Katastrophale Bewertungen für E-Bikes und Pedelecs
E-Bikes und Pedelecs haben momentan Hochkonjunktur. Noch vor wenigen Jahren rieb ich mir verwundert die Augen, als rüstige Rentner mit ihrem Fahrrad locker an mir vorbei flogen. Heute sieht man immer mehr dieser motorgetriebenen Fahrräder auf den Straßen und Radwegen. Durch die elektrische Unterstützung werden Fernradwege auch für solche Menschen interessanter, die sich lange Strecken auf herkömmlichen Fahrrädern nicht mehr zutrauen.
Leider scheinen die E-Bikes und Pedelecs noch erhebliche Kinderkrankheiten zu besitzen. ADFC und Stiftung Warentest prüften jetzt gemeinsam 16 verschiedene Pedelecs auf Fahreigenschaften, Leistung, Sicherheit und Komfort, wobei das Ergebnis erschreckend ausfiel. Gleich neun getestete Elektro-Fahrräder fielen mit der Note ‚mangelhaft‘ durch. Dazu gehören die Fabrikate der Hersteller Leviatec, KTM, Kreidler, Sinus, Flyer, Top Velo, Fischer, Victoria und Raleigh. Bemängelt wurde bei fünf Rädern, dass während der Belastungstests Rahmen, Lenker oder Aufhängung brachen. Das ‚Impulse iRHS‘ von Raleigh sendet so starke elektromagnetische Störwellen aus, dass sogar Polizei- Krankenwagen- und Feuerwehrfunk dadurch beeinträchtigt werden können. Bei anderen Modellen wurden die Bremsen und die Reichweite als unzureichend bewertet. Eine Leistung von 50 km sollte nach Ansicht der Prüfer schon erreicht werden.
Die Note ‚gut‘ erhielten bei dem Test nur zwei Räder: das Kettler ‚Obra RT‘ sowie der ‚E-Courier SX‘ von Stevens, wobei bei beiden Modellen noch Kritikpunkte angebracht wurden. Das Rad von Stevens besitzt keine optimale Transportmöglichkeit für Gepäck und auch die Gangschaltung ist noch verbesserungswürdig. Das Kettler-Modell ist der Beurteilung nach nicht wendig genug.
Fazit dieser Untersuchung ist, dass die Hersteller an ihren Produkten noch erheblich nachbessern sollten, um sowohl bei der Sicherheit als auch bei Fahrkomfort optimale Ergebnisse zu erzielen. Dabei ist ein hoher Preis kein Garant für bessere Qualität. Die besten Pedelecs waren bei der Untersuchung nicht die teuersten. So bleibt dem Käufer eines E-Bikes nur, das Gerät selber zu testen und sich auf Testergebnisse zu verlassen.