Spelle
Spelle
ie Samtgemeinde Spelle wurde 1974 aus den einzelnen Gemeinden Spelle, Lünne und Schapen gebildet. Sie liegt im südlichen Emsland unmittelbar an der Grenze zu Nordrhein-Westfalen und ist sehr ländlich geprägt. An der westlichen Grenze verläuft der Dortmund-Ems-Kanal. Sehenswert sind das Naturschutzgebiet Speller Dose mit seinem Moorlehrpfad, die Burg Venhaus sowie der Wöhlehof.
Sehenswertes:
Der Hof Wöhle ist ein alter, aber gut erhaltener emsländischer Fachwerk-Bauernhof, der heute als Begegnungszentrum der Gemeinde Spelle für verschiedenste Veranstaltungen genutzt wird. Das stattliche Haupthaus wurde 1791 nach Art eines typischen niederdeutschen Bauernhofes errichtet. Zu dem Ensemble der Anlage gehören noch die Remise von 1842 sowie die Scheune, die dem Heimatverein als Heimathaus dient.
Im Osten der Gemeinde Spelle liegt das 56 ha. große Naturschutzgebiet ‚Speller Dose’. Die Entwicklung dieses Hochmoores setzte vor ungefähr 8000 Jahren ein. Durch Entwässerung, Kultivierung und Torfabstich blieb jedoch nur ein relativ kleiner Teil erhalten. Es laufen aber Bestrebungen, das Moor durch Wiedervernässung zu renaturieren.
Für Besucher wurde ein etwa 100 Meter langer Holzsteg errichtet, auf dem man durch das Moorgebiet laufen und sich über die Besonderheiten und Schönheiten dieser Landschaftsform informieren kann. Ein 6 Meter hoher Aussichtsturm vermittelt einen weiten Überblick über das Naturschutzgebiet.
Die Wasserburg Venhaus ist ein ehemaliger Rittersitz und stammt ursprünglich aus dem 15. Jahrhundert. Im Jahre 1619 wurde die Hauptburg um einen Querflügel erweitert, der 150 Jahre später zur noch heute bestehenden katholischen St. Vitus Kirche umgebaut wurde. 1876 übernahm die Kirche das Areal ganz. Anfang des 21. Jahrhunderts schließlich wurde das Gelände zu einem Burgpark umgestaltet, um den historischen Charakter dieser Wasser- und Wehrburganlage wieder hervorzuheben.
Bemerkenswert ist auch der Umweltbildungsgarten, der mit Hilfe von interaktive Modellen verschiedene Aspekte des Lebensraums interaktiv erlebbar macht.
In Schapen, umgeben von Wiesen und Feldern, bietet sich die Autmaring’sche Mühle mit seinem Café als Ausflugsziel an. Bereits 1741 wurde an dieser Stelle eine erste Bockwindmühle erbaut, die Anfang des 19. Jahrhunderts durch eine massive Holländermühle aus Sandstein ersetzt wurde. Seit 1947 wurde die Mühle als Motormühle betrieben. Die nun nicht mehr benötigten Segel wurden abgenommen. 1973 wurde der Betrieb ganz eingestellt. Nach einer umfangreichen Renovierung erstrahlt die Autmaring’sche Mühle nun wieder im alten Glanz.
In einer alten Scheune des Hofes Hölscher ist heute ein Museum eingerichtet, das eine umfangreiche Sammlung landwirtschaftlicher Geräte und Utensilien aus dem bäuerlichen Leben zeigt. Neben einer vollständig eingerichteten Schmiede und einer alten Holzschuhmacherei gibt es auch eine historische Feuerwehrspritze, zwei Dieselmotoren und das Modell der inzwischen abgetragenen St.-Johannes-Pfarrkirche zu bestaunen. Das Museum kann auf Anfrage besichtigt werden.
Umgeben von einer großflächigen Parkanlage befindet sich in Schapen das älteste private Handelsschulgebäude Europas. Das zweistöckige Gebäude wurde 1850 erbaut und steht heute unter Denkmalschutz. Heute werden hier Behinderte betreut.
Im Jahre 1903 erhielt die alte katholische Kirche von Schapen einen massiven separaten Glockenturm, der etwas abseits vom Kirchengebäude stand. Anfang der 1930er Jahre wurde an anderer Stelle ein neues Gotteshaus erbaut und das alte daraufhin abgerissen. Der Glockenturm aber blieb stehen und wurde bis 1975 als Geräteschuppen für die freiwillige Feuerwehr genutzt.
Gleich neben dem Bürgerpark in Schapen befinden sich das alte Pfarrhaus und das ehemalige Brauhaus. Das Pfarrhaus wurde bereits 1739 erbaut und dient heute als Begegnungsstätte und Veranstaltungsort, das Brauhaus ist heute Sitz des Heimatvereins.
Am Bürgerpark der Gemeinde Lünne befindet sich ein Wassermühlenrad. Der Mühlenplatz wurde in den 1980er Jahren neu gestaltet, aber eine Mühle hatte hier bereits im 14. Jahrhundert gestanden. Sie wurde als Korn-, Öl- und Walkemühle genutzt. Das noch erhaltene Müllerhaus wurde 1837 erbaut. Es liegt etwas abseits vom heutigen Mühlenrad. Das alte Mühlengebäude existiert nicht mehr, es wurde im letzten Jahrhundert abgerissen.
Das Emsländer Brauhaus ist ein beliebtes Ausflugslokal. Hier werden noch vor Ort verschiedene Biere gebraut, wie das Emsländer Braunbier, das Emsländer Frischbier, das Emsländer Pils und auch einige saisonale Biere. In der Gaststube werden Gerichte der regionalen Küche angeboten. Eine seltene Besonderheit stellt die Armbrustschießanlage dar.
Der Blaue See in Lünne, vormals auch Herta-See genannt, ist ein beliebtes Naherholungsgebiet im südlichen Emsland. Der 5 ha. große See entstand ab 1936 durch den Abbau von Lehm für die Auskofferung des Dortmund-Ems-Kanals sowie für die ehemaligen benachbarten Ziegeleien. Nach 1960 wurde hier ein Campingplatz mit festen Wochenendhäusern errichtet. Der See bietet die Möglichkeit zum Baden, Bootfahren, Surfen und zum Angeln.