Rund um den Dümmer See

Rund um den Dümmer See

Habt Ihr für Ostern schon eine Radtour geplant? Wie wäre es mit einem Radausflug zum Dümmer See? Ein Teil des Sees ist touristisch gut erschlossen und bietet sowohl Übernachtungsmöglichkeiten als auch Restaurants und Cafés. Der andere Teil des Dümmers ist vollständig naturbelassen.
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Der Dümmer See befindet sich in der Geestniederung südöstlich der Dammer Berge. Er ist mit einer Tiefe von maximal  1,5 Metern ziemlich flach. Der Grund hierfür ist die hohe Verschlammung, die aus der Eindeichung in den 1940er Jahren resultierte. Trotzdem besitzt der See einen relativ konstanten Wasserstand. Die Hunte mündet im Süden in den Dümmer. Der Fluss verlässt den See wieder in Richtung Norden in mehreren Armen, die sich erst später wieder vereinigen. Der Name ‚Dümmer’ übrigens leitet sich möglicherweise vom niederdeutschen  ‚Diup mer’ ab, was übersetzt eigentlich ‚Tiefes Meer’ bedeutet. Darüber streiten aber noch die Gelehrten, genauso wie auch über die Entstehung des Gewässers. Vermutlich ist der Dümmer vor rund 12.000 Jahren während der Weichsel-Eiszeit entstanden.

Die Region um den Dümmer See hat sich dem ‚sanften Tourismus’ verschrieben. Das Gewässer gehört vollständig zum Naturpark Dümmer und liegt zum überwiegenden Teil im Naturschutzgebiet. Es bietet vielen Vögeln ein Refugium zum Brüten und zum Rasten. Der Dümmer ist sehr fischreich und seine Uferbereiche besitzen darüber hinaus eine vielfältige Flora und Fauna.

Der Radweg ‚Dümmer-Rund-Tour‘ führt meist etwas abseits des Sees durch die stille Moor- und Feuchtwiesenlandschaft des Nationalparks. Er ist ungefähr 27 Kilometer lang und besitzt keine nennenswerten Steigungen. Der Rundkurs ist in beiden Richtungen beschildert. Das Logo zeigt ein weißes Segel auf blauem Grund. Oder man folgt dem GPS-Track (Download hier). Als ich im südlichen Uferbereich starte, finden sich dort kaum mehr Häuser oder Campingplätze. Dieser Teil des Sees gehört den unzähligen Vögeln. Das Ufer wird von dichtem Schilf und hohen Gräsern bewachsen, die sich in der leichten Brise des Windes hin und her wiegen. Der Dümmer plätschert leise vor sich hin. Mehrere Aussichtstürme befinden sich am Rand des Sees. Auf einem genieße ich den weiten Blick über die naturbelassene Landschaft. Viele Hobby-Ornithologen beobachten von diesen Plattformen aus die bunte und artenreiche Vogelwelt des Dümmers.

Langsam entferne ich mich etwas vom Dümmer und rolle durch die sumpfigen Feuchtwiesen. Es ist ein warmer, schwüler Spätsommertag. Ein Mückenschwarm scheint nur auf mich gewartet zu haben und nimmt die Verfolgung auf. Nein, ihr bekommt mein Blut nicht! Ich trete für eine Zeit etwas fester in die Pedale, um dem Mückenschwarm zu entkommen. Leider empfängt mich weiter vorn abermals ein Schwarm dieser säuselnden Biester und das Verfolgungsspielchen beginnt aufs Neue.

Bei Ichhausen befindet sich der Olgahafen. Hier stärke ich mich mit einem kleinen Mittagssnack und schaue ausgiebig den bedächtig dahingleitenden Segelbooten auf dem See zu. Langsam muss es aber weitergehen und so schwinge ich mich wieder aufs Rad. Als ich um das Restaurant herumfahre, da trifft mich fast der Schlag: da hatte sich ein mächtiges Gewitter zusammengebraut, tief schwarz und bedrohlich steht es genau auf meiner Wegstrecke. Das Donnergrollen beunruhigt mich. Wie hatte ich dieses Getöse zuvor überhören können? Vorsichtig taste ich mich vor, da fallen die ersten schweren Tropfen auf den dampfenden Asphalt. Aber ich habe Glück. Just in diesem Moment taucht vor mir eine Schutzhütte auf, in die ich mich hineinrette. Das kleine Dachhäuschen bietet gerade Platz genug für meinen treuen Drahtesel und mich – in stark gebeugter Sitzhaltung. Eine halbe Stunde kostet mich das Unwetter, ehe ich auf der pitschnassen Straße meine Fahrt fortsetze. Das Ostufer ist touristisch gut erschlossen und so setze ich mich erst einmal in ein Café, um beim Eisbecher erneut dem Plätschern des Sees zuzuhören. Viel weiter ging meine Reise nicht mehr, denn eines wollte ich an diesem Tage auf keinen Fall versäumen: das Spektakel des goldenen Sonnenunterganges am Dümmer See!

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