau und Schaffhausen. Die größten Städte sind Konstanz, Friedrichshafen und Bregenz. Wer zwischendurch abkürzen möchte, dem stehen die verschiedenen Verkehrsschiffe der Weißen Flotte zur Verfügung, oder man nutzt eine der Autofähren. Mehrere Abstecher sind möglich und durchaus empfehlenswert. So liegt der Rheinfall von Schaffhausen nur gut 20 Kilometer von der Hauptstrecke entfernt, das Schloss Salem sogar nur acht – allerdings bergauf! Ein besonderer Tipp ist die Fahrt mit der Gondel auf den Hausberg Pfänder. Da darf man nämlich sein Rad mitnehmen. Die Sausefahrt hinab ist eine tolle Gaudi – die Bremsen sollten allerdings im guten Zustand sein! Ansonsten bietet der Bodensee-Radweg eine Fülle von Sehenswürdigkeiten: alte Burgen und Schlösser, bezaubernde mittelalterliche Stadtkerne, interessante Inseln (Mainau, Reichenau, Lindau, Werd) und hochinteressante Museen, wie das Pfahlbaumuseum in Uhldingen oder das Zeppelinmuseum in Friedrichshafen sowie die weltberühmte Seebühne in Bregenz.
Die Beschilderung ist länderübergreifend leider noch nicht ganz einheitlich. In Deutschland leitet ein stilisierter Radler mit einem runden Pfeil als Hinterrad, das blau gefüllt ist, den Weg. Das österreichische Pendant zeigt einen weißen Radler mit blauem Hinterrad in einem roten Kreis. In der Schweiz kann man auch dem Rheinradweg, der Schweizer Radroute #2 folgen, die denselben Wegen folgt.
Obwohl die Alpen und die angrenzenden Mittelgebirge ständig in Sichtweite sind, verläuft der Radweg überwiegend flach in Seenähe. Ausnahmen sind Teilstücke bei Sipplingen, auf dem Bodanrück und auf der Halbinsel Höri. Auch bei den Abstechern zum Rheinfall oder zum Schloss Salem gibt es größere Steigungen. Die meisten Radler fahren im Uhrzeigersinn und in den Sommermonaten ist die Strecke stark frequentiert. Die Beschilderung ist beidseitig gut sichtbar angebracht, fällt jedoch – wie schon erwähnt – in den verschiedenen Ländern leicht unterschiedlich aus. Die Oberflächenbeschaffenheit ist in der Regel gut und asphaltiert. Leider ist das Verkehrsaufkommen teilweise recht hoch, bei Friedrichshafen teilweise schon fast unangenehm hoch. Ansonsten ist die Tour familienfreundlich und kann auch von ungeübten Radlern bedenkenlos in Angriff genommen werden.
Hier haben wir die Orte und die Sehenswürdigkeiten auf der Strecke näher beschrieben. Hier findet man auch die GPS-Tracks der Hauptstrecke, mehrere Alternativen und die Abstecher zum Rheinfall, nach Salem und zum Säntis. Über 500 Waypoints zeigen unkompliziert den Weg zur nächsten Sehenwürdigkeit zum Schiffsanleger oder zum nächsten Bahnhof. Verfahren kann man sich dann wirklich nicht mehr…. Probiert’s aus!!