Die kleine Schwester der 100-Schlösser-Route

Die kleine Schwester der 100-Schlösser-Route

Noch einmal geht es in die schönen Naturlandschaften des Münsterlandes. Die 135 km lange Burg-Schloss-Tour ist die kleine Schwester der ‚100-Schösser-Route‘ und verbindet die Highlights des Südkurses dieses Klassikers. Der leicht zu fahrende Rundkurs besitzt auf der gesamten Strecke gerade einmal 80 Höhenmeter. Er besitzt keinen ausgesprochenen Start- und Zielort – man kann also überall einsteigen.

Ich beginne mit der Beschreibung in der Drei-Burgen-Stadt Lüdinghausen, wobei ich mir gar sicher bin, welche drei Burgen damit gemeint sind: eigentlich besitzt Lüdinghausen 4 Burgen! Am berühmtesten ist natürlich Burg Vischering. Die mittelalterliche Polizeistation gilt als typisches Beispiel einer Ringmantelwasserburg und ist in einem bemerkenswert guten Zustand. Von hier aus wurden die Angriffe auf die benachbarten Raubritter-Burgen Lüdinghausen und Wolfsberg geführt. Während die Burg Lüdinghausen noch recht imposant erscheint, ist von der Burg Wolfsberg nur noch ein Mittelflügel aus dem 17. Jahrhundert erhalten. Etwas außerhalb der Stadt steht dann noch die bewohnte Burg Kakesbeck, die auch direkt auf der Radroute liegt.

Das Schloss Senden macht einen sehr uneinheitlichen Eindruck. Hier wurde in den verschiedenen Epochen einfach munter drauflos gebaut. Immerhin besitzt die Anlage den ältesten Dreistaffelgiebel im Münsterland, einem hier weit verbreiteten Zierelement aus der Renaissance.

Durch die geheimnisvolle Moorlandschaft des Venner Moores und durch das Naturschutzgebiet der Davert geht es in Richtung Ascheberg, wo noch mehrere ansehnliche alte Gräftenhöfe erhalten sind, und dann weiter nach Werne.

Schloss Westerwinkel bei Herbern ist ein wunderschönes Wasserschloss im Stil des frühen Barock, dass in den Sommermonaten am Wochenende auch zu besichtigen ist.

Weitaus wuchtiger erscheint dagegen das barocke Schloss Nordkirchen. Das ‚Westfälische Versailles‘ trägt seinen Namen nicht zu Unrecht, denn die imposante, riesige Schlossanlage mit der französischen Gartenanlage ‚Venusinsel‘ und der Oranienburg, einem Frühwerk des berühmten Barockbaumeisters Johann Conrad Schlaun, wurde nach dem Vorbild des Pariser Schlosses errichtet.

Auf dem Weg nach Selm lohnt sich auch ein Abstecher zum Schloss Cappenberg. Dieses wurde bereits im 12. Jahrhundert als Residenz genutzt, diente danach aber über viele Jahrhunderte als Kloster. Nach der Säkularisierung zu Beginn des 19. Jahrhunderts übernahm der Freiherr von und zum Stein die Anlage und ließ sie wieder zum Schloss umbauen. Seine Nachfahren sind noch heute im Besitz des Anwesens.

Abschließend führt die Burg-Schloss-Tour vorbei an dem hübschen Schloss Sandfort durch Olfen, entlang des Dortmund-Ems-Kanals und dann zurück nach Lüdinghausen.

Wem die knapp 1000 Kilometer der 100-Schlösser-Tour zu viel sind, für den bietet sich diese ‚Light-Version‘ an. Das soll nicht despektierlich klingen: Der Rundkurs der Burg-Schloss-Tour ist eine wirkliche Spaß-mach-Tour! Also: rauf auf den Sattel!

GPS-Track und Waypoints könnt ihr hier herunterladen.

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