Umleitung auf dem Radfernweg Hamburg-Bremen
Noch einmal der Radfernweg Hamburg-Bremen.
Was ich als Radfahrer hasse, sind unbefestigte Wegstrecken, auf denen sich tiefe Pfützen gebildet haben und die die gesamte Breite des Weges ausfüllen. Wo man nicht weiß, was einen erwartet, wenn man diese Seenplatte durchrollt, da man nicht weiß, wie tief diese wassergefüllten Löcher wirklich sind. Wo Matsch, Schlamm und Morast meterhoch spritzen, den Rahmen mit Dreck vollsprenkeln und die Innenseite des Schutzbleches verstopfen. Wo der feucht-sandige Wegebelag ein halbwegs normales Radfahren erfolgreich verhindert.
Eine solch miserable Strecke von 1.300 m Länge befindet sich auf dem Radfernweg Hamburg-Bremen mitten in der niedersächsischen Diaspora zwischen Heidenau und Hollenstedt. Wenn es mäßig geregnet hat, ist dieser Abschnitt kaum noch befahrbar.
Was kann man nun in solch einem Fall machen?
Möglichkeit 1: Man ignoriert das Problem und belässt alles beim alten. Das allerdings wäre sehr untypisch für die sprichwörtliche deutsche Gründlichkeit.
Möglichkeit 2: Man repariert bzw. saniert diesen Streckenabschnitt und bessert die schadhaften Stellen aus.
Möglichkeit 3: Man stellt eine Reihe von Schildern auf, die auf die schlechte Wegstrecke hinweisen und eine Umleitung empfehlen.
Bei besagtem Streckenabschnitt zwischen Heidenau und Hollenstedt entschied man sich für die letztere dieser Möglichkeiten. Da das verfügbare Geld für andere Projekte gebraucht wurde, sah man von einer Sanierung des Waldweges vorerst ab – bis auf Weiteres! Wann sich an diesem Zustand etwas ändert, steht in den Sternen, oder liegt in den tiefen Pfützen – ist also nicht absehbar.
Also wurde für den Radfernweg eine Umleitung, die über die Kreisstraße 43 über Ochtmannsbruch führt und damit die Matschstrecke umgeht. Zu erkennen ist die Umwegung an den gelben U-Schildern mit dem Fahrradsymbol. Die Ausweichstrecke wird wenig von Autos genutzt, besitzt aber teilweise fieses Kopfsteinpflaster. Das ist nicht nur für den Hintern des Radlers unangenehm, sondern kann bei Nässe auch recht gefährlich sein, da ein solches Pflaster extrem rutschig ist.
Wohlgemerkt: Die Umleitung ist nur eine Empfehlung. Die eigentliche Route kann durchaus noch befahren werden – insbesondere, wenn es zuvor längere Zeit trocken war.
Stellt sich nur die folgende Frage: In einer Zeit, in der zweistellige Millionenbeträge ausgegeben werden, um Radwege neu zu bauen und einzurichten, warum ist es dann nicht möglich, mal eben einen Kilometer Waldweg auszubessern?