Radeln im Ruhrgebiet: überraschend schön und interessant

Radeln im Ruhrgebiet: überraschend schön und interessant

Im Ruhrpott zu radeln, kann nicht schön sein, so ein weit verbreitetes Vorurteil! Alles grau, kaum grün! Viel Autoverkehr, wenig Landschaft…

Wer den Emscher-Weg fährt, wird ein ganz anderes Bild vom Ruhrgebiet gewinnen. Deshalb möchten wir diese interessante Route an dieser Stelle einmal genauer vorstellen. GPS-Tracks, Waypoints und genauere Beschreibungen der Sehenswürdigkeiten gibt es hier.

Die Entwicklung des Ruhrgebietes ist eng mit der Emscher verbunden – sehr viel mehr als mit der namensgebenden Ruhr. Kohlebergbau und Montanindustrie wucherten einst entlang der Emscher. Hier qualmten die Schornsteine, hier ratterten die Fördertürme, hier lebten und malochten die Kumpel. Und hier entwickelte sich eine einzigartige Industriekultur, die nie schlief. Und die Emscher war ihr stinkender schwarz-trüber Abwasserkanal – sie war und ist kein schöner Fluss! Aber das Ruhrgebiet ist dabei, sich zu wandeln – und das tut auch die Emscher. Sie symbolisiert somit die Entwicklung einer ganzen Region. Aus der Kloake soll wieder ein lebendiger Fluss werden. Der erste Teil bis Dortmund wurde bereits renaturiert, der übrige Teil muss dagegen landschaftlich als eher unattraktiv umschrieben werden. Dennoch ist der Emscher-Weg eine reizvolle Fahrrad-Strecke. Er folgt dem Flusslauf über 101 Kilometer vom Quellhof in Holzwickede bis zur Mündung in den Rhein bei Dinslaken. Dabei durchfährt der Radwanderer den gesamten Ruhrpott von Ost nach West und erfährt so hautnah den Strukturwandel in dieser Region. Wo einst die graue Schwerindustrie zuhause war, gibt es nun Parks, Seen, begrünte Halden und interessante neue Kulturlandschaften. Die abwechslungsreiche Radtour führt am Phoenixsee in Dortmund, am Nordsternpark in Gelsenkirchen und am Gasometer in Oberhausen vorbei. Für museale Highlights wie das Schiffshebewerk in Henrichenburg, das Umspannwerk in Recklinghausen oder die Kokerei Hansa sollte man sich genügend Zeit nehmen.

Und noch ein weitere Thema steht auf der Route im Mittelpunkt: die Wassertechnik mit ihren Pumpwerken und Wasseraufbereitungsanlagen. Das moderne Wassermanagement an der Emscher wird an verschieden Stellen auf Schautafeln erläutert – schließlich wurde der Emscher-Weg durch die Emschergenossenschaft eingerichtet. Ein blau-weißes Logo, das den schlängelnden Fluss vor Symbolen des Ruhrgebietes (Förderturm, Tetraeder und Gasometer) zeigt, leitet den Radler auf seinem Weg durch das Emschertal. Übrigens: Bedingt durch Bergsenkungen musste die Mündung des Flusses bereits zweimal verlegt werden!

Der meist parallel zur Emscher verlaufende Radweg verläuft ausnahmslos flach. Die Oberfläche ist asphaltiert bzw. überwiegend wassergebunden, so dass der Emscher-Weg auch mit Anhängern gut befahrbar ist. Die Strecke ist größtenteils verkehrsarm und autofrei gewählt und somit sehr familienfreundlich. Der Routenverlauf wechselt ständig zwischen Naturschutzgebieten, dem Wasserlauf der Emscher und interessanten Industrielandschaften.

1 Kommentar

  • geschrieben 9. März 2014

    Oliver Trelenberg

    Wir sind Ihn schon geradelt,von Holzwickede bis Dinslaken ,da mündet die Emscher in den Rhein.Schöne Tour!!

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