Emscher-Weg

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ie Entwicklung des Ruhrgebietes ist eng mit der Emscher verbunden – sehr viel mehr als mit der namensgebenden Ruhr. Kohlebergbau und Montanindustrie wucherten einst entlang der Emscher. Hier qualmten die Schornsteine, hier ratterten die Fördertürme, hier lebten und malochten die Kumpel. Und hier entwickelte sich eine einzigartige Industriekultur, die nie schlief. Und die Emscher war ihr stinkender schwarz-trüber Abwasserkanal – sie war und ist kein schöner Fluss! Aber das Ruhrgebiet ist dabei, sich zu wandeln – und das tut auch die Emscher. Sie symbolisiert somit die Entwicklung einer ganzen Region. Aus der Kloake soll wieder ein lebendiger Fluss werden. Der erste Teil bis Dortmund wurde bereits renaturiert, der übrige Teil muss dagegen landschaftlich als eher unattraktiv umschrieben werden. Dennoch ist der Emscher-Weg eine reizvolle Fahrrad-Strecke. Er folgt dem Flusslauf über 101 Kilometer vom Quellhof in Holzwickede bis zur Mündung in den Rhein bei Dinslaken. Dabei durchfährt der Radwanderer den gesamten Ruhrpott von Ost nach West und erfährt so hautnah den Strukturwandel in dieser Region. Wo einst die graue Schwerindustrie zuhause war, gibt es nun Parks, Seen, begrünte Halden und interessante neue Kulturlandschaften. Die abwechslungsreiche Radtour führt am Phoenixsee in Dortmund, am Nordsternpark in Gelsenkirchen und am Gasometer in Oberhausen vorbei. Für museale Highlights wie das Schiffshebewerk in Henrichenburg, das Umspannwerk in Recklinghausen oder die Kokerei Hansa sollte man sich genügend Zeit nehmen.

Und noch ein weiteres Thema steht auf der Route im Mittelpunkt: die Wassertechnik mit ihren Pumpwerken und Wasseraufbereitungsanlagen. Das moderne Wassermanagement an der Emscher wird an verschieden Stellen auf Schautafeln erläutert – schließlich wurde der Emscher-Weg durch die Emschergenossenschaft eingerichtet. Ein blau-weißes Logo, das den schlängelnden Fluss vor Symbolen des Ruhrgebietes (Förderturm, Tetraeder und Gasometer) zeigt, leitet den Radler auf seinem Weg durch das Emschertal. Übrigens: Bedingt durch die Bergsenkungen im Ruhrgebiet muss der Fluss mehrfach durch Pumpanlagen am Fließen gehalten werden – sonst würde er sich stauen! Und die Mündung des Flusses musste man in seiner Historie bereits zweimal nach Norden verlegen!


Charakteristik:

Der meist parallel zur Emscher verlaufende Radweg verläuft ausnahmslos flach. Die Oberfläche ist asphaltiert bzw. überwiegend wassergebunden, so dass der Emscher-Weg auch mit Anhängern gut befahrbar ist. Die Strecke ist größtenteils verkehrsarm und autofrei gewählt und somit sehr familienfreundlich. Der Routenverlauf wechselt ständig zwischen Naturschutzgebieten, dem Wasserlauf der Emscher und interessanten Industrielandschaften.



Ortschaften entlang der Route

Holzwickede / Dortmund-Aplerbeck / Dortmund-Hörde / Dortmund / Dortmund-Huckarde / Dortmund-Mengede / Waltrop / Herne / Recklinghausen / Herne-Wanne / Gelsenkirchen-Mitte / Gelsenkirchen-West / Essen-Altenessen / Gladbeck / Bottrop / Oberhausen-Osterfeld / Oberhausen / Oberhausen-Sterkrade / Dinslaken

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Holzwickede

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olzwickede liegt am östlichen Rand des Ruhrgebietes und besteht aus den Ortsteilen Holzwickede, Opherdecke und Hengsen. Der Höhenzug des Ardeygebirges durchquert die Gemeinde. Am Fuße des Hanges beginnt das weite Ruhrtal. Die Ruhr begrenzt das Gemeindegebiet Holzwickedes im Süden. Nahe der Grenze zu Dortmund befindet sich die Quelle der Emscher, die von hier aus ihren 83 km langen Weg zum Rhein nimmt.
Das Gebiet von Holzwickede wurde schon in der Jungsteinzeit besiedelt, und die Römer errichteten hier einen Stützpunkt. Im Mittelalter gab es hier gleich mehrere wehrhafte Wasserburganlagen. Doch als einziger Adelssitz blieb das Haus Opherdecke, ein barockes Wasserschloss aus dem 17. Jahrhundert, erhalten.

Sehenswertes:

In Holzwickede, nahe der Stadtgrenze zu Dortmund, hat die Emscher, ein Nebenfluss des Rheins, ihre Quelle, bevor sie sich auf ihren 83 km langen Weg quer durch das Ruhrgebiet macht, wo sie dann bei Dinslaken in den Rhein mündet.

Die Quelle der Emscher befindet sich auf einer Höhe von 160 m über dem Meeresspiegel und bildet nahe des so genannten Emscherquellhofes einen kleinen See. Der Quellhof ist eine alte denkmalgeschützte Fachwerkanlage von 1801, die noch Anfang dieses Jahrtausends als privater Reiterhof genutzt wurde. Heute befindet sie sich im öffentlichen Besitz und dient nach einer umfangreichen Renovierung als Tagungs- und Kulturstätte.

 

Hinter der Szenerie: Die geizige Jungfrau

Vor langer, langer Zeit lebte in Holzwickede eine Jungfrau namens Emrizza Ambarkus. Das hübsche Mädchen hatte einen Krämerladen geerbt, den sie, da sie sehr sparsam und gewissenhaft wirtschaftete, schon bald zu einem stattlichen Kaufmannsgeschäft ausgebaut hatte. Sie wurde reicher und reicher, doch ihr Herz wurde dabei kälter und kälter. Die Armen und Kranken, die sie um Almosen anbettelten, wies sie brüsk ab. Niemals gab sie auch nur einen Pfennig von ihrem Vermögen ab. Die Zeit verging und eines Tages, als sie schon alt und grau geworden war, erschien ihr ein Egel, der zu ihr sprach: „Was Du im Leben versäumst hast, wirst Du nach dem Tode gutmachen müssen!“ Da fuhr ihr der Schrecken in alle Glieder und sie vermachte ihren gesamten Besitz der Kirche. Als sie wenig später starb, wurde sie in der Pfarrkirche als Wohltäterin bestattet. Aber seit dieser Zeit steigt jedes Mal, wenn eine verheerende Feuersbrunst bevorstand, aus dem Emscherquellteich eine feenhafte Gestalt aus dem Wasser. Sie trägt die hübschen Gesichtszüge der jungen Emrizza und warnt die Leute vor dem nahenden Unglück. Der Quellteich wurde von jeher als Löschteich genutzt. So verhinderte die geisterhafte Gestalt mehrfach eine Katastrophe, da rechtzeitig genügend Helfer alarmiert wurden und ausreichend Wassereimer bereitstanden.

Auf diese Weise hat die Emrizza Ambarkus ihre Kaltherzigkeit gesühnt und den Menschen nach ihrem Tode doch noch Gutes gebracht…

Das Haus Opherdicke (sprich ‘Op-herdecke’) ist eine ursprünglich mittelalterliche Wasserburganlage auf dem Ardey-Höhenzug. Von hier besitzt man eine gewaltige Fernsicht sowohl nach Süden ins Ruhrtal hinein bis zum Sauerland, als auch nach Norden bis nach Hamm in Richtung Münsterland.

Burg Opherdecke wurde bereits 1182 erstmals urkundlich erwähnt. Die von Wassergräben geschützte Wehrburg wurde im Zuge des gesteigerten Repräsentationsbedürfnisses des Adels im 17. Jahrhundert zum Wasserschloss im barocken Stil umgebaut. Das weiß verputzte dreistöckige Herrenhaus besitzt 5 Achsen und wird von zwei gartenseitig versetzten Vierungstürmen flankiert. Die Wirtschaftsgebäude entstammen dem 18. bzw. 19. Jahrhundert. Das Schloss wird heute für kulturelle Veranstaltungen, insbesondere für Kunstausstellungen genutzt.

Das Kellerkopfdenkmal, auch ‘130ger Denkmal’ genannt, ist ein wuchtiges Monument auf dem Hang des Kellerkopfes oberhalb des Ruhrtales. Es wurde 1929 als Erinnerung an die im ersten Weltkrieg gefallenen Soldaten des 1. Lothringischen Infantrie-Regimentes Nr. 130 errichtet, zu denen auch viele einheimische Soldaten gehörten.

Im Holzwickeder Ortsteil Hengsen befinden sich in einem Waldgebiet die spärlichen Überreste des Hauses Ruhr, oftmals auch Haus Rura genannt. Die Geschichte des einst mächtigen Adelssitzes geht bis in das Mittelalter zurück. Erstmals urkundlich erwähnt wurde Haus Ruhr im Jahre 1174, Burgherr war damals ein gewisser Heinrich von der Ruhr. Lange war das Anwesen im Besitz derer von Lappe, wovon sich die ebenfalls überlieferte Bezeichnung ‘Burg Lappenhausen’ ableitete. Im Laufe des 18. Jahrhunderts jedoch verfiel der adlige Gutshof immer mehr und wurde daher Mitte des 18. Jahrhunderts abgetragen. Heute erinnern nur noch die Wassergräben sowie eine alte Bruchsteinmauer an die ehemalige wehrhafte Wasserburg.

Die evangelische Kirche in Opherdicke ist das älteste Gebäude in Holzwickede und entstand als romanische Kleinbasilika in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts. Der Turm des ehemaligen katholischen Gotteshauses wird sogar noch über 200 Jahre älter geschätzt.

Die Zeche Caroline ist ein ehemaliges Bergwerk in Holzwickede, in dem zwischen 1856 und 1851 Steinkohle gefördert wurde. Zuvor war bereits seit 1736 über der Caroliner Erbstollen Kohle abgebaut worden. In der Zeche Caroline arbeiteten zeitweilig über 900 Kumpel. Die höchste Jahresförderung wurde Ende der 1920 Jahre mit fast 300.000 Tonnen Steinkohle erzielt.

Heute befindet sich auf dem Areal der ehemaligen Zeche ein historischer Bergbaurundweg.

Die Zeche Freiberg war ein Steinkohlebergwerk in Sölde, einem heutigen Ortsteil von Holzwickede. Hier wurde von 1861 bis 1912 Kohle gefördert, bis die Zeche wegen Unrentabilität wieder stillgelegt wurde. Anfang des 20. Jahrhunderts hatte die Zeche Freiburg über 500 Beschäftigte, die eine Jahresförderung von 130.000 Tonnen Steinkohle ermöglichten.

Von der alten Zechenanlage blieb nicht viel erhalten. Die Gebäude wurden abgerissen, die Stollen verfüllt. Heute dient das Areal als Werksgelände.



Radrouten die durch Holzwickede führen:

Emscher-Weg
Kaiser-Route Aachen-Paderborn




Dortmund – Aplerbeck

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er Dortmunder Stadtbezirk Aplerbeck befindet sich im Südosten der Stadt. Er setzt sich aus den Stadtteilen Aplerbeck, Aplerbecker Mark, Berghofen, Schüren, Sölde und Sölderholz zusammen. Ausgrabungen belegen eine vorchristliche Besiedlung schon von ca. 5500 Jahren, erstmals urkundlich erwähnt wurde Aplerbeck im Jahre 899. Die beiden Flüsse Ruhr und Emscher durchqueren den Stadtbezirk und auch das Ardeygebirge ragt in diesen hinein. Von den ehemaligen Zechen sind nur noch spärliche Reste zu sehen, dafür gibt es mit dem Haus Rodenberg und dem Haus Sölde noch gut erhaltene historische Adelssitze.

Sehenswertes:

Im Zentrum des Dortmunder Stadtteiles Aplerbeck befindet sich das Wasserschloss Haus Rodenberg. Die ursprüngliche Burganlage wurde bereits 1290 als Besitz des Ritters Diederich von dem Rodenberg erstmals urkundlich erwähnt. Das Kastell wurde im 15. Jahrhundert zerstört, in der Folge aber wieder aufgebaut. Zwischen 1689 und 1698 erfolgte der Umbau zu einem Wasserschloss, um den gehobenen Repräsentationswunsch Ausdruck zu verleihen. Aber 1755 starb die männliche Linie derer zu Rodenberg aus und das Schloss verfiel in den kommenden Jahrhunderten sehr stark, so dass heute nur noch der barocke Flügel mit den Wirtschaftsgebäuden erhalten geblieben ist. Erst 1985 wurde es von der Stadt Dortmund erworben und bis 1996 umfangreich renoviert. Heute beherbergt Haus Rodenberg ein Restaurant, die Märchenbühne des Puppentheaters sowie Räumlichkeiten für die Volkshochschule und zum Heiraten.

Der Park wird bei schönem Wetter viel zum spazieren gehen genutzt.

Im Dortmunder Stadteil Sölde befindet sich das ehemalige Rittergut Haus Sölde. Es wurde im 13. Jahrhundert erbaut und zunächst von den Herren von Volmarstein als Lehen betrieben. Seit dem Anfang des 15. Jahrhunderts befand sich Haus Sölde über 400 Jahre lang im Besitz derer von Hövel zu Sölde. Zahlreiche Umbauarbeiten fielen in diese Zeit. Bis in die 80er Jahre des letzten Jahrhunderts wurde das Haus Sölde als landwirtschaftlicher Großbetrieb genutzt, heute werden die Gebäude als Wohnungen vermietet.

Im Dortmunder Stadtteil Berghofen befand sich am nördlichen Hang des Ardeygebirges die Zeche Elisabeth. Sie wurde bereits 1731 gegründet. Erst wurde ein Erbstollen angelegt, später im Jahre 1801 wurde der erste Schacht geteuft. Aber bereits 1836 wurde der Abbau der Steinkohle in der Zeche Elisabeth wieder eingestellt. Erhalten blieb am Niederhofer Kohlenweg noch ein Lochstein, ein oberirdischen Grenzstein zur Markierung der Abbaugrenze.

Das repräsentative Amtshaus wurde in den Jahren 1906 und 07 als Rathaus für das zu dieser Zeit noch selbstständige Aplerbeck gebaut. Auf dem Gelände des Marktplatzes hatte sich zunächst noch ein kleiner See befunden. Als Aplerbeck 1929 nach Dortmund eingemeindet wurde, wurde das Rathaus zum Amtshaus. Seit 1975 befinden sich dort die Verwaltungsräumlichkeiten für den Stadtbezirk Aplerbeck.






Dortmund – Hörde

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örde ist ein Stadtbezirk Dortmunds, der sich südlich von der Innenstadt und dem Westfalenpark bis zur Ruhr und dem Hengsteysee hinzieht. Im Osten grenzt er an den Stadtbezirk von Aplerbeck, im Westen an den Stadtbezirk von Hombruch und dem Rombergpark. Die ehemals freie Stadt Hörde leidet heute stark unter der Deindustrialisierung, obwohl der Strukturwandel zu einem Zentrum für moderne Technologien längst eingeleitet ist. In Hörde entsteht mit dem Phoenix-See und dem Technologiepark Phoenix-West ein ambitioniertes neues Wohn- und Naherholungsgebiet. Im Süden durchzieht das Ardeygebirge den Stadtbezirk. Unten wird die Ruhr zum Hengsteysee gestaut, oben auf dem Hang befindet sich die Ruine der Hohensyburg nebst dem berühmten Spielcasino. Unweit davon vermittelt das Besucherbergwerk Graf Wittekind einen Einblick in längst vergangene Steinkohle-Abbaumethoden.

Sehenswertes:

Im Dortmunder Stadtteil Wellinghofen befinden sich die Überreste des ehemaligen Rittersitzes Niederhofen. Das von den Herren von Niederhofen erbaute Anwesen wurde 1242 erstmals urkundlich erwähnt. Erhalten hat sich jedoch lediglich das barocke Torhaus von 1748 mit seiner geschwungenen Haube.

Der weithin sichtbare Gasometer mit der großen weißen ‘HOESCH’-Aufschrift gehörte zu der ehemaligen Hochofen-Industrieanlage ‘Phoenix-West’ der Firma Hoesch in Dortmund-Hörde. Er diente als Niederdruckgasbehälter zur Sammlung angefallener Gase.

Das riesige Ungetüm besitzt eine Höhe von 76 Metern sowie einen Durchmesser von nahezu 50 Metern. Damit ergibt sich ein Fassungsvermögen von 120.000 m². Nach der Schließung des Hochofens blieb das Gasometer als einziges Relikt der alten Industrieanlage erhalten und wurde unter Denkmalschutz gestellt. Er gehört zum neu entstehenden PHOENIX-Park, einem Teil des Emscher Landschaftsparkes.

Der Zoo Dortmund befindet sich südlich der Innenstadt im Stadtteil Hörde und ist ein beliebtes Ausflugziel. Hier leben innerhalb einer großen alten Parklandschaft ungefähr 1.500 Tiere, die insgesamt 230 Arten angehören, darunter Orang Utans, Tiger, Nashörner, Ameisenbären, Giraffen und Seelöwen. Für Kinder wurde ein Streichenzoo, mehrere Erlebnis-Stationen und ein Spielplatz eingerichtet.

Die Hörder Burg liegt nahe der Emscher im Stadtteil Dortmund und hat ihren Ursprung als Wasserburg  im 12. Jahrhundert. Der alte Burgturm stammt noch aus dieser ersten Bauphase. Im 13. Jahrhundert wurde der Stammsitz der Familie Hörde wehrhaft ausgebaut. Trotzdem wurde das Anwesen während des Dreißigjährigen Krieges erst von spanischen, später auch von französischen Truppen eingenommen, besetzt und in der Folge teilweise abgebrandt. Seit 1840 befand sich auf dem Burggelände ein Puddel- und Walzwerk, später übernahm die Hoesch AG das Anwesen. Die Vorburg wurde 1920 bis 1922 neu erbaut. Die Räumlichkeiten dienten bis zu der Schließung der Verwaltung des Stahlwerkes. Nach 2008 wurde die Burg umfangreich saniert. Heute befindet sich in der Hörder Burg ein Heimatmuseum, in dem die Geschichte Hördes seit dem Mittelalter interessant aufbearbeitet wird.

Der Hengsteysee ist ein über 4 km langer Stausee der Ruhr. Die Städte Dortmund, Hagen und Herdecke grenzen an das Gewässer, welches nach dem Hagener Ortsteil Hengstey benannt ist. Der Stausee wurde 1929 als natürliche Kläranlage angelegt, da im Osten des Sees die durch Industrieanlagen stark verunreinigte Lenne der Ruhr zufließt. Zwei Wasserkraftwerke, das Koepchenwerk im Norden und das Laufwasserkraftwerk Hengstey am Wehr am westlichen Rand des Hengsteysees, werden hier zur Energieerzeugung betrieben. Ansonsten dient der See der Naherholung. In den Sommermonaten befährt das Fahrgastschiff  ‘Freiherr vom Stein’ den See, der auch viel von Segel-, Ruder- und Tretbooten frequentiert wird. Ein Bootsverleih befindet sich im Norden des Sees. Ein ungefähr 6,5 Kilometer langer Fuss- und Radweg führt einmal um den See herum, über dem hoch oben die Ruine der Hohensyburg thront.

Im Süden von Dortmunds Innenstadt, dort wo noch am Ende des 20. Jahrhunderts die Hochöfen des riesigen Stahlwerkes von Hoesch arbeiteten, entsteht ein großes Wohn- und Naherholungsgebiet mit einem zentralen, künstlich angelegten See, dem Phoenix-See. Der See gehört zu der groß angelegten Renaturalisierung der Emscher und dem neu umgebauten Emschertal. Der Phoenix-Park besteht aus zwei größeren Teilen: im östlichen Teil befindet sich der Phoenix-See, und im zwei Kilometer entfernten westlichen Teil entsteht ein 110 ha großer Technologiepark.

Die Flutung des Phoenixsees begann im Oktober 2010. Seine Ausmaße betragen 1200 Meter Länge und 300 Meter Breite. Bei einer Tiefe von maximal 3 Metern soll das Fassungsvermögen ca. 600.000 m³ Wasser betragen. Mit einer Wasserfläche von 24 ha. ist er größer als die Binnenalster in Hamburg.

Geplant sind eine Uferpromenade, eine Piazza mit Cafés und Restaurants, ein Hafen mit Bootsverleih. Am Ufer entsteht eine Großzahl an neue Wohneinheiten.

Hoch über dem Hengsteysee, einem Stausee der Ruhr, befindet sich am Hang des Ardeygebirges die Ruine der Hohensyburg. Erstmals wurde die damalige sächsische Fliehburg im Jahre 775 erwähnt, als sie von Karl dem Großen eingenommen wurde. Der Bau der ersten Burganlage wird auf das Jahr 700 geschätzt. Heute befinden sich noch die Reste von drei Burgen auf dem Berghang des Syberges, von denen nicht alle aus Stein bestanden haben dürften. Von ihnen sind nur noch die Wallanlagen erkennbar. Der Steinbau wird auf 1150 geschätzt.

Auf dem höchsten Punkt des Syberges wurde 1857 der achteckige Vincketurm erbaut. Er dient als Aussichtsturm und mißt eine Höhe von 26 Metern.

Unweit der Burgruine befindet sich das Spielcasino.

Nahe der Burgruine Hohensyburg am Hang des Ardeygebirges befindet sich das Kaiser-Wilhelm-Denkmal. Das Monument, welches ein Reiterstandbild von Kaiser Wilhelm darstellt, wurde 1893 bis 1902 geschaffen, 1935/36 jedoch noch einmal vereinfacht umgebaut. Die Nebenstandbilder stellen Otto von Bismarck und Graf von Moltke dar. Zu der ursprünglichen Gruppe gehörten noch Standbilder von Kaiser Friedrich III. sowie vom Prinzen Friedrich Karl, die jedoch bei den Umbauarbeiten entfernt wurden.

Unterhalb der Ruine Hohensyburg befindet sich eine beliebte Freilichtbühne. Direkt in den Hang des Ardeygebirges gebaut, hat der Besucher den Eindruck eines Amphitheaters. Seit 1952 wird die Naturbühne in den Sommermonaten von einem Amateurensemble bespielt. Alljährlich entstehen mehrere neue Produktionen und insbesondere die Kinderstücke erfreuen sich einer großen Beliebtheit.

Auf dem Areal der Hohensyburg befindet sich mit der Kirche St. Peter zu Syburg auch die älteste Kirche auf dem Dortmunder Stadtgebiet. Das Gotteshaus stammt aus dem 12. Jahrhundert, der Westturm entstand etwas später im 13. Jahrhundert. Ein erster Kirchenbau geht vermutlich auf die Gründung Karls des Großen zurück. Dieser wurde 799 durch Papst Leo III. geweiht.

Im 13. und 14. Jahrhundert wurde die Kirche im gotischen Stil erweitert und umgebaut. Im Dreißigjährigen Krieg beschädigte ein Feuer die Kirche schwer. Auch im Zweiten Weltkrieg erlitt das Bauwerk durch eine Fliegerbombe schwere Schäden, die in den Folgejahren jedoch wieder behoben wurden.

Der romanische Taufstein der Kirche stammt noch aus dem 12. Jahrhundert. Auf dem die St.-Peter-Kirche umgebenen Friedhof befinden sich noch Grabsteine aus dem 9. Jahrhundert, womit er als die älteste Bestattungsfläche des Ruhrgebietes gilt.

Am nordwestlichen Hang des Sybergs auf dem südlichen Stadtgebiet von Dortmund befanden sich in unmittelbarer Nähe zueinander einst mindestens drei Bergwerke. Von 1582 bis 1663 wurde in der Stollenzeche ‘Beckersches Feld’ die Steinkohle im Tagebau abgebaut, von 1740 bis 1801 in der Stollenzeche ‘Schleifmühle’ und von 1858 bis 1900 im Stollen Wittekind.

Im Jahre 1987 wurde hier nun das Besucherbergwerk Graf Wittekind eingerichtet. Der Bergbauweg verbindet auf etwa 2,5 km die historischen Steinkohlebergwerke bzw. die Relikte dieser Anlagen, wie beispielsweise einige Einsturztrichter, miteinander. Nach vorheriger Absprache können die unterirdische Stollen der letzten Zeche ‘Graf Wittekind’ auf einer Länge von 260 m besichtigt werden.

Im Dortmunder Stadtteil Wellinghofen befindet sich die alte evangelische Kirche. Ein erster Vorgängerbau stammt noch aus dem 9. Jahrhundert. Auf diesen Fundamenten entstand im 12. Jahrhundert der Kern des heutigen romanischen Kirchengebäudes. Im 14. Jahrhundert erfolgte der großzügige Ausbau der Kirche, wobei das alte Langhaus zum Mittelschiff einer neuen Hallenkirche wurde. Bemerkenswert an der Inneneinrichtung ist das gotische Sakramentshaus sowie der ungefähr 1000 Jahre alte Taufstein. Die Orgel wurde im Jahre 1709 gebaut. Die Glocke stammt noch aus dem 13. Jahrhundert und gilt damit als eine der ältesten im westfälischen Raum.






Dortmund

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ortmund ist die größte Stadt des Ruhrgebietes. Ihre Gründung geht wahrscheinlich noch in die karolingische Zeit zurück. Von der mittelalterlichen Stadtbefestigung hat sich nichts mehr erhalten, nur ein Wehrturm, der Adlerturm wurde rekonstruiert und dient heute als Räumlichkeit für das Stadtmuseum. Bis in das 20. Jahrhundert war Dortmund eine Industriemetropole und wurde geprägt durch Bergbau, Stahl und Bier. Inzwischen hat sich ein Strukturwandel zu einem bedeutenden Dienstleistungs- und Technologiestandort vollzogen. Der Westfalenpark wurde für die erste Bundesgartenschau 1959 geschaffen und ist heute ein beliebtes Naherholungsgebiet. Weitere zwei mal richtete Dortmund die Bundesgartenschau aus. Die Stadt bietet mit dem Museum Ostwall im Dortmunder U, dem Naturkundemuseum und der Deutschen Arbeiterschutzausstellung eine interessante Museumslandschaft. Darüber hinaus haben sich auf dem Dortmunder Stadtgebiet noch eine Reihe von Wasserschlössern und Herrensitzen erhalten. Einige Industriestandorte, wie die Kokerei Hansa oder die Zeche Zollern, sind als begehbare Skulptur bzw. als Industriemuseum zu besichtigen. Wahrzeichen Dortmunds sind die Reinoldikirche, das Dortmunder U, der Florianturm und die Westfalenhalle.

Sehenswertes:

Der Westfalenpark ist ein großer kostenpflichtiger Stadtpark, der 1959 anlässlich der ersten Bundesgartenschau in Dortmund angelegt wurde. Davor hatte sich hier unter anderem eine alte Steinkohlenzeche, eine Mülldeponie sowie der alte Kaiser-Wilhelm-Hain befunden. Der 70 ha große Park ist heute ein beliebtes Ausflugsziel und Naherholungsgebiet.

Ein Sessellift führt einmal quer und hoch über das Parkgelände. Wer es etwas bodenständiger mag, nimmt die Kleinbahn. Auf mehreren Bühnen werden Konzert- und Theateraufführungen veranstaltet. Besonders reizvoll für Kinder sind das Nostalgische Puppentheater mit seinen hübschen Marionetten und Handpuppen sowie die Polizei-Puppenbühne mit seinen Lehrstücken rund um den Straßenverkehr. Die Seebühne verfügt über eine Kapazität von 2.500 Sitzplätzen. Auf ihr werden vor allem klassische Konzerte dargeboten. Viele Veranstaltungen finden auch unter dem markanten Sonnensegel in der Mitte des Parkes statt.

Das Kindermuseum mondo mio! vermittelt interessante Entdeckungsreisen und wechselnde spannende Ausstellungen für die Kleinen, das Deutsche Kochbuchmuseum widmet sich dem Werk und dem Leben der Kochbuchautorin Henriette Davidis, die von 1856 bis 1876 in Dortmund lebte. In der Galerie Torfhaus werden Ausstellungen bekannter Künstler gezeigt.

Ein besonderer Anziehungspunkt ist das Rosarium, ein Rosengarten mit mehr als 3000 Rosenarten sowie der Buschmühlenteich, der auch einen Bootsverleih besitzt.

Weitere Freizeitmöglichkeiten sind der große Abenteuerspielplatz und eine Trampolinanlage für Kinder, eine Minigolfanlage, ein Kneipp-Wassertretbecken, ein Bouleplatz und ein Freiluftschachbrett sowie die Sternwarte, bei der während der Dunkelheit Blicke durch ein Teleskop möglich sind.

Die Westfalenhallen sind die großen Messe- und Verantstaltungshallen Dortmunds. Hier finden die besonderen Events, wie Konzerte und Sportveranstaltungen statt. Besonders hervorzuheben ist das 6-Tage-Rennen, welches regelmäßig in der letzten Oktoberwoche stattfindet.

Gleich neben der Westfalenhalle befindet sich das Fußballstadion von Brorussia Dortmund. Bis 2005 hieß es Westfalenstadion, inzwischen wird es aus Werbegründen Signal-Iduna-Park genannt. Das Stadion faßt über 80.000 Zuschauer und gilt mit seiner spezifischen gelben Dachkonstruktion als Wahrzeichen der Stadt. Im nordöstlichen Teil des Stadions befindet sich das Borusseum. Dabei handelt es sich um ein Museum, das alte Relikte aus der Geschichte des Fußballvereins bewahrt und präsentiert.

Der weithin sichtbare Florianturm entstand anlässlich der 1959 erstmals in Dortmund stattfindenden Bundesgartenschau. Mit seiner Höhe von 220 Metern war der im Volksmund nur ‘Florian’ genannte Turm vorübergehend das höchste Gebäude Deutschlands. Heute ist er eines der Wahrzeichen Dortmunds. Auf ungefähr 140 Metern Höhe befindet sich ein Turmrestaurant, welches sich um die Hochachse des Turmes dreht. Über dem Restaurant befindet sich eine Aussichtsplattform, von der man bei klarem Wetter einen eindrucksvollen Ausblick über das Ruhrgebiet bis ins Sauerland hinein haben kann.

Das Museum Ostwall im Dortmunder U zeigt die Kunst des 20. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Gegründet wurde es 1947 und das vornehmliche Bestreben des Museums war es zunächst, die Werke wiederzuerlangen, die zuvor im Dritten Reich aus den deutschen Sammlungen als entartetete Kunst  entfernten worden waren. So besitzt das Museum heute eine umfangreiche Sammlung der ‘Brücke-Künstler’ und der Künstler des ‘Blauen Reiters’, aber auch von Picasso, Dalí, Paul Klee und Joseph Beuys. Ein weiterer Schwerpunkt ist der Bereich ‘Informelle Kunst’.

Die ursprünglichen Räumlichkeiten am Ostwall wurden 2009 aufgegeben, seit 2010 befindet sich das Museum im Dortmunder U.

In einem Art-Déco-Bau von 1924, der einst als Städtische Sparkasse errichtet wurde, befindet sich heute das Museum für Kunst- und Kulturgeschichte. In den Ausstellungsräumen wird die Kulturgeschichte der Stadt Dortmund anhand von Gemälden, Skulpturen, Mobiliar und kunsthandwerklichen Gegenständen verdeutlicht. Der zeitliche Rahmen erstreckt sich dabei von der Antike bis zur Gegenwart. Im Museum finden auch regelmäßig Wechselausstellungen zu verschiedenen Themen statt.

Der Adlerturm ist die Rekonstruktion eines mittelalterlichen Turmes, der einst zur Stadtbefestigung gehörte. Er wurde 1992 über den alten Fundamenten eines ehemaligen Wehrturmes aus dem 14. Jahrhunderts neu errichtetet und misst eine Höhe von 30 Metern. Von der ursprünglichen Stadtbefestigung aus dem 13. Jahrhundert hat sich ansonsten nichts mehr erhalten. Im Adlerturm befindet sich heute ein Museum mit einer stadtgeschichtlichen Sammlung. Auf sechs Etagen finden sich Ausgrabungsfunde, Gebrauchsgegenstände und alte Waffen. Anhand von Modellen wird das mittelalterliche Aussehen der Stadt Dortmund anschaulich verdeutlicht.

Der Alte Markt ist der zentrale Platz des historischen Dortmund. Im Mittelalter gruppierten sich die Gilde- und Kaufmannshäuser um diesen Platz. Und heute noch befindet sich hier das Stammhaus der Privatbrauerei Dortmunder Kronen und die alte Adler Apotheke. Ansonsten haben die Kriegsschäden im Zweiten Weltkrieg den historischen Platz hinsichtlich seiner Charakteristik stark verändert. Das alte Rathaus, bis zum Krieg das älteste Rathaus Deutschland, wurde nach den Bombentreffern des Krieges nicht wieder aufgebaut. Heute wird der Alte Markt von Cafés und Restaurants geprägt, die bei schönen Wetter den Platz in einen riesigen Biergarten verwandelt.

Verbunden ist der Alte Markt durch eine kleine Gasse mit dem Hansaplatz. Dort befindet sich in der Vorweihnachtszeit, zusammengebaut aus vielen einzelnen Tannenbäumen, der riesige Dortmunder Weihnachtsbaum. Zeitweilig galt dieses Gebilde als der größte Weihnachtsbaum der Welt.

Der Friedensplatz ist der zentrale Veranstaltungsort der Stadt Dortmund. Hier feiert Borussia Dortmund, wenn sie wieder einmal die Deutsche Fußballmeisterschaft gewonnen haben. In der Mitte befindet sich die Friedenssäule und um den Platz gruppieren sich das Rathaus, das Alte und das Neue Stadthaus, die städtische Dortmund-Agentur sowie die Berswordt-Halle.

Die St.-Reinoldi-Kirche ist eine dreischiffige romanische Pfeilerbasilika in der Innenstadt von Dortmund. Das heutige evangelische Gotteshaus bildet den Mittelpunkt der Stadt und gilt als die älteste noch erhaltene Kirche der Innenstadt. Vor der Reformation war die Reinoldikirche die katholische Hauptpfarrkirche. Das gotische Chor stammt noch aus dem 13. Jahrhundert.

Die Deutsche Arbeitsschutzausstellung DASA versteht sich als Erlebnisausstellung zum Sehen, Hören und Anfassen. Ihr Motto lautet ‘Mensch/Arbeit/Technik’. Auf einer Ausstellungsfläche von über 13.000 m² erwartet den Besucher ein Ausflug in verschiedene Arbeitswelten der Vergangenheit, der Gegenwart und der Zukunft, wobei ein besonderes Augenmerk auf die Entwicklung des Arbeitsschutzes gelegt wird.



Radrouten die durch Dortmund führen:

Rad-Route Dortmund-Ems-Kanal
Emscher-Weg




Dortmund – Huckarde

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uckarde ist ein Stadtbezirk im Nordwesten von Dortmund. Im zunächst eher landwirtschaftlich geprägten Stadtteil vollzog sich im 19. Jahrhundert ein Strukturwandel zum Bergbau, doch inzwischen sind alle Zechen wieder geschlossen. Die Kokerei Hansa ist als begehbare Industrieskulptur eine höchst interessante Sehenswürdigkeit, als Naherholungsgebiet bietet der Revierpark Wischlingen allen Einwohnern Abwechslung und Entspannung vor der eigenen Haustür. In Huckarde beginnt der Dortmund-Ems-Kanal seine Reise Richtung Nordsee und die Emscher durchquert den Stadtbezirk auf ihrem Weg zum Rhein.

Sehenswertes:

In den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts entstanden im Ruhrgebiet insgesamt 17 Kokereien. Dieses waren technische Anlagen, um Kohle unter vollkommenen Luftabschluss und hoher Hitze zu zersetzen. Doch lediglich die Kokerei Hansa ist heute noch erhalten. Sie war zwischen 1928 und 1992 in Betrieb und wird heute als begehbare Großskulptur von der Stiftung Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur betreut und erhalten.

Ein Erlebnispfad führt heute durch die düsteren Industrieanlagen und Hallen. Der interessierte Besucher sieht hier die monströsen Maschinen und die riesige Kompressorhalle und vom Kohlenturm hat man einen weiten Ausblick über das Ruhrgebiet.

An der Lindberghstraße gibt es eine Emscherbrücke mit bewegter Vergangenheit. Die durch den Bergbau bedingten ständigen Bergsenkungen führten dazu, dass der Fluss an dieser Stelle einen immer höheren Wasserspiegel bekam. Die Brückenhöhe reichte immer wieder nicht mehr aus und so wurden zwischen 1920 und 1981 an dieser Position insgesamt fünf Brücken gebaut, um die Landschaftsänderung auszugleichen.

Das ehemaligen Emscherpumpwerk in Dortmund-Huckarde war 1926 und 1980 in Betrieb und sorgte für die Entwässerung des gesamten Ortsteils. Heute befinden sich in den Räumlichkeiten  Künstlerateliers.

In den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts entstanden im Ruhrgebiet eine Reihe von Naherholungsgebieten für die hier arbeitende Bevölkerung. Sie wurden Revierparks genannt und sollten verschiedene Erholungsmöglichkeiten bieten. Der 39 ha große Revierpark Wischlingen liegt mit seinem kleinen Natursee im Stadtteil Huckarde. Das Rittergut Haus Wischlingen wurde in den Revierpark integriert, in dem sich auch eine Minigolfanlage, Tennisplätze und ein Waldseilgarten befindet. Darüber hinaus wurde hier ein Solebad mit einer ausgedehnten Saunalandschaft erbaut.

Das 72 ha große Naturschutzgebiet Hallerei liegt nordwestlich der Dortmunder Innenstadt und grenzt an den Revierpark Wischlingen. Der See entstand durch Bergsenkungen, die sich mit Grundwasser füllten. So wurde das Areal zu einem bedeutenden Refugium für zahlreiche Wasservögel, Amphibien und für verschiedene Schmetterlingsarten. Hier befindet sich auch eine große Lachmöwenkolonie.

Haus Wischlingen war einmal ein Rittersitz, dessen Ursprünge bis ins Mittelalter zurückgehen. Erstmals urkundlich erwähnt wurde die Burg bereits 1284. Leider blieb nur die Fachwerkkapelle von 1783 erhalten. 1972 kaufte die Stadt Dortmund das Anwesen und integrierte es in den neu entstehenden Revierpark Wischlingen. In der Kapelle werden noch heute Trauungen durchgeführt.

Die Zeche Hansa ist ein Steinkohlebergwerk in Dortmund-Huckade. Es wurde 1855 eröffnet und bildete seit 1928 mit der benachbarten Kokerei Hansa einen Verbund. In den Jahren 1940 und 1944 kam es zu zwei verheerenden Schlagwetterexplosionen, bei denen 52 bzw. 95 Kumpel ihr Leben verloren. Die vorgesehene Schließung verzögerte sich immer wieder, doch 1980 wurde die Zeche endgültig stillgelegt. Die über Tage liegenden Anlagen wurden weitgehend abgerissen. Zwei Schächte blieben erhalten, sie dienen der zentralen Wasserhaltung der RAG. Das Fördergerüst über Schacht 3 stammt noch aus dem Jahre 1930, ein Fördermaschinenhaus stammt aus der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg. Ein altes Werkstattgebäude, Alte Schmiede’ genannt, stammt noch von 1905 und dient heute als Veranstaltungsort.

Das 22 ha große Gelände der ehemaligen Zeche Hardenberg befindet sich direkt neben dem Hardenberghafen. Dieser ermöglichte damals einen direkten Anschluß an den Dortmund-Ems-Kanal.

Die Zeche wurde 1875 gegründet und 1876 wurde mit der Förderung von Steinkohle begonnen. In den 40er Jahren des 20. Jahrhunderts brachte man es auf eine jährliche Förderung von 1,5T. Fast 3000 Mitarbeiter waren zu dieser Zeit auf der Zeche beschäftigt. Damals gehörte die Zeche zum Bergwerk Vereinigte Stein und Hardenberg. Mit einer Gesamtfördermenge von 3,7T war es damals das größte Steinkohlebergwerk im Ruhrgebiet.

Der klobige Malakow-Turm, der Schachtturm des ersten getäuften Schachtes, entstand im Jahre 1874 und blieb als einziges sichtbares Relikt der ehemaligen Zeche bis heute erhalten. Der Betrieb der Zeche wurde 1960 eingestellt, das Gelände diente noch lange Zeit als Zentralwerkstatt der Ruhrkohle AG.

Der Fredenbaumpark ist mit 63 ha eine große Parkanlage im Dortmunder Norden und gilt als die  ‘grüne Lunge’ der Revierstadt. Ende des 19. Jahrhunderts begann man mit der Gestaltung der Parklandschaft. Das Naherholungsgebiet bietet mit einer Minigolfanlage, einem Rosengarten, einem Bootsverleih, Plätzen für Beachvolleyball, Tischtennis, Boule und zum Grillen verschiedene Freizeitmöglichkeiten. Für Kinder gibt es einen Abenteuer- und Bauspielplatz sowie der Erlebniswelt Fredenbaum mit dem Big Tipi, dem größten Indianerzelt der Welt.

Der Hardenberghafen befindet sich im Stadtteil Lindenhorst, östlich des hier beginnenden Dortmund-Ems-Kanals. Er ist heute Dortmunds Hauptumschlagort für Massengüter. Früher wurde der 1898 gebaute Hafen als Erzhafen genutzt, als die Zeche Fürst Hardenberg über den Hafen Anschluß an den Dortmund-Ems-Kanal erhielt. 1913/14 wurde der Hafen um ein weiteres Becken, den Industriehafen, erweitert.

Das Museum für Naturkunde im Dortmunder Norden gibt Einblicke in die faszinierende Entwicklung und Vielfalt der Natur. Hier wird die Menschheitsgeschichte beschrieben und eine Antwort auf die Frage gegeben, wann und warum die Dinosaurier ausgestorben sind. Modelle veranschaulichen die ungeheure Größe der Saurier. In einem Schaubergwerk kann man die unter der Erde vorkommenden Mineralien und Kristalle bestaunen. Ein weiterer Themenkomplex behandelt die heimische Tier- und Pflanzenwelt.

Als Europas größter Kanalhafen hat der Dortmunder Hafen sich seit Mitte der 20er Jahre im Aufbau kaum mehr geändert. Ursprünglich wurde hauptsächlich Eisenerz für die Dortmunder Stahlwerke importiert sowie Kohle aus den umliegenden Bergwerken exportiert. Heute hat sich der Hafen zu einem Massenumschlagplatz gewandelt und nach der Schließung fast aller Zechen wird Kohle inzwischen fast ausschließlich importiert.

Der Dortmunder Hafen bildet den Endpunkt des Dortmund-Ems-Kanals. Er wurde 1899 nach vierjähriger Bauzeit durch Kaiser Wilhelm II. eingeweiht und besaß zunächst fünf Hafenbecken. In den folgenden Jahren kamen, inklusive des vorgelagerten Hardenberghafens, noch drei Becken hinzu. Dortmund sollte nicht nur einen direkten Wasserweg zur Nordsee erhalten, sondern auch Teil eines größeren Kanalnetzes werden. Bei der Planung des DEK sollte die größte Stadt des Ruhrgebietes mit dem Rhein, der Weser und der Elbe verbunden werden.

Gleich am damaligen Anfang des Hafens steht das Hafenamt. Das stolze Gebäude wurde 1899 in Anlehnung an die niederländische Architektur des 17. Jahrhunderts errichtet und sollte den Schiffen schon von weitem die Einfahrt in den Hafen signalisieren. Noch bis 1962 diente der Backsteinbau mit dem fünfstöckigen Mittelturm der Hafenverwaltung. Heute beherbergt es die Wasserschutzpolizei und besitzt mit dem original eingerichteten Kaiserzimmer auch ein offizielles Trauzimmer. Darüber hinaus wird hier die ‚Ständige Ausstellung zu Schifffahrt und Hafen‘ präsentiert.



Radrouten die durch Dortmund-Huckarde führen:

Rad-Route Dortmund-Ems-Kanal
Emscher-Weg
Route der Industriekultur per Rad




Dortmund – Mengede

M
engede ist ein Stadtbezirk Dortmunds im äußersten Nordwesten. Erste Besiedlungen werden auf die Zeit der Kelten um 500 – 200 v. Chr geschätzt. Der Bezirk wurde stark vom Bergbau geprägt, aber mittlerweile sind alle Zechen geschlossen. Als Denkmäler der Industriekultur erinnern sie an eine bewegte Vergangenheit. Mit dem Schloss Bodelschwingh und dem Schloss Westhusen gibt es hier noch zwei gut erhaltene Wasserschlösser, die allerdings von Innen nicht zu besichtigen sind.

Sehenswertes:

Der Volksgarten Mengede wurde ursprünglich um 1912 als Wildpark angelegt. Im Stile eines englischen Landschaftsparks wurde in den folgenden Jahren Spiel- und Sportflächen angelegt. Bis heute hat sich dieser Charakter weitgehend erhalten. Direkt am Park liegt das traditionsreiche Restaurant Volksgarten Mengede.

Die Zeche Adolf von Hansemann ist eine ehemaliges Steinkohlebergwerk im Dortmunder Stadtteil Mengede und war von 1896 bis 1963 in Betrieb. Die Kohleförderung wurde im Verbund mit der Zeche Hansa noch bis 1967 weiter betrieben. Einige der Tagesanlagen der Zeche, wie die Kaue, die Maschinenhäuser von Schacht 1 und 2, das Magazin und das Torhaus blieben erhalten und sind heute von außen frei zugänglich. Die Zechengebäude sind heute alle denkmalgeschützt. Insbesondere die Kaue ist architektonisch interessant. Der wuchtige Komplex wurde im Stile des Historismus mit rotem Backstein errichtet und soll im Aussehen an eine Burg mit Zinnen und Türmchen erinnern.

Die ehemalige Zeche Westhausen in Dortmund-Bodelschwingh wurde 1872 in Betrieb genommen. Im Verhältnis zu den Nachbarzechen war die Zeche Westhausen ein kleines Bergwerk. Bis heute blieb der Malakowturm von 1873 über dem Schacht 1 erhalten, die Lohnhalle brannte 1992 nieder und wurde daraufhin abgebrochen.

Haus Bodelschwingh im gleichnamigen Dortmunder Stadtteil ist ein imposantes Wasserschloss, dessen Ursprünge bis in das 13. Jahrhundert zurück gehen. Erbaut wurde es durch die Familie von Bodelschwingh, und bis heute verblieb das Anwesen im Familienbesitz. Schloss Bodelschwingh ist eine typische Anlage des Zwei-Insel-Typs. Das Herrenhaus liegt eingebettet in einem großen See. Die viel größere Vorburg mit ihren Wirtschaftsgebäuden liegt auf einer separaten Insel dem Herrenhaus vorgelagert und ist mit der Hauptinsel über eine Brücke verbunden.

Das Schloss Westhusen ist ein hübsches Wasserschloss im Dortmunder Stadtteil Westerfilde. Es wurde in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts durch die Familie von Bodelschwingh erbaut, wechselte im Laufe der Jahrhunderte aber häufig den Besitzer. Das heutige Erscheinungsbild erhielt das Anwesen durch einen größeren Umbau im 19. Jahrhundert. Dem zweigeschossigen Herrenhaus mit dem markanten Stufengiebel steht ein achteckiger Turm vor. Vorgelagert befinden sich zwei lang gestreckte ehemalige Wirtschaftsgebäude. Schloss Westhusen dient heute als Seniorenresidenz.

Vom ehemaligen mächtigen Rittersitz Haus Mengede blieb nicht mehr viel erhalten. Lediglich einige Reste der Grundmauern sind heute noch in einem kleinen Park zu besichtigen.

Im 13. Jahrhundert war Haus Mengede als Wasserburg des Zwei-Insel-Typs mit Vor- und Hauptburg  entstanden. 1723 wurde die Anlage geschleift, im 20. Jahrhundert schließlich wurden zunächst die Gräften zugeschüttet und später die restlichen Mauern der Ruine abgebrochen. Die noch verbliebenen Grundmauern sind heute als Bodendenkmal geschützt.



Radrouten die durch Dortmund-Mengede führen:

Rad-Route Dortmund-Ems-Kanal
Emscher-Weg
Route der Industriekultur per Rad




Waltrop

A
m nördliche Rand des Ruhrgebietes liegt die Stadt Waltrop. Germanische Stämme haben hier bereits im 8. Jahrhundert v. Chr gesiedelt, die Bauernschaft ‘Elmenhorst’ wurde hier durch Karl den Großen gegründet. Der Name Waltrop entwickelte sich erst später aus ‘Walthorpe’, dem Dorf im Walde. 1939 wurden Waltrop die Stadtrechte verliehen. Die ‘Wohnstadt im Grünen’, wie sie sich gerne selber nennt, wird durchzogen von Lippe und Emscher sowie dem Dortmund-Ems-Kanal, dem Datteln-Hamm-Kanal und dem Rhein-Herne-Kanal. Der Schleusenpark Waltrop mit dem historischen Schiffshebewerk Henrichenburg ist die interessanteste und sehenswerteste Attraktion des Ortes.

Sehenswertes:

Ein Düker ist ein Bauwerk, bei dem ein Bach- oder Flusslauf mittels einer unter Druck stehenden Rohrleitung einen anderen Fluss, Kanal oder auch Gebäude unterfließt. In Henrichenburg befindet sich ein gutes Beispiel für ein solches Bauwerk, der Emscher-Düker. Hier wird die noch recht kleine Emscher unter dem Rhein-Herne-Kanal hergeleitet und kreuzt diesen damit. Der Düker wurde 1910 erbaut und ist das größte Bauwerk dieser Art an diesem Flusslauf.

Der Schleusenpark Waltrop mit dem alten Schiffshebewerk Henrichenburg ist eine technische Meisterleistung seiner Zeit und eine besondere Attraktion der Wasserstraßen Nordrhein-Westfalens. Das Schiffshebewerk befindet sich an der Kanalgabelung von Dortmund-Ems-Kanal und Rhein-Herne-Kanal und wurde 1899 von Kaiser Wilhelm II. eingeweiht. Bis 1969 blieb es in Betrieb. Mittels fünf großer zylindrischer Schwimmer wurde der damals in der Größe genormte Dortmund-Ems-Kanal-Kahn um 14 m gehoben bzw. gesenkt. Heute kann die alte Eisenfachwerkkonstruktion mit seinen Betriebsanlagen als Museum besichtigt werden. Im oberen Kanalteil liegen noch eine stattliche Anzahl von historischen Schiffen, von Polizei-Feuerlöschboot über Schlepper bis zum motorlosen Lastenkahn. Sehenswert ist auch die historische Hubbrücke von 1897. Im Unterwasser kann man das Motorgüterschiff ‘Franz-Christian’ besichtigen. Im Laderaum des 1929 gebauten Kahnes wird eine Ausstellung über das Arbeitsleben auf dem Schiff und seine Fahrten gezeigt.

Zum Schleusenpark Waltrop gehört auch das neue Schiffshebewerk. Dieses war von 1962 bis 2005 in Betrieb. Die alte Schachtschleuse von 1914 liegt heute trocken und kann der Länge nach durchquert werden. Die neue Schleuse ist seit 1989 in Betrieb und wickelt mittlerweile den gesamten Schiffsverkehr an dieser Stelle ab.

Die Zeche Waltrop war ein Steinkohlebergwerk nahe der Stadt Waltrop. Die Kohleförderung begann 1905, 1979 wurde das Bergwerk wieder stillgelegt. Zwischenzeitlich arbeiteten im Jahre 1957 hier über 2800 Mitarbeier, die höchste Jahresförderung wurde 1974 mit 1,13 Mio T erreicht.

Neun der ursprünglich elf Backsteingebäude der Tagesanlagen blieben erhalten und stehen heute unter Denkmalsschutz. Die im Stile des Historismus gestalteten Gebäude bilden nach der Zeche Zollverein in Essen den größten zusammenhängenden Hallenkomplex im Ruhrgebiet. Die Zeche wurde nach der Sanierung zum Gewerbepark umfunktioniert. Im Fördermaschinenhaus befinden sich heute Ausstellungsräume, die Kaue beherbergt das Warenhaus Manufactum.

Der Riphaushof ist eine jahrhunderte alte Hofanlage und war lange Zeit im Besitz der Familie Riphaus. Der heutige Gutshof stammt aus dem Jahre 1904 und seit 1996 ist das Haus als Heimatmuseum eingerichtet. Schwerpunkte der geschichtlichen Präsentation sind Landwirtschaft, Handwerk und Bergbau.

Mitten im historischen Ortskern der Stadt Waltrop befindet sich die katholische Pfarrkirche St. Peter. Der ursprünglich romanische Bau wird auf das 9./10. Jahrhundert geschätzt, eine erste urkundliche Erwähnung findet sich im 11. Jahrhundert. Um das Jahr 1500 wurde die Pfarrkirche zu einer großen dreischiffigen Hallenkirche im gotischen Stil umgebaut. Der heutige Kirchturm misst eine Höhe von ungefähr 40 m. Der romanische Taufstein aus dem 12. Jahrhundert ist der älteste im Vest Recklinghausen.

Um die alte Kirche herum hat sich ein Ensemble alter Fachwerkhäuschen erhalten. Das älteste ist der so genannte ‘Tempel von Waltrop’, ein spätgotisches Gebäude, das auf 1499 datiert wird und damit das älteste profane Haus in Waltrop ist.

Das einstige Schloss, das auch Haus Wilbring genannt wird, geht auf eine Wasserburg aus dem 14. Jahrhundert zurück. Die heutige Anlage besteht aus einer bewohnten Vorburg und einer verfallenen Hauptburg. Beide Schlossteile stehen auf getrennten Inseln, die durch eine Brücke verbunden sind. Das Haupthaus entstand 1609 und wurde 1718 sowie 1866 umgebaut, blieb aber zuletzt unbewohnt. Der begonnene Abriss wurde 1918 eingestellt. Seitdem verfällt das Gebäude. Die Vorburg entstammt im Kern dem 18. Jahrhundert und wird heute landwirtschaftlich und als Reiterhof genutzt.



Radrouten die durch Waltrop führen:

Rad-Route Dortmund-Ems-Kanal
Emscher-Weg
Römer-Lippe-Route
Rundkurs Ruhrgebiet
Route der Industriekultur per Rad




Herne

H
erne liegt im nördlichen Ruhrgebiet am südlichen Talhang der Emscherniederung und war einmal eine bedeutende Bergbaustadt. Die Zechen hießen ‘Friedrich der Große’, ‘Mont Cernis’, ‘Shamrock’ und ‘Constantin’. Erstmals urkundlich erwähnt wurde die Stadt als ‘Haranni’ im Jahre 880. Nach der Gebietsreform und der Eingemeindung von Wanne-Eickel besteht Herne aus den Stadtbezirken Herne-Mitte, Wanne, Eickel und Sodingen. Das Wahrzeichen der Stadt ist das inmitten eines schönen Parks gelegene Wasserschloss Strünkede. Besonders sehenswert ist das LWL-Museum für Archäologie und das dezentrale Emschertalmuseum, bestehend aus dem Schloss Strünkede, die Städtische Galerie im Schlosspark und das Heimat- und Naturkunde Museum Wanne Eickel.

Sehenswertes:

Das Schloss Strünkede ist das Wahrzeichen der Stadt Herne. Das Wasserschloss liegt inmitten eines großen Stadtparks. Eine erstmalige urkundliche Erwähnung der damaligen Burg findet sich im Jahre 1243. Die Herren von Strünkede, bis zum Ende des 18. Jahrhunderts Eigentümer des Anwesens, sind als Adelsgeschlecht bereits rund 100 Jahre zuvor urkundlich erwähnt worden. Im 14. und 15. Jahrhundert wurde die Burg mehrfach belagert, 1397 sowie 1487 auch erobert, doch die Familie derer von Strünkede erhielt den Stammsitz jeweils wieder zurück. Ende des 16. Jahrhunderts begann der Umbau der Burg zu einem repräsentativen, in sich geschlossenen Wasserschloss, der aber erst 1644 nach mehreren Bauphasen abgeschlossen wurde. So erklären sich auch die  unterschiedlichen Baustile: die einzelnen Flügel sind von der Renaissance bzw. dem Frühbarock geprägt. Der älteste Gebäudeteil ist der Pavillonturm, der sich vermutlich noch aus dem 14. Jahrhundert erhalten hat.

Das Haus wird heute als Teil des dezentralen Emschertal-Museums genutzt. Eine ständige Ausstellung behandelt die Geschichte des Schlosses Strünkede.

Im Schlossgarten des Wasserschlosses Strünkede befindet sich die gotische Schlosskapelle. Der Backsteinbau wurde 1272 errichtet und ist damit das älteste Gebäude Hernes. Zunächst diente das Gotteshaus lediglich der Familie des Schlossbesitzers, aber bereits 1395 wurde sie Pfarrkirche mit öffentlichen Gottesdiensten. Sie blieb aber Grablage für die Herren von Strünkede.

Im Schlosspark Strünkede befindet sich gleich neben der alten Schlosskapelle eine Jugendstilvilla aus dem ausgehenden 19. Jahrhundert. Sie wurde durch die Familie Forell, die das Schloss als letzte besaß, errichtet. Heute befindet sich in der Villa die Städtische Galerie, ein Teil des dezentralen Emschertalmuseums. In Wechselausstellungen werden Teile der mittlerweile 3.500 Blätter umfassenden Kunstsammlung gezeigt. Sie umfasst zeitgenössische Kunst von 1945 bis heute, darunter auch Werke von Pablo Picasso und Marc Chagall.

Auf 3000 m² unterirdischer Ausstellungsfläche zeigt das LWL-Museum für Archäologie die 250.000jährige Geschichte Westfalens auf den Spuren der Archäologen. Dabei reichen die Exponate von der letzten Eiszeit bis zu Funden aus dem Bombentrümmern des Zweiten Weltkrieges. Chronologisch geordnet, vermitteln sie einen interessanten Überblick über die Menschheitsgeschichte in dieser Region. Die ständige Ausstellung wird ergänzt durch wechselnde  Sonder- und Kunstausstellungen.

Die von 1986 bis 1992 modernisierte Schleuse Herne-Ost ist die letzte Schleuse des Rhein-Herne-Kanals vor seiner Mündung in den Dortmund-Ems-Kanal. Ihre Schleusenkammer wurde bei ihrem Umbau auf eine Länge von 190 m vergrößert. Die 1914 bei Kanalkilometer 37 in Betrieb genommene Schleuse überwindet einen Höhenunterschied von fast 13 Metern.

Die Schleuse Herne-West war eine Schleusenanlage im Rhein-Herne-Kanal auf der Höhe vom Kanalkilometer 35. Bergsenkungen machten aber diese Staustufe überflüssig und so wurde die Schleuse 1991 im Zuge des Kanalumbaus mit der Schleuse Herne-Ost zurückgebaut. Heute erinnern nur noch die alten Außenmauern der beiden Schleusenkammern an die stillgelegte Anlage.

Der Bahnhof Herne wurde bereits 1847 von der Köln-Mindener Eisenbahn eröffnet. Das damalige Bahnhofsgebäude musste aber dem heutigen Bau weichen, der 1914 fertig gestellt wurde. Beachtenswert sind die Glasfenster des Künstlers Jupp Gesing. Die Fenster zeigen Motive der ehemaligen Zeche ‘Friedrich der Große’. Der Bahnhof steht heute unter Denkmalschutz.

Im Stadtteil Baukau befindet sich direkt am Rhein-Herne-Kanal das Heizkraftwerk Herne. Das Steinkohlekraftwerk gehörte vormals zur STEAG, heute zu Evonik Industries. Die Industrieanlage nahm 1962 ihren Besitz auf. Das Bild des Kraftwerks wird geprägt durch den 1984 entstandenen 130 m hohen Kühlturm sowie den 300 m hohen Schornstein.

Das Rathaus von Herne ist ein repräsentativer Prachtbau aus dem Jahre 1912. Im Stile des Neobarock entstand ein modernes Verwaltungsgebäude mit einem fünfachsigem Mittelrisaliten und einem zentral angeordneten Uhrentürmchen. Das Rathaus ist heute Sitz des Oberbürgermeisters und beherbergt neben der Stadtverwaltung die Sitzungsräume des Stadtrates sowie der Bezirksvertretung Herne-Mitte.

Das private Opel-Museum von Hilmar Born zeigt Exponate aus allen Bereichen der langen Konzerngeschichte der Adam Opel AG. Die Basis der Sammlung bilden natürlich in erster Linie die verschiedenen Autos. 40 historische Opel-Automobile sind hier ausgestellt. Zu sehen gibt es aber auch Nähmaschinen, mit derer Produktion Adam Opel in den 60er Jahren des 19. Jahrhunderts begann, Fahrräder, Motorräder und Kühlschränke.






Recklinghausen

R
ecklinghausen, im nördlichen Ruhrgebiet gelegen, wurde lange durch den Steinkohle-Bergbau geprägt. Teile der Tagesanlagen der Zeche Recklinghausen I und II blieben erhalten und sind teilweise auch zu besichtigen. Die Halden Hoppenbruch und Hoheward bilden die größte zusammenhängende Haldenlandschaft im Ruhrgebiet, die Halde Hoheward ist mit 152 m auch die höchste. Heute gehören sie zum Landschaftspark Emschertal und bieten weite Ausblicke über das Revier. Recklinghausen ist über die Grenzen hinaus berühmt für seine jeweils im Frühjahr stattfindenden Ruhrfestspiele und bietet mit dem Ikonenmuseum, dem Vestischen Museum, der Kunsthalle und insbesondere dem Museum Strom und Leben im Umspannwerk eine eindrucksvolle Museumslandschaft.

Sehenswertes:

Das denkmalgeschützte Umspannwerk Recklinghausen liegt direkt an der Emscher unweit des Rhein-Herne-Kanals. Es besteht aus einem 110.00 Volt-Schalthaus, einem 10.000 Volt-Schalthaus mit einer Warte und einem Trafohaus. Die Anlage, die 1928 ihren Betrieb aufnahm, wurde in den 1990 er Jahren grundlegend modernisiert. Seit dem ist das Umspannwerk nicht nur Betriebsgelände, sondern auch Museum. Das ‘Museum Strom und Leben’  dokumentiert die Geschichte der Elektrizität. Der Rundgang zeigt die verschiedenen Stromerzeugungsmöglichkeiten, die unterschiedlichen Anwendungsbereiche und lädt dazu ein, verschiedene Experimente aktiv selber auszuführen.

Das Umspannwerk Recklinghausen ist Ankerpunkt des Emschertal Parkweges, Teil der Route der Industriekultur per Rad.

Bei der Zeche Recklinghausen wurde 1869 mit dem Abteufen des ersten Schachtes begonnen. Aber der Ausbruch des Deutsch-Französischen Krieges verzögerte die Inbetriebnahme des Bergwerkes. Erst 1884 wurde die erste Steinkohle gefördert. Sowohl die Zeche Recklinghausen I als auch Recklinghausen II besaßen zeitweilig eine Kokerei. Die Steinkohleförderung wurde 1977 wieder eingestellt. Unter der Berghalde Recklinghausen II betreibt die RAG das Trainingsbergwerk Recklinghausen. Erhalten blieb das Fördergerüst vom Schacht IV ‘Konrad Erde’ sowie zwei Maschinenhäuser des Bergwerks Recklinghausen II. Die Zechenbrache wurde 1999 vom heutigen Reginalverburd Ruhr übernommen, der diese zu einem Stadtteilpark als Bestandteil des Emscher Landschaftsparkes umgestaltete. In einem der Maschinenhäuser blieb auch die historische Fördermaschine erhalten. Hier wird heute ein kleines Zechenmuseum betrieben.

Die Dreieck-Siedlung in Hochlermark befindet sich vor den Toren der Zeche Recklinghausen II. Eine erste Bergarbeitersiedlung, die ‘Alte Kolonie’, entstand in den Jahren 1885/86. Zwischen 1901 und 03 entstanden insgesamt 62 zweieinhalbgeschossige Vierfamilienhäuser auf gekreuztem Grundriß. 1907 wurde die Dreieck-Siedlung um eine weitere Häuserzeile mit 33 Doppelhäusern vergrößert.

Die Halde Hoheward ist mit 152 m die höchste Halde im Ruhrgebiet. Sie wurde bis 2008 aufgeschüttet und birgt 150 Mio Tonnen Bergematerial. Diese stammen von den Zechen Recklinghausen II, Ewald und General Blumenthal/Haard. Die gesamte Halde wurde nun zum großen Landschaftspark Hoheward umgewandelt. Eine 6 km lange Balkonprominade besitzt  Aussichtspunkte, die weite Blicke zu allen Richtungen ermöglichen. Auf dem Hochplateau befindet sich eine riesige 3000 m²  große Sonnenuhr mit einem 8,5 m hohen Obelisken als Zeiger in der Mitte. 2008 wurde ein weithin sichtbares Horizontobservatorium, bestehend aus zwei riesigen Stahlhalbkreisen, errichtet. Dieses soll eine moderne Version prähistorischer Steinkreise, wie Stonehenge, darstellen. Sehenswert ist auch die lange Drachenbrücke am Fuße der Halde.

Die seit 1992 frei zugängliche Halde Hoppenbruch im südlichen Recklinghausen bietet bei klarem Wetter einen weiten Blick über das Ruhrgebiet. Zusammen mit der Halde Hoheward bildet sie die größte Haldenlandschaft im Ruhrgebiet. Breite Serpentinen führen auf das 70m hohe Hochplateau. Oben wurde eine Windkraftwerkanlage installiert und ein ‘Skulpturengarten Windkraft’ aufgebaut, der über das Thema Windkraft informiert.

Die Zeche Ewald ist ein ehemaliges Steinkohlebergwerk in Herten, am Rande der Halde Hoheward gelegen. Die Kohleförderung im Schacht 1 begann 1877, im Schacht 2 im Jahre 1892. In Gelsenkirchen-Resse entstanden 1895 die Schächte 3 und 4, später auch 6, in Katzenbusch der Schacht 5 und in Herten noch Schacht 7. Im Jahre 1969 fusionierten Zeche Ewald mit der Zeche Reckinghausen, später gingen auch die Zeche Schlägel und Eisen sowie die Zeche Hugo in dem Verbundsbergwerk auf, so dass dieses über insgesamt 21 aktive Schächte verfügte. Die Stilllegung der Zeche Ewald erfolgte dann im Jahre 2001. Heute ist das Zechengelände zu einem Eventstandort geworden. Mehrere Betriebe haben sich inzwischen hier angesiedelt. Erhalten haben sich die Fördertürme der Schächte 1 und 7, sowie der Malakowturm oberhalb von Schacht 2.

Das Ikonen-Museum in Recklinghausen geht auf eine erfolgreiche Ikonenausstellung im Jahre 1955 zurück. Bereits ein Jahr später wurde das Museum mit seiner ständigen Ausstellung eröffnet. Heute besitzt das Museum die umfangreichste Ikonensammlung in Deutschland und sogar im westlichen Europa. Der überwiegende Teil der über 1000 Exponate stammen aus Russland, Griechenland und aus Äthiopien.

Das Vestische Museum präsentiert eine Auswahl von Christlicher Kunst aus dem Vest Recklinghausen, eine umfangreiche Sammlung naiver Kunst sowie eine heimatkundliche Sammlung. Letztere geht auf den Bestand des Orts- und Heimatvereins Recklinghausen zurück.

Die Kunsthalle Recklinghausen ist in einem ehemaligen Hochbunker am Bahnhof untergebracht. Sie besitzt eine umfangreiche Sammlung zeitgenössischer Kunst. Die Gemälde, Skulpturen und Graphiken stammen überwiegend von deutschen Künstlern wie Gerhard Rohlfs, K.O Götz, Emil Schumacher, HAP Grieshaber und Gerhard Richter. Begleitend zu den Ruhrfestspielen, die jedes Frühjahr stattfinden, präsentiert die Kunsthalle eine Ausstellung, die jeweils einem bekannten Gegenwartskünstler gewidmet ist.

Die Probsteikirche St. Peter wurde Mitte des 13. Jahrhunderts im spätromanischem Stil auf den Resten zweier Vorgängerbauten errichtet. Zuvor soll es an gleicher Stelle einen karolingischen Königshof gegeben haben. St. Peter, die Mutterkirche im Vest Recklinghausen, gilt als eine der schönsten westfälischen Hallenkirchen.

Beachtenswert ist das spätgotische  Sakramentshäuschen (um 1520) sowie der barocke Hochaltar, dessen Gemälde aus der Werkstatt von Peter Paul Rubens stammen. Die barocke Turmhaube wurde der Kirche im 17. Jahrhundert aufgesetzt.

Die mächtige  Paulskirche im Süden der Stadt Recklinghausen ist eine vergleichsweise noch relativ junge Kirche. Die neuromanische Basilika wurde 1906 aus Sandstein erbaut und besitzt eine besonders künstlerische Ausgestaltung der Innenräume sowie eine wertvolle Breil-Orgel.



Radrouten die durch Recklinghausen führen:

Emscher-Weg
Route der Industriekultur per Rad




Herne-Wanne

D
ie ehemalige Doppelstadt Wanne-Eickel hat eine nur sehr kurze Geschichte. Sie entstand 1926 als kreisfreie Stadt, wurde 1955 Großstadt und ging 1974 schließlich in Herne auf. Es bildeten sich die Stadtbezirke Herne-Wanne und Herne-Eickel.
Der Name Wanne taucht erstmals im 19. Jahrhundert auf. Ein historischer Ortsteil Wannes ist Crange. Bereits im 15. Jahrhundert wurde Crange zur Freiheit erhoben. Aus dem damaligen Pferdemarkt entwickelte sich die Cranger Kirmis, eines der größten deutschen Volksfeste. Der Hauptbahnhof Wanne-Eickel ist der bedeutendste Bahnhof in Herne, das Bahnhofsgebäude stammt noch von 1913. Der Name ‘Wanne-Eickel’ wird bis heute weiter gepflegt.

Sehenswertes:

Der Hafen Wanne-West wurde 1914 zusammen mit dem Rhein-Herne-Kanal eröffnet. Zu Zeiten der großen Steinkohleförderung im Ruhrgebiet war der Hafen der größte Kohleumschlaghafen des Kanals. Er besitzt einen Schienen- und einen Straßenanschluss und ist damit heute Frachtzentrum und Container-Umschlagbahnhof.

Die Schleuse Wanne-Eickel ist eine der sieben Schleusen des Rhein-Herne-Kanals und wurde zusammen mit dem Kanal 1914 fertig gestellt. Sie wurde, wie die meisten anderen Schleusen des Kanals, als Doppelschleuse konzipiert, um eine Redundanz bei möglichen Bergschäden zu besitzen.

Die Zeche Unser Fritz ist ein ehemaliges Steinkohlebergwerk, welches zwischen 1874 und 1993 in Betrieb war und insgesamt fünf Schächte besaß. 1925 wurde mit fast 4000 Beschäftigten mit 890.000 T die höchste Jahresförderung erzielt. Bereits Mitte der 1960er Jahre entwickelte sich in den stillgelegten Tagesanlagen eine Künstlerkolonie, die noch heute besteht. Die Anlagen von Schacht 1 und 4 wurden bis auf den Malakowturm abgerissen.

Die Fleuthe-Brücke nahe der Stadtgrenze zwischen Herne und Gelsenkirchen mutet etwas merkwürdig an, denn sie führt über kein erkennbaren Gewässer. Das war aber einmal anders. Die Fleuthe, ein kleiner nördlicher Nebenfluss der Emscher wurde hier einmal mittels der Sandsteinbrücke von 1853 überquert. Im Jahre 1910 jedoch wurde die Emscher wegen Bergsenkungen weiter nach Norden verlegt und die Fleuthe fiel trocken.

Der wichtigste Bahnhof Hernes ist der Hauptbahnhof Wanne-Eickel, der sich heute im Stadtbezirk Herne-Wanne befindet. Bereits 1856 wurde er als Güterbahnhof eröffnet, 1870 wurde er zum Eisenbahn-Knotenpunkt und entwickelte sich im 20. Jahrhundert zum größten Rangierbahnhof des mittleren Ruhrgebiets. Die historischen Bahnhofsgebäude stammen noch aus dem Jahre 1913.

Die geplante Umbenennung des Bahnhofes in ‘Hauptbahnhof Herne’ stieß auf großen Wiederstand, da der Name der ehemaligen Stadt Wanne-Eickel, die als solche zwischen 1926 und 1974 bestand, von der einheimischen Bevölkerung noch immer sehr gepflegt wird.

Die Zeche Pluto war ein Steinkohlebergwerk  mit verschiedenen Standorten in Herne-Wanne. 1857 wurde der erste Schacht abgeteuft. Der zweite Schacht, nach dem damaligen Kaiser Wilhelm I benannt, wurde 1873 abgeteuft. Erst im Jahre 1993 wurde er wieder stillgelegt.  Die schwärzeste Stunde erlebte das Bergwerk im Jahre 1882. Bei einem Grubenunglück verloren 67 Kumpel ihr Leben. Seit 1891 wurde auf der Zeche Pluto auch Sole gefördert. Das Sol- und Thermalbad Wilhelmsquelle existiert noch heute. Insgesamt besaß die Anlage Pluto-Wilhelm sieben Schächte. Einige Tagesanlagen sowie das unter Denkmalsschutz stehende Fördergerüst blieben bis heute erhalten.

Der Hafen Grimberg ist ein privater Werkshafen. Er wurde kurz nach Fertigstellung des Rhein-Herne-Kanals im Jahre 1914 erbaut von der Gelsenkirchener Bergwerks AG. Über den Kanal wurde die geförderte Kohl sowie das bearbeitete Koks der Zechen Rheinelbe, Alma und Pluto verladen. Zwischen 1937 und 1964 wurden jährlich ungefähr 2 Mio T Güter in dem 700 m langen Hafenbecken umgeschlagen.

Im Herner Stadtteil ‘Unser Fritz’ befindet sich in der ehemaligen Volksschule das Heimat- und Naturkundemuseum Wanne-Eickel. Es entstand 1927, kurz nach der Stadtgründung von Wanne-Eickel. Die Schwerpunkte des Museums sind Bergbau, Binnenschifffahrt, die Großbäckereien von Wanne-Eickel sowie eine Naturkundesammlung im Obergeschoss mit originalen Mammutknochen und Fossilien.

Besonders interessant ist auch die Sammlung verschiedener Schienenfahrzeuge im Hof des Museums.

Das Haus Crange im Herner Stadtbezirk Wanne ist eine ehemalige Wasserburg aus dem 15. Jahrhundert. Lange Zeit war das Anwesen als Lehen im Besitz der Familie Eickel zu Crange. Im Jahre 1484 wird Haus Crange als Freiheit genannt. Mitte des 16. Jahrhunderts entsteht ein neues Burghaus. Leider verfielen die Gebäude im 20. Jahrhundert sehr stark, so dass heute nur noch eine Ruine erhalten ist.






Gelsenkirchen-Mitte

G
elsenkirchen ist eine kreisfreie Stadt im Herzen des Ruhrgebiets. Eingemeindungen machten Gelsenkirchen bereits 1903 zur Großstadt. Sie besteht heute aus fünf Stadtbezirken: Nord, Süd, Mitte, West und Ost. Zum Bezirk Gelsenkirchen-Mitte gehören neben der Altstadt die Stadtteile Bismarck, Bulenke-Hüllen, Feldmark, Heßler, Schalke und Schalke-Nord. Im Norden wird der Bezirk durch den Rhein-Herne-Kanal begrenzt. Zahlreiche Häfen, einst Umschlagorte für Kohle und Koks aus den umliegenden Bergwerken, blieben erhalten. Ein besonderer Anziehungsort ist die ZOOM-Erlebniswelt, der ehemalige Ruhr-Zoo. Mit Gelsenkirchen wird auch immer der Fußballverein FC Schalke 04 in Verbindung gebracht. Das Stadion, die Arena, liegt aber nicht im Stadtteil Schalke, sondern weiter nördlich im Stadtbezirk Ost.

Sehenswertes:

Der ehemalige Ruhr-Zoo wurde 2006 zur ZOOM-Erlebniswelt umgestaltet. Ziel war es, eine neue moderne Form eines Tierparks zu schaffen, die noch attraktiver für die Besucher ist.

Die ZOOM-Erlebniswelt gliedert sich in vier Themenbereiche: Alaska mit einer simulierten Eisschollenfahrt, dem Unterwasserglastunnel im Robbenbecken und einem 3000m² großem Bärengehege, Afrika mit einer Bootsfahrt, die an den verschiedenen Landschaftsanlagen entlang führt, Asien sowie dem Grimberger Hof mit einheimischen Tierarten, einem Streichelzoo und einem Kletterspielplatz für Kinder.

Das insgesamt 31 ha umfassende Gelände der ZOOM-Erlebniswelt beherbergt über 500 Tiere, zugehörig zu 100 Tierarten, zu denen unter anderem auch Bären und Eisbären, Wildkatzen und Seelöwen, Giraffen und Hyänen gehören.

Das 1914 fertig gestellte Hafenbecken des Hafens Graf Bismarck liegt direkt am Rhein-Herne-Kanal. Nach der Stilllegung der Zeche Graf Bismarck im Jahre 1966 verlor er seine Rolle als Umschlagort für Kohle und fiel, nachdem auch das benachbarte Kraftwerk stillgelegt wurde, in einen Dornröschenschlaf.

Das Hafenbecken wird gemeinsam mit der angrenzende Zechenbrache zu einem Freizeit- und Landschaftspark umgestaltet. Im Hafen werden Anleger für Sportboote und Fahrgastschiffe geschaffen. Eine Promenade bietet Möglichkeiten zum Spazierengen und zum Kaffeetrinken.

Die Zeche Graf Bismarck in Gelsenkirchen begann 1873 mit der Förderung von Steinkohle im Schacht 1. Um die Zeche herum bildete sich der Stadtteil Bismarck. Insgesamt 10 Schächte wurden errichtet. 1966 wurde die Förderung trotz massiver Proteste der Kumpel eingestellt.

Dennoch wurde das Grubenfeld weiter genutzt. Aus dem Schacht 10 wurde der zur Zeche Ewald gehörende Schacht Emschermulde 1, so dass das endgültige Ende der Steinkohleförderung erst im Jahre 2000 stattfand. Die verschiedenen Zechengelände des Bergwerkes Graf Bismarck dienen heute als Gewerbe- und als Wohnbaugebiet. Das Gelände der Zeche 1 liegt noch immer brach.

Im Jahre 1880 entstand südlich des Schachtes 1 der Zeche Graf Bismarck die Bergarbeitersiedlung Parallelstraße. Ihren Namen erhielt sie aufgrund ihrer nahezu parallel zur Bahnlinie Herne-Gladbeck verlaufenden Ausrichtung. Die Siedlung besteht aus relativ schlichten zweistöckigen Backsteinhäusern. In einem Haus wohnten jeweils sechs Parteien. Durch Bombentreffer im Zweiten  Weltkrieg blieben nicht alle Häuser erhalten. Dennoch vermittelt die Siedlung Parallelstraße das Bild einer typischen geschlossenen Bergarbeitersiedlung.

Der Stadthafen Gelsenkirchen gilt als der älteste Hafen am Rhein-Herne-Kanal. Er wurde 1914 kurz nach der Fertigstellung des Kanals eröffnet und besteht aus zwei Hafenbecken, die nahe der Gelsenkirchener Schleuse vom Rhein-Herne-Kanal abzweigen. Das eine Hafenbecken dient heute dem Umschlag von Handelsgütern, das andere dem von Industrieprodukten. In dem hochmodernen Hafen werden jährlich 2 Mio. Tonnen Güter umgeschlagen, insbesondere Mineralöl und Getreideprodukte.

Die Schleuse Gelsenkirchen liegt am Kilometer 23 des Rhein-Herne-Kanals westlich der Einfahrt zum Stadthafen. Sie entstand im Zuge des Kanalbaus im Jahre 1914 als Doppelschleuse und wurde in ihrer Geschichte mehrfach aus- und umgebaut. Beide Schleusenkammern besitzen eine Länge von 190 m und eine Breite von 12 m, das Füllen einer Kammer dauert ungefähr 6 Minuten. Der Höhenunterschied zwischen den beiden Kanalläufen beträgt etwas mehr als vier Meter.

Die Siedlung Klappheckenhof nahe des Schachtes 2 der Zeche Wilhelmine Victoria entstand ab 1873. Sie besteht aus 50 anerthalbgeschossigen schlichten Bergarbeiterhäusern auf Kreuzgrundriss, die sich in drei Häuserreihen gliedern. Die Zechensiedlung ist als einzige in Gelsenkirchen vollständig erhalten und wurde in den 1990er Jahren privatisiert.

Die Zeche Consolidation ist ein ehemaliges Steinkohle-Bergwerk in Gelsenkirchen-Schalke. Es war zwischen 1865 und 1993 in Betrieb. Die erhaltenen Anlagen stehen heute unter Denkmalsschutz. Dazu gehören die Fördertürme der Schächte 4, 8 und 9. Die Tagesanlagen von Schacht 8 sind nahezu komplett erhalten. Besonders imposant ist das Doppelstrebengerüst über dem Zentralförderschacht 9. Das Maschinenhaus von Schacht 4 wird durch das Consol-Theater genutzt. Für die weiten Freiflächen des Bergwerkes sind Gewerbeansiedlungen geplant.






Gelsenkirchen-West

D
er Gelsenkirchener Stadtbezirk West besteht aus den Stadtteilen Horst und Beckhausen. Er wird im Süden durch den Rhein-Herne-Kanal begrenzt. Die interessanteste Sehenswürdigkeit des Stadtbezirkes ist sicherlich der Nordsternpark. Auf dem Gelände der ehemaligen Zeche Nordstern nördlich und südlich der Emscher und des Rhein-Herne-Kanals entstand ein Landschaftspark, in dem die alten Zechengebäude integriert wurden und in dem 1997 die Bundesgartenschau stattfand. Im Nordsternpark befindet sich ein Besucherstollen und eine der weltgrößten Merklin-Modelleisenbahnanlagen der Welt. Weitere Sehenswürdigkeiten sind das Schloss Horst mit seinem Museum sowie das private Motorradmuseum Horst. Der Rad- und Fußweg am Rhein-Herne-Kanal bietet  Ausblicke auf verschiedene Hafenanlagen sowie die Schleuse Gelsenkirchen.

Sehenswertes:

Der Nordsternpark ist ein großer Landschaftspark in den Gelsenkirchener Stadtteilen Horst und Heßler. Auf dem Gelände der 1993 stillgelegten Zeche Nordstern fand im Jahre 1997 die Bundesgartenschau statt. Die alten Gelände wurden saniert und in den Park integriert. Der alte Turm vom Schacht II wurde im Zuge des Kulturstadtjahres 2010 mit einem gläsernen Kubus und einer Statue auf über 100 Meter erhöht. Ein alter Bergwerkstollen ist heute der Öffentlichkeit als Besucherstollen zugänglich. Ein besonderer Publikumsmagnet ist die Märklin-Modelleisenbahnanlage ‘Deutschlandexpress’. Mit 700 m² Fläche war sie einmal die weltgrößte ihrer Art, mehr als 250 Lokomotiven mit über 4000 Waggons fahren durch die Landschaften der Nordsee, des Ruhrgebiets, des Rheintals und des Bodensees. Für die Kleinen wurde das Kinderland mit seinen Wasserspielen errichtet. Im direkt am Rhein-Herne-Kanal liegenden Amphitheater Gelsenkirchen finden in den Sommermonaten Konzerte und Kinoveranstaltungen statt. Darüber hinaus führen mehrere ausgefallene Hängebrücken im Bereich des Nordsternparks über die Emscher sowie den Rhein-Herne-Kanal.

Das RUHROEL Erdölraffenerie im Gelsenkirchener Stadtteil Horst wird gemeinsam von der Deutschen BP AG und dem staatlichen russischen Ölkonzern Rosneft betrieben. Die Besitzverhältnisse des riesigen Werkes hatten hier in der Vergangenheit mehrfach gewechselt. Das Werk beschäftigt fast 2.500 Mitarbeiter und besitzt gemeinsam mit der Raffenerie in Gelsenkirchen-Scholven eine Produktionskapazität von 12,9 Mio Tonnen. Täglich werden 17 Mio Liter Kraftstoff produziert.

Gegründet wurde das Werk Horst bereits 1936 durch die Gelsenkirchener Bergwerks AG. Im Jahre 1939 gelang hier sogar die Verflüssigung von Kohle.

Das Schloss Horst ist eine Wasserschlossanlage des Zwei-Insel-Typs. Vor- und Hauptburg befinden sich auf separaten Inseln, verbunden mit einer Steintreppe. Die Vierflügelanlage aus dem 16. Jahrhundert wurde stilprägend für die Lippenrenaissance.

Eine erste Burganlage, eine Wehranlage aus Holz auf einer aufgeschütteten Motte, entstand möglicherweise bereits im 11. oder 12. Jahrhundert. Später wurde ein Wehrturm aus Bruchstein errichtet. Dieser war bereits mit von einer Wassergräfte umgeben. Eine erstmalige urkundliche Erwähnung findet sich erst im Jahre 1282. Aus dieser Zeit stammt auch eine zum Schloss gehörende Kapelle. Das Geschlecht derer von Horst existierte bereits im 12. Jahrhundert. Ab 1556 errichteten sie das prachtvolle vierflüglige Renaissance-Wasserschloss als Ersatz für die baufällige alte Burg. Als Vorbild für den imposanten Neubau dienten italienische Palazzi. Die Inneneinrichtung wurde prunkvoll ausgestattet. Im Jahre 1706 erwarb der Freiherr von Fürstenberg das Schloss, aber das Schloss verfiel in der Folgezeit leider zusehends. 1988 erwarb die Stadt Gelsenkirchen die Ruine, restaurierte sie und führte einen teilweisen Neubau unter Nutzung der historischen Bausubstanz durch. Im Erdgeschoss wurde eine Museum eingerichtet, das die wiederhergestellte Innenausstattung sowie Teile des alten Fassadenschmucks zeigt. Im Schloss Horst ist ansonsten ein Kultur-Bürgerzentrum und im Keller ein Restaurant untergebracht.

Das Motorradmuseum im Stadtteil Horst ist ein privates Museum, das in seinen Räumlichkeiten mehr als 90 Zweirad-Oldtimer präsentiert. Das älteste Ausstellungsstück ist eine DKW-Blutblase aus dem Jahre 1925.

Jeden zweiten Sonntag im Monat findet auf dem Gelände eine viel besuchte Teilebörse statt. Hier können Motorradliebhaber seltene Ersatzteile für ihr eigenes Vehikel ergattern.






Essen-Altenessen

A
ltenessen ist ein Stadtteil im Essener Norden. Eine Besiedlung ist an dieser Stelle bereits im 7./8. Jahrhundert nachweisbar. Erstmals urkundlich erwähnt wurde Altenessen im Jahre 1120. Lange Zeit war Altenessen eigenständig, erst 1915 erfolgte die Eingemeindung zu Essen. In der stillgelegten Zeche Carl hat sich ein bekanntes Kulturzentrum entwickelt, in dem Konzerte, Kleinkunstabende, Ausstellungen und Workshops veranstaltet werden. Die Schurenbachhalde ist eine Landmarke, von der man einen weiten Panoramablick über die Umgebung hat.

Sehenswertes:

Die Schurenbachhalde ist eine ungefähr 50 m hohe Abraumhalde in Altenessen direkt am Rhein-Herne-Kanal gelegen. Genutzt wurde sie seit dem 1970er Jahren unter anderem von der Zeche Zollverein. Seit Ende der 1990er Jahre wurde die Schurenbachhalde renaturiert. Auf ihrem weiten Plateau wurde die 15 m hohe Skulptur ‘Bramme für das Ruhrgebiet’ des renommierten amerikanischen Künstlers Richard Serra aufgestellt.

Die Zeche Carl wurde 1861 eigentlich für den Gaskohleabbau gegründet. Erst später wurde hier auch Steinkohle gefördert. Seit 1883 wurde hier auch eine Kokerei betrieben. Der Malakowturm von 1861 ist einer der ältesten und best erhaltensten im gesamten Ruhrgebiet. Aber bereits 1929 wurde die Kohlenförderung wieder eingestellt und der Schacht lediglich als Wetterschacht weitergeführt. 1970 wurden sämtliche Bergbauaktivitäten beendet. Seither entwickelte sich eine kulturelle Nutzung der alten Tagesanlagen. In dem Kulturzentrum werden Konzerte und Kleinkunstabende, Workshops, Lesungen und Kunstausstellungen veranstaltet. Außerdem werden die Räumlichkeiten vom Offenen Kanal Essen genutzt.

Der Kaiser-Wilhelm-Park in Altenessen wurde 1897 als städtische Ruhezone eröffnet. Einst gehörte zu den Attraktionen auch ein Tiergehege für Affen und Vögel. Heute gibt es noch eine Minigolfanlage und einen über hundert Jahre alten Ententeich.

Die Bergarbeitersiedlung Karnap, auch Zechensiedlung Mathias Stinnes genannt, befindet sich im äußersten Norden von Essen und wurde zwischen 1890 bis 1921 durch die Zeche Mathias Stinnes für ihre Arbeiter errichtet. Der ältere Teil besteht aus Zwei- und Dreifamilienhäusern, später wurden  überwiegend nur noch Zweifamilienhäuser gebaut. Die unter Denkmalsschutz stehende Siedlung nimmt heute einen Großteil des gesamten Stadtteiles Karnap ein.

Die Glasfabrik im Essener Stadtteil Karnap wurde bereits 1923 als Glaswerke Ruhr AG gegründet. 1988 wird das Werk von der Oberland Glas AG übernommen. Über den Aktienkauf erwirbt das französischen Unternehmen Saint-Gobain 1991 die Kapitalmehrheit der Oberland Glas AG. Saint Gobain wurde 1665 gegründet und ist damit eines der ältesten Unternehmen der Welt. Der französische Marktführer für Glasverpackungen ist auch der zehntgrößte Konzern Frankreichs. Auch in der Fabrik in Essen werden seit jeher überwiegend Glasflaschen produziert.



Radrouten die durch Essen-Altessen führen:

Emscher-Weg
Route der Industriekultur per Rad




Gladbeck

D
ie Stadt Gladbeck liegt im nördlichen Ruhrgebiet. Geprägt vom Steinkohlebergbau, erlebte sie in den 1920er Jahren eine gewisse Blütezeit. Archäologische Funde belegen bereits eine Besiedlung im Emschergebiet vor 4000 Jahren. Eine erste urkundliche Erwähnung der ursprünglichen Bauernschaft erfolgte im 11. Jahrhundert. Sehenswert ist das Wasserschloss Wittringen, in dem heute das Museum der Stadt Gladbeck untergebracht ist. Die Mottbruchhalde im Stadtteil Brauck wurde zu einer großflächigen grünen Haldenlandschaft umgestaltet.

Sehenswertes:

Die Zeche Zweckel, ein ehemaliges Steinkohle-Bergwerk in Gladbeck, wurde 1908 erst relativ spät in Betrieb genommen. 1963 wurde die Kohleförderung wieder eingestellt. Die inzwischen unter Denkmalschutz stehende Zechenanlage dient heute als Kunst- und Kulturstätte.

Die Zechensiedlung Brauck A in Gladbeck wurde für die Arbeiter des Bergwerks Mathias Stinnes in den Jahren 1912 bis 1921 geschaffen. Die später als die Siedlung B errichtete Kolonie wurde als Gartenstadt konzipiert und ist bis heute nahezu unverändert geblieben. Die Siedlung steht seit 2003 unter Denkmalsschutz.

Zwischen 1906 und 1911 entstand für die Bergarbeiter der benachbarten Zeche Mathias Stinnes 3 / 4 die Siedlung Brauck B. Die historische Kolonie zeichnet sich durch gleichmäßig angelegte Häuserreihen und eine lineare Straßenführung aus.

Nahe der Autobahn A2 entstand im Gladbecker Stadtteil an der Grenze zu Bottrop eine großflächige   künstliche Haldenlandschaft. Der höchste Punkt liegt bei 80 Metern Höhe. Der südliche Teil der ‘Halde im Wandel’, die Halde 22, ist begehbar. Einen Zugang gibt es vom Parkplatz an der Heringsstraße am südöstlichen Rand der Mottbruchhalde.

Das Haus Wittringen ist ein Wasserschloss, dessen Ursprung im 13. Jahrhundert liegt. Die heutigen Gebäudeteile sind aber überwiegend erst in jüngerer Vergangenheit erstanden.

Erbaut wurde die erste Burganlage durch die Herren von Wittringen, sie wechselte durch die Jahrhunderte aber vielfach ihren Besitzer. Im Dreißigjährigen Krieg wurde die Burg vollständig zerstört, in den folgenden Jahren aber wieder aufgebaut. Anfang des 18. Jahrhunderts ließ der Freiherr zu Schellenberg die Anlage als Schloss neu erbauen, 1922 wurde es an die Stadt Gladbeck verkauft.

Das Wasserschloss besteht aus einem Hauptgebäude aus Backstein. Das altertümlich wirkende Gebäude mit seinen beiden niedrigen Rundtürmen und seinen beiden Stufengibeln entstand erst Anfang des 20. Jahrhunderts. Auch das zweistöckige Fachwerkgebäude, das ehemalige Herrenhaus, wurde nach alten Plänen  rekonstruiert. Von der historischen Anlage blieb nur das Torhaus von 1706 erhalten.

Das Fachwerkhaus beherbergt seit 1928 das Museum der Stadt Gladbeck. Hier wird eine naturkundliche, bergbau- und stadtgeschichtliche Sammlung präsentiert. Auf der kleineren, vorgelagerten Vogelinseln befinden sich Volieren mit exotischen Vogelarten.






Bottrop

B
ottrop ist eine kreisfreie Stadt im nördlichen Ruhrgebiet. Sie liegt zwischen dem Rhein-Herne-Kanal und dem Südrand des Naturparks Hohe Mark. Auch die Emscher fließt durch die Stadt. Erstmals wurde der Ort als ‚Borthorpe‘ im Jahr 1092 erwähnt. Die Zechen Prosper und Arenberg Fortsetzung prägte die Industrialisierung der Stadt im 19. und 20. Jahrhundert. 1919 erhielt Bottrop die Stadtrechte. Das im Stil der Neorenaissance errichtete Rathaus ist das Wahrzeichen der Stadt. Seit 1995 ist der Tetraeder, eine begehbare Aussichtsplattform auf einer Halde, ein weiteres Wahrzeichen Bottrops. Ein beliebtes Ausflugsziel ist der Movie Park Germany im Stadtteil Kirchhellen. Weitere Sehenswürdigkeiten sind das Barockschloss Beck, das städtische Museum Quadrat mit seiner umfangreichen Sammlung von Werken des Künstlers Josef Albers sowie das Alpencenter mit der längsten Indoorskipiste der Welt.

Sehenswertes:

Die Kläranlage Bottrop gilt als eine der größten und modernsten Kläranlagen Europas. Ein erstes mechanisches Klärwerk hatte hier bereits 1928 bestanden. Die neue Anlage stammt aus den 1990er Jahren und fällt durch ihre vier riesigen ovalen Faultürme auf, die in der Nacht effektvoll angestrahlt werden. Die Kläranlage ist für die Reinigung der Städte Bottrop, Gladbeck, Gelsenkirchen, Essen und Bochum zuständig und spielt eine wichtige Rolle beim Umbau des Flusssystems der Emscher und seiner Nebenflüsse.

Das Bergwerk Prosper-Haniel ist die letzte aktive Steinkohlezeche im Ruhrgebiet. Das Verbundbergwerk fasste im Jahre 1974 durch den Betreiber Ruhrkohle AG die verbliebenen Schachtanlagen der Zechen Prosper I, II, III, IV, Arenberg Fortsetzung, Jacobi, Franz Haniel und Möller sowie der Kokerei Prosper zusammen.).

In der Zeche Prosper I wurde 1861 die Kohleförderung aufgenommen, Prosper II folgte 1875, die Kokerei kam 1903 hinzu. Mehrere weitere Schächte kamen hinzu. Architektonisch bemerkenswert ist der gut erhaltene Malakowturm von Prosper II, der noch aus der Anfangszeit der Zeche stammt. Erst später wurde das grüne Stahlfördergerüst in den Turm integriert. Ansonsten wurden die meisten Tagesanlagen von Prosper II abgerissen und durch Neubauten ersetzt.

Im Jahre 1995 entstand auf der 96m hohen Halde Beckstraße der Tetraeder, der inzwischen zum neuen Wahrzeichen von Bottrop wurde. Das riesige, begehbare Stahlgerüst besitzt eine Höhe von 50m und ein Gewicht von 210 Tonnen. Die Aussichtsplattform im Inneren der Stahlskulptur ist ein viel besuchtes Ausflugsziel. Sie bietet einen großartigen Rundblick über das Ruhrgebiet, bei klarer Sicht sogar bis Düsseldorf.

Die Zeche Arenenberg Fortsetzung in Bottrop war ein Steinkohle-Bergwerk, welches zwischen 1863 und 1930 in Betrieb war. Neben dem Bergwerk wurde auch eine Kokerei betrieben. Nach der Schließung wurden die Außenanlagen von der Zeche Prosper III übernommen. Von den Tagesanlagen sind nur noch einige Nebengebäude aus der Zeit von um 1910 erhalten.

Die Gartenstadt Welheim in Bottrop gibt als eine der vielfältigsten Bergbaukolonien im Ruhrgebiet. Sie wurde 1914 bis 1923 in einer damals noch ländlichen Gegend für die Arbeiter der Zeche  Vereinigte Welheim errichtet. Die historische Siedlung besteht aus insgesamt 650 Gebäuden. Insgesamt 40 verschiedene Häusertypen wurden verwendet. Leider wurden im Zweiten Weltkrieg viele Häuser der Siedlung durch Bombentreffer zerstört. Sie wurden aber in den Nachkriegsjahren zum größten Teil wieder aufgebaut.

Die Boye ist ein 13 km langer Nebenfluss der Emscher. Ihre Quelle befindet sich südwestlich von Bottrop-Kirchhellen, die ursprüngliche Mündung in die Emscher befindet sich nahe der Stadtgrenze zwischen Bottrop und Essen. Durch die enormen Bergsenkungen in diesem Gebiet konnte sich die Boye nicht in ihrem natürlichem Flussbett halten. So wurde ein Großteil des Flusslaufes kanalisiert. Mehrere Pumpwerke werden noch heute eingesetzt, um das verloren gegangene Gefälle auszugleichen. Der überwiegende Teil des Flusses fließt nicht mehr direkt in die Emscher, sondern wird vom Emscherklärwerk Bottrop aufgenommen.

Das gesamte Boye-Flusssystem wird erst jetzt, nach der Stilllegung der Bergwerke, allmählich wieder naturnah zurückgestaltet.

Der bekannte Movie Park Germany in Bottrop-Kirchhellen ist mit 15 ha Deutschlands größter Film- und Entertainmentpark. Er bietet zwischen April und Anfang November zahlreiche spektakuläre Attraktionen rund um bekannte Filmhelden, Fahrgeschäfte, Shows, Restaurants und Cafés.

Das alpincenter Bottrop wurde 2001 auf die Initiative des mehrfachen Skiweltmeisters Marc Giradelli eröffnet. Auf der Halde Prosperstraße gelegen, besitzt sie mit 640 m die längste Indoorskipiste der Welt. Daneben gibt es im Außenbereich auch eine 1000m lange Sommerrodelbahn.

Das Rathaus Bottrop ist das alte Wahrzeichen der Stadt. Es wurde in den Jahren 1910 bis 1916 im Stil der Neorenaissance als Amtshaus erbaut. Der dreistöckige Backsteinbau besitzt einen Arkadengang und einen zentralen 54m hohen Turm. Der Verwaltungsbau wurde zwischen 1914 und 1918 noch einmal erheblich erweitert und erhielt so seine heutige Form.

Im Stadtgarten von Bottrop befindet sich das Museum Quadrat. Vier einzelne, auf quadratischem Grundriß stehende Museumsgebäude bilden den Gesamtkomplex. Ursprünglich als Heimatmuseum eröffnet, erhielt das Museum ein 300 Werke umfassendes Konvolut des in Bottrop geborenen Künstlers Josef Albers. In seiner berühmten Gemälde- und Graphikserie ‚Hommage To The Square‘ hatte dieser die farbliche Erforschung des Quadrates betrieben. Dieses diente als Inspiration für die Architektur des Museums.

Neben der Dauerausstellung mit den Werken Albers präsentiert das Museum den Themenschwerpunkt Ur- und Ortsgeschichte mit einem Mammutskelett und einer umfangreichen Mineraliensammlung. In der Galerie der Moderne werden Wechselausstellungen verschiedener Künstler der Moderne bzw. zeitgenössischer Künstler gezeigt.

In Bottrop-Kirchhellen befindet sich das barocke Schloss Beck. Es wurde zwischen 1766 und 1771 durch den berühmten westfälischen Architekten Johann Conrad Schlaun als zweistöckiges Lustschloss für Friedrich von der Wenge errichtet. Zwischenzeitlich diente der Prunkbau im 18. Jahrhundert als Schnapsfabrik. Mitte des 19. Jahrhunderts gehörte das Anwesen der Familie Metternich. Heute dient das Schloss als Kulisse eines Freizeitparks mit Achterbahn, Riesenrad, Kartbahn und vielen Spielgeräten für Kinder.

Das Schloss kann besichtigt werden. Im Untergeschoss wurde ein Gruselkabinett eingerichtet.

Die Probsteikirche St. Cyriahus im Herzen der Stadt Bottrop wurde 1861/62 im neugotischen Stil errichtet. Der Backsteinbau ist die älteste erhaltende katholische Kirche der Stadt.


Radrouten die durch Bottrop führen:

Emscher-Weg
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Oberhausen-Osterfeld

O
sterfeld erhielt noch 1921 die Stadtrechte und war bis 1929 eigenständige Stadt, ehe sie nach Oberhausen eingemeindet wurde. Der heutige Stadtbezirk Oberhausens besitzt immer noch ein eigenes Zentrum mit Fußgängerzone und zentralem Marktplatz. Das Torhaus der Wasserburg Vondern ist das älteste Gebäude des Stadtbezirks. Es wurde 1520 erbaut. Vor Osterfeld stand die Wiege der Ruhrindustrie. Hier befand sich mit der St. Antony-Hütte die erste Eisenhütte im Ruhrgebiet. Später wurde Osterfeld vom Bergbau und den Zechen Osterfeld, Vondern und Jacobi geprägt. Doch diese haben ihre Förderung alle längst eingestellt. 1999 fand auf dem Gelände der Zeche Osterfeld die Landesgartenschau OLGA statt.

Sehenswertes:

Der Revierpark Vonderort ist eine weitläufige Naturlandschaft im Oberhausener Stadtteil Osterfeld. Einst wurde auf dem Gelände Formsand für die Eisen- und Stahlindustrie abgebaut. In den 1970er Jahren entstand der 32 ha große Park als Naherholungsgebiet mit vielen Freizeitmöglichkeiten für die arbeitende Bevölkerung. Auf dem Parksee kann man Tret- und Ruderboote mieten, eine Minigolfanlage bietet Abwechslung, und für die Kinder gibt es einen Wasserspielplatz und ein großes Kletternetz.

Nördlich vom Rhein-Herne-Kanal und der Emscher, unweit der Burg Vondern, befand sich einst die Zeche Vondern. Inzwischen sind die Anlagen allerdings alle abgebrochen und stattdessen erstreckt sich hier eine Brache, die sich die Natur mit rapider Geschwindigkeit wiedererobert hat. Die besondere Mischung von Pflanzen und Tieren, die sich diesen Lebensraum erobert haben, nennt man ‘Industrienatur’. Hier wachsen Pflanzen wie Spargel, Meeretich, Minze und Oregano. Mittlerweile wurde auf der Brache ein Wegenetz geschaffen. Daneben wurden mehrere Kunstwerke sowie Relikte der alten Zeche auf dem Gelände aufgestellt.

Die Siedlung Vondern wurde zwischen 1907 und 1913 für die Bergarbeiter der Zeche Vondern errichtet. Bemerkenswert sind das ehemalige Ladenlokal ‘Verkaufsanstalt IV’ (1910) in der Arminstraße sowie das Möringsche Kinderhaus (1912) in der Glückaufstraße. Das Kinderhaus dient heute als Bürgerhaus der Arbeiterwohlfahrt.

Eine wuchtige Vorburg empfängt den Besucher der Wasserburg Vondern. Eine erste Burg stammt noch aus dem 13. Jahrhundert, die heutige Wehranlage stammt in ihrer Form aus dem 16. Jahrhundert und entspricht dem Zwei-Insel-Typ mit einer mächtigen Vorburg samt Burghof im Westen und einem Herrenhaus im Osten. Beiden Inseln waren über eine Steinbrücke verbunden, die Wassergräften existieren allerdings heute nicht mehr. Seit 1949 befindet sich Burg Vondern im Besitz der Stadt Oberhausen.

Die Vorburg mit seinem trutzigen Torhaus von 1520, welches von zwei mächtigen Rundtürmen flankiert wird, gibt der alten Wehrburg sein typisches und markantes Erscheinungsbild. Das zweistöckige und siebenachsige Herrenhaus, welches in seiner Geschichte mehrfach umgebaut wurde, wirkt gegen die Vorburg eher schlicht. Das lang gestreckte Wirtschaftsgebäude musste  wegen Baufälligkeit des historischen Gebäudes neu wiederhergestellt werden.

Die Vorburg beherbergt ein kleines Museum, in dem archäologische Fundstücke aus der Umgebung präsentiert werden. Auf der Burg werden regelmäßig Konzerte und Ausstellungen veranstaltet. Im August findet hier alljährlich ein Mittelalter-Markt mit Ritterspielen statt.

Die Zeche Osterfeld in Oberhausen war als Steinkohlebergwerk zwischen 1902 und 1992 in Betrieb. Bis auf das Fördergerüst des Paul-Reusch-Schachtes wurden die Tagesanlagen der Zeche Osterfeld 1 / 3 abgerissen. Auf dem Zechengelände fand 1999 die Oberhausener Landesgartenschau (OLGA) statt. Heute ist das Gelände ein viel besuchter Stadtgarten.

Die Oberhausener Siedlung Eisenheim ist die älteste Bergarbeitersiedlung im Ruhrgebiet. Sie wurde 1846 erbaut und bestand ursprünglich aus 50 Backsteinhäusern. 39 Gebäude blieben erhalten. In den 1970er Jahren sollte die Kolonie abgerissen werden, doch die Einwohner wehrten sich heftig und erfolgreich.

Im einstigen Waschhaus an der Berliner Straße wurde ein kleines Museum eingerichtet, welches auf die Geschichte dieser Bergarbeitersiedlung eingeht. Das Museum ist eine Außenstelle des LVR-Industriemuseums Oberhausen.

Die Wiege der Ruhrindustrie liegt versteckt am Rande von Osterfeld. Hier befand sich seit 1758 mit der St. Antony-Hütte die erste Eisenhütte im Ruhrgebiet. Allerdings ist nur noch ein altes Fachwerkgebäude, das Wohn- und Kontorgebäude erhalten. Hier ist heute ein kleines Museum untergebracht, das den Beginn und die frühen Jahre der Eisen- und Stahlindustrie im Revier dokumentiert. Im LVR-Industriearchäologischen Park wurden die Fundamente und Mauerreste der historischen St. Antony-Hütte ausgegraben. Geschützt von einem Hallendach, kann auch die Grabungsstätte heute besichtigt werden.



Radrouten die durch Oberhausen-Osterfeld führen:

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Oberhausen

D
ie Stadt Oberhausen ist im Verhältnis zu anderen Großstädten noch recht jung. Erst 1874 hatte sie die Stadtrechte erhalten. Damals lebten gerade einmal 15.000 Menschen in der Stadt. Bereits 1915 wurde die 100.000-Einwohner-Marke überschritten.
Die Industrialisierung des gesamten Ruhrgebietes ging von der in Oberhausen befindlichen St. Antonyhütte in der Mitte des 18. Jahrhunderts aus. In den folgenden Jahrhunderten wurde Oberhausen durch die Eisenverhüttung, durch den Bergbau und ihre Kokereien geprägt. Wichtigster Arbeitgeber war die Gutehoffnungshütte. Der Strukturwandel gebar ein völlig neues Zentrum: die Neue Mitte. Hier siedelte sich der Einkaufstempel CentrO und die Arena an, hier entstand das Heinz-Schleußer-Marina nebst dem Sea Life Aquarium und der Modellwelt Oberhausen und hier steht das Gasometer, das Wahrzeichen von Oberhausen. Sie ist heute Europas höchste Ausstellungshalle.

Sehenswertes:

Mitten im so genannen Gehölzgarten am südlichen Ufer des Rhein-Herne-Kanal befindet sich das Haus Ripshorst. In ferner Vergangenheit stand hier einmal eine Wasserburg, aber an diese erinnert hier nichts mehr. In dem ehemaligen Bauernhof, der hier heute steht, befindet sich das Informationszentrum Emscher Landschaftspark. Die Ausstellung beschreibt die wichtigsten Stationen dieses Parks. Der das Haus umgebende Gehölzgarten lädt zu einem Erkundungsgang durch eine Baum- und Gräserlandschaft ein, die im erdgeschichtlichen Zusammenhang erklärt und aufgearbeitet wird.

Die Siedlung Neu-Oberhausen an der Ripshorster Straße entstand Anfang des 20. Jahrhundert für die Mitarbeiter der Gutehoffnungs-Hütte (GHH). Während die ältesten Backsteingebäude noch Stilelemente des Jugendstils besitzen, sind die neun neueren Häuser, die im Jahre 1927 entstanden, bereits vom Expressionismus geprägt.

Als weithin sichtbare Landmarke ist das Gasometer von Oberhausen das Wahrzeichen der Stadt. Der gigantische Zylinder am Rhein-Herne-Kanal ist Europas höchste Ausstellungshalle und präsentiert eindrucksvolle Wechselausstellungen, da die Exponate hier auch einmal etwas größer ausfallen können. Das riesige Industriemonoment wurde 1927 – 29 als Gasspeicher für die benachbarten Eisenhütten erbaut und verrichtete seinen Dienst bis 1988. Mit einer Höhe von 118 m und einem Durchmesser von über 67 m war er Europas größter Gasbehälter.

Nach dem Umbau in den 1990er Jahren entstand ein kreisrunder 3000 m² großer Ausstellungsraum, darüber steht ein Veranstaltungsraum mit Bühne und 500 Sitzplätzen zur Verfügung. Eindrucksvoll ist der gläserne Panoramaaufzug, der bis unter das Dach fährt. Ein weiterer Lift führt außen bis auf das Dach des Riesenzylinders, welches auch über eine Treppe zu erreichen ist. Der Aufstieg lohnt sich, denn oben bietet sich ein weiter Blick über das Ruhrgebiet.

Das klassizistische Schloss Oberhausen befindet sich nördlich des Zentrums von Oberhausen am Rhein-Herne-Kanal unweit der Neuen Mitte. Der Name der Stadt  lässt sich auf dieses Schloss zurückführen.

Eingebettet in den weitläufigen Kaisergarten, entstand zwischen 1812 und 1818 das dreiflüglige schlichte Herrenhaus. Es hatte bereits eine Vorgängerburg an einer leicht versetzten Position gegeben, dessen Ursprünge sich bis ins 13. Jahrhundert zurückverfolgen lassen.

Das Herrenhaus wurde durch Bombentreffer im Zweiten Weltkrieg stark beschädigt und in den 1950 Jahren nach alten Plänen wiederhergestellt. An seiner Rückfront schließt sich ein quadratischer Innenhof an, der von einem Gebäudekomplex in Hufeisenform eingerahmt wird. Gegenüber vom Hauptschloss befindet sich das eingeschossige kleine Schloss. Die Flügelbauten dienten einst als Wirtschaftshof.

Das Schloss Oberhausen wird vielfältig genutzt. Die Ludwig-Galerie bezeichnet ein Kunstmuseum, das Werke aus der umfangreichen Privatsammlung von Peter und Irene Ludwig präsentiert. Das Ehepaar Ludwig hatte insbesondere Kunst aus der damaligen DDR gesammelt. Aber auch Plakatkunst, Karikaturen und Photographien werden gezeigt. In der Gedenkhalle befindet sich ein kleines Museum, das die Geschichte Oberhausens im Dritten Reich aufarbeitet. Es dient zugleich auch als Gedenkstätte für die Opfer des Nationalsozialismus.

Der Kaisergarten ist ein malerischer und weitläufiger Landschaftspark am Schloss Oberhausen südlich des Rhein-Herne-Kanals. Die 30 ha große grüne Oase inmitten des Ruhrgebietes bietet neben ausgedehnten Spazierwegen und einer Minigolfanlage auch einen kostenfreien Tierpark u.a. mit Wölfen, Mufflons. Luchsen, Waschbären, Bibern, Wild- und Hängebauchschweinen.

Gegenüber vom Schloss Oberhausen befindet sich die Beamtensiedlung Grafenbusch. Sie entstand zwischen 1910 und 1923 durch die Gutehoffnung-Hütte für ihre leitende Mitarbeiter. So entstanden einige Villen und zahlreiche Doppel- bzw. Mehrfamilienhäuser, die sich mit ihrem Gartenstadt-Charakter und ihrer gehobenen Ausrichtung erheblich von den herkömmlichen Arbeitersiedlungen unterscheiden. Die Siedlung ist noch im ursprünglichen Zustand erhalten.

Die Gutehoffnungs-Hütte war ursprünglich ein Bergbau- und Hüttenbetrieb, dessen Ursprung in der 1758 gegründeten St. Antonyhütte lag. Im 20. Jahrhundert entwickelte sich das Oberhausener Unternehmen zum größten Maschinenbaubetrieb in Europa und damit zum wichtigsten Arbeitgeber der Stadt. Schließlich ging die GHH in der MAN AG auf.

Einige Gebäude der Gutehoffnungs-Hütte sind noch erhalten. Das mächtige Hauptlagerhaus, ein dreistöckiger Backsteinkomplex von 1930, dient heute dem Rheinischen Industrieanlagen als Zentraldepot. Das Gebäude der Hauptverwaltung stammt sogar noch aus dem Jahre 1875. Seine im Krieg zerstörte schmuckreiche Neorenaissancefassade wurde danach aber nicht wieder hergestellt. Zum erhaltenen Industriekomplex gehört darüber hinaus der Wasserturm am Kaisergarten von 1897, die heute als Discothek genutzte Turbinenhalle von 1909 sowie der gusseiserne Eingangsbogen von 1850. Dieser markierte den einstigen Zugang zum alten Walzwerk Oberhausen.

Das gigantische Einkaufszentrum CentrO bildet das Herz der Neuen Mitte in Oberhausen. Zwei Ebenen bieten für über 200 Geschäfte eine Verkaufsfläche von 70.000 m². Der 1996 eröffnete Shopping-Tempel wurde auf dem kurz zuvor stillgelegten Industriegelände der Gutehoffnungs-Hütte errichtet.

Das Heinz-Schleußer-Marina wurde 2004 als neu geschaffener Sportboothafen am Rhein-Herne Kanal eröffnet. Das 110m lange und 70m breite Hafenbecken liegt in Oberhausens Neuer Mitte in unmittelbarer Nähe des CentrO und des Sealife Aquariums. Geplant sind für die nahe Zukunft eine Hafenpromenade mit Boutiquen, Restaurants und Cafés.

Eine wundervolle Eisenbahnlandschaft wurde in einer Halle direkt am Heinz-Schleußer-Marina in Oberhausen – Neue Mitte errichtet. Auf über 400m² und auf einer Gleislänge von 4.800m rauschen Züge der Spurgröße H0 über ein Gelände mit authentischen Motiven aus dem Ruhrgebiet der  Zeit von 1965 bis 1970.

Mit einer Ausstellungsfläche von 3.300 m² sowie einem Wasservolumen von insgesamt 2 Mio. Litern ist das Sea Life Oberhausen das größte Süß- und Meerwasseraquarium Deutschlands. Faszinierende Unterwasserwelten dienen der Unterhaltung und der Information. Angefangen vom kleinen Gebirgsbach folgt der Besucher dem Lauf des Wassers bis zum Meer. Die Welt des Amazonas, der tropische Ozean, die Hai-Aufzuchtstation oder die Welt der Otter sind Attraktionen des Sea Life. 20.000 Tiere und 100 Arten sind zu sehen, von der Muschel über Piranhias bis zu ausgewachsenen Haien.

Das Rathaus in Oberhausen ist ein monumentaler Backsteinbau. Er wurde im expressionistischen Stil errichtet und im Jahre 1930 eingeweiht. Erst 1874 hatte Oberhausen die Stadtrechte erhalten bekommen. In dem repräsentativen Verwaltungsbau spiegelte sich also auch das neue Selbstbewusstsein der jungen Ruhrgebietsmetropole wieder. Gemeinsam mit dem Rathaus entstand auch der vorgelagerte Grillopark, der nach dem Unternehmer Wilhelm Grillo benannt wurde.

Der Hauptbahnhof von Oberhausen gilt als herausragendes Beispiel eines funktional-sachlichen Architektur der klassischen Moderne. Er wurde 1934 eingeweiht und besticht besonders durch seine großzügige Eingangshalle mit ihrem weitem und kraftvollen Charakter. Dieser wurde allerdings erst bei der stilgerechten Renovierung in den 1990er Jahren wiederhergestellt.

Das LVR (Landschaftsverband Rheinland) -Industriemuseum ist ein dezentrales Museum, welches historische Industrieanlagen, insbesondere der Eisen- und Stahlindustrie, an Originalplätzen präsentiert. Der Hauptstandort des Museums befindet sich direkt am Hinterausgang des Oberhausener Hauptbahnhofs. Zusätzlich gehört als Außenstelle das Museum Eisenheim in der Arbeitersiedlung von Osterfeld sowie die St. Antony-Hütte als erste Eisenhütte im Ruhrgebiet dazu. Das Rheinische Industriemuseum zeigt in der 1981 stillgelegten Zinkfabrik Altenberg eine vollständig erhaltene historische Fabrikanlage aus der Gründerzeit. Auf dem Außengelände wurde ein begehbares Modell errichtet, das die Entwicklung des Industriestandortes Oberhausen aufzeigt. Im Hauptbahnhof wurde der Bahnsteig 4 / 5 für das Museum blockiert. Hier stehen alten Lokomotiven und Waggons.

In einem Park im Zentrum Oberhausen versteckt sich eine Villa aus gelben Backstein. Im Stil der Neorenaissance wurde sie 1897 von der Concordia-Bergbau-AG für ihren damaligen Direktor Wilhelm Liebrich erbaut. Nach dem Zweiten Weltkrieg übernahm die Stadt Oberhausen das erhabene Villengebäude, das heute Sitz der Internationalen Kulturfilmtage ist. Der Garten ist als öffentliche Parkanlage frei zugänglich.

Als einer der schönsten innerstädtischen Plätze des Ruhrgebiets gilt der Friedensplatz in Oberhausen. Mit seinen zahlreichen Platanen, seinen bunten Blumenbeeten und seinen Wasserspielen bietet er eine Oases der Ruhe inmitten des pulsierenden Großstadttreibens.

Der Platz wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts auf der Brache der zuvor stillgelegten Styrumer Eisenhütte angelegt. Rings herum entstanden Backsteingebäude im expressionistischem Stil sowie das Polizeipräsidium und das Amtsgericht.

Wo sich einst der belebte Gleispark Frintrop befand, eroberte sich die Natur in rasanter Geschwindigkeit ihr Refugium zurück. Der Güter- und Sammelbahnhof an der Stadtgrenze zwischen Essen und Oberhausen wurde in Etappen stillgelegt und stattdessen entstand eine einzigartige Naturlandschaft. Neben Bäumen, Stauden, Sträuchern, Gräsern und Kräutern fanden auch Tiere, wie Schmetterlinge, Fasane, Heuschrecken und sogar Falken und Bussarde ein neues Zuhause. Die 15 ha große Brache besitzt heute einen Rundweg und zwei Aussichtsplattformen und dient so als Naherholungsgebiet.



Radrouten die durch Oberhausen führen:

Emscher-Weg
Rundkurs Ruhrgebiet
Route der Industriekultur per Rad




Oberhausen-Sterkrade

S
terkrade ist einer der drei Stadtbezirke von Oberhausen und befindet sich im nordwestlichen Teil des Stadtgebietes. Eine erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem späten 9. Jahrhundert. Die Geschichte des Ortes ging einher mit der des Zisterzienserinnenklosters Sterkrade, welches seit 1240 bestand und 1808 aufgelöst wurde. Die zuvor selbstständige Stadt Sterkrade wurde 1929 nach Oberhausen eingemeindet.
Für den Radwanderer ist auch die HOAG-Trasse interessant. Dieser führt auf der ehemaligen Bahnstrecke der Hüttenwerke Oberhausen AG entlang. Die Trasse beginnt in Sterkrade und endet am Südhafen in Duisburg-Walsum.

Sehenswertes:

Die Steinkohlezeche Sterkrade war nur relativ kurzzeitig von 1903 bis 1933 in Betrieb. Ihre Außenanlagen wurden nach der Stilllegung von der Zeche Osterfeld übernommen. Erhalten blieb das Fördergerüst über dem Schacht 1 aus dem Jahre 1903 mit der zugehörigen Schachthalle von 1913. Das unter Denkmalsschutz stehende Gerüst ist eines der wenigen erhaltenen der so genannten Bauart Zschetzsche.

Die Emscher wurde wegen Bergsenkungen im Mündungsbereich zweimal nach Norden verlegt. Der ursprüngliche Verlauf der alten Emscher entspricht heute dem der kleinen Emscher. Sie mündet in Duisburg-Walsum in den Rhein und besteht nahezu ausschließlich aus Abwässern aus der Kanalisation. Parallel zum Flusslauf wurde ein durchaus ansprechender Radweg errichtet.

Der grüne Pfad ist ein Radweg auf der ehemaligen Güterbahntrasse zwischen Duisburg-Meiderich und Oberhausen-Buschhausen. Er wird durch den Emscherpark Radweg genutzt und kreuzt die kleine Emscher nahe der Stadtgrenze von Duisburg und Oberhausen.

Die Geschichte des Ortes Sterkrade ist eng mit dem Kloster Sterkrade verbunden. Das Zisterzienserinnenkloster entstand im Jahre 1240 als Filiale des Klosters Duissern und erlebte zunächst einen wirtschaftlichen Aufschwung, ehe es seit dem 15. Jahrhundert immer wieder geplündert, zerstört und wiederaufgebaut wurde. Die letzte Zerstörung erfolgte im Dreißigjährigen Krieg. Im Zuge der Säkularisierung wurde das Kloster 1909 aufgelöst und das Gelände an den preußischen Staat verkauft. Von den Klostergebäuden blieb nichts erhalten. 1872 entstand an der Stelle der alten Klosterkirche ein Kirchenneubau, der jedoch durch Bombentreffer im Zweiten Weltkrieg wieder zerstört wurde. So entstand 1953 mit der Probsteikirche St. Clemens eine dritte, heute noch erhaltene Pfarrkirche.

Im Jahre 1898 wurde das Kloster Sterkrade durch die ‘Schwestern von der göttlichen Vorsehung’ neu gegründet. Hinter der Clemenskirche entstand 1969 ein neues, modernes Klostergebäude.

Im durch das Kloster sehr katholisch geprägten Sterkrade siedelten sich erst zu Beginn des 19. Jahrhunderts die ersten Protestanten an. Als erste evangelische Kirche entstand zwischen 1850 und 1852 die Friedenskirche. Das Gotteshaus, das sowohl klassizistische als auch neugotische Stilelemente miteinander vereint, wurde in ihrem äußerem Erscheinungsbild bis heute kaum verändert.






Dinslaken

D
inslaken entwickelte sich als Ackerbürgerstadt um die alte Burg herum. Diese stammt in ihren Ursprüngen wohl noch aus dem 12. Jahrhundert und wurde 1420 zu einer befestigten Wehrburg ausgebaut. Heute ist sie Teil des Rathauses. Im Jahre 1540 wurde die Stadt am Niederrhein Mitglied der Hanse. Im Zuge der Industrialisierung entstand  die Zeche Lohberg und Dinslaken wurde Teil des Ruhrgebietes. Nachdem der Mündungsbereich der Emscher wegen Bergsenkungen zweimal in Richtung Norden verlegt worden ist, mündet sie heute bei Dinslaken in den Rhein. So endet hier auch der Fernradwanderweg ‘Emscher Weg’. Weitere Sehenswürdigkeiten sind das Museum Voswinckelshof mit seiner stadthistorischen Sammlung sowie das Mühlenmuseum Hiesfeld, das sowohl aus einer Wasser- als auch aus einer Turmwindmühle besteht.

Sehenswertes:

83 Kilometer nach ihrem Entspringen in Holzwickede mündet die Emscher in Dinslaken-Eppinghoven in den Rhein. Das war aber bis vor einiger Zeit noch nicht so. Bergsenkungen machten es im 20. Jahrhundert zweimal notwendig, die Emscher im Mündungsbereich umzubetten. Die ursprüngliche Mündung lag bis 1910 im Bereich des Südhafens in Duisburg-Walsum, wo heute noch die Kleine Emscher in den Rhein fließt. Die zweite Umleitung in das heutige Flussbett wurde zwischen 1938 und 1949 vorgenommen. Da sich die Landschaft inzwischen stabilisiert hat und es nach der Stilllegungen fast aller Zechen nicht mehr zu Bergsenkungen kommt, hat auch die Emschermündung nun ihre endgültige Lage eingenommen.

Im Jahre 1976 wurde das Klärwerk Emschermündung als größte Kläranlage Europas fertiggestellt. Es hatte die Aufgabe, das gesamte Wasser der durch die Kanalisation stark verunreinigte Emscher vor ihrem Zufluss in den Rhein zu säubern. Bei der begonnenen Renaturierung der Emscher kommt dem Klärwerk eine besondere Aufgabe bei der Regulierung zu.

Die Burg Dinslaken befindet sich, idyllisch an einem Teich gelegen, mitten in der Stadt Dinslaken und ist in ihren Außenanlagen frei zugänglich. Teile des Rathauses und des Standesamtes sind seit 1984 in dem historischen Gemäuer untergebracht. Im Burghof befindet sich eine Freilichtbühne, die in den Sommermonaten häufig für Konzerte und Theateraufführungen genutzt wird.

Eine erste urkundliche Erwähnung des Kastells findet sich bereits 1163 als Besitztum des Grafen von Kleve. Im Jahre 1420 wird das Anwesen, das Keimzelle Dinslakens und damit Ausgangspunkt für die Stadtentwicklung war, zu einer befestigten Wehrburg ausgebaut. Im Jahre 1627 eroberten niederländische Truppen den Drostensitz und brandschatzten sie. Die Gebäude wurden dabei völlig zerstört, aber in den folgenden Jahren wieder aufgebaut. Um 1770 entstand der dreiflüglige Schlossbau mit den Wassergräben. Wesentliche Teile der Anlage blieben bis heute erhalten.

Die Evangelische Stadtkirche wurde 1717 und 1723 erbaut. Ein Vorgängerbau von 1653 brannte 1717 vollständig nieder. Der Neubau entstand in einem schlichten barocken Stil, wobei der erste Kirchturm einstürzte, bevor er fertig gestellt worden war. Ihre moderne und bunte Verglasung erhielt sie 1980 und stammt vom renommierten Glaskünstler Werner Persy. Die Motive handeln vom Wesen Jesus Christus.

Der Voswinckelshof ist ein alter Adelssitz am Rande der Dinslakener Altstadt. Die gedrungen wirkende Dreiflügelanlage beherbergt heute das stadthistorische Museum. In der Ausstellung wird die Entwicklung Dinslakens von der ersten Besiedlung bis zur Zeit der 1970er Jahren aufgezeigt. Das Museum besitzt darüber hinaus eine umfangreiche Spielzeugsammlung.

Die Zeche Lohberg in Dinslaken gehörte zu den letzten aktiven Steinkohlebergwerken im Ruhrgebiet. Sie wurde erst 2005 geschlossen. Seit 1914 war hier Kohle gefördert worden, bis zu 3 Mio. Tonnen jährlich. Teilweise beschäftigte das Bergwerk mehr als 5.000 Mitarbeiter.

Auf dem Gelände der ehemaligen Schachtanlage entsteht nun der so genannte Bergpark. Die dafür nötigen Abbrucharbeiten befinden sich derzeit im Gange. Der Bergpark soll ein Landschaftspark werden, der die denkmalgeschützten Tagesanlagen und die Abraumhalde mit den nahegelegenen Landschaftsräumen verbindet.

Das Mühlenmuseum in Hiesfeld befindet sich im Gebäude der historischen Wassermühle. Die erste Wassermühle befand sich in dem Fachwerkhaus von 1693. Das rote Backsteingebäude auf der anderen Seite des Rotbachs diente als Wohnhaus für den Müller. Heute befindet sich ein riesiges Mühlenrad genau zwischen den beiden Häusern. Innerhalb des Mühlengebäudes befindet sich das Museum mit 50 verschiedenen Mühlenmodellen aus aller Welt.

Die vieretagige Turmwindmühle, eines der Wahrzeichen von Dinslaken, befindet sich etwas entfernt in der Sterkrader Straße. Der Holländer stammt aus dem Jahre 1822 und ist in den Sommermonaten jeweils sonntags zu besichtigen.



Radrouten die durch Dinslaken führen:

Emscher-Weg
Rundkurs Ruhrgebiet
NiederRheinroute